Borderline oder Bipolare Störung?

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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das zwillingskind
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Borderline oder Bipolare Störung?

Beitrag Fr., 13.03.2009, 12:30

liebe leute
bin ganz neu hier und hab auch gleich einige fragen
bin jetzt seit einiger zeit in therapie (meiner 2ten, die erste war nicht sehr ausdauernd)
und habe nach der letzten sitzung (erst der zweiten ) gleich die diagnose bipolare störung(manische depression) gestellt bekommen , was mich in ziemlichen aufruhr versetzt hat, da ich mir sofort zu hause alles darüber durchgelesen habe und es auch in bestimmten punkten tatsächlich übereinstimmt aber ich der meinung bin eben nicht alles ..
ich finde borderline sehr viel zutreffender , ganz besonders eine bipolare störung ist doch sehr selten? und
wird genetisch vererbt , wobei ich denke das er das bei mir auch vermutet da meine mutter eine psychische störung hat ( paranoide schizophrenie)
ich habe auch ein problem damit dass mein pschiater mir so schnell eine diagnose stellt, auch wenn schon viel erzählt wurde,doch auch sehr viel ausgelassen .
ich fühle mich von ihm persönlich angegriffen und denke auch daran die therapie abzubrechen..

freue mich über jede hilfe .. und einen schönen tag noch

Spiegel der Seele .. doch was passiert wenn wir einmal wirklich hineinsehen und erkennen wie verzerrt wir sind ?
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clematis
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Beitrag Fr., 13.03.2009, 12:48

huhu zwillingskind,

der bekanntenkreis hatte bei mir auch mal manisch-depressiv angesprochen (wobei sie wohl eher "hypoman" meinen). ich habe dann meine psychiaterin gefragt: sie meinte, dass muss man über längere zeit beobachten. ich bin deshalb etwas verwundert, dass dein psychiater das nach 2 sitzungen diagnostiziert. es muss deshalb aber nicht falsch sein. bekommst du denn spezielle medikamente?

an deiner stelle würde ich deinen borderline-verdacht mal abklären lassen. gerade, wenn du das innere gefühl hast, dass du dich da eher wieder findest. da gibt es ja tests, die du machen kannst (direkt beim thera oder psychiater)

wieso fühlst du dich persönlich angegriffen?

zum thema borderline, ich gebe hier nur wieder, was ich mal gelesen oder von meiner thera gehört habe: es ist ja eine persönlichkeitsstörung. und persönlichkeitsstörungen werden erst nach abschluss der jugend gestellt, weil sich die persönlichkeit noch verändert (sagen wir mal vielleicht ab anfang, mitte 20 ist sie ausgeprägt) - man kann zwar im vorfeld borderline-tendenzen feststellen (oder andere pss), aber "sicher" kann man das wohl erst später diagnostizieren.


lg, clematis
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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 13.03.2009, 13:31

Also eine richtige Bipolare Störung ist eine sehr dramatische Sache, vor allem eine voll ausgebrochene Manie. Ich hab einen bipolaren Bekannten, der auch unter Medikation nicht völlig stabil ist und viel Zeit in Hypomanie und Depression verbringt.

Und ich hab selbst eine Persönlichkeitsstörung. Und ich kann ehrlich gesagt zwischen seinen Problemen und meinen keine grossen Gemeinsamkeiten finden. Meine Stimmungsschwankungen äussern sich ganz anders als seine.

Ich würde an deiner Stelle unbedingt noch einen oder zwei weitere Psychiater aufsuchen, ich hatte auch mal einen der meinte unbedingt daß ich ADHS habe, was ich für recht ausgeschlossen halte und auch von anderen Psychiatern nie vorgeschlagen wurde.

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anarchistin
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Beitrag Fr., 13.03.2009, 13:33

hey zwilli

ich hatte genau dasselbe problem wie du- ich wurde mit derselben diagnose konfrontiert die meiner meinung nach bei näherem hinsehen und nachlesen GAR NICHT zugetroffen hat. als ich nachgelesen hatte hab ich mir gedacht- "naja ein paar punkte stimmen" - aber andere trafen NULL zu. i-wie hab ich einfach GEWUSST das das so nicht stimmen kann! ich hab mich total verarscht gefühlt weil mich der psychologe damals genau 2x gesehen hat das kam mir dann doch unseriös vor, gleich eine diagnose zu stellen ohne was über den patienten zu wissen- ausserdem hab ich auch gleich ein packl medikamente für manisch depressive verschrieben gekriegt (die ich NIE genommen hab - zum glück).
das hat mich damals alles echt unsicher gemacht sodass ich nie wieder zu nem psychologen gegangen bin.
aber vor 2 jahren wurde mein befinden echt immer schlechter und ich hab mich entschlossen ne therapie zu machen und voila- nach etwa 1/2 jahr (!!!) konnte meine thera ne diagnose festmachen: BORDERLINE. also ich musste mich da erst mal einlesen- hatte noch nie was von Borderline gehört..also nix mit manisch depressiv ich bin jetz auch seit fast 2 jahren in therapie und ur happy damit. lass dich also nicht verunsichern - such nen geeigneten therapeuten und lass den psychologen links liegen. es ist absolut unseriös nach so kurzer zeit ne diagnose zu stellen!!!! verstehe da auch deinen ärger...
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c0nsp1r4cy
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Beitrag Fr., 13.03.2009, 17:40

Hey Zwillingskindel,

hmm, eine bipolare Störung aufzuweisen, ist bei der Symptomatik eines Borderliner nicht gerade ungewöhnlich und ich finde es sehr gut, wenn sich ein behandelnder Therapeut in deinem zarten Alter vorsieht eine solch gravierende Diagnose zu stellen, denn theoretisch ist deine Persönlichkeitsreifung noch nicht abgeschlossen - ist sie nie wirklich, aber irgendwann kann man von konsequenten Mustern sprechen. Immer schwierig bei Jugendlichen eine Persönlichkeitsstörung zu diagnostizieren. Persönlichkeitsstörungen sind einfach ein Sammelbecken für diverse psychische Beschwerden.
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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 13.03.2009, 17:47

c0nsp1r4cy hat geschrieben: hmm, eine bipolare Störung aufzuweisen, ist bei der Symptomatik eines Borderliner nicht gerade ungewöhnlich und ich finde es sehr gut, wenn sich ein behandelnder Therapeut in deinem zarten Alter vorsieht eine solch gravierende Diagnose zu stellen,
Moment mal, Bipolare Störung ist eine genauso gravierende Diagnose. Weil wenn sie mit Medis nicht optimal zu beherrschen ist, dann ist das eine sehr quälende Krankheit.

Und Borderline und Bipolar sind zwei komplett verschiedene Krankheiten, Bipolar ist eine rein gehirnchemisch verursachte Sache wärend bei Borderline die Gründe zum grossen Teil in der Vergangenheit des Patienten hat, wo die Persönlichkeitsentwicklung schiefgegangen ist.

Es kann nur passieren daß bei Borderline ein Wechsel zwischen depressiven und euphorischen Phasen stattfindet. Was dann ggf etwas ähnlich aussehen kann. Aber deshalb hat der Borderliner keine bipolare Störung. Borderline heisst ja auch mit voller Bezeichnung "Emotional Instabile Personlichkeitsstörung Typ Borderline" Und diese wechselnden Emotionen sind dann eben das emotional instabile an der "emotional instabilen Persönlichkeitsstörung"

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Orchidee
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Beitrag Fr., 13.03.2009, 18:36

Also nach dem zweiten Mal sehen schon eine Diagnose stellen ist m.E. viel zu früh und auch falsch. Ich glaube ich würde da auch unsicher werden und schon an einen abbruch der Therapie denken.

Sprich das an bei einem nächsten Gespäch, dass du verunsichert bist. Lass dir erklären woran die Diagnose festgemacht wird ..und schau dich vielleicht wirklich schon mal nach einem anderen Therapeuten um.

Schwierig was zu raten und auch zu empfehlen ...

Mut ist nicht, keine Angst zu haben, sondern die eigene Angst zu überwinden

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c0nsp1r4cy
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Beitrag Fr., 13.03.2009, 18:37

münchnerkindl hat geschrieben:Moment mal, Bipolare Störung ist eine genauso gravierende Diagnose. Weil wenn sie mit Medis nicht optimal zu beherrschen ist, dann ist das eine sehr quälende Krankheit.
Interessant, habe ich irgendwo behauptet, dass eine bipolare Störung Kindergartenkrams sei? Ich glaube nicht.
münchnerkindl hat geschrieben:Und Borderline und Bipolar sind zwei komplett verschiedene Krankheiten, Bipolar ist eine rein gehirnchemisch verursachte Sache wärend bei Borderline die Gründe zum grossen Teil in der Vergangenheit des Patienten hat, wo die Persönlichkeitsentwicklung schiefgegangen ist.
Noch viel interessanter, Depressionen etc... sind immer an den biochemischen Haushalt gebunden, wenn der Noradrenalin-, Serotinhaushalt usw... keine günstige Interpretation zulässt. Derartige Verstimmungen können sehr wohl ihren Ursprung im Heranwachsen haben, also auch eine "bipolare Störung". Und trotzdem ändert das nichts am Kern meiner Aussage.
münchnerkindl hat geschrieben:Es kann nur passieren daß bei Borderline ein Wechsel zwischen depressiven und euphorischen Phasen stattfindet. Was dann ggf etwas ähnlich aussehen kann. Aber deshalb hat der Borderliner keine bipolare Störung. Borderline heisst ja auch mit voller Bezeichnung "Emotional Instabile Personlichkeitsstörung Typ Borderline" Und diese wechselnden Emotionen sind dann eben das emotional instabile an der "emotional instabilen Persönlichkeitsstörung"
Du bekommst von mir heute ein Sternchen in dein Hausaufgabenheft geklebt, denn die hast du wohl gemacht . Nein, aber mal ehrlich, ich würde hier keine Meinung zum Besten geben, wenn ich überhaupt keine Ahnung hätte.
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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 13.03.2009, 18:44

c0nsp1r4cy hat geschrieben:
hmm, eine bipolare Störung aufzuweisen, ist bei der Symptomatik eines Borderliner nicht gerade ungewöhnlich .

Moment mal, du schreibst hier sinngemäß daß viele Borderliner gleichzeitig eine Bipolare Störung aufweisen. Was einfach nicht der Wahrheit entspicht und darauf schliessen lässt daß du eben nicht die grosse Ahnung hast. (ich hab selbst eine emotional instabile Persönlichkeitsstörung, kenne Menschen mit diversen psychischen Störungen und hab mich eingehend mit dem Thema befasst, ich weiß also wovon ich rede)

Borderliner haben starke emotionale Schwankungen, was aber nichts mit einer bipolaren Erkrankung zu tun hat.

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das zwillingskind
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Beitrag So., 15.03.2009, 17:16

bin ganz begeistert so zahlreiche antworten zu bekommen
fühl mich nämlich mit der diagnose echt nicht wohl , da ich mich in teilen zwar wiedererkennen kann aber doch das gefühl habe das es nicht vollständig ist und extrem viel auslässt..
@anarchistin : danke! hab mich den ganzen tag nur aufgeregt wie das war weil man nach 2 std niemanden kennenlernt therapeut hin oder her -.-

nja es ist eigentlich ein ambulatorium für jugendliche also müssten die sich dort doch auskennen??
hab in 2 wochen aber sowieso einen termin bei einem anderen der das auf krankenschein macht (falls ihn jemand kennt er heißt Houchang und infos über ihn wären super!)

medikamente lehn ich überhaupt ab da ich aufgrund meiner mutter nicht nur die positiven seiten an ihnen mitbekommen hab. außerdem ist besonders zur zeit so ziemlich alles halbwegs stabil...

ich hatte außerdem bei den sitzungen immer das gefühl er würde mich auf meine stimmungschwankungen reduzieren denn egal was ich ihm erzählt hab er ist immer wieder darauf zurückgekommen das ich mich "himmel hoch jauchzend " oder wieder "zu tode betrübt" fühle.. auch das ich sehr lange zeit viel gekifft habe (manchmal noch ein bisschen) hat er auch die ganze zeit hineininterpretiert und nicht das es vielleicht an meiner sehr verwirrten und queren kindheit liegt ..
aber gut .. werd mal schaun wie sich das weiterentwickelt..
salut

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münchnerkindl
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Beitrag So., 15.03.2009, 17:40

das zwillingskind hat geschrieben:denn egal was ich ihm erzählt hab er ist immer wieder darauf zurückgekommen das ich mich "himmel hoch jauchzend " oder wieder "zu tode betrübt" fühle.. auch das ich sehr lange zeit viel gekifft habe (manchmal noch ein bisschen) hat er auch die ganze zeit hineininterpretiert und nicht das es vielleicht an meiner sehr verwirrten und queren kindheit liegt ..t
Hi,

ich glaube es ist eine ziemliche Zeitverschwenung mit dem weiterzumachen. Du brauchst jemanden der gewillt ist sich mit allen Aspekten deiner Problematik auseinanderzusetzen.

Sorry, leider gibt es in der Brachen ziemlich viele Nieten, denen ich gerade mal meine zimmerpflanzen anvertrauen würde aber definitiv nicht mein psychisches Befinden

Also such weiter bis du jemanden findest wo du dich umfassend ernstgenommen fühlst.

Liebe Grüsse,

Petra

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R3VO
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Beitrag Mo., 15.06.2009, 22:09

ich habe das gleiche problem, aber bei mir ist es eben keinesfalls so, dass ich das klar einschätzen kann ...

ich habe durchaus ab und an längere depressive phasen und ich hatte auch eine manische phasen, hinzu kommen aber auch ganz oft phasen, in denen die stimmung ständig wechselt, in denen die stimmung sich extrem reaktiv auf lebenseinflüsse verhält ( da kann ich dann an einem tag durchaus mehrmals ganz unterschiedliche zustände haben z.b. euphorisch, voller liebe und entzückung und begeisterung, aber eben auch extrem niedergeschlagen, wütend, minderwertig, etc.) außerdem ändern sich mein selbstbild und meine zukunftswünsche alle paar wochen ... wirklich stabile freundschaften habe ich auch nicht (bis auf eine), wobei bei mir diese berüchtigten borderline-wutanfälle überhaupt nicht vorkommen, allerdings sagen meine freunde (oder bekannte?), ich sei anstrengend und hätte starke stimmungsschwankungen hmmm?

bei mir wurde schon 'ne ptbs diagnostiziert und 'ne bipolare störung

wenn ich mich wirklich verliebe und ne beziehung zustandekommt habe ich immer wahnsinnige verlustängste ... und ich lass die meisten menschen gar nicht an mich heran, weil ich sie .. irgendwie nicht mag? :O

kann man auch beides haben? (also borderline und bipolar jetzt, sind dann die phasen verläufe atypisch??) weil es bei mir kein wirkliches rapid cycling ist, zumindest nicht immer, das scheint zu switchen zwischen extremen rapid cycling, also sehr viele unterschiedliche zustände am tag, und langen phasen in denen ich eben entweder sehr depri bin oder (fast) größenwahnsinnig
Alles Geschaffene ist vergänglich. Strebt weiter, bemüht euch, unablässig achtsam zu sein. - Buddha

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R3VO
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Beitrag Di., 16.06.2009, 14:51

auch kann ich eigentlich nciht wirklich hassen, es ist eher so ein gleichgültig sein, sich genervt/eingeengt fühlen
Alles Geschaffene ist vergänglich. Strebt weiter, bemüht euch, unablässig achtsam zu sein. - Buddha

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