Hallo zusammen,
Ich habe mehrere depressive Episoden durchgemacht aber mir geht es jetzt soweit gut. Allerdings ist mir noch ein Thema geblieben was mir den Alltag oft schwer macht. Und zwar werde ich sehr wütend, wenn mein Mann oder meine Kollegen sich krank melden. Das macht mich so sauer, daß ein normaler Umgang mit meinem Mann bzw. Kollegen fast nicht möglich ist. Meine Strategie ist, mich zurückziehen und mich zu distanzieren aber ich bin dann so wütend, dass ich, wenn überhaupt nur spitze Bemerkungen oder sachliches kommunizieren kann.das dauert dann tage und kann mir eine ganze woche ruinieren. Und es belastet die Beziehung zu meinen Mitmenschen und mir. Trotzdem kriege ich die Wut nicht unter Kontrolle, kann mir jemand helfen ? Wie kann ich daraus kommen ?
Wut über Arbeitsunfähigkeit anderer
Wut über Arbeitsunfähigkeit anderer
Zuletzt geändert von Tristezza am Sa., 22.04.2023, 14:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Mh macht es dich ganz kyrre wenn andere krank sind, also schwach sind, verletzlich? Kannst du erzählen, was da in dir vorgeht?
..:..
Hast du dich während deiner depressiven Episoden von deinen Mitmenschen nicht gesehen gefühlt?
Hast du vielleicht damals nicht die erwünschte Unterstützung erhalten?
Kamen von manchen Leuten dumme Bemerkungen ala: Reiß dich mal zusammen, Stell dich nicht so an oder dergleichen?
Oder erinnert dich die Krankheit deiner Mitmenschen an deine depressiven Episoden?
Du Angst hast, dass auch du wieder krank (depressiv) werden könntest?
Hast du vielleicht damals nicht die erwünschte Unterstützung erhalten?
Kamen von manchen Leuten dumme Bemerkungen ala: Reiß dich mal zusammen, Stell dich nicht so an oder dergleichen?
Oder erinnert dich die Krankheit deiner Mitmenschen an deine depressiven Episoden?
Du Angst hast, dass auch du wieder krank (depressiv) werden könntest?
Ich schreibe einfach mal auf, was mir dazu durch den Kopf ging, womit es vielleicht etwas zu tun hat.....Ich habe einen 1 Jahr jüngeren Bruder, der als wir klein waren (und eigentlich bis heute) die gesamte Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat. Er hat schwere Neurodermitis und wurde deswegen oft behandelt, auch stationär. Ich wurde dann immer bei Verwandten unter gebracht. Auch ich lag öfter stationär, wegen Asthma, Masern, verschiedenes...Ich war dann allein im Krankenhaus, da meine Mutter sich ja um meinen Bruder kümmern musste. Sie war alleinerziehend. Das zog sich durch wie ein roter Faden, mein Bruder hatte später als Kind Probleme in der Schule, war auffällig, musste in Therpaie und ich musste brav sein, mitlaufen, funktionieren, war eigentlich als Kind schon immer traurig und in meiner Jugend meistens traurig, still aber Gesellschaftskonform, da angepasst und unauffällig.
Meine letzte schwere depressive Episode hatte ich am Anfang einer neuen Beziehung. Ich war frisch getrennt, hatte gerade einen neuen Job als Physio, war mit meinen drei Jungs glücklich und umsomehr als ich einen neuen Mann kennenlernte. Als wir allerdings zusammen zogen, brach meine Welt wie ein Kartenhaus zusammen. Er hat selbst zwei Kinder, wobei eins eine körperliche und geistige Behinderung hat. Dieses Kind sollte mit uns einziehen, dass andere bei seiner Mutter leben. Ich werde nicht ins Detail gehen aber ich konnte mit der Situation nicht umgehen. Ich habe als Physio viel mit kranken Menschen zusammengearbeitet und das war nie ein Problem. Aber die Kombination von kranken Menschen an der Arbeit und kranken Menschen zu Hause, haben mich fast erstickt. Es hat lange gedauert bis ich mich daraus gekämpft habe, bin heute nicht mehr in der Physio tätig und der Sohn meines Mannes lebt bei seiner Mama, also alles soweit gut.
Bis auf den Umstand den ich oben beschrieben habe.
Meine letzte schwere depressive Episode hatte ich am Anfang einer neuen Beziehung. Ich war frisch getrennt, hatte gerade einen neuen Job als Physio, war mit meinen drei Jungs glücklich und umsomehr als ich einen neuen Mann kennenlernte. Als wir allerdings zusammen zogen, brach meine Welt wie ein Kartenhaus zusammen. Er hat selbst zwei Kinder, wobei eins eine körperliche und geistige Behinderung hat. Dieses Kind sollte mit uns einziehen, dass andere bei seiner Mutter leben. Ich werde nicht ins Detail gehen aber ich konnte mit der Situation nicht umgehen. Ich habe als Physio viel mit kranken Menschen zusammengearbeitet und das war nie ein Problem. Aber die Kombination von kranken Menschen an der Arbeit und kranken Menschen zu Hause, haben mich fast erstickt. Es hat lange gedauert bis ich mich daraus gekämpft habe, bin heute nicht mehr in der Physio tätig und der Sohn meines Mannes lebt bei seiner Mama, also alles soweit gut.
Bis auf den Umstand den ich oben beschrieben habe.
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So, wie du den Sachverhalt beschreibst, handelt es sich mEn um eine Übertragung deiner Geschichte auf die kranken Personen. Das weißt du vermutlich, oder?
In dem Fall weißt du evtl auch, dass du nicht wirklich auf diese Personen, sondern über die damalige Situation- und eben auf Mutter und Bruder wütend warst oder noch bist.
Ich finde es sehr hilfreich das zu wissen, da du dadurch die Möglichkeit bekommst, deinen Unmut nicht an diesen Menschen auszulassen, denn die können ja gar nichts für deinen Gefühlszustand und deine gemachten Erfahrungen, sondern dich mit deinem Thema zu befassen.
Sollte dir das nicht gelingen, kann eine Therapie hilfreich sein, denn Frust an unschuldigen Menschen ablassen führt früher oder später zu Konflikten oder zu Beziehungsabbruch.
In dem Fall weißt du evtl auch, dass du nicht wirklich auf diese Personen, sondern über die damalige Situation- und eben auf Mutter und Bruder wütend warst oder noch bist.
Ich finde es sehr hilfreich das zu wissen, da du dadurch die Möglichkeit bekommst, deinen Unmut nicht an diesen Menschen auszulassen, denn die können ja gar nichts für deinen Gefühlszustand und deine gemachten Erfahrungen, sondern dich mit deinem Thema zu befassen.
Sollte dir das nicht gelingen, kann eine Therapie hilfreich sein, denn Frust an unschuldigen Menschen ablassen führt früher oder später zu Konflikten oder zu Beziehungsabbruch.
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