Hallo,
Ich war Anfang dieses Jahres in einer Traumaklinik. Meine Probleme bezogen sich eher auf starke Dissoziation (bis zur "pseudo bewusstlosigkeit" also umkippen, auch teilweise Krampfen dabei hyperventilieren oder dissoziation wo ich in einen kindlichen Zustand falle)
Und weniger auf Intrusionen.
Nun ging es mir vorher so, dass ich die Dissoziation beziehungsweise auch die körperlichen Symptome trotz schmerzhaftigkeit und starker Einschränkung (Zum Beispiel kaum bewegen können, nicht mehr gehen können, starke Schmerzen nach Krampfen)
nicht als Problem wahrhaben wollte.
Ich habe gar nicht mitbekommen wie sehr mich das alltäglich einschränkt und es war ein Schock als mir das vorgehalten wurde, sodass ich mich auf die Traumatherapie eingelassen habe. Ich hatte immer gedacht, dass die Dissoziation ein Segen ist, weil ich durch sie die Gefühle voll abspalte. Also wenig mit den schmerzhaften Gefühlen konfrontiert bin, deswegen hatte ich das Problem nicht verstanden.
Nun ist es aber so, dass ich gelernt habe Gefühle zuzulassen jeglicher Art, da ich vorher quasi kaum welche hatte.
Jetzt nach einiger Zeit fängt das von vorne an und da ich ein Lösungsorientierter Mensch bin macht mich die Dissoziation wütend, weil ich sie jetzt trotz Schutzmechanismus als Fluch empfinde, der verhindert das Trauma ganz normal zu verarbeiten um es zu integrieren.
Wie kann man das ausschalten? Dass man ausschaltet. Wie kann man Zugang kriegen? Muss man einfach warten bis das Gehirn der Meinung ist, dass man es aushalten kann und der starke Schutzmechanismus nicht mehr gebraucht wird? Wie ist das bei Kleinkind-traumata?
Ist da die Reaktion mit der Dissoziation ganz normal und ist es unmöglich, die Erinnerung irgendwann normal einzusortieren beziehungsweise überhaupt zu haben?
verhindert Dissoziation die Traumaverarbeitung?
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Hallo!
Naja, akut scheint es ja zu verhindern, dann mußt du also stabilisiert werden bevor du dich traumatischen Inhalten widmen kannst. Das war bei mir nicht anders, das ging nicht sofort.
Viele Grüsse!
candle
Naja, akut scheint es ja zu verhindern, dann mußt du also stabilisiert werden bevor du dich traumatischen Inhalten widmen kannst. Das war bei mir nicht anders, das ging nicht sofort.
Viele Grüsse!
candle
Now I know how the bunny runs!
Hallo Felix,
kenne deine Problematik sehr gut, und kann auch deine Ungeduld verstehen. Wenn du ein Mittel testen möchtest, das bei Disso ziehmlich erfolgsversprechend ist, kann ich dir niedrigdosiertes Naltrexon empfehlen. Dies ist ein Mittel, dass normalerweise bei Suchterkrankungen eingesetzt wird, aber auch bei Dissoziation Erfolge gezeigt hat (in niedriger Dossierung, also 2-6 mg statt 50 mg). Ich nehme zur Zeit 2 mg (Sonderanfertigung, Rezept wird wegen des Aufwands nicht bei jeder Apotheke angenommen) und das hat schon einen ganz schönen Bewußtseinsschub erzeugt. Man muss allerdings auch gut aufpassen, dass der Schub nicht zu groß ist, da es schon auch schwierig ist mit der neuen Gefühlsintensität umzugehen. Manches brauchst einfach Zeit bis es bearbeitet werden kann.
FG
kenne deine Problematik sehr gut, und kann auch deine Ungeduld verstehen. Wenn du ein Mittel testen möchtest, das bei Disso ziehmlich erfolgsversprechend ist, kann ich dir niedrigdosiertes Naltrexon empfehlen. Dies ist ein Mittel, dass normalerweise bei Suchterkrankungen eingesetzt wird, aber auch bei Dissoziation Erfolge gezeigt hat (in niedriger Dossierung, also 2-6 mg statt 50 mg). Ich nehme zur Zeit 2 mg (Sonderanfertigung, Rezept wird wegen des Aufwands nicht bei jeder Apotheke angenommen) und das hat schon einen ganz schönen Bewußtseinsschub erzeugt. Man muss allerdings auch gut aufpassen, dass der Schub nicht zu groß ist, da es schon auch schwierig ist mit der neuen Gefühlsintensität umzugehen. Manches brauchst einfach Zeit bis es bearbeitet werden kann.
FG
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Ja die Seele lässt nur zu, was du auch verarbeiten kannst.
Und es stimmt, die Dissoziation war früher überlebenswichtig, heute er mühsam.
Der Weg geht nur für das fühlen.
Und es stimmt, die Dissoziation war früher überlebenswichtig, heute er mühsam.
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Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum
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Ja, Dissoziation verhindert auf jeden Fall eine Bearbeitung. Und ja, ich denke man muss warten bis man bereit dazu ist. Ich war's mal ansatzweise, aber als es dann ans Eingemachte ging, setzte meine Psyche sofort Schranken davor. Manche sind vielleicht nie dazu bereit, andere sind es mit der Zeit.
Meine Therapien setzten bisher grundsätzlich nur auf Stabilisierung (außer ein Klinikaufenthalt und das ging ja nach hinten los). Stabilisierung ist also nicht unbedingt der Weg zur Bearbeitung, aber sie ist hilfreich dafür.
Meine Therapien setzten bisher grundsätzlich nur auf Stabilisierung (außer ein Klinikaufenthalt und das ging ja nach hinten los). Stabilisierung ist also nicht unbedingt der Weg zur Bearbeitung, aber sie ist hilfreich dafür.
Ausschalten kannst Du das nicht in dem Sinne bzw. es wäre auch nicht gut, wenn Du das zu sehr "mit Gewalt" versuchst, weil es erst recht dazu führen würde, dass darauf "zurückgegriffen" wird. Besser ist es erst mal zu erkennen und ein Stück weit zu akzeptieren, dass es so ist.Felix0710 hat geschrieben: ↑Fr., 26.05.2017, 10:12 Wie kann man das ausschalten? Dass man ausschaltet. Wie kann man Zugang kriegen? Muss man einfach warten bis das Gehirn der Meinung ist, dass man es aushalten kann und der starke Schutzmechanismus nicht mehr gebraucht wird? Wie ist das bei Kleinkind-traumata?
Ist da die Reaktion mit der Dissoziation ganz normal und ist es unmöglich, die Erinnerung irgendwann normal einzusortieren beziehungsweise überhaupt zu haben?
Ansonsten kannst Du versuchen zu "üben". Also zu beobachten, was passiert vorher? Wie sind die Situationen? Kann ich das eventuell unterbrechen?
Meint: Du kannst üben im Hier und Jetzt zu bleiben. Was aber unter Umständen nur mit ambulanter therapeutischer Begleitung geht.
Je mehr es Dir gelingt im Hier und Jetzt zu bleiben, desto weniger Dissos. Und desto stabiler bist Du auch für eine Bearbeitung.
Bedenke: Bearbeitung (auf Hirnebene) bedeutet auch immer dass Du neu "verknüpfen" musst und dazu musst Du sowohl "in der vergangenen Situation" sein können als auch in der "gegenwärtigen". Beides muss "aktiv" sein (können/dürfen) gleichzeitig, damit eine Verknüpfung möglich ist.
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