Fehldiagnose Schizophrenie?
Fehldiagnose Schizophrenie?
Zu allererst eine Entschuldigung für den schlechten Thread-Titel, mir ist aber leider kein besserer eingefallen.
Ich bin weiblich, 30 Jahre alt und seit 16 Jahren in psychologischer/psychiatrischer Behandlung. Zuerst wegen Depressionen, dann schließlich mit 16 das erste Mal Psychiatrie wegen Selbstmordgedanken. Dort gab es dann den Verdacht auf Borderline-Störung (Missbrauchsgeschichte, SVV, emotional instabil). Zwei Jahre später ging es wieder in die Psychiatrie, dort dann Diagnose Schizotypische Störung und das erste Mal Risperdal, später Fluanxol, danach Seroquel (weil ich überall Kameras gesehen habe). Kurze Zeit danach hab ich die Medikamente aber wieder abgesetzt wegen den Nebenwirkungen. Eine bis dato 2 Jahre laufende Verhaltenstherapie hab ich abgebrochen. Die Gründe dafür weiß ich eigentlich nicht genau.
Mit 22/23 Jahren wanderte ich dann zum letzten Mal in die Psychiatrie, wollte nur noch sterben und der ganze Quatsch. Diagnosen: Anpassungsstörung, emotional-instabile Persönlichkeitsstörung, paranoide Schizophrenie. Sah überall nur noch Feinde, konnte nicht mehr schlafen und wenn doch, dann nur mit Albträumen.
Ich höre keine Stimmen von außen, nur tief in meinem Kopf drin (spricht ja wohl gegen Schizophrenie). Ich weiß auch, was Leute denken, aber nur, weil ich die Zeichen deuten kann (Mimik, Gestik, Artikulation) .. aber das liegt nur daran, weil mein Überlebensinstinkt darauf ausgelegt ist, auf sowas ganz besonders zu achten (meine Mutter hat mich gerne ohne vorherige Anzeichen und ohne ersichtlichen Grund verprügelt .. ein falscher Blick konnte da schon eine kleine Vorwarnung sein auf das, was kommen konnte). Also bin ich doch nur einfach empfindlich und kann vielleicht etwas besser zwischen den Zeilen lesen als andere?
Ebenso hieß es (besonders in der Tagesklinik von den Ärzten), dass sich Borderline und Schizophrenie ausschließen würden, also kann ich ja gar nicht schizophren sein, es ist denen aber nichts besseres eingefallen und sie brauchten eine Erklärung für die Krankenkassen, mich weiterhin mit Neuroleptika zu füttern? Überall wird nur gelogen und manipuliert.
Ich habe zwar so meine schwachen Momente, wo ich dann die Satelliten im offenen Himmel vermute, die per Gedankenstrahlen mich auskundschaften/kontrollieren wollen/etc. Aber ich weiß ja im Grunde, dass das totaler Schwachsinn ist und andere sind viel schlimmer (Chemtrails-Gläubige bspw., die ja nun auch nicht als schizophren abgestempelt werden). Ja, es kommt vor, dass ich dann mehr oder weniger aufgelöst meiner Psychiaterin auf’s Band jammere (was mir wahnsinnig leidtut und es ist zum Glück auch erst 2x vorgekommen, ich behalte solche Momente normalerweise für mich). Aber Borderliner können ja auch so abdriften..
Ich habe so meine Schwierigkeiten damit, meine Medikamente zu nehmen (Fluoxetin und Amisulprid derzeit). Gründe dafür sind mir eigentlich nicht ersichtlich, vielleicht bin ich einfach zu faul dazu (obwohl es ein halbes Jahr gut geklappt hatte und es ging mir da richtig gut) und irgendwo hab ich das Gefühl, dass mich diese Medikamente erst krank gemacht haben.
Letztendlich habe ich aber auch einfach keine Ahnung von mir, ich weiß nicht, wer und was ich bin, mein Körper ist einfach nur ein Gefäß und das einzige, was ich mit Sicherheit sagen kann, ist, dass ich Mutter einer Tochter bin (das ist auch das einzige in meinem Leben, was ich gut hinbekommen habe). Ich bin leer und ich bin mir sicher, meine Psychiaterin weiß das genau und will mich mit den Medikamenten und den Diagnosen einfach nur loswerden. Schließlich kann man mit mir nichts anfangen und nur mit einem Job ist man von Bedeutung (die Erziehung des eigenen Kindes zählt ja leider nicht).
Was soll also dieses Gerede von Schizophrenie, die bei mir doch wohl kaum existent ist? Ich bin doch nur ein Borderliner und Versager! Warum soll ich mit Medikamenten gefüttert werden, obwohl es meiner Psychiaterin egal ist, ob ich sie nehme oder nicht? Letztendlich soll ich ja nur arbeiten gehen, damit ich ein vollwertiges Mitglied der Gesellschaft bin, was aber nicht funktioniert. Es werden Worte wie „Kur“ und „Schwerbeschädigung“ und so eingeworfen, aber nichts wird vertieft, als ob es ja eigentlich egal ist, ob ich damit was anfange oder nicht. Und wenn ich nur ratlos mit den Schultern zucke, werde ich ausgelacht, als ob ich zu dumm und/oder zu faul bin, mich damit zu beschäftigen. Also brauche ich in den Augen der Ärzte gar keine richtige Hilfe oder Hilfestellung mit der ich etwas anfangen kann. Also steht es um mich auch nicht schlimm und das, was ich in den Kliniken von den echten Schizophrenen mitbekommen habe, hat doch nun wirklich nichts mit mir zu tun.
Ich blicke da einfach nicht mehr durch..
Ich bin weiblich, 30 Jahre alt und seit 16 Jahren in psychologischer/psychiatrischer Behandlung. Zuerst wegen Depressionen, dann schließlich mit 16 das erste Mal Psychiatrie wegen Selbstmordgedanken. Dort gab es dann den Verdacht auf Borderline-Störung (Missbrauchsgeschichte, SVV, emotional instabil). Zwei Jahre später ging es wieder in die Psychiatrie, dort dann Diagnose Schizotypische Störung und das erste Mal Risperdal, später Fluanxol, danach Seroquel (weil ich überall Kameras gesehen habe). Kurze Zeit danach hab ich die Medikamente aber wieder abgesetzt wegen den Nebenwirkungen. Eine bis dato 2 Jahre laufende Verhaltenstherapie hab ich abgebrochen. Die Gründe dafür weiß ich eigentlich nicht genau.
Mit 22/23 Jahren wanderte ich dann zum letzten Mal in die Psychiatrie, wollte nur noch sterben und der ganze Quatsch. Diagnosen: Anpassungsstörung, emotional-instabile Persönlichkeitsstörung, paranoide Schizophrenie. Sah überall nur noch Feinde, konnte nicht mehr schlafen und wenn doch, dann nur mit Albträumen.
Ich höre keine Stimmen von außen, nur tief in meinem Kopf drin (spricht ja wohl gegen Schizophrenie). Ich weiß auch, was Leute denken, aber nur, weil ich die Zeichen deuten kann (Mimik, Gestik, Artikulation) .. aber das liegt nur daran, weil mein Überlebensinstinkt darauf ausgelegt ist, auf sowas ganz besonders zu achten (meine Mutter hat mich gerne ohne vorherige Anzeichen und ohne ersichtlichen Grund verprügelt .. ein falscher Blick konnte da schon eine kleine Vorwarnung sein auf das, was kommen konnte). Also bin ich doch nur einfach empfindlich und kann vielleicht etwas besser zwischen den Zeilen lesen als andere?
Ebenso hieß es (besonders in der Tagesklinik von den Ärzten), dass sich Borderline und Schizophrenie ausschließen würden, also kann ich ja gar nicht schizophren sein, es ist denen aber nichts besseres eingefallen und sie brauchten eine Erklärung für die Krankenkassen, mich weiterhin mit Neuroleptika zu füttern? Überall wird nur gelogen und manipuliert.
Ich habe zwar so meine schwachen Momente, wo ich dann die Satelliten im offenen Himmel vermute, die per Gedankenstrahlen mich auskundschaften/kontrollieren wollen/etc. Aber ich weiß ja im Grunde, dass das totaler Schwachsinn ist und andere sind viel schlimmer (Chemtrails-Gläubige bspw., die ja nun auch nicht als schizophren abgestempelt werden). Ja, es kommt vor, dass ich dann mehr oder weniger aufgelöst meiner Psychiaterin auf’s Band jammere (was mir wahnsinnig leidtut und es ist zum Glück auch erst 2x vorgekommen, ich behalte solche Momente normalerweise für mich). Aber Borderliner können ja auch so abdriften..
Ich habe so meine Schwierigkeiten damit, meine Medikamente zu nehmen (Fluoxetin und Amisulprid derzeit). Gründe dafür sind mir eigentlich nicht ersichtlich, vielleicht bin ich einfach zu faul dazu (obwohl es ein halbes Jahr gut geklappt hatte und es ging mir da richtig gut) und irgendwo hab ich das Gefühl, dass mich diese Medikamente erst krank gemacht haben.
Letztendlich habe ich aber auch einfach keine Ahnung von mir, ich weiß nicht, wer und was ich bin, mein Körper ist einfach nur ein Gefäß und das einzige, was ich mit Sicherheit sagen kann, ist, dass ich Mutter einer Tochter bin (das ist auch das einzige in meinem Leben, was ich gut hinbekommen habe). Ich bin leer und ich bin mir sicher, meine Psychiaterin weiß das genau und will mich mit den Medikamenten und den Diagnosen einfach nur loswerden. Schließlich kann man mit mir nichts anfangen und nur mit einem Job ist man von Bedeutung (die Erziehung des eigenen Kindes zählt ja leider nicht).
Was soll also dieses Gerede von Schizophrenie, die bei mir doch wohl kaum existent ist? Ich bin doch nur ein Borderliner und Versager! Warum soll ich mit Medikamenten gefüttert werden, obwohl es meiner Psychiaterin egal ist, ob ich sie nehme oder nicht? Letztendlich soll ich ja nur arbeiten gehen, damit ich ein vollwertiges Mitglied der Gesellschaft bin, was aber nicht funktioniert. Es werden Worte wie „Kur“ und „Schwerbeschädigung“ und so eingeworfen, aber nichts wird vertieft, als ob es ja eigentlich egal ist, ob ich damit was anfange oder nicht. Und wenn ich nur ratlos mit den Schultern zucke, werde ich ausgelacht, als ob ich zu dumm und/oder zu faul bin, mich damit zu beschäftigen. Also brauche ich in den Augen der Ärzte gar keine richtige Hilfe oder Hilfestellung mit der ich etwas anfangen kann. Also steht es um mich auch nicht schlimm und das, was ich in den Kliniken von den echten Schizophrenen mitbekommen habe, hat doch nun wirklich nichts mit mir zu tun.
Ich blicke da einfach nicht mehr durch..
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Hallöchen..
"Ich habe zwar so meine schwachen Momente, wo ich dann die Satelliten im offenen Himmel vermute, die per Gedankenstrahlen mich auskundschaften/kontrollieren wollen/etc. Aber ich weiß ja im Grunde, dass das totaler Schwachsinn ist und andere sind viel schlimmer (Chemtrails-Gläubige bspw., die ja nun auch nicht als schizophren abgestempelt werden)."
Nunja, aber auch wenn du es teilweise weißt, das spricht sehr deutlich für die Schizophrenie.
Auch schreibst du oft, dass du viele elementare DInge tust oder eben nicht und das aus einem dir nicht klarem Grund (oder doch? Medikamente machen krank?).
Wie kommst du nun darauf, dass das "GErede von Schizophrenie" kaum existent sein bei dir? Sehe ich ganz anders und NUR ein Borderliner und Versager würde das was du beschreibst schlichtweg nicht erklären im Sinne von gib dem Kind einen Namen.
Ja es wäre schön, wenn du ein vollwertiges MItglied der Gesellschaft wärst, aber wenn du krank bist (und das ist eben so aus Gründen xyz) finde ich mußt du etwas dagegen tun und das nicht weil deine ollen PSychoheinis das sagen, sondern weil DU es willst. Wenn du das nicht willst, dann bleib krank und beschwere dich nicht (da bin ich etwas hart).
Eine Neurologin, ein Psychiater und Co sind nicht für dein Wohl zuständig, das bist du selbst. Ein anhaltender Therapeut, der dich über Jahre begleitet kann aber sehrwohl eine ähnliche professionelle Rolle einnehmen und kümmert sich um deine Gesundheit.
Was willst denn du nun? Weißt du was "gesund" ist? Also für DICH. Was willst du ändedrn in deinem Leben, was möchtest du noch können oder erleben und was mußt du dafür leisten?
Es liegt in DEINER Hand und nicht in denen von anderen. Arsch hoch, aufstehen, und weiter gehts. Ansonsten bleib liegen und tu was immer du für richtig hälst.
Ich denke du mußt dich erstmal entscheiden was du willst, dann kannst du überlegen was du für schritte unternehmen kannst. Verhaltenstherapie würde ich bei dir ja eher falsch sehen, tiefen-psycho fände ich sehr viel passender.
"Ich habe zwar so meine schwachen Momente, wo ich dann die Satelliten im offenen Himmel vermute, die per Gedankenstrahlen mich auskundschaften/kontrollieren wollen/etc. Aber ich weiß ja im Grunde, dass das totaler Schwachsinn ist und andere sind viel schlimmer (Chemtrails-Gläubige bspw., die ja nun auch nicht als schizophren abgestempelt werden)."
Nunja, aber auch wenn du es teilweise weißt, das spricht sehr deutlich für die Schizophrenie.
Auch schreibst du oft, dass du viele elementare DInge tust oder eben nicht und das aus einem dir nicht klarem Grund (oder doch? Medikamente machen krank?).
Wie kommst du nun darauf, dass das "GErede von Schizophrenie" kaum existent sein bei dir? Sehe ich ganz anders und NUR ein Borderliner und Versager würde das was du beschreibst schlichtweg nicht erklären im Sinne von gib dem Kind einen Namen.
Ja es wäre schön, wenn du ein vollwertiges MItglied der Gesellschaft wärst, aber wenn du krank bist (und das ist eben so aus Gründen xyz) finde ich mußt du etwas dagegen tun und das nicht weil deine ollen PSychoheinis das sagen, sondern weil DU es willst. Wenn du das nicht willst, dann bleib krank und beschwere dich nicht (da bin ich etwas hart).
Eine Neurologin, ein Psychiater und Co sind nicht für dein Wohl zuständig, das bist du selbst. Ein anhaltender Therapeut, der dich über Jahre begleitet kann aber sehrwohl eine ähnliche professionelle Rolle einnehmen und kümmert sich um deine Gesundheit.
Was willst denn du nun? Weißt du was "gesund" ist? Also für DICH. Was willst du ändedrn in deinem Leben, was möchtest du noch können oder erleben und was mußt du dafür leisten?
Es liegt in DEINER Hand und nicht in denen von anderen. Arsch hoch, aufstehen, und weiter gehts. Ansonsten bleib liegen und tu was immer du für richtig hälst.
Ich denke du mußt dich erstmal entscheiden was du willst, dann kannst du überlegen was du für schritte unternehmen kannst. Verhaltenstherapie würde ich bei dir ja eher falsch sehen, tiefen-psycho fände ich sehr viel passender.
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Hey
Wüsste nicht, dass Borderline und Schizophrenie sich ausschließen, wenn nicht mal DIS und Schizophrenie sich ausschließen. Glaube gar keine psychische Erkrankung kann eine andere ausschließen - das wäre ja schön, wenn das so wäre.
Das was du so erzählst, lässt schon auf eine Schizophrenie schließen, nur eben keine so schwere Psychose vielleicht.
Ist es denn wichtig, ob du dieses Label nun trägst oder nicht trägst? Wenn dir die Medis, die du aktuell nimmst, helfen ist es doch egal, welche Krankheit dem nun zu Grunde liegt, oder?
Ich denke auch nicht, dass es deiner Psychiaterin egal ist, ob du die Medikamente nimmst oder nicht!
LG
Candy
Wüsste nicht, dass Borderline und Schizophrenie sich ausschließen, wenn nicht mal DIS und Schizophrenie sich ausschließen. Glaube gar keine psychische Erkrankung kann eine andere ausschließen - das wäre ja schön, wenn das so wäre.
Das was du so erzählst, lässt schon auf eine Schizophrenie schließen, nur eben keine so schwere Psychose vielleicht.
Ist es denn wichtig, ob du dieses Label nun trägst oder nicht trägst? Wenn dir die Medis, die du aktuell nimmst, helfen ist es doch egal, welche Krankheit dem nun zu Grunde liegt, oder?
Ich denke auch nicht, dass es deiner Psychiaterin egal ist, ob du die Medikamente nimmst oder nicht!
LG
Candy
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
Hallo Sinarellas,
vielen Dank für deine Antwort!
Ich weiß, es artet schon wieder in schwächlicher Jammerei aus (die mir selbst verhasst ist, weswegen ich mich sowieso schon hasse usw.), aber ich komme da einfach nicht drüber hinweg. Und Therapeuten sind eh schon angenervt genug von mir, dass ich über den Missbrauch (ist jemandem „child grooming“ ein Begriff? Gerne wird versucht mir zu entlocken, dass es ja doch meine Schuld sei und ich alles so gewollt hätte..) und meine versaute Kindheit nicht innerhalb von 10 Sitzungen hinweg komme. Oder weil ich schlicht ein Problem damit habe, Vertrauen aufzubauen..
Die Verhaltenstherapie war ja nicht meine letzte. Ich bekam sie damals über das Jugendamt vermittelt. Nach dem 2. Besuch mit 18 in der Klinik sah ich nirgends mehr Hilfe, sondern nur noch Manipulation. Ich dachte, ich würde schon alles alleine schaffen, aber letztendlich war das alles Illusion. Nach dem letzten Klinikaufenthalt und folgenden 6 Wochen Tagesklinik (für die Katz, stattdessen nur übergriffige Psychiater, die einen ungefragt angefasst und gestreichelt haben, obwohl sie wussten, dass ich das nicht will), hatte ich versucht (sowohl mit Hilfe meines damaligen Psychiaters, als auch auf eigene Faust) einen Therapieplatz zu finden. Antworten gab es entweder gar nicht oder bestehend aus man hätte genug von meiner Sorte und keine Nerven für noch so einen Fall“.
4 Jahre später (dazwischen immer mal wieder sporadische Versuche) konnte ich dann doch mal eine Therapeutin für wenigstens eine Kurzzeittherapie begeistern, wo sich dann aber nach zuerst 10 relativ guten Stunden herausgestellt hat, dass sie doch zu frustriert ist von meiner Unfähigkeit, Vertrauen zu fassen (es war ihr nicht genug, dass ich fast die ganze Missbrauchsgeschichte vor ihr breit gelegt hatte). Andererseits wollte sie auch nicht, dass ich Medikamente nehme.. Letztendlich hat sie meine erst festen, dann völlig willkürlichen Termine immer öfter abgesagt, ist in den Stunden eingeschlafen (weil ich wohl schlicht zu langweilig bin, unwichtig oder zu viel am jammern) und dann hat es mir gereicht.
Letztendlich aber würde ich einfach nur tot sein wollen. Endlich ein Ende haben. Darf ich aber auch nicht, sowas kann ich meiner Tochter nicht antun, auch wenn sie jung genug ist, um mich schnell vergessen zu haben. Egoistisch, ich weiß..
"Ich kann nicht, heißt ich will nicht" - das sagen doch alle. Also bin ich in Wirklichkeit schwach und will gar nicht. Denn im Grunde geht es mir doch eigentlich viel zu gut. Ich habe einen netten Mann, eine wunderbare Tochter, sogar einen lieben Kater und ich sitze nicht auf der Straße oder sabbernd in der Ecke..
Ich weiß auch nicht .. jetzt ist in meinem Kopf wieder die Blockade .. es tut mir leid!
vielen Dank für deine Antwort!
Wahrscheinlich weil ich es einfach nicht vollständig akzeptieren kann, dass zu dem ganzen Mist in meiner Kindheit und Jugend, dem ganzen anderen Psychokram, den körperlichen Beschwerden nun noch Schizophrenie dazu kommt. Oder auch anders ausgedrückt: Bin ich denn nicht schon beschädigt genug? Muss denn noch der „richtige Verrücktenquatsch“ dazu kommen? Kann es nicht endlich mal reichen? Es wie eine Blockade im Kopf, ein Beil, welches die Gedanken entzwei haut und sie im Keim erstickt..Sinarellas hat geschrieben:
Wie kommst du nun darauf, dass das "GErede von Schizophrenie" kaum existent sein bei dir? Sehe ich ganz anders und NUR ein Borderliner und Versager würde das was du beschreibst schlichtweg nicht erklären im Sinne von gib dem Kind einen Namen.
Ich weiß, es artet schon wieder in schwächlicher Jammerei aus (die mir selbst verhasst ist, weswegen ich mich sowieso schon hasse usw.), aber ich komme da einfach nicht drüber hinweg. Und Therapeuten sind eh schon angenervt genug von mir, dass ich über den Missbrauch (ist jemandem „child grooming“ ein Begriff? Gerne wird versucht mir zu entlocken, dass es ja doch meine Schuld sei und ich alles so gewollt hätte..) und meine versaute Kindheit nicht innerhalb von 10 Sitzungen hinweg komme. Oder weil ich schlicht ein Problem damit habe, Vertrauen aufzubauen..
Die Verhaltenstherapie war ja nicht meine letzte. Ich bekam sie damals über das Jugendamt vermittelt. Nach dem 2. Besuch mit 18 in der Klinik sah ich nirgends mehr Hilfe, sondern nur noch Manipulation. Ich dachte, ich würde schon alles alleine schaffen, aber letztendlich war das alles Illusion. Nach dem letzten Klinikaufenthalt und folgenden 6 Wochen Tagesklinik (für die Katz, stattdessen nur übergriffige Psychiater, die einen ungefragt angefasst und gestreichelt haben, obwohl sie wussten, dass ich das nicht will), hatte ich versucht (sowohl mit Hilfe meines damaligen Psychiaters, als auch auf eigene Faust) einen Therapieplatz zu finden. Antworten gab es entweder gar nicht oder bestehend aus man hätte genug von meiner Sorte und keine Nerven für noch so einen Fall“.
4 Jahre später (dazwischen immer mal wieder sporadische Versuche) konnte ich dann doch mal eine Therapeutin für wenigstens eine Kurzzeittherapie begeistern, wo sich dann aber nach zuerst 10 relativ guten Stunden herausgestellt hat, dass sie doch zu frustriert ist von meiner Unfähigkeit, Vertrauen zu fassen (es war ihr nicht genug, dass ich fast die ganze Missbrauchsgeschichte vor ihr breit gelegt hatte). Andererseits wollte sie auch nicht, dass ich Medikamente nehme.. Letztendlich hat sie meine erst festen, dann völlig willkürlichen Termine immer öfter abgesagt, ist in den Stunden eingeschlafen (weil ich wohl schlicht zu langweilig bin, unwichtig oder zu viel am jammern) und dann hat es mir gereicht.
Ich bin einfach nur noch müde und frustriert. Alle Kraft, die ich aufbringen kann, brauche ich für meine Tochter und den Haushalt (den man wohl so nebenbei erledigen kann, was ein weiterer Beweis für meine Schwäche ist .. wie jämmerlich). Vielleicht wäre ich am liebsten nur eben für diese beiden zuständig, aber das darf ich mir nicht leisten. Oder eben in einem Archiv sitzen, fern von allen Menschen..Sinarellas hat geschrieben:
Was willst denn du nun? Weißt du was "gesund" ist? Also für DICH. Was willst du ändedrn in deinem Leben, was möchtest du noch können oder erleben und was mußt du dafür leisten?
Es liegt in DEINER Hand und nicht in denen von anderen. ar*** hoch, aufstehen, und weiter gehts. Ansonsten bleib liegen und tu was immer du für richtig hälst.
Letztendlich aber würde ich einfach nur tot sein wollen. Endlich ein Ende haben. Darf ich aber auch nicht, sowas kann ich meiner Tochter nicht antun, auch wenn sie jung genug ist, um mich schnell vergessen zu haben. Egoistisch, ich weiß..
"Ich kann nicht, heißt ich will nicht" - das sagen doch alle. Also bin ich in Wirklichkeit schwach und will gar nicht. Denn im Grunde geht es mir doch eigentlich viel zu gut. Ich habe einen netten Mann, eine wunderbare Tochter, sogar einen lieben Kater und ich sitze nicht auf der Straße oder sabbernd in der Ecke..
Ich weiß auch nicht .. jetzt ist in meinem Kopf wieder die Blockade .. es tut mir leid!
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Hallo Candy,
vielen Dank für deine Antwort!
Und ob mir die Medis helfen, da bin ich mir einfach nicht so sicher. Diese Phasen sind ja auch immer ohne Medikamente wieder weggegangen .. was ist, wenn ich also in Wirklichkeit gar keine solchen Wahnideen habe, sondern einfach nur eine blühende Fantasie, die eben manchmal aus dem Ruder gerät? Oder ich steigere mich da so hinein, dass sie eben so ausarten? Was ist, wenn das Risperdal von damals mir erst diese Vorstellungen eingepflanzt hat? Neuroleptika lösen doch Wahnvorstellungen aus, wenn man sie als nicht-Kranker nimmt, oder? (Das hört sich an, als wäre ich saudämlich, aber es lässt mich einfach nicht wirklich los).
vielen Dank für deine Antwort!
Eigentlich nicht. Ich sehe mich nur nicht als so „schweren Fall“ und dazu kommt, dass meine Mutter lange bevor die Diagnose gestellt wurde, jedem erzählt hatte, der auch nur für 5 Minuten zugehörte, ich sei schizophren. Denn sie habe es ja so schwer und sei gleichzeitig noch mit einer schizophrenen Tochter gestraft usw.Candykills hat geschrieben: Ist es denn wichtig, ob du dieses Label nun trägst oder nicht trägst? Wenn dir die Medis, die du aktuell nimmst, helfen ist es doch egal, welche Krankheit dem nun zu Grunde liegt, oder?
Und ob mir die Medis helfen, da bin ich mir einfach nicht so sicher. Diese Phasen sind ja auch immer ohne Medikamente wieder weggegangen .. was ist, wenn ich also in Wirklichkeit gar keine solchen Wahnideen habe, sondern einfach nur eine blühende Fantasie, die eben manchmal aus dem Ruder gerät? Oder ich steigere mich da so hinein, dass sie eben so ausarten? Was ist, wenn das Risperdal von damals mir erst diese Vorstellungen eingepflanzt hat? Neuroleptika lösen doch Wahnvorstellungen aus, wenn man sie als nicht-Kranker nimmt, oder? (Das hört sich an, als wäre ich saudämlich, aber es lässt mich einfach nicht wirklich los).
Naja, als ich gefragt wurde, ob ich noch Medikamente brauche und ich verneinte, gab es keine Reaktion außer „na, dann nehmen Sie sie halt nicht“. Keine Ahnung, was mir das sagen soll .. außer es ist ihr halt egal (ist ja schließlich nicht für sie von Belang) oder sie wartet einfach nur ab, bis ich doch wieder angekrochen komme und darum bettle .. so von wegen „die wird schon sehen, was sie davon hat“. Was ja auch nur verdient wäre, man muss ja schließlich Leute auf die Schnauze fliegen lassen, wenn sie nicht hören wollen..Candykills hat geschrieben: Ich denke auch nicht, dass es deiner Psychiaterin egal ist, ob du die Medikamente nimmst oder nicht!
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Hey
Wenns deiner Psychiaterin egal ist, vielleicht den Psychiater wechseln. Es sollte dem Arzt nicht egal sein, wie es dir mit den Medis geht und ob du sie brauchst oder nicht. Und vielleicht gibt es auch Medis, die dir mehr helfen könnte als die aktuelle Einstellung.
Ich leide selbst unter Psychose (Schizophrenie) und bin auch nicht so ein typischer Fall, der denkt von der NSA ausspioniert zu werden. Denke auch meine Psychosen waren immer noch "im Rahmen", ohne Medis komme ich aber trotzdem gar nicht klar, weil sofort die Stimmen wieder loslegen.
Was ich aber auch oft denke ist, dass vielleicht alles gar nicht so schlimm ist, vielleicht nur Fantasie mit mir durchgeht. Aber im tiefsten Inneren weiß ich eigentlich schon, dass die Diagnose stimmt.
Es gehört glaube ich wirklich dazu, dass man die Diagnose immer wieder bekämpft und das alles nicht einsehen kann und will.
Wichtig fände ich für dich auf jeden Fall eine Ärztin/einen Arzt an deiner Seite, der sich für deine Medikation interessiert, weil wenn du schizophren bist, besteht ja auch immer die Gefahr eines Rückfalls und dann sollte sorgfältig abgewägt werden, ob du noch Medikamente brauchst oder nicht.
Kannst du dir vorstellen den Arzt zu wechseln?
LG
Candy
Wenns deiner Psychiaterin egal ist, vielleicht den Psychiater wechseln. Es sollte dem Arzt nicht egal sein, wie es dir mit den Medis geht und ob du sie brauchst oder nicht. Und vielleicht gibt es auch Medis, die dir mehr helfen könnte als die aktuelle Einstellung.
Ich leide selbst unter Psychose (Schizophrenie) und bin auch nicht so ein typischer Fall, der denkt von der NSA ausspioniert zu werden. Denke auch meine Psychosen waren immer noch "im Rahmen", ohne Medis komme ich aber trotzdem gar nicht klar, weil sofort die Stimmen wieder loslegen.
Was ich aber auch oft denke ist, dass vielleicht alles gar nicht so schlimm ist, vielleicht nur Fantasie mit mir durchgeht. Aber im tiefsten Inneren weiß ich eigentlich schon, dass die Diagnose stimmt.
Es gehört glaube ich wirklich dazu, dass man die Diagnose immer wieder bekämpft und das alles nicht einsehen kann und will.
Wichtig fände ich für dich auf jeden Fall eine Ärztin/einen Arzt an deiner Seite, der sich für deine Medikation interessiert, weil wenn du schizophren bist, besteht ja auch immer die Gefahr eines Rückfalls und dann sollte sorgfältig abgewägt werden, ob du noch Medikamente brauchst oder nicht.
Kannst du dir vorstellen den Arzt zu wechseln?
LG
Candy
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
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Chamomile:
Bei psychischen Krankheiten gibt es immer unterschiedliche Ausprägungen. Wie sehr du krank bist, musst du natürlich selbst wissen. Eine schwächere Dosierung von Medikamenten obliegt auch dir selbst, die kannst du ja mit dem Psychiater absprechen.
Ich habe z.bsp einmal jemanden mit einer drogeninduzierten Psychose erlebt, der war in seinem Wahn ziemlich aggressiv, hat Dinge zerstört und Menschen angegriffen, bis er von der Polizei abgeführt und in die Psychiatrie gebracht wurde. Sicher gibt es auch sanftere Ausprägungen und ob oder welche Medikamente dir helfen und welche nicht, kannst nur du selbst merken und abschätzen.
Rein theoretisch gibt es auch die Möglichkeit einer Hypochondrie, dass man denkt man hätte eine bestimmte Krankheitsdiagnose und es sich solange einredet, bis man wirklich in dem Bewusstsein lebt diese zu haben(zu welchem Zeitpunkt auch immer), was ich hier aber nicht unterstellen möchte. Oder dass man das Ausmaß einer Krankheit durch Hineinsteigern verschlimmert.
Falsche Medikation kann, nicht nur bei Psychopharmaka, sondern auch bei allen möglichen anderen Krankheitsbereichen Schaden anrichten(z.bsp die Schwächung bestimmer Organe - Niere, Herz, Leber...). Ob das so ist, kann man als Leser in einem Forum aber unmöglich wissen, wenn du mich fragst.
Wenn du deine Tabletten abgesetzt hast, kannst du bestimmt sagen, ob du unter schizophrenen Symptomen leidest oder nicht. Und wie sehr es deinen Alltag beeinflusst etc.
Bei psychischen Krankheiten gibt es immer unterschiedliche Ausprägungen. Wie sehr du krank bist, musst du natürlich selbst wissen. Eine schwächere Dosierung von Medikamenten obliegt auch dir selbst, die kannst du ja mit dem Psychiater absprechen.
Ich habe z.bsp einmal jemanden mit einer drogeninduzierten Psychose erlebt, der war in seinem Wahn ziemlich aggressiv, hat Dinge zerstört und Menschen angegriffen, bis er von der Polizei abgeführt und in die Psychiatrie gebracht wurde. Sicher gibt es auch sanftere Ausprägungen und ob oder welche Medikamente dir helfen und welche nicht, kannst nur du selbst merken und abschätzen.
Rein theoretisch gibt es auch die Möglichkeit einer Hypochondrie, dass man denkt man hätte eine bestimmte Krankheitsdiagnose und es sich solange einredet, bis man wirklich in dem Bewusstsein lebt diese zu haben(zu welchem Zeitpunkt auch immer), was ich hier aber nicht unterstellen möchte. Oder dass man das Ausmaß einer Krankheit durch Hineinsteigern verschlimmert.
Falsche Medikation kann, nicht nur bei Psychopharmaka, sondern auch bei allen möglichen anderen Krankheitsbereichen Schaden anrichten(z.bsp die Schwächung bestimmer Organe - Niere, Herz, Leber...). Ob das so ist, kann man als Leser in einem Forum aber unmöglich wissen, wenn du mich fragst.
Wenn du deine Tabletten abgesetzt hast, kannst du bestimmt sagen, ob du unter schizophrenen Symptomen leidest oder nicht. Und wie sehr es deinen Alltag beeinflusst etc.
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- Beiträge: 5056
Ich würd die Medikamente nicht einfach so absetzen, sondern wenn dann langsam ausschleichen. Wenn du sie einfach so absetzt dauerhaft, dann läufst du die Gefahr in eine sogenannte Absatzpsychose zu geraten. Ob's das Phänomen wirklich gibt oder ob es nur das Auftreten einer neuen Psychose beschreibt weiß ich nicht, ist auch glaube ich nicht sicher geklärt. Aber sowas würde ich auf jeden Fall vermeiden. Wenn deine letzte Psychose auch schon ein paar Jahre her ist, dann kann man ja einen Absatzversuch vielleicht mal wagen. Aber ich würde es mit einem guten Psychiater vorher besprechen, aber naja das schrieb ich dir ja schon.
LG
Candy
LG
Candy
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
So, jetzt sind ja einige Wochen vergangen und in denen ging es mir im Großen und Ganzen gar nicht gut. Ich bin zum Glück nicht in eine Psychose reingerutscht, war aber ziemlich nah dran.
Meine Psychiaterin kennt mich zum Glück recht gut und lässt mir viele Freiheiten im Bezug zu den Medikamenten, wohl auch, weil sie sich darauf verlassen kann, dass ich mich im Ernstfall schon rechtzeitig melde (und nicht erst, wenn das Kind dann wirklich schon im Brunnen ersoffen ist).
Das Amisulprid bin ich los, wollte ich auch nicht mehr, da ich die Dosis doch so hoch ansetzen musste, damit sie wirkt, aber die Nebenwirkungen dann mir doch zu doof waren. Deswegen bin ich wieder zurück auf Seroquel und fühle mich damit (plus Antidepressivum und Pille) jetzt endlich wieder wie ein halbwegs normal funktionierender Mensch.
LG und lieben Dank an Candy
Chamomile
Meine Psychiaterin kennt mich zum Glück recht gut und lässt mir viele Freiheiten im Bezug zu den Medikamenten, wohl auch, weil sie sich darauf verlassen kann, dass ich mich im Ernstfall schon rechtzeitig melde (und nicht erst, wenn das Kind dann wirklich schon im Brunnen ersoffen ist).
Das Amisulprid bin ich los, wollte ich auch nicht mehr, da ich die Dosis doch so hoch ansetzen musste, damit sie wirkt, aber die Nebenwirkungen dann mir doch zu doof waren. Deswegen bin ich wieder zurück auf Seroquel und fühle mich damit (plus Antidepressivum und Pille) jetzt endlich wieder wie ein halbwegs normal funktionierender Mensch.
LG und lieben Dank an Candy
Chamomile
Halo Chamomile,
ich finde deine Geschichte sehr bewegend. Du nimmst dir anscheinend vieles sehr zu Herzen. Das kenne ich nur allzu gut von mir. Und ich kann dir aus eigener ERfahrung sagen: Zu mutmassen, was andere denken (Ärtze, Therapeuten, Umstehende) und es zu WISSEN, das sind zwei ganz unterschiedliche Dinge. So lang du also nicht weisst, was diese Menschen von dir denken, dann nimm auch nicht an, dass deine Variante stimmt. Einerseits versteht ich dich sehr gut, ich höre selbst Stimmen (in meinem Kopf) und bin manchmal auch schwer verzweifelt, will nicht mehr ect. Aber mir ist auch bewusst, dass es nicht bringt, in der Opferrolle zu bleiben. Ich mache mir nichts mehr aus Diagnosen, ich weiss wie es mir geht, und ich erzähle längst nicht alles dem Therapeuten (Mit fehlt der Mut, es auszusprechen in den Sitzungen leider).Insofern ist es immer eine Gratwanderung, zwischen: es geht nicht besser, ich kann nicht besser UND ich muss aber, weil ich nunmal hier in dieser Gesellschaft lebe. Manchmal muss man eben das Beste daraus machen, und manchmal kommt man auch wieder ganz raus aus diesem Wahnsinn. Ich glaube, wichtig dabei ist, die Hoffnung nicht aufzugeben. Du weisst für DICH, was gut für dich ist. Vielleicht fehlt dir nur das Vertrauen dazu. Was auf einem Diagnoseblatt steht, tut dabei nichts zur Sache.
Bei mir steht auch bipolar und emotional instabil. Ich wurde mal medikamentös behandelt wegen bipolar. Hat nichts gebracht. Und weisst du, was wirklich der Fall ist? Ich bin Borderlinerin, früher sehr ausgeprägt und nach aussen gekehrt. Heute bin ich in mich gekehrt und kann mein Verhalten besser steuern. Es ist nicht weg, vielleicht wird es das nie sein. Und ich fühle mich vom System wahnsinnig im Stich gelassen. Aber an irgendeinem PUnkt habe ich entschieden, dass ich selbst eben versuchen muss, für mein Glück das zu zu tun, was mir eben möglich ist. Und das tue ich. Ich schaffe mir einen Lebensrahmen nach und nach, in dem ich gut leben kann. Ich bin eben anders, und das ist nunmal so. WEr weiss, wie es in ein paar Jahren aussieht. Man muss sich selbst akzeptieren mitsamt seinen Problemen.
Ich wünsche dir von Herzen dass du für dich selbst ein bisschen zur Ruhe kommst und nicht mehr so leidest.
Alles Liebe Susi
ich finde deine Geschichte sehr bewegend. Du nimmst dir anscheinend vieles sehr zu Herzen. Das kenne ich nur allzu gut von mir. Und ich kann dir aus eigener ERfahrung sagen: Zu mutmassen, was andere denken (Ärtze, Therapeuten, Umstehende) und es zu WISSEN, das sind zwei ganz unterschiedliche Dinge. So lang du also nicht weisst, was diese Menschen von dir denken, dann nimm auch nicht an, dass deine Variante stimmt. Einerseits versteht ich dich sehr gut, ich höre selbst Stimmen (in meinem Kopf) und bin manchmal auch schwer verzweifelt, will nicht mehr ect. Aber mir ist auch bewusst, dass es nicht bringt, in der Opferrolle zu bleiben. Ich mache mir nichts mehr aus Diagnosen, ich weiss wie es mir geht, und ich erzähle längst nicht alles dem Therapeuten (Mit fehlt der Mut, es auszusprechen in den Sitzungen leider).Insofern ist es immer eine Gratwanderung, zwischen: es geht nicht besser, ich kann nicht besser UND ich muss aber, weil ich nunmal hier in dieser Gesellschaft lebe. Manchmal muss man eben das Beste daraus machen, und manchmal kommt man auch wieder ganz raus aus diesem Wahnsinn. Ich glaube, wichtig dabei ist, die Hoffnung nicht aufzugeben. Du weisst für DICH, was gut für dich ist. Vielleicht fehlt dir nur das Vertrauen dazu. Was auf einem Diagnoseblatt steht, tut dabei nichts zur Sache.
Bei mir steht auch bipolar und emotional instabil. Ich wurde mal medikamentös behandelt wegen bipolar. Hat nichts gebracht. Und weisst du, was wirklich der Fall ist? Ich bin Borderlinerin, früher sehr ausgeprägt und nach aussen gekehrt. Heute bin ich in mich gekehrt und kann mein Verhalten besser steuern. Es ist nicht weg, vielleicht wird es das nie sein. Und ich fühle mich vom System wahnsinnig im Stich gelassen. Aber an irgendeinem PUnkt habe ich entschieden, dass ich selbst eben versuchen muss, für mein Glück das zu zu tun, was mir eben möglich ist. Und das tue ich. Ich schaffe mir einen Lebensrahmen nach und nach, in dem ich gut leben kann. Ich bin eben anders, und das ist nunmal so. WEr weiss, wie es in ein paar Jahren aussieht. Man muss sich selbst akzeptieren mitsamt seinen Problemen.
Ich wünsche dir von Herzen dass du für dich selbst ein bisschen zur Ruhe kommst und nicht mehr so leidest.
Alles Liebe Susi
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- [nicht mehr wegzudenken]
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Hallo Chamomile
Wie kommst du inzwischen mit der Diagnose klar? Mir wurde jetzt auch auf Umwegen dargelegt, dass es sich bei meinen Psychosen jeweils wirklich um Schizophrenie handelte (davor war immer nur die Rede davon und ich konnte irgendwie immer gut dagegen halten). Jetzt wo es Schwarz auf Weiß da steht, tue ich mich schon schwer mit der Akzeptanz. Obwohl ich's im Grunde ja schon lange wusste, dass es sich um Schizophrenie handelt.
Hast du inzwischen die Diagnose akzeptiert soweit?
Ich glaube bei mir ist es auch gerade schwer, weil ich gerade völlig aus der Psychose raus bin und irgendwie denke, dass man doch die Psychosen, die mal waren, einfach vergessen könnte diagnostisch.
LG
(candy)
Radiohead
Wie kommst du inzwischen mit der Diagnose klar? Mir wurde jetzt auch auf Umwegen dargelegt, dass es sich bei meinen Psychosen jeweils wirklich um Schizophrenie handelte (davor war immer nur die Rede davon und ich konnte irgendwie immer gut dagegen halten). Jetzt wo es Schwarz auf Weiß da steht, tue ich mich schon schwer mit der Akzeptanz. Obwohl ich's im Grunde ja schon lange wusste, dass es sich um Schizophrenie handelt.
Hast du inzwischen die Diagnose akzeptiert soweit?
Ich glaube bei mir ist es auch gerade schwer, weil ich gerade völlig aus der Psychose raus bin und irgendwie denke, dass man doch die Psychosen, die mal waren, einfach vergessen könnte diagnostisch.
LG
(candy)
Radiohead
Hallo Radiohead,
wie schön von dir zu lesen.
Inzwischen komme ich gut klar damit, auch wenn das wahrscheinlich daran liegt, dass ich gerade eine gute Phase habe, wo ich ohnehin sehr viel belastbarer bin. Medikamente funktionieren und das mit dem Schlaf derzeit auch wieder.
Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass das genauso schnell wieder kippen kann. Allein das Wort Schizophrenie ist ja doch in den meisten, wenn nicht allen, Köpfen irgendwo vorbelastet. Das macht es einem selbst dann gerne auch schwer. Ich persönlich versuche so offen damit umzugehen wie möglich, dazu gehört es auch, dass engere Bekannte von der Diagnose durchaus wissen dürfen.
Das hilft mir zumindest einerseits klar zu machen, dass ich nicht nur aus der Diagnose bestehe und andererseits die Schizophrenie mit all den Nuancen ein so komplexes Thema ist, dass Laien ruhig wissen dürfen, dass "der Schizophrene" auch die nette Kindergartenmutter von nebenan sein kann und nicht nur der Obdachlose, der an der Bushaltestelle immer die unsichtbaren Aliens anschreit.
Ich glaube - oder zumindest war es eines meiner Probleme mit der Diagnose - die Tatsache, dass Schizophrenie in dem Sinne nicht heilbar ist und gleichzeitig in meinen "normalen Phasen" so irreal scheint, macht es mir ab und an (oder vor allem zu Anfang) schwer, zu akzeptieren. Es ist halt eben nicht so einfach, weil es so irrsinnig viele Symptome sind und ich habe noch nie, in allen Psychiatrien in denen ich war, zwei Schizophrene mit demselben Krankheitsverlauf erlebt. Ebenso kenne ich Menschen, die Stimmen hören, aber psychisch ansonsten völlig unauffällig sind (die Stimmen werden auch nicht als belastend empfunden).
Ebenso wünschte ich, ich könnte einfach wieder arbeiten gehen, denn mir geht es ja in den normalen Phasen ja auch gut und ich schaffe eine Menge. Aber sobald ich etwas in dieser Richtung einschlage, meldet sich das Thema Schizophrenie spätestens nach 4 Wochen wieder. So viel zum "super zurecht kommen", dabei ist die letzte, wirklich schlimme Psychose, die mich in die Klinik brachte, ja auch schon Jahre her. Der Gedanke "jetzt muss es aber doch mal vorbei sein" herrscht dann vor und ich bilde mir dann gerne ein, jetzt müsste ich auch mal wieder entsprechend belastbar sein. Alle anderen schaffen es ja anscheinend auch arbeiten zu gehen (was ja so aber auch nicht stimmt).
So baut sich bei mir entsprechend Druck auf und ich werde stur und uneinsichtig. Was nicht sein darf, kann nicht sein.
Naja, was ich wohl eigentlich sagen will: Ich schätze, es wird immer ein Problem sein, eine Erkrankung wie Schizophrenie auf sich sitzen lassen zu müssen.
Andererseits ist es aber auch einfach nur eine Krankheit. Der eine hat Reizdarm, der andere chronische Migräne, du und ich haben Schizophrenie. Wir sind so weit und haben das Glück, dass wir so einsichtig sind und uns behandeln lassen.
Ich denke, es hilft sich vor Augen zu halten, dass man nicht selbst die Krankheit ist oder nur aus Symptomen besteht. Wir können unsere Symptome mit Medikamenten lindern, an uns arbeiten, belastbarer zu werden und gleichzeitig auf uns acht geben.
Letztendlich ist Schizophrenie nur der Name einer Kombination von vielen, komplexen Symptomen. Den einen trifft es hart, den anderen nicht. Wir können nur irgendwie das Beste daraus machen, damit leben und zusehen, dass wir trotzdem so gesund wie möglich bleiben, indem wir uns um uns selbst kümmern, akzeptieren wo unsere Grenzen sind und uns so gut wie möglich selbst kennenlernen.
Wir haben ja so viele Seiten, die nicht aus Schizophrenie bestehen.
Alles Liebe!
wie schön von dir zu lesen.
Inzwischen komme ich gut klar damit, auch wenn das wahrscheinlich daran liegt, dass ich gerade eine gute Phase habe, wo ich ohnehin sehr viel belastbarer bin. Medikamente funktionieren und das mit dem Schlaf derzeit auch wieder.
Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass das genauso schnell wieder kippen kann. Allein das Wort Schizophrenie ist ja doch in den meisten, wenn nicht allen, Köpfen irgendwo vorbelastet. Das macht es einem selbst dann gerne auch schwer. Ich persönlich versuche so offen damit umzugehen wie möglich, dazu gehört es auch, dass engere Bekannte von der Diagnose durchaus wissen dürfen.
Das hilft mir zumindest einerseits klar zu machen, dass ich nicht nur aus der Diagnose bestehe und andererseits die Schizophrenie mit all den Nuancen ein so komplexes Thema ist, dass Laien ruhig wissen dürfen, dass "der Schizophrene" auch die nette Kindergartenmutter von nebenan sein kann und nicht nur der Obdachlose, der an der Bushaltestelle immer die unsichtbaren Aliens anschreit.
Ich glaube - oder zumindest war es eines meiner Probleme mit der Diagnose - die Tatsache, dass Schizophrenie in dem Sinne nicht heilbar ist und gleichzeitig in meinen "normalen Phasen" so irreal scheint, macht es mir ab und an (oder vor allem zu Anfang) schwer, zu akzeptieren. Es ist halt eben nicht so einfach, weil es so irrsinnig viele Symptome sind und ich habe noch nie, in allen Psychiatrien in denen ich war, zwei Schizophrene mit demselben Krankheitsverlauf erlebt. Ebenso kenne ich Menschen, die Stimmen hören, aber psychisch ansonsten völlig unauffällig sind (die Stimmen werden auch nicht als belastend empfunden).
Ebenso wünschte ich, ich könnte einfach wieder arbeiten gehen, denn mir geht es ja in den normalen Phasen ja auch gut und ich schaffe eine Menge. Aber sobald ich etwas in dieser Richtung einschlage, meldet sich das Thema Schizophrenie spätestens nach 4 Wochen wieder. So viel zum "super zurecht kommen", dabei ist die letzte, wirklich schlimme Psychose, die mich in die Klinik brachte, ja auch schon Jahre her. Der Gedanke "jetzt muss es aber doch mal vorbei sein" herrscht dann vor und ich bilde mir dann gerne ein, jetzt müsste ich auch mal wieder entsprechend belastbar sein. Alle anderen schaffen es ja anscheinend auch arbeiten zu gehen (was ja so aber auch nicht stimmt).
So baut sich bei mir entsprechend Druck auf und ich werde stur und uneinsichtig. Was nicht sein darf, kann nicht sein.
Naja, was ich wohl eigentlich sagen will: Ich schätze, es wird immer ein Problem sein, eine Erkrankung wie Schizophrenie auf sich sitzen lassen zu müssen.
Andererseits ist es aber auch einfach nur eine Krankheit. Der eine hat Reizdarm, der andere chronische Migräne, du und ich haben Schizophrenie. Wir sind so weit und haben das Glück, dass wir so einsichtig sind und uns behandeln lassen.
Ich denke, es hilft sich vor Augen zu halten, dass man nicht selbst die Krankheit ist oder nur aus Symptomen besteht. Wir können unsere Symptome mit Medikamenten lindern, an uns arbeiten, belastbarer zu werden und gleichzeitig auf uns acht geben.
Letztendlich ist Schizophrenie nur der Name einer Kombination von vielen, komplexen Symptomen. Den einen trifft es hart, den anderen nicht. Wir können nur irgendwie das Beste daraus machen, damit leben und zusehen, dass wir trotzdem so gesund wie möglich bleiben, indem wir uns um uns selbst kümmern, akzeptieren wo unsere Grenzen sind und uns so gut wie möglich selbst kennenlernen.
Wir haben ja so viele Seiten, die nicht aus Schizophrenie bestehen.
Alles Liebe!
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