Reaktion auf Schilderung traumatischer Erlebnisse
Reaktion auf Schilderung traumatischer Erlebnisse
Hallo zusammen,
es ist so dass ich momentan wegen komplexer PTBS teilstationär behandelt werde und gestern ein Gespräch stattgefunden hat, in dem es um die Exploration einer möglichen DIS ging. Während diesem Gespräch habe ich das erste Mal Dinge angesprochen die ich seit 25 Jahren in mir verberge, und die mich über viele Jahre existenziell beschäftigt haben. Es waren 2 Personen anwesend, wobei nur eine Oberärztin sprach und mein Bezugstherapeut einfach zuhörte. Während meiner Schilderungen verharrten beide auf ihren Stühlen, ohne auch nur ein Minimum an emotionaler Erregung zu zeigen. Im Gegenteil: Ich wurde dazu aufgefordert das Erzählen sein zu lassen. In meinem Heft habe ich das folgendermaßen dokumentiert:
"Es war ein Schnitt durch das Herz, im Moment der Offenbahrung, Abscheu und Ablehnung zu erfahren, genauso wie es vor vielen Jahren der Fall war, als ich zu meinen eigenen Eltern ansetzte, es so zu erzählen. Statt Mitgefühl oder Verständnis gab es die Aufforderung damit aufzuhören, die mich belastenden Dinge zu erklären. Es ist, als ob sich die Erniedrigung widerholt hat, die Sinnlosigkeit des Lebens bestätigt wurde. Als ob man eine lang verborgene Wunde zeigt, aber statt Verpflegung eine Ablehnung der Behandlung erfährt. Dies liess mich eine Zeit lang an meiner Existenzberechtigung zweifeln, und glauben, dass mich nichts mehr am Leben halten kann. Ich werde es nicht mehr vergessen können, aber Mitgefühl gibt es dennoch nicht, genausowenig wie es das früher gab. Es ist nicht mehr zu ändern oder zu korrigieren. Entweder damit leben oder nicht."
Im Moment kann ich mich davon distanzieren, aber dieses Gefühl der Erniedrigung kommt immer wieder in mir hoch.
Hat jemand ähnliches erlebt, oder kann mir jemand erklären, warum dieses Verhalten gerechtfertigt ist?
Dank und Gruß
Inline
(Hinweis Admin: Trigger-Warnung entfernt. [Warum?])
es ist so dass ich momentan wegen komplexer PTBS teilstationär behandelt werde und gestern ein Gespräch stattgefunden hat, in dem es um die Exploration einer möglichen DIS ging. Während diesem Gespräch habe ich das erste Mal Dinge angesprochen die ich seit 25 Jahren in mir verberge, und die mich über viele Jahre existenziell beschäftigt haben. Es waren 2 Personen anwesend, wobei nur eine Oberärztin sprach und mein Bezugstherapeut einfach zuhörte. Während meiner Schilderungen verharrten beide auf ihren Stühlen, ohne auch nur ein Minimum an emotionaler Erregung zu zeigen. Im Gegenteil: Ich wurde dazu aufgefordert das Erzählen sein zu lassen. In meinem Heft habe ich das folgendermaßen dokumentiert:
"Es war ein Schnitt durch das Herz, im Moment der Offenbahrung, Abscheu und Ablehnung zu erfahren, genauso wie es vor vielen Jahren der Fall war, als ich zu meinen eigenen Eltern ansetzte, es so zu erzählen. Statt Mitgefühl oder Verständnis gab es die Aufforderung damit aufzuhören, die mich belastenden Dinge zu erklären. Es ist, als ob sich die Erniedrigung widerholt hat, die Sinnlosigkeit des Lebens bestätigt wurde. Als ob man eine lang verborgene Wunde zeigt, aber statt Verpflegung eine Ablehnung der Behandlung erfährt. Dies liess mich eine Zeit lang an meiner Existenzberechtigung zweifeln, und glauben, dass mich nichts mehr am Leben halten kann. Ich werde es nicht mehr vergessen können, aber Mitgefühl gibt es dennoch nicht, genausowenig wie es das früher gab. Es ist nicht mehr zu ändern oder zu korrigieren. Entweder damit leben oder nicht."
Im Moment kann ich mich davon distanzieren, aber dieses Gefühl der Erniedrigung kommt immer wieder in mir hoch.
Hat jemand ähnliches erlebt, oder kann mir jemand erklären, warum dieses Verhalten gerechtfertigt ist?
Dank und Gruß
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(Hinweis Admin: Trigger-Warnung entfernt. [Warum?])
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hi,
mir wurde mal erklärt, dass man sich selbst durch das Erzählen retraumatisieren kann.
Ich fand das auch ziemlich blöd, denn ich wollte auch eine Reaktion, weil ich mir nicht sicher war, ob das überhaupt schlimm und traumatisierend war, was ich erlebt hatte.
Aber soll halt eigentlich ein Schutz für dich sein, dass du es nicht erzählen sollst und ist nicht ablehnend gemeint.
VG
feenstaub
mir wurde mal erklärt, dass man sich selbst durch das Erzählen retraumatisieren kann.
Ich fand das auch ziemlich blöd, denn ich wollte auch eine Reaktion, weil ich mir nicht sicher war, ob das überhaupt schlimm und traumatisierend war, was ich erlebt hatte.
Aber soll halt eigentlich ein Schutz für dich sein, dass du es nicht erzählen sollst und ist nicht ablehnend gemeint.
VG
feenstaub
Ich sehe das wie Feenstaub. Solche Gespräche können sehr viel aufwühlen und das kann dann auch schnell zu viel werden. Es ist besser, erst mal "Techniken" zu lernen, wie Du Dich davon dann im Zweifel wieder ein bisschen wegbekommen kannst so nötig.
Vielleicht kannst Du versuchen anzusprechen wie es Dir mit der Aufforderung nicht zu erzählen ging? Ich kann verstehen, dass Du es als "Ich darf schon wieder nicht/werde wieder nicht gesehen" erlebst, aber ich denke es ist einfach der Versuch dafür zu sorgen "dass Du es langsam" angehst und das halte ich für sehr sinnvoll.
Alles Gute Dir!
Vielleicht kannst Du versuchen anzusprechen wie es Dir mit der Aufforderung nicht zu erzählen ging? Ich kann verstehen, dass Du es als "Ich darf schon wieder nicht/werde wieder nicht gesehen" erlebst, aber ich denke es ist einfach der Versuch dafür zu sorgen "dass Du es langsam" angehst und das halte ich für sehr sinnvoll.
Alles Gute Dir!
-
- [nicht mehr wegzudenken]
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- Beiträge: 2400
Das ist auch meine Erfahrung. Das bearbeiten von Traumatischem Material ist mit einigen therapeutischen Vorbereitungen verbunden und wird niemals spontan gemacht. Du must erst Techniken lernen, Abstand zu Trauma halten zu können. Erst dann wird das Trauma bearbeitet.
Es mag sein, das deine Eltern Abscheu und Ablehnung gezeigt haben, als Du dich ihnen offenbartest, vor vielen vielen Jahren. Das Verhalten der Ärztin und deines Psychotherapeuten mögen Erinnerungen daran geweckt haben.
Aber, aus dem was Du schilderst kann ich keine Abscheu oder Ablehnung dir gegenüber erkennen.
Sie wollten nur, das du jetzt nicht weiter in deinem Trauma herumwühlst, um dich vor Schaden zu bewaren.
Auch mein Vorschlag ist es, das du das, was Du in deinem Heft geschrieben hast deinem Psychotherapeuten zeigst, um ihm deutlich zu machen, wie das ganze auf dich gewirkt hat und es zu verarbeiten.
Es mag sein, das deine Eltern Abscheu und Ablehnung gezeigt haben, als Du dich ihnen offenbartest, vor vielen vielen Jahren. Das Verhalten der Ärztin und deines Psychotherapeuten mögen Erinnerungen daran geweckt haben.
Aber, aus dem was Du schilderst kann ich keine Abscheu oder Ablehnung dir gegenüber erkennen.
Sie wollten nur, das du jetzt nicht weiter in deinem Trauma herumwühlst, um dich vor Schaden zu bewaren.
Auch mein Vorschlag ist es, das du das, was Du in deinem Heft geschrieben hast deinem Psychotherapeuten zeigst, um ihm deutlich zu machen, wie das ganze auf dich gewirkt hat und es zu verarbeiten.
Liebe Grüße
Lockenkopf
Lockenkopf
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Ich danke euch für die Rückmeldungen! Es ist beruhigend zu wissen, dass dies wohl aus Gründen der Rücksichtnahme geschehen ist.
Wenn man in einem Anteil drin steckt kann man so etwas nicht mehr registrieren. Ich erlebe dann alle Menschen, selbst die vertrautesten, als Gegner und nehme alles fern ab jeglicher Logik wahr. Die Oberärztin hat mich sogar gefragt (wie mir gerade einfällt), ob ich denn glaube, dass sie mir schaden wolle, und meine Antwort war, dass es nur einen winzigen Teil in mir gibt, der das verneint. Das ist eigentlich verrückt, in der jeweiligen Situation, aber das scheinbar selbstverständlichste auf der ganzen Welt
Ich werde die Sache dann nochmal vorsichtig ansprechen.
Nochmals dank an euch! Das hilft mir wirklich ein wenig ruhiger einzuschlafen!
FG Inlines
Wenn man in einem Anteil drin steckt kann man so etwas nicht mehr registrieren. Ich erlebe dann alle Menschen, selbst die vertrautesten, als Gegner und nehme alles fern ab jeglicher Logik wahr. Die Oberärztin hat mich sogar gefragt (wie mir gerade einfällt), ob ich denn glaube, dass sie mir schaden wolle, und meine Antwort war, dass es nur einen winzigen Teil in mir gibt, der das verneint. Das ist eigentlich verrückt, in der jeweiligen Situation, aber das scheinbar selbstverständlichste auf der ganzen Welt
Ich werde die Sache dann nochmal vorsichtig ansprechen.
Nochmals dank an euch! Das hilft mir wirklich ein wenig ruhiger einzuschlafen!
FG Inlines
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- Forums-Gruftie
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- Beiträge: 994
Hallo inlines,
ich hab da noch ´ne andere Sicht dazu und will sie noch schreiben.
Hab allerdings aus aktuellen persönlichen Anlass gerade nicht so die Birne frei, das genau zu formulieren, versuch´s aber zeitnah. Ist dann für mich auch noch ´ne Maßnahme, ein bisschen Abstand zu der anderen „Sch…“ bei mir zu gewinnen, mich da ein bisschen zu distanzieren.
ich hab da noch ´ne andere Sicht dazu und will sie noch schreiben.
Hab allerdings aus aktuellen persönlichen Anlass gerade nicht so die Birne frei, das genau zu formulieren, versuch´s aber zeitnah. Ist dann für mich auch noch ´ne Maßnahme, ein bisschen Abstand zu der anderen „Sch…“ bei mir zu gewinnen, mich da ein bisschen zu distanzieren.
Gruß
Wandelröschen
Wann, wenn nicht jetzt. Wo, wenn nicht hier. Wer, wenn nicht ich.
Wandelröschen
Wann, wenn nicht jetzt. Wo, wenn nicht hier. Wer, wenn nicht ich.
Hallo inlines
Ja, ich habe Ähnliches erlebt. Therapeuten erklärten und rechtfertigten ihr Verhalten damit, man wolle mich nicht retraumatisieren, mal wolle mich erst stabilisieren, ... Auch nach vier Jahren Psychotherapie hieß es immer noch, ich sei zu instabil, würde immer instabiler werden. Meine Therapeuten erkannten nicht, dass es genau dieses Nicht-Reden-dürfen war, dass mich immer instabiler werden ließ. Ich saß auf all dem, was raus wollte und nicht raus durfte. Und mit jeder Therapiesitzung kam immer mehr drauf, was ich schlucken musste. Ich bin an dieser Therapie zerbrochen, und nicht nur das. Es kam zu einer Chronifizierung meiner Störung und Symptomatik, weil diese nicht behandelt wurde, weil ich alles nur in einen Tresor stecken sollte. Ich sollte nur unterdrücken, vermeiden, verdrängen, wegdissoziieren, ... anstatt meine Problematik zu bearbeiten und meine Erfahrungen zu verarbeiten. Ich musste schweigen, durfte nicht reden, während in mir alles danach schrie, endlich raus zu dürfen.
Google mal. Diese Methode ist sehr umstritten. Da schlägt sich die Fachwelt mal wieder gegenseitig die Köpfe ein und jeder glaubt mit seinen Argumenten Recht zu haben.
Bleib bei dir selber. Wenn du merkst, dass es dir nicht gut tut, dann such dir einen Therapeuten, der anders arbeitet.
Ich habe mir schlussendlich einen Therapeuten gesucht der anders arbeitet. Das Ergebnis war: Je mehr ich reden durfte, je mehr rauskommen durfte, ... desto stabiler wurde ich von ganz alleine.
Hat jemand ähnliches erlebt, oder kann mir jemand erklären, warum dieses Verhalten gerechtfertigt ist?
Ja, ich habe Ähnliches erlebt. Therapeuten erklärten und rechtfertigten ihr Verhalten damit, man wolle mich nicht retraumatisieren, mal wolle mich erst stabilisieren, ... Auch nach vier Jahren Psychotherapie hieß es immer noch, ich sei zu instabil, würde immer instabiler werden. Meine Therapeuten erkannten nicht, dass es genau dieses Nicht-Reden-dürfen war, dass mich immer instabiler werden ließ. Ich saß auf all dem, was raus wollte und nicht raus durfte. Und mit jeder Therapiesitzung kam immer mehr drauf, was ich schlucken musste. Ich bin an dieser Therapie zerbrochen, und nicht nur das. Es kam zu einer Chronifizierung meiner Störung und Symptomatik, weil diese nicht behandelt wurde, weil ich alles nur in einen Tresor stecken sollte. Ich sollte nur unterdrücken, vermeiden, verdrängen, wegdissoziieren, ... anstatt meine Problematik zu bearbeiten und meine Erfahrungen zu verarbeiten. Ich musste schweigen, durfte nicht reden, während in mir alles danach schrie, endlich raus zu dürfen.
Google mal. Diese Methode ist sehr umstritten. Da schlägt sich die Fachwelt mal wieder gegenseitig die Köpfe ein und jeder glaubt mit seinen Argumenten Recht zu haben.
Bleib bei dir selber. Wenn du merkst, dass es dir nicht gut tut, dann such dir einen Therapeuten, der anders arbeitet.
Ich habe mir schlussendlich einen Therapeuten gesucht der anders arbeitet. Das Ergebnis war: Je mehr ich reden durfte, je mehr rauskommen durfte, ... desto stabiler wurde ich von ganz alleine.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
ich gebe Dir absolut Recht Jenny! Wenn der Patient das Bedürfnis hat endlich zu reden, dann ist es so unglaublich wichtig, wenn er es auch darf, alles andere wäre wie vorher, als das Schweigen geboten wurde, das empfinde ich viel eher als Retraumatisierend. Wenn eine Ärztin und der Thera das Reden verbieten, dann sollten sie zumindest ganz genau erklären, warum sie es gerade nicht möchten. Für mich war es so wichtig endlich reden zu dürfen!
Saffia
Saffia
never know better than the natives. Kofi Annan
Das sehe ich auch so, finde allerdings, dass auch die Situationsaffiatou hat geschrieben:Wenn eine Ärztin und der Thera das Reden verbieten, dann sollten sie zumindest ganz genau erklären, warum sie es gerade nicht möchten.
mitberücksicht werden sollte. Es war ja kein "normales Therapiegespräch" sondern hatte eher einen "diagnostischen/klärenden Charakter" wenn ich das richtig verstehe.inlines hat geschrieben:und gestern ein Gespräch stattgefunden hat, in dem es um die Exploration einer möglichen DIS ging.
Ich würde jetzt auch nicht den Teufel an die Wand malen in die Richtung: Schnell weg da, die lassen Dich nicht reden...denn das ist ja überhaupt nicht gesagt. Abgesehen davon ist Stabilisierung - vor allem wenn es sich um vorher "unzugängliches" Material handelt - wirklich sinnvoll. Ich habe mich mehr als einmal komplett selbst destabilisiert weil ich zu schnell zu viel "wissen" wollte.
Zu schauen, ob das darüber sprechen mehr destabilisiert oder mehr erleichtert halte ich schon für sinnvoll. Weshalb ich es auch für wichtig halte die inneren Folgen zum Gesprächsthema zu machen. Und na ja, in der Situation kam es vielleicht auch ein wenig überraschend und deshalb wurde eventuell nicht ganz so reagiert wie wünschenswert.
liebe inlines,
hat dir denn einer von den beiden therapeuten gesagt, wohin du nun mit dem sollst, was du eigentlich erzählen wolltest? nur, weil du ein "sprechverbot" bekommen hast, heißt das ja nicht, dass die gedanken aus deinem kopf verschwinden. im gegenteil. die erinnerungen scheinen ja gerade nach oben zu drängen.
selbst wenn das aussprechen von erinnerungen retraumatisierend sein könnte, bist du doch im moment in einer gut abgesicherten umgebung. du schreibst ja, dass du teilstationär behandelt wirst. das heißt doch sicherlich, dass du - wie in einer tagesklinik - den tag über die möglichkeit hast,mit dem bezugstherapeuten zu reden.
mich irritiert auch, dass du schreibst, beide therapeuten wären ganz unemotional und unbeteiligt geblieben. als ich angefangen habe, innerhalb meiner therapie, über stark belastende kindheitserinnerungen zu reden, war mein therapeut voll und ganz auf meiner seite. er hat mich spüren lassen, dass er auch entsetzlich findet, was passiert ist. das war authentisch und menschlich.
ich kann mich also jenny und saffiatou nur anschließen.
liebe grüße und ich wünsche dir sehr, dass du bei deinen nächsten versuchen mehr menschliche reaktionen erleben darfst
away
hat dir denn einer von den beiden therapeuten gesagt, wohin du nun mit dem sollst, was du eigentlich erzählen wolltest? nur, weil du ein "sprechverbot" bekommen hast, heißt das ja nicht, dass die gedanken aus deinem kopf verschwinden. im gegenteil. die erinnerungen scheinen ja gerade nach oben zu drängen.
selbst wenn das aussprechen von erinnerungen retraumatisierend sein könnte, bist du doch im moment in einer gut abgesicherten umgebung. du schreibst ja, dass du teilstationär behandelt wirst. das heißt doch sicherlich, dass du - wie in einer tagesklinik - den tag über die möglichkeit hast,mit dem bezugstherapeuten zu reden.
mich irritiert auch, dass du schreibst, beide therapeuten wären ganz unemotional und unbeteiligt geblieben. als ich angefangen habe, innerhalb meiner therapie, über stark belastende kindheitserinnerungen zu reden, war mein therapeut voll und ganz auf meiner seite. er hat mich spüren lassen, dass er auch entsetzlich findet, was passiert ist. das war authentisch und menschlich.
ich kann mich also jenny und saffiatou nur anschließen.
liebe grüße und ich wünsche dir sehr, dass du bei deinen nächsten versuchen mehr menschliche reaktionen erleben darfst
away
Ich denke, es kann je nach Patient bzw. wie dezidiert Schilderungen sind durchaus eine Gratwanderung sein, abzuwägen ob ein Patient evtl. retraumatisiert werden könnte bzw. ob es heilsamer ist, etwas schildern zu lassen. Desweiteren kommte es auf die Phase in der Therapie an bzw. was an Ressourcen vorhanden ist, usw. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass man das pauschal beantworten kann, was vorzugswürdig ist... sondern hier wird man individuell schauen müssen. Ich kann mir vorstellen, dass Ärzte bzw. Therapeuten hier gerne dem Grundsatz "erstens nicht schaden" Rechnung tragen.
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
Noch ein Nachtrag: Auch ist bekannt, dass je nach Patient manchmal regelrecht das Trauma oder Traumata gesucht werden.. auch das kann ein Grund sein, wenn ein Therapeut vorsichtiger agiert. Gründe gibt es wohl viele... am besten mit dem betroffenen Therapeuten (Bezugstherapeuten) besprechen.
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
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Vielen Dank für die weiteren Rückmeldungen!
Mittlerweile geht es mir wieder schlechter, weil die Erinnerung an das Gespräch mir immer wieder ins Gedächtnis kommt. Ich habe sogar in der Klinik angerufen, und mitgeteilt, dass ich große Ängst habe, überhaupt wieder hinzugehen.
Es war halt tatsächlich so, dass die beiden dasaßen wie ein Stück Holz, während ich die Schande meines Lebens beichtete.
Allmählich kocht auch Wut in mir hoch (ein Gefühl, das ich höchst selten habe), weil es nicht das erste Mal dort ist, dass ich mir dort vernachlässigt vorkomme.
Die Frau am Telefon konnte mich überreden am Montag ein klärendes Gespräch zu suchen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sich dadurch alles in wohlgefallen auflöst. Irgendwie ist das Kind schon in den Brunnen gefallen, und ich weiß auch von mir, dass ich selbst dann, wenn das Gespräch Linderung bringen sollte, hinterher wieder mit irgendwelchen Anteilen (?) konfrontiert werde, die behaupten, dass ich mich nun erst recht verarschen lassen hab (kennt das wer?).
Ich fürchte mich nun regelrecht vor dem Montag, und habe Angst, dass ich die Therapie dort nun abbrechen muss. Und schämen tu ich mich irgendwie auch für die "Kränkungen", die ich erlitten habe, ich aber nicht so einfach damit umgehen kann. Es ist sogar so, dass es am Freitag noch kurz zur Sprache kam, aber ein Anteil (?) innerhalb von Sekunden gleich völlig abgewiegelt und sich sogar dafür entschuldigt hat, dieses Thema überhaupt angesprochen zu haben. So läuft das bei mir immer...
Ein bißchen kommt es mir auch so vor, als ob das "Psycho-Spiele" sind, und das Testobjekt begutachtet wird... Wer weiß.
Danke jedenfalls für eure Tipps! Ich werde dann berichten...
Mittlerweile geht es mir wieder schlechter, weil die Erinnerung an das Gespräch mir immer wieder ins Gedächtnis kommt. Ich habe sogar in der Klinik angerufen, und mitgeteilt, dass ich große Ängst habe, überhaupt wieder hinzugehen.
Es war halt tatsächlich so, dass die beiden dasaßen wie ein Stück Holz, während ich die Schande meines Lebens beichtete.
Allmählich kocht auch Wut in mir hoch (ein Gefühl, das ich höchst selten habe), weil es nicht das erste Mal dort ist, dass ich mir dort vernachlässigt vorkomme.
Die Frau am Telefon konnte mich überreden am Montag ein klärendes Gespräch zu suchen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sich dadurch alles in wohlgefallen auflöst. Irgendwie ist das Kind schon in den Brunnen gefallen, und ich weiß auch von mir, dass ich selbst dann, wenn das Gespräch Linderung bringen sollte, hinterher wieder mit irgendwelchen Anteilen (?) konfrontiert werde, die behaupten, dass ich mich nun erst recht verarschen lassen hab (kennt das wer?).
Ich fürchte mich nun regelrecht vor dem Montag, und habe Angst, dass ich die Therapie dort nun abbrechen muss. Und schämen tu ich mich irgendwie auch für die "Kränkungen", die ich erlitten habe, ich aber nicht so einfach damit umgehen kann. Es ist sogar so, dass es am Freitag noch kurz zur Sprache kam, aber ein Anteil (?) innerhalb von Sekunden gleich völlig abgewiegelt und sich sogar dafür entschuldigt hat, dieses Thema überhaupt angesprochen zu haben. So läuft das bei mir immer...
Ein bißchen kommt es mir auch so vor, als ob das "Psycho-Spiele" sind, und das Testobjekt begutachtet wird... Wer weiß.
Danke jedenfalls für eure Tipps! Ich werde dann berichten...
Nun, spontane Eindrücke können einen auch täuschen. Weshalb es stets besser ist sie zu überprüfen.inlines hat geschrieben:Ein bißchen kommt es mir auch so vor, als ob das "Psycho-Spiele" sind, und das Testobjekt begutachtet wird... Wer weiß.
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- [nicht mehr wegzudenken]
- , 52
- Beiträge: 2400
Ich vermute, das Du während einer Psychotherapiesitzung über deine belastende Kindheitserlebnisse geredet hast und nicht während einer Visite der behandelden Ärztin mit Psychotherapeut im Gefolge, die das weitere Vorgehen mit der Pat. besprechen wollte.away hat geschrieben:liebe inlines,
hat dir denn einer von den beiden therapeuten gesagt, wohin du nun mit dem sollst, was du eigentlich erzählen wolltest? nur, weil du ein "sprechverbot" bekommen hast, heißt das ja nicht, dass die gedanken aus deinem kopf verschwinden. im gegenteil. die erinnerungen scheinen ja gerade nach oben zu drängen.
selbst wenn das aussprechen von erinnerungen retraumatisierend sein könnte, bist du doch im moment in einer gut abgesicherten umgebung. du schreibst ja, dass du teilstationär behandelt wirst. das heißt doch sicherlich, dass du - wie in einer tagesklinik - den tag über die möglichkeit hast,mit dem bezugstherapeuten zu reden.
mich irritiert auch, dass du schreibst, beide therapeuten wären ganz unemotional und unbeteiligt geblieben. als ich angefangen habe, innerhalb meiner therapie, über stark belastende kindheitserinnerungen zu reden, war mein therapeut voll und ganz auf meiner seite. er hat mich spüren lassen, dass er auch entsetzlich findet, was passiert ist. das war authentisch und menschlich.
ich kann mich also jenny und saffiatou nur anschließen.
liebe grüße und ich wünsche dir sehr, dass du bei deinen nächsten versuchen mehr menschliche reaktionen erleben darfst
away
Liebe Grüße
Lockenkopf
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