So kann das nicht weitergehen

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
Antworten
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
windkind
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
weiblich/female, 18
Beiträge: 1

So kann das nicht weitergehen

Beitrag Do., 14.05.2009, 10:54

wo soll ich anfangen? wenn man das so genau wüsste
aber wenn ich jetzt nicht schreibe, verschiebe ich es wieder und dann mach ich es nie.
und ich will endlich wissen was mit mir los ist, was ich machen soll, wie das einfach
alles weitergeht. denn so klappt das einfach nicht. tut mir jetzt schon sehr leid wenn ich
mich etwas ausheule. :/

mir ist es sehr bewusst dass ich seit einigen jahren (seit ich 12 bin?) probleme mit
selbstverletztenden verhalten habe. haare ausreissen, verbrennen, schneiden,
absichtlich arm oder fuß gegen sachen treten/schlagen und so weiter.
ich hatte es geschafft eine weile aufzuhören, aber jetzt hat es wieder angefangen.
und das schlimmer als es je war. erst vorgestern wurde ich in der nacht von
meinem freund ins akh in die unfallsstelle gefahren.

ich bin seit 2 jahren in therapeutischer behandlung (NLP), mehr oder weniger.
mit der therapie bin ich nicht ganz zufrieden. sie ist zwar eine sehr liebe person,
aber meine mutter hat sie ausgesucht (sie ist ebenso bei ihr), und irgendwie
komm ich dort nicht weg da meine mutter sie toll findet. ich halt nur nicht.
was soweit geführt hat dass ich sie begonnen habe zu manipulieren, da ich genau wusste
dass sie und meine mutter über mich redeten. und meine mutter will nicht verletzten,
denn sie glaubt seit diesen 2 jahren dass ich damit endgültig aufgehört habe. und enttäuschen will
ich sie ja nicht. also führt die therapie so gut wie nirgends hin. selbst wenn ich mich
mit ihr reden würde, bin ich leider nicht der meinung dass es mir etwas bringen würde.

nur jetzt schaff ich es bald glaube ich wirklich nicht mehr. ich habe unglaublich viele
fehlstunden, einen haufen tests zum nachmachen, was mich allein schon so fertig macht
ohne die anderen dinge überhaupt zu beachten.
andauernd muss ich alles bis ins detail planen, alle versch ausgangsmöglichkeiten, von welchen
doch eh das meiste nicht zutrifft, andauernd mache ich mir sorgen um alles was mich wahnsinnig
macht. im moment komme ich so wirklich nicht mehr weiter.
dann wenn ich wirklich etwas machen sollte, lieg ich rum, schau mir einen film an oder langweile
mich sonst wie vor mich hin obwohl ich soviel zu tun hätte. ich fühl mich so unglaublich faul und
nutzlos das ist unglaublich. und egal was ich versuche ich komme nirgends weiter.
vor dem einschlafen liege ich ewig nach und muss wieder über alles nachdenken.
alles lässt mich zweifeln.

dann kommt noch meine unglaubliche gereiztheit hinzu.. ich habe solche stimmungsschwankungen
und bekomme solche wut und verzweiflungs anfälle dass die meisten leute, vor allem mein freund
schon angst vor mir haben.. aber wegkommen tue ich nicht davon.
und dann wenn ich mich beruhigt habe, kommen die entschuldigungen und eine erst rechte
verzweiflung und ein unglaublicher selbsthass.
ich war noch lange nicht so aggressiv. schlage mich fast mit fremden, fast mit meinen freunden und so weiter.

allein die wut die ich auf mich selbst habe. allein durch die tatsache dass ich einfach nichts machen kann
um mich selbst zufrieden zu stellen. wie sollen es dann erst andere schaffen?
über nichts bin ich froh. alles hätte ich besser machen können.
wenn ich etwas anfange und alleine der anfang nicht gut genug ist, landen die meisten projekte im eimer.
einfach weil ich dann so verzweifelt bin dass ich es erst gar nicht versuche.
mit der konzentration klappt es ohnehin kaum. ich widme mich etwas, und eine halbe stunde später habe
ich schon vollkommen das interesse daran verloren und fasse es nie wieder an.

und dabei hatte ich nicht einmal eine schlechte kindheit oder sonstetwas.
mein vater war vielleicht etwas anstrengend, überhaupt gegenüber meiner mutter.
vielleicht war ihm nicht immer alles gut genug (ich war immer unterer duchschnitt in der schule.
dann kamen halt sachen wie "nur einen zweier? warum nicht gleich einen einser?")
aber trotzdem. vielleicht habe ich ihn früher nie wirklich gemocht in seiner vaterrolle,
aber inzwischen wünschte ich mir ich hätte ihn besser kennen lernen können. (er starb vor einem jahr)
und irgendwie bin ich mir nichtmal sicher ob überhaupt etwas los ist.
vielleicht einfach nur spätpubertär.. :/

über irgendwelche ratschläge wäre ich sehr froh, vielleicht auch über ideen was mit mir los sein könnte im moment..

sehr liebe grüße das windkind
ein engel hat mit fäden blau,
den himmel zugenäht

Werbung

Benutzeravatar

flashpoint
Helferlein
Helferlein
männlich/male, 32
Beiträge: 121

Beitrag Do., 14.05.2009, 11:57

da kommt scheint's einiges zusammen. und wenn du in einer spätpubertären Phase bist, wäre das ein Trost? was würde das bedeuten?

Ich glaube so falsch ist die Idee nicht, dass deine Unzufriedenheit und deine Schwierigkeiten etwas fertig zu machen daher rühren, dass du gelernt hast, dass egal was du machst es ohnehin nicht gut genug ist. und das möglicherweise deine Wut von dieser Enttäuschung rührt, weil anstatt Liebe und Anerkennung du eben Tadel und Herabsetzung erlebt hast. Dann läufst du quasi auch vor der Schule davon, weil du diesem Gefühl des Versagens ausweichen möchtest (weil wann bist du gut genug? das ist so gesehen unmöglich), und während du dich scheinbar entspannst nagen diese Gefühle an dir weiter. Und beschäftigen dich bis in die Nacht hinein und verursachen weiterhin Stress.


Ich denke der Wunsch deinen Vater besser kennenlernen zu können weist dich schon in die richtige Richtung, vielleicht kannst du das ja jetzt wo dein Papa nicht mehr da ist, mithilfe deiner Mutter? So dass ein paar Bilder gerade gerückt und klarer werden können und du vielleicht auch Momente entdeckst wo du dich so angenommen und geliebt gefühlt hast, wie du dir das wünscht? Vielleicht gehört ja auch ein Großteil deiner Wut eigentlich ihm und nicht dir? das wär zumindest eine Möglichkeit, auch wenn das meiner Ansicht nach besser in einer Familientherapie unterstützt wird.


Abgesehen davon, gibt's eigentlich einen Grund warum du ab 12 dir immer wieder absichtlich weh tust? Wie war denn das vorher? was war da anders?
"Nicht die Dinge selbst, sondern die Meinungen über dieselben beunruhigen die Menschen." - Epiktet, Handbüchlein der Moral

"There is nothing either good or bad - but thinking makes it so "
Hamlet, (Act II - Sc. II)

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag