F44.81 - Forderung zur neuen Eingruppierung im ICD-Katalog?

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.

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Pan
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F44.81 - Forderung zur neuen Eingruppierung im ICD-Katalog?

Beitrag So., 03.04.2016, 00:20

Hallo,
ich/ wir würden uns freuen eure Meinung darüber zu hören, ob man nicht fordern sollte das vorranig
die F44.81 Multiple Persönlichkeit(sstörung) also der Kreis der DIS neu eingeordnet werden sollte im ICD- Katalog.

Wir empfinden diese Erkrankung weder als eine rein Geistige noch als eine Psychische oder Seelische.
Wieso?
Betrachtet unter dem Aspekt der Frühkindlichen Gehirn Entwicklung, handelt es sich für uns um eine Neurologisch
bedingte (körperliche) Behinderung.
Die Seele hat sich im Falle der erlebten Traumata doch lediglich die Natur zu Hilfe genommen, weil sie überleben will.
Das Gehirn hat sich bei diesen gewaltätigen Angriffen auf den Körper seine eigenen Netzwerke bauen müssen, was uns zu Vielen doch erst enstehen lassen hat.
Jedes einzelne Netzwerk entspricht doch im Grunde sein eigenes Ich. Und dieses Ich wird wie bei den Ein-Ich- Menschen (UNO) in bzw. für seine Rolle der Außenwelt gegenüber doch erst aktiv.
Nur sind wir nicht Rollenabhängig in unserem Geist um in dieser Welt zu funktioniern, sondern werden von den eingebrannten traumatischen Triggern in den Zellen dirigiert.
Diese Trigger sind es doch die die einzelnen Neuronalen Netzwerke gegenseitig behindern, um als Ein-Ich am Leben dieser Welt überhaupt richtig teilnehmen zu können.
Integration oder auch Verschmelzung genannt kann über die Therapeutische Therapie statt finden.
Durch die Behandlung können die unterschiedlichen Neuronale Nervenbahnen zusammen wachsen. Wieder zu dem werden was einem UNO eben nicht im Gehirn zerissen wurde. Nerven wachsen sehr langsam, das braucht seine Zeit.
Und erklärt darüber auch wieso Multiple eben eine Langzeit Therapie benötigen.
Je nach Zustand und durch die eigene Entscheidung und Verarbeitungsmöglichkeiten der Unabhängigen Netzwerke
kann sich eben wieder für ein Ich oder auch für ein Kollektives Bewusstsein entschieden werden.

Dieses Recht darf man auch keinem Multiplen Menschen vorenthalten nach all den schlimmen Erfahrungen, finden wir.
Eine neue Eingruppierung unter den Körperlich Eingeschränkten in der ICD würde doch auch ganz neue Finanzielle Freiheiten schaffen in der Heilbehandlung und auch in der Alltagshilfe.
Wie seht ihr das?

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candle.
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Beitrag So., 03.04.2016, 02:35

Hallo Pan!

Ich finde deinen Beitrag etwas widersprüchlich. Gut, du denkst, dass es für dich besser ist eine physische Erkrankung zu haben als eine psychische. Warum dann Therapie, dann müßten Medikamente nach deinem Ansatz mehr Sinn machen?
Pan hat geschrieben: Eine neue Eingruppierung unter den Körperlich Eingeschränkten in der ICD würde doch auch ganz neue Finanzielle Freiheiten schaffen in der Heilbehandlung und auch in der Alltagshilfe.
Wie seht ihr das?
Was für Freiheiten sollte es denn da geben im Vergleich?

Viele Grüße!
candle
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Candykills
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Beitrag So., 03.04.2016, 02:41

candle. hat geschrieben:Hallo Pan!

Ich finde deinen Beitrag etwas widersprüchlich. Gut, du denkst, dass es für dich besser ist eine physische Erkrankung zu haben als eine psychische. Warum dann Therapie, dann müßten Medikamente nach deinem Ansatz mehr Sinn machen?
Das Argument ist gar nicht so falsch, tatsächlich ist es bei mir so, dass Medikamente bisher die größte Stütze waren und es nur darunter möglich war bisher mich einigermaßen stabil zu bekommen.

Trotzdem sehe ich es auch nicht mehr oder weniger als psychische Erkrankung wie ne Depression oder Psychose.
In meinen Augen geht's dem TE auch mehr darum der stigmatisierten Gruppe der psychischen Erkrankungen zu entkommen und das hat eher etwas mit ihm selbst zu tun, als mit der eigentlichen Einordnung innerhalb des ICD Katalogs.

Also von mir aus kann die DIS weiterhin als psychische Erkrankung geführt werden.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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Joe-Cohen
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Beitrag So., 03.04.2016, 07:35

Sind nicht ausnahmslos alle psychischen Erkrankungen letztlich Annomalien im Gehirn?

Im Grunde genommen meinen sie doch mit Psyche das Gehirn. Durch die bildgebenen Verfahren kann nun die Psyche sichtbar gemacht werden. Deswegen würde ich psychische Störungen dennoch von rein physischen Trennen.

Gruß,
Joe

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Myhre
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Beitrag So., 03.04.2016, 08:34

Die Psyche ist nicht identisch mit dem Gehirn.
Die Psyche wirkt sich auf den Körper aus und umgekehrt.
Die Grösse und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran bemessen wie Tiere behandelt werden.
Mahatma Ghandi


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Pan
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Beitrag So., 03.04.2016, 10:17

Hallo candle, Candykills, Joe Cohen
es geht nicht um besser oder schlechter um ein Auswählen zwischen den Erkrankungen oder dem entkommen der Stigmata. Sondern um den Ursprung dessen was uns doch im Alltag behindert. Wenn ich mit vielen anderen mir nur einen einzigen Körper teilen muss auf Grund der unterschiedlichen Netzwerke, stellt das im Sinne doch die eigentliche verhinderung im Alltag dar.
Unos müssen nicht mit sich ausmachen, wer wann welche Zeit hat oder bekommt damit er selbst vorne aktive sein kann. Und die Medikamente helfen nur dem der gerade Körperlich vorne ist und mit dessen Anteilen er oder sie bereits verbindung hat. Den wechselt das Netzwerk, wechselt auch die Wirkungsweise im Körper selbst. Was der eine verträgt, kann für den anderen total kontraproduktiv sein.
Es ist doch interessant wie unterschiedlich auch ein Trauma übersetzt wird. Der Psychologe übersetzt es sprachlich als eine Erschütterung in der Seele. Der Arzt sieht es als eine Wunde.

Danke Myhre.
Ich unterstütze deine Aussage, das die Seele im MRT nicht erkennbar.
Es ist stets die kleine oder große Erschütterung oder auch die Wunde in der Seele die das Gehirn beeinträchtigt.
Erst dann folgt doch der Übergang ins Körperliche. Was bleibt der Seele auch anderes übrig wenn sie nicht gehört wird?
Ihre beste Mitteilung bleibt doch im Ausdrücken des Seelen Schmerzes über bbzw. in den Körper zu manifestieren.
Das Gehirn ist der Transmitter und muss den Körper organisieren um den am Leben zu erhalten.

Wir kamen auf die Idee zur Neueingruppierung als wir das Buch "Deutschland missbraucht seine Kinder" gelesen hatten.
Die Gerichtsmedizinerin beschrieb darin die Schütteltraumata bei den Babys. Bei denen eben viele Kinder auf Grund des zerreissen ihrer Nervenbahnen zu lebenslangen körperlich Behinderten wurden.

Und zum Finanziellen kann ich nur sagen.
Körperbehinderte bekommen weit aus mehr finanzielle Unterstützung wie ein Psychisch Kranker. Manche unserer Meinung nach trotzdem noch zu wenig. Aber bekommen wir trotz der Widrigkeiten im Alltag nicht noch weniger?
Und müssen uns auch noch alles hart erkämpfen in unserem Gesundheitssystem?

Es geht hier nicht um Neid usw.. Wenn ich aber von einer Körperlich Behinderten höre, das sie für ihre Alltagsunterstützung 11000 € im Monat bekommt und ich trotz der körperlichen Einschränkungen selbst um die ca. 500€ Kostenübernahme meiner Psychotherapie kämpfen mussmacht mich das schon stutzig.

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candle.
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Beitrag So., 03.04.2016, 10:36

Hallo!

Schade, dass du auf meine Frage nicht eingegangen bist Pan, aber vermutlich ist es wie Candy schrieb. Es geht dir gar nicht darum.
Ehrlich gesagt habe ich momentan auch wirklich ein Problem damit, dass ich mitbekomme, dass es einigen dabei nur um die Kohle geht.

VG candle
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Candykills
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Beitrag So., 03.04.2016, 10:40

Dass man in diesem System besser physisch als psychisch Krank ist, ist klar. Ich würde mir viel mehr eine Gleichsetzung wünschen und dadurch auch eine bessere finanzielle Unterstützung. Für meinen Morbus Crohn wird grundsätzlich viel mehr Verständnis aufgebracht, als für meine DIS. Dabei bringt die DIS weitaus mehr Einschränkungen für mich mit sich. Aber das betrifft eben alle psychischen Erkrankungen, nicht nur jene mit DIS. Auch ein schwer depressiver Mensch muss um jeden verdammten Fetzen Unterstützung kämpfen. Mir leuchtet also nicht ganz ein, warum wir mit DIS besser gestellt werden sollten?
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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candle.
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Beitrag So., 03.04.2016, 10:49

Aus meiner Sicht kann ich mir auch gut vorstellen, dass man sich der Hilfe bei Episoden gar nicht recht bewußt werden kann. Jedenfalls war es bei mir so, dass jede Hilfe dann gerade völlig falsch gefühlt war. Rückblickend war sie natürlich recht gut!

Wobei ich auch mal an eine Haushaltshilfe gedacht habe. Nur wer hier hat das denn mal beantragt? Möglich ist es ja theoretisch.

Und mehr Geld, habe ich feststellen müssen, hilft mir dann auch gerade nicht weiter, wenn ich im tiefen Loch sitze. Das ist so ein vorgeschobenes Argument- manchmal- weil ich in meiner Vorstellung andere Dinge tun würde, die ich in Wahrheit gar nicht durchführen kann- Beispiel Reisen.

Und Therapiekosten werden im Prinzip vollständig übernommen. Problematisch scheint dann ja nur die 2 Jahres Sperre im gleichen Therapieverfahren zu sein, wobei ich es durchaus auch gut finde mal frischen Wind durch einen Wechsel zu erfahren.

candle
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stern
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Beitrag So., 03.04.2016, 10:50

Es geht dir doch um mehr Unterstützung... Das muss man doch nicht darüber konstruieren, dass man eine psychische Störung als (rein) körperliche zu definieren versucht. Alle mir bekannten psychischen Störungen haben in irgendeiner Form auch eine körperliche Entsprechung (z.B. bei Depressionen z.B. u.a. Veränderung des serotonergen Sytems).
Jedes einzelne Netzwerk entspricht doch im Grunde sein eigenes Ich.
Nun, man kann es auch so sehen, dass das Ich nicht in der Lage ist, wahrzunehmen, was alles zu diesem gehört, sprich: Dissoziative Identität(sstörung).
Nur sind wir nicht Rollenabhängig in unserem Geist um in dieser Welt zu funktioniern, sondern werden von den eingebrannten traumatischen Triggern in den Zellen dirigiert.
ja, und... z.B. persönlichkeitsgestörte Menschen reagieren auch danach, was in die Persönlichkeit eingebrannt wurde. Und der depressive wird von seinen depressiven Mustern dirigiert, der ängstliche von seinen Ängsten, usw. Gilt also für jede Störung.

Ein Recht auf Behandlung gibt es bereits für jede anerkannte Störung. Problem ist, dass Kontingente limitiert sind und nicht immer ausreichen (das gilt für weitere Störungen ebenso).
Zuletzt geändert von stern am So., 03.04.2016, 11:03, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)


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Pan
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Beitrag So., 03.04.2016, 10:54

Im Sinne einer besseren Finanziellen Förderung, sage ich JA Candle. Dann lieber physisch erkrankt.
In der Frage, machen Medikamente mehr Sinn?
Sage ich, NEIN! Den es ist die Seele die erst mal ihre Wunden heilen muss damit es dem Körper wieder besser gehen kann.

Mir leuchtet also nicht ganz ein, warum wir mit DIS besser gestellt werden sollten?
Ganz klar aus Finanzieller Sicht.

Mal eine Zwischenfrage.
Spaltung entsteht unter der stattgefundenen Körperlichen Gewalt. Wie kann man dann daraus überhaupt eine reine Psychische machen?

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candle.
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Beitrag So., 03.04.2016, 10:57

Pan hat geschrieben:Im Sinne einer besseren Finanziellen Förderung, sage ich JA Candle. Dann lieber physisch erkrankt.
WO siehst du denn nun die Unterschiede?
Spaltung entsteht unter der stattgefundenen Körperlichen Gewalt. Wie kann man dann daraus überhaupt eine reine Psychische machen?
Hast du denn körperliche Behinderungen durch Gewalt? Das gibt es ja auch.

candle
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Pan
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Beitrag So., 03.04.2016, 11:06

Hallo Stern,

persönlichkeitsgestörte Menschen sind in ihrer Persönichkeit gebranntmarkt, stimmt.
Aber eben nicht genetisch bzw. in ihren Zellen. Sie besitzen ihren eigenen festen Willen um ihr Verhalten zu verändern im Sinne des besser gehens. Ich allein kann bei der DIS ändern so viel wie ich will. Doch müssen im Ganzen auch alle meine anderen Anteile willentlich mitmachen. Ansonsten bleibt es ja bei den dissoziativen Ausfällen.

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Candykills
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Beitrag So., 03.04.2016, 11:11

Das macht DIS zu einer komplexeren Störung als jetzt eine Depression oder die gängigen Persönlichkeitsstörungen. Aber damit ist sie noch keine physische Erkrankung.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)


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Pan
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Beitrag So., 03.04.2016, 11:16

Hallo Candle,
Finanziell könnte ich mir doch viel bessere Unterstützung im Alltag einfordern. Nur mal als Beispiel. Wenn der Rollifahrer alleine nicht klar kommt, bekommt er seinen Helfer.
Wenn ich irgendwo erstarre und mich sonst wo wieder finde habe ich keinen. Darf ja nicht mal eine Begleitperson gestzlich kostenlos mitnehmen.

Die Körperlichen Schäden zeigen sich bei uns immer mehr im zunehmenden Alter.
Skoriollose in der Wirbelsäule wegen Vernachlässigung.
HWS und Knochenschäden durch Gewalteinwirkungen.
Und all die produzierten Ängste in uns vor den Menschen/ Ärzten usw. haben und tun es doch heute noch das wichtige Behandlungen für den Körper nicht durch geführt werden können wie gewünscht.
Seien es die Zähne, Operationen, Krankengymnastik oder sonstiges.

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