Probleme Eltern

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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youngstudent
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Probleme Eltern

Beitrag Mo., 30.07.2018, 18:41

Ich habe folgendes Problem: Ich bin 19 Jahre alt und habe letztes Jahr mit 18 die Matura gemacht. Meine Eltern sind sehr leistungsorientiert. Das heißt ich hatte die ganze Schulzeit über sehr gute Noten und ausgezeichnete Erfolge, bis auf in der Abschlussklasse. Da hatte ich ,,nur“ einen guten Erfolg. Die Matura habe ich ohne Erfolg nur bestanden, hab bei der Schriftlichen zwei 4er und zwei 2er und bei der Mündlichen zwei 3er. Meine Mutter ist damals (ca. 1,5 Jahre her) explodiert und meinte, sie müsse sich für mich schämen und ich sei eine Enttäuschung und hätte eh nie etwas für die Schule getan. Zwei Wochen später schrieb ich den Medizin Aufnahmetest, den ich leider nicht bestanden habe. Resultat: Ich durfte mir anhören, was für ein faules Stück Scheisse ich sei, obwohl ich sehr wohl lerne und nie fortgehe und Treffen mit meinen Freunden sehr eingeschränkt habe. Ich musste daraufhin ein Jahr für meine Mutter und meinen Vater arbeiten. Sie sind beide Zahnärzte. Ich habe auch sämtliche Hausarbeiten erledigt, meine zwei kleineren Brüder in die Schule gebracht und auch abgeholt, hab Einkäufe erledigt und und und. Vier Mal pro Woche hatte ich einen Vorbereitungskurs am Abend. Dorthin brauchte ich eine Stunde. Nebenbei sollte ich noch fleißig lernen und musste mir trotzdem bei jeder Gelegenheit anhören, was für eine scheiss Tochter ich nicht bin und ich bin nur faul und eine Versagerin. Da meine Eltern sehr streng sind, hab ich mir in den letzten Jahren angewöhnt immer öfter und immer dreister zu lügen. Bei der letzten Lüge wollten sie mich rausschmeissen und ich hätte mich arbeitslos melden sollen. Ich ,,darf“ auch nicht zu meinem Freund nach Wien ziehen, weil ich neben dem Studium weiter den Haushalt machen soll. Wenn nicht, dann gibt‘s kein Geld mehr, keine Zusatzversicherung und sie sagen mir immer wieder, dass ich als arme Bettelfrau und Sozialschmarotzerin enden werde.
Der Druck wird mir schon seit längerem zu viel, ich kann mich auch nicht gegen meine Mutter auflehnen. Mein Vater hält sowieso immer zu meiner Mutter, egal was ist. Seit längerem vernachlässige ich Freunde, bin ständig müde, obwohl ich genug schlafe, habe 14kg abgenommen, lüge sehr viel, habe sehr oft Albträume und fühle mich wie eine Versagerin und wie eine psychisch Gestörte, weil mir das meine Mutter immer wieder sagt.

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Schnuckmuck
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Beitrag Mo., 30.07.2018, 18:54

Na gratuliere dir zu diesen besonderen Eltern. Das sind ja richtige Schätzchen.

Ich kann dir nur raten, dich auf eigene Beine zu stellen. Job, Wohnung, oder wg und es von zuhause.

Dass was du zuhausearbeitest, kannst du auch gegen Bezahlung woanders tun.

Du musst dich nur trauen.

Heut geht ja alles online. Bewirb dich in einer Stadt deiner Wahl, such dir online wgzimmer raus und los geht's mit dem Zug.

Oder du ziehst ein Jahr durch die Welt. Ich hab zb 172,Tage eine Reise gemacht und mir die Welt angeschaut. Jobs gibt es überall. Man darf sich halt nicht zu schade sein.

Die Lösung deines Problems bist du. Du musst dir nur deine Weg suchen. Nur Mut!


Eremit
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Beitrag Mo., 30.07.2018, 19:09

Was hindert Dich daran, zu Deinem Freund zu ziehen, zumindest vorrübergehend?

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Beitrag Mo., 30.07.2018, 19:29

Sie sagen, sie drehen den Geldhahn zu und versuchen mir Zukunftsangst zu machen, indem sie sagen, dass ich ein Medizinstudium so eh nie schaffen werde und sozusagen als arme Bettelfrau ende.
Im Kontext: Wenn ich ausziehen, zerstöre ich mir höchstwahrscheinlich die Beziehung zu meinen Eltern.

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Nico
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Beitrag Mo., 30.07.2018, 19:50

Also eine Beziehung zu Eltern die mich so behandeln, würde ich mit Freude zerstören.
Dazu müsstest du dich allerdings auf eigene Beine stellen, selbst deinen Unterhalt verdienen und auf den einen oder anderen Luxus verzichten, der üblicherweise auch bei miesen Eltern, für so eine Arzttochter abfällt.
Willst und kannst du das?
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Beitrag Mo., 30.07.2018, 20:02

Bei mir ist das Trauen das Problem. Ich weiß, dass es so nicht weitergehn kann und, dass ich etwas an der Situation ändern muss. Aber irgendwas hält mich trotzdem immer davon ab, obwohl meine Eltern mir gegeüber unterhaltspflichtig sind bis ich eine Ausbildung/Studium abgeschlossen habe

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Nico
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Beitrag Mo., 30.07.2018, 20:13

Naja wenn du weiterhin auf Unterhalt aus bist, wirst du dir wohl oder übel auch die netten Kosenamen nicht ersparen können.
Was willst du denn studieren und warum vor allem?
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Schnuckmuck
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Beitrag Mo., 30.07.2018, 20:20

Wenn du dich finanziell in Abhängigkeit begeben willst, haben sie dich in ihrer Hand.

Und zwischen bettelfrau und Angestellter bei irgendwem irgendwo ist einig grosser unterschied.

Ich verstehe die Menschen nicht, die sich beklagen, aber nichts ändern.

Deine Eltern werden sich nicht ändern, dich mit Respekt behandeln. Und ich befürchte, sie werden nie zufrieden sein.

DasMedizinstudium würde ich abhaken, vor allem, wenn es nicht deinem Wunsch entspricht. Welcher Weg wäre deiner?

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Beitrag Mo., 30.07.2018, 20:32

Mein größter Traum seit vielen Jahren ist es, Medizin zu studieren. Das Studium sieht so aus, dass man von Montag bis Freitag von 08:00 bis 16:00 auf der Uni ist und danach noch lernen soll. Da geht sich ein Job mit vernünftigem Einkommen schwer aus, wenn man in Mindeststudienzeit studieren will. Der Zeitaufwand ist laut anderen Studenten enorm hoch. Ich habe einfach die Befürchtung, dass ich es ohne Unterstützung nicht schaffe

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Schnuckmuck
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Beitrag Mo., 30.07.2018, 20:37

Aber ist es realistisch? Mit deinem Notendurchschnitt?

Sorry, aber aufwachen und der Realität ins Auge blicken, kann helfen.

Wenn das dein Weg sein soll und du die finanzielle Unterstützung deiner Eltern nutzen möchtest, musst du die Kröten schlucken, die sie dir servieren. Und ihren Dreck wegputzen.

Wer a sagt, muss auch b sagen. Oder deren Brot ich esse, deren Lied ich singe.

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Anna-Luisa
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Beitrag Mo., 30.07.2018, 20:38

youngstudent hat geschrieben: Mo., 30.07.2018, 20:32 Da geht sich ein Job mit vernünftigem Einkommen schwer aus, wenn man in Mindeststudienzeit studieren will. Der Zeitaufwand ist laut anderen Studenten enorm hoch. Ich habe einfach die Befürchtung, dass ich es ohne Unterstützung nicht schaffe
Naja, von deinen Eltern hast du ja bisher wohl auch nicht viel Unterstützung bekommen. Dann ziehst du dein Studium eben nicht in der Mindeststudienzeit durch und findest Zeit zum jobben.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)

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Montag
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Beitrag Mo., 30.07.2018, 20:41

Wenn das Medizinstudium Dein größter Traum ist, ist es ja ok. Aber ich muss gestehen, ich bin da etwas skeptisch, nachdem was ich bisher gelesen habe. Checke in Dir noch mal ganz genau ab, ob es wirklich Dein großer Traum ist oder nicht eher der Traum Deiner Eltern?!

Kennst Du Deine Stärken? Kennst Du Deine Schwächen? Was macht Dir Freude? Bei welchen Tätigkeiten kommst Du in Flow, vergisst Du die Zeit, gehst ganz in ihnen auf?

Jedenfalls geb ich meinen Vorpostern recht, Deinn UMfeld , in dem Du gerade lebst, ist krankmachend, kränkend und verletzend. Das ist einfach Fakt! HOl Dir Unterstützung, such Dir Menschen, die Dir wohlgesinnt sind und die Dich aufbauen. Therapie?
Herzliche Grüße Montag


Ich will! Ich kann! Ich schaff das!


Eremit
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Beitrag Mo., 30.07.2018, 20:42

youngstudent hat geschrieben:Das Studium sieht so aus, dass man von Montag bis Freitag von 08:00 bis 16:00 auf der Uni ist und danach noch lernen soll. Da geht sich ein Job mit vernünftigem Einkommen schwer aus, wenn man in Mindeststudienzeit studieren will.
Wie wahrscheinlich ist es, es in der Mindeststudienzeit zu schaffen unter solchen Bedingungen? Eher unwahrscheinlich. Folglich könntest Du Dich genauso gut auch gleich selbst auf eigene Beine stellen, eben auch finanziell. Der Vorteil daran wäre auch, dass Du das Erfolgserlebnis nicht mit Deinen Eltern teilen müsstest, denn diese können Dir, solange Du unter ihrem Dach lebst, zu recht vorhalten, dass sie es sind, die Dir das Studium überhaupt ermöglicht haben. Es wäre nicht mehr Deine Leistung, sondern Eure Leistung, Du müsstest emotional quasi durch drei teilen. Das kann ziemlich runter ziehen, das habe ich schon öfters mitgekriegt.

Letzten Endes ist es aber so, dass es nur zu Veränderungen kommt, wenn das Leid unerträglich wird. Solange Du noch nicht genug unter Deinen Eltern zu leiden hast, wirst Du an Deiner Situation nichts ändern.

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youngstudent
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Beitrag Mo., 30.07.2018, 20:47

Da ich doch noch sehr jung bin, will ich es mir noch nicht mit ihnen verscherzen. Aber es wird sich wohl nicht vermeiden lassen

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youngstudent
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Beitrag Mo., 30.07.2018, 20:49

Und man kann alles studieren, wenn man eine Matura hat. Der Notendurchschnitt ist spielt dabei keine Rolle

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