Leere nach Psychose
Leere nach Psychose
Hallo,
ich fühle mich seit meiner Psychose im Oktober 2023 leer, affektverflacht, freudlos, antriebslos. Nicht mehr tiefgründig, keine Kreativität mehr. Isoliere mich sehr. Negativsymptomatik. Kennt jemand diesen Zustand und kann mir sagen wie lange dieser angedauert hat?
Liebe Grüße
ich fühle mich seit meiner Psychose im Oktober 2023 leer, affektverflacht, freudlos, antriebslos. Nicht mehr tiefgründig, keine Kreativität mehr. Isoliere mich sehr. Negativsymptomatik. Kennt jemand diesen Zustand und kann mir sagen wie lange dieser angedauert hat?
Liebe Grüße
- Werbung
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 40
- Beiträge: 2125
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 38
- Beiträge: 9792
Kiwi1705 hat geschrieben: ↑Di., 30.04.2024, 09:45 Hallo,
ich fühle mich seit meiner Psychose im Oktober 2023 leer, affektverflacht, freudlos, antriebslos. Nicht mehr tiefgründig, keine Kreativität mehr. Isoliere mich sehr. Negativsymptomatik. Kennt jemand diesen Zustand und kann mir sagen wie lange dieser angedauert hat?
Das könnten auch ganz einfach die Nebenwirkungen der Medikamente sein und nicht die Erkrankung. Das geben viele Ärzte halt nur recht ungern zu weil es ja ihr ganzes Therapiekonzept in Frage stellt.
Weil Neuroleptika funktionieren indem sie das Dopamin reduzieren. Und wozu braucht man das Dopamin im Gehirn? Um Freude, Motivation und Antrieb zu haben.
Hallzuinationen und Wahnideen sind ja schließlich am Ende auch nur Motivationen, Gedanken und Antrieb. Klarerweise kann ein Medikament nicht diese ungesunden Gedanken und Antriebe wegmachen ohne dabei die normal-gesunden Gedanken und Antriebe mit zu beeinträchtigen. Läuft schliesslich beides auf der selben Hardware. Also wenn man den wahnhaften Kram wegdämpft dämpft man damit automatisch auch die gesunden mentalen Ereignisse.
- Werbung
Amisulprid und Bupropion gleichzeitig zu nehmen, ist schon ein wenig seltsam, denn das eine wirkt dopaminblockierend, das andere dopaminbefördernd. Welche Art von Psychose war es denn, vermutlich mit affektiver Komponente?
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 31
- Beiträge: 5056
Es gibt inzwischen sogar Reagila/Cariprazin, was als Dopamine-Antagonist und -Agonist gleichzeitig wirkt.
Darin ist also kein Widerspruch.
Ich nahm auch lange zu Neuroleptika das Elontril/Bupropion als leichte ADHS Unterstützung, weil ich keine Stimulanzien wollte. Die werden auch in der Kombi gegeben. Der Punkt ist nämlich, dass die Medikamente in verschiedenen Bereichen des Gehirns teilweise wirken und nicht überall der Dopaminüberschuss das Problem ist.
Darin ist also kein Widerspruch.
Ich nahm auch lange zu Neuroleptika das Elontril/Bupropion als leichte ADHS Unterstützung, weil ich keine Stimulanzien wollte. Die werden auch in der Kombi gegeben. Der Punkt ist nämlich, dass die Medikamente in verschiedenen Bereichen des Gehirns teilweise wirken und nicht überall der Dopaminüberschuss das Problem ist.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 31
- Beiträge: 5056
Es ist nicht nur einfach die Symptome auf die Medikamente alleine zu schieben, sondern auch falsch.
Negativsymptomatik gab es auch schon vor den Medikamenten, die Medikamente können sie nur noch verstärken.
Gib dir etwas Zeit dich zu erholen, das Hirn braucht Ruhe.
Meine eigene Erfahrung mit den Negativsymptomen ist, dass sie sich von selbst auch wieder bessern, zusätzlich dann nochmal wenn die Medis irgendwann reduziert werden können auf eine möglichst niedrige Dosis.
Negativsymptomatik kann auch total chronisch verlaufen, aber das ist nicht bei jedem so. Und muss nicht im stärksten Ausmaß sein.
Mir half nach meiner letzten heftigen Psychose eine Kombi aus Leponex/Clozapin und Reagila/Cariprazin. Letzterem wird eine günstige Wirkung auf Negativsymptome nachgesagt und ich hatte eine relativ gering ausgeprägte Negativsymptomatik im Vergleich zu vorherigen Psychosen.
Negativsymptomatik gab es auch schon vor den Medikamenten, die Medikamente können sie nur noch verstärken.
Gib dir etwas Zeit dich zu erholen, das Hirn braucht Ruhe.
Meine eigene Erfahrung mit den Negativsymptomen ist, dass sie sich von selbst auch wieder bessern, zusätzlich dann nochmal wenn die Medis irgendwann reduziert werden können auf eine möglichst niedrige Dosis.
Negativsymptomatik kann auch total chronisch verlaufen, aber das ist nicht bei jedem so. Und muss nicht im stärksten Ausmaß sein.
Mir half nach meiner letzten heftigen Psychose eine Kombi aus Leponex/Clozapin und Reagila/Cariprazin. Letzterem wird eine günstige Wirkung auf Negativsymptome nachgesagt und ich hatte eine relativ gering ausgeprägte Negativsymptomatik im Vergleich zu vorherigen Psychosen.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 33
- Beiträge: 1454
Ich gebe Candy recht: das kann auch einfach ein Zustand nach Psychose sein und kommt gar nicht so selten vor - dann brauchst Du einfach Zeit und Geduld und das ist oft gar nicht so einfach. Es kann natürlich auch eine Negativsymptomatik sein.
Natürlich wissen Psychiater, dass Bupropion und Amisulprid auch ein "Abgeschnittensein von Gefühlen" machen kann und da geht es auch wenig darum, ob das die Ärzte zugeben wollen oder nicht. Es kann ganz einfach eine Nebenwirkung sein.
Bist Du denn bei einem Facharzt, dem Du vertraust? Und hast Du das da mal angesprochen?
Natürlich wissen Psychiater, dass Bupropion und Amisulprid auch ein "Abgeschnittensein von Gefühlen" machen kann und da geht es auch wenig darum, ob das die Ärzte zugeben wollen oder nicht. Es kann ganz einfach eine Nebenwirkung sein.
Bist Du denn bei einem Facharzt, dem Du vertraust? Und hast Du das da mal angesprochen?
Die neue Gruppen der Partialagonisten verhält sich biochemisch völlig anders als bisher bekannte Medikamente. Sie lassen sich also keineswegs vergleichen mit einer Kombination bisheriger dopaminerger bzw. antidopaminerger Medikamente.Candykills hat geschrieben: ↑Mi., 01.05.2024, 19:40 Es gibt inzwischen sogar Reagila/Cariprazin, was als Dopamine-Antagonist und -Agonist gleichzeitig wirkt.
Darin ist also kein Widerspruch.
Ich nahm auch lange zu Neuroleptika das Elontril/Bupropion als leichte ADHS Unterstützung, weil ich keine Stimulanzien wollte. Die werden auch in der Kombi gegeben. Der Punkt ist nämlich, dass die Medikamente in verschiedenen Bereichen des Gehirns teilweise wirken und nicht überall der Dopaminüberschuss das Problem ist.
Abgesehen davon, dass diese Kombination also unsinnig ist, führen sie natürlich auch zu einer weitgehenden inneren Distanzierung und damit einem verringerten Wahrnehmen von Gefühlen.
Bzgl Art der Psychose: es wird vermutet dass eine schizoaffektive Störung / bipolar vorliegt. Ja ich bin bei einem Facharzt dieser schlug mir nun das Lithium vor, weshalb ich gerade nochmal in einer Klinik bin. Habe halt das Gefühl ich merke keine Besserung durch die Medikamente, alles ist so flach. Der Zustand ist echt unerträglich…
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 31
- Beiträge: 5056
Klar, die anderen Ärzte sind wieder völlig inkompetent.
@Kiwi
Das ist Teil der Krankheit. In der Psychose und Manie ist alles intensiv und zu schnell.
Und danach durch die Medikamente wird man abgeschirmt (darum geht es ja auch) und es wird alles normal bis langsam und geht erstmal mit der Tendenz ins andere Extrem um die Episode wirklich zu stoppen.
Ob du diese Medikamente grade brauchst, wird dein Arzt sicher ganz gut einschätzen können, das muss so ja auch noch nicht das Ende sein.
Vielleicht kannst du mit dem Neuroleptikum auch in der Zukunft runter, wenn du gut auf Lithium ansprichst. Zumindest runter auf ne Dosis, wo die Abschirmung nicht mehr so stark ist.
Ich selbst nehme auch Neuroleptika und ein Phasenprophylaktikum und komme inzwischen mit relativ niedrigen Dosen aus, dadurch das ich noch das Phasenprophylaktikum drin habe.
Gib dir mehr Zeit und Ruhe um zu gesunden. Das Hirn muss sich erst regenerieren und wieder auf ein normales Level finden.
@Kiwi
Das ist Teil der Krankheit. In der Psychose und Manie ist alles intensiv und zu schnell.
Und danach durch die Medikamente wird man abgeschirmt (darum geht es ja auch) und es wird alles normal bis langsam und geht erstmal mit der Tendenz ins andere Extrem um die Episode wirklich zu stoppen.
Ob du diese Medikamente grade brauchst, wird dein Arzt sicher ganz gut einschätzen können, das muss so ja auch noch nicht das Ende sein.
Vielleicht kannst du mit dem Neuroleptikum auch in der Zukunft runter, wenn du gut auf Lithium ansprichst. Zumindest runter auf ne Dosis, wo die Abschirmung nicht mehr so stark ist.
Ich selbst nehme auch Neuroleptika und ein Phasenprophylaktikum und komme inzwischen mit relativ niedrigen Dosen aus, dadurch das ich noch das Phasenprophylaktikum drin habe.
Gib dir mehr Zeit und Ruhe um zu gesunden. Das Hirn muss sich erst regenerieren und wieder auf ein normales Level finden.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
- Werbung
-
- Vergleichbare Themen
- Antworten
- Zugriffe
- Letzter Beitrag
-
- 10 Antworten
- 2399 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von leapy
-
- 14 Antworten
- 5438 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von FunkyUnicorn
-
- 4 Antworten
- 1156 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von DeafeningSilence
-
- 5 Antworten
- 906 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von urknall
-
- 7 Antworten
- 714 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von ikum