Lebenslanges Stehlen
Lebenslanges Stehlen
Ich bin eigentlich kein "schlechter" Mensch - ich helfe anderen, ich bin im Tierschutz aktiv, ich gebe z.B.Bettlern, habe immer ein Ohr für die Probleme anderer.. aber mit meinem eigenen Problem kann ich mich niemandem offenbaren.
Ich stehle schon seitdem ich denken kann..als Kind Geld aus den Geldbörsen meiner Eltern, bei Freunden, bei der Familie meines Ex. Früher im Laden (wurde auch 1 x erwischt, seitdem keine Ladendiebstähle mehr), überwiegend "privat" - aber immer wieder und schon zwanghaft.Bei Kleptomanie sagt man doch man stiehlt Dinge die man nicht braucht. so ist es bei mir nicht, ich gebe das Geld aus, und Sachen die ich nicht brauche verkaufe ich dann im Internet.
Ich habe dadurch schon Freunde verloren, mir viel kaputt gemacht. Aber ich bin bisher immer mit einem "blauen Auge" davon gekommen.
Mein Kind habe ich zur Ehrlichkeit erzogen, wenn er es wüsste würde er sich zutiefst schämen.
Ich versuche die Ursache herauszufinden, komme aber nicht weiter. Einem anderen Menschen kann ich mich nicht anvertrauen - nicht Auge in Auge.
Ich hatte eigentlich eine schöne Kindheit, stand aber immer hinter meinem Bruder der meinen Eltern sehr viel Kummer bereitete (Suizidversuche,Arbeitslosigkeit..bis heute kein "normales Leben" aufgebaut...habe keinen Kontakt mehr zu ihm) ich lief quasi nebenher, selbst als ich wegen Ladendiebstahls angezeigt wurde (mit 14) war die Reaktion mild, sie waren es wohl durch meinen Bruder schon gewohnt.
Schrei nach Aufmerksamkeit..? vielleicht damals - aber weshalb hört das nicht irgendwann auf? Ich bin 50 +, seit einigen Jahren geschieden. Ich hab eine Riesen Angst dass ich mir irgendwann alles zerstöre und dann ganz alleine da stehe.
Es geht mir finanziell eigentlich nicht schlecht auch wenn ich keine großen Sprünge machen kann.
Gerade habe ich mir wieder etwas versaut - im Stall gestohlen und dann verkauft, wurde im Internet entdeckt, ich habe den Schaden beglichen, nun aber Hausverbot und somit wieder keine Reitmöglichkeit mehr. Nun ist auch noch mein Hobby futsch.
Ich bin doch eine Schande für diese Gesellschaft - wenn das irgendwann mein Kind erfährt und sich von mir abwendet gibt es für mich keinen Sinn mehr im Leben.
Ich stehle schon seitdem ich denken kann..als Kind Geld aus den Geldbörsen meiner Eltern, bei Freunden, bei der Familie meines Ex. Früher im Laden (wurde auch 1 x erwischt, seitdem keine Ladendiebstähle mehr), überwiegend "privat" - aber immer wieder und schon zwanghaft.Bei Kleptomanie sagt man doch man stiehlt Dinge die man nicht braucht. so ist es bei mir nicht, ich gebe das Geld aus, und Sachen die ich nicht brauche verkaufe ich dann im Internet.
Ich habe dadurch schon Freunde verloren, mir viel kaputt gemacht. Aber ich bin bisher immer mit einem "blauen Auge" davon gekommen.
Mein Kind habe ich zur Ehrlichkeit erzogen, wenn er es wüsste würde er sich zutiefst schämen.
Ich versuche die Ursache herauszufinden, komme aber nicht weiter. Einem anderen Menschen kann ich mich nicht anvertrauen - nicht Auge in Auge.
Ich hatte eigentlich eine schöne Kindheit, stand aber immer hinter meinem Bruder der meinen Eltern sehr viel Kummer bereitete (Suizidversuche,Arbeitslosigkeit..bis heute kein "normales Leben" aufgebaut...habe keinen Kontakt mehr zu ihm) ich lief quasi nebenher, selbst als ich wegen Ladendiebstahls angezeigt wurde (mit 14) war die Reaktion mild, sie waren es wohl durch meinen Bruder schon gewohnt.
Schrei nach Aufmerksamkeit..? vielleicht damals - aber weshalb hört das nicht irgendwann auf? Ich bin 50 +, seit einigen Jahren geschieden. Ich hab eine Riesen Angst dass ich mir irgendwann alles zerstöre und dann ganz alleine da stehe.
Es geht mir finanziell eigentlich nicht schlecht auch wenn ich keine großen Sprünge machen kann.
Gerade habe ich mir wieder etwas versaut - im Stall gestohlen und dann verkauft, wurde im Internet entdeckt, ich habe den Schaden beglichen, nun aber Hausverbot und somit wieder keine Reitmöglichkeit mehr. Nun ist auch noch mein Hobby futsch.
Ich bin doch eine Schande für diese Gesellschaft - wenn das irgendwann mein Kind erfährt und sich von mir abwendet gibt es für mich keinen Sinn mehr im Leben.
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Ähm, hört sich vielleicht all zu spitzfindig an, aber könnte da ein Zusammenhang mit der familialen Kriegsvergangenheit vorliegen? In meiner Familie gab es dieses Thema: Mutter und Kinder überlebten ein katastrophales Hungerlager nur weil die Tochter genial liebäugeln und daraufhin klauen konnte. Das brachte sie dem Bruder bei und zurück in der Heimat wortlos auch der jüngeren Generation. In ihrem Gewissen galt es unwillkürlich immer noch als eine Tugend die Geschwister so am Leben zu erhalten. Auch als das längst nicht mehr notwendig war. Da es ja als Überlebensstrategie im Verborgenen bleiben musste, konnte es auch nicht angesprochen werden.
caute
nein sicher nicht..mir hat das niemand "beigebracht" und existenziell nötig war es auch nicht. Die Eltern waren ganz normal - auch finanziell im Mittelfeld.
Liebe(r) rescue,
ich finde nicht,dass du "eine Schande für die Gesellschaft" bist.
Du hast ein Bedürfnis,das du durch das Stehlen stillst.
Wichtig wäre herauszufinden,was den Drang zu stehlen auslöst.
Das ist wichtig damit du ein Gegenmittel anwenden kannst...einen anderen Weg finden kannst das Bedürfnis zu erfüllen/den Mangel zu lindern.
Da gibt es viele Möglichkeiten das herauszufinden.
Eine Möglichkeit kann sein zu überlegen und in dich hineinzufühlen,ob es ein Gefühl gibt ,dass dem Wunsch zu stehlen voran geht.
Eine Situation oder ein Gedankengang...irgendwas muss da sein.
Du kannst da alleine weitermachen oder dir Hilfe in einer Selbsthilfegruppe oder bei einem Psychiater/Therapeuten suchen.
Von alleine verschwindet nichts...schon gar nicht Verhaltensmuster,die sich über so viele Jahre aufgebaut haben.
Viel Glück!
VG
Myhre
ich finde nicht,dass du "eine Schande für die Gesellschaft" bist.
Du hast ein Bedürfnis,das du durch das Stehlen stillst.
Wichtig wäre herauszufinden,was den Drang zu stehlen auslöst.
Das ist wichtig damit du ein Gegenmittel anwenden kannst...einen anderen Weg finden kannst das Bedürfnis zu erfüllen/den Mangel zu lindern.
Da gibt es viele Möglichkeiten das herauszufinden.
Eine Möglichkeit kann sein zu überlegen und in dich hineinzufühlen,ob es ein Gefühl gibt ,dass dem Wunsch zu stehlen voran geht.
Eine Situation oder ein Gedankengang...irgendwas muss da sein.
Du kannst da alleine weitermachen oder dir Hilfe in einer Selbsthilfegruppe oder bei einem Psychiater/Therapeuten suchen.
Von alleine verschwindet nichts...schon gar nicht Verhaltensmuster,die sich über so viele Jahre aufgebaut haben.
Viel Glück!
VG
Myhre
Die Grösse und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran bemessen wie Tiere behandelt werden.
Mahatma Ghandi
Mahatma Ghandi
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Du stiehlst aber schon seitdem du denken kannst, hast also an den Ursprung keine Erinnerung und kannst nicht wissen ob dir das jemand beigebracht hat. Und wenn, wer. Dabei geht das meistens nicht bewusst, aktiv und verbal vor sich. Es wird stillschweigend weitergegeben und ich habe miterlebt dass es sehr wohl auf einer unbewussten Ebene geschehen kann.rescue hat geschrieben:mir hat das niemand "beigebracht"
caute
Meine Eltern waren grundehrliche Leute und mit 13/14 - als das ungefähr bei mir begann - war ich durchaus alt genug um eine evt. "Manipulation" zu erkennen, diese war definitiv nicht vorhanden. Auch mein Bruder hat (zumindest denke ich das) nicht gestohlen, er hat meinen Eltern anderweitig sehr viel Kummer bereitet.
Was den Drang auslöst, schwer zu sagen..es ist einfach die Gelegenheit. Sobald diese sich ergibt passiert es. An die evt. Folgen denke ich erst später und bin dann froh dass mich wieder einmal niemand erwischt hat. Aber irgendwann haben ja Bekannte auch einen Verdacht, ziehen sich zurück.. und irgendwann wird wohl auch in dem kleinen Dorf hier getratscht und mein Sohn könnte davon erfahren..irgendwie.. Diese Schande wäre mein Untergang.
Was den Drang auslöst, schwer zu sagen..es ist einfach die Gelegenheit. Sobald diese sich ergibt passiert es. An die evt. Folgen denke ich erst später und bin dann froh dass mich wieder einmal niemand erwischt hat. Aber irgendwann haben ja Bekannte auch einen Verdacht, ziehen sich zurück.. und irgendwann wird wohl auch in dem kleinen Dorf hier getratscht und mein Sohn könnte davon erfahren..irgendwie.. Diese Schande wäre mein Untergang.
Ich finde dich auch grundehrlich.rescue hat geschrieben:Meine Eltern waren grundehrliche Leute
caute
Das ist schon mal ein Anfang rescue....!
Die Grösse und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran bemessen wie Tiere behandelt werden.
Mahatma Ghandi
Mahatma Ghandi
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- Helferlein
- , 29
- Beiträge: 72
Für mich hört es sich ein bisschen an, als würde es Dir einen Kick geben... "wieder nicht erwischt, phuhh! was schaffe ich denn noch, wie kann ich die Leute austricksen?" also ich kenne das zumindest so... Ich denke es ist einfach zur Gewohnheit geworden, da Du als Kind damit angefangen hast. Es gibt keinen Grund mehr, warum Du es machst - es ist wie Kaffee trinken...
Ich denke als Kind hat es doch deinen Adrenalinspiegel ein wenig erhöht bzw. Du wolltest vlt auch mal was "auf den Tisch legen", weil Dein Bruder so schlimm war. Man erlernt negative Verhaltensmuster, muss nicht Haar genau dasselbe sein, was Dein Bruder aufgeführt hat... Aber es hat Dich vlt doch ein wenig gereizt, wie es sich denn anfühlt, "schlimm" zu sein (?).
Ich denke als Kind hat es doch deinen Adrenalinspiegel ein wenig erhöht bzw. Du wolltest vlt auch mal was "auf den Tisch legen", weil Dein Bruder so schlimm war. Man erlernt negative Verhaltensmuster, muss nicht Haar genau dasselbe sein, was Dein Bruder aufgeführt hat... Aber es hat Dich vlt doch ein wenig gereizt, wie es sich denn anfühlt, "schlimm" zu sein (?).
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und heute kam dann doch eine Strafanzeige, obwohl ich den gesamten Schaden beglichen habe - es wurde sogar mehr Geld verlangt als der Wert war (ca. 30 % mehr), ich habe bezahlt... nach erpresserischer Formulierung (Nötigung) durch die Geschädigte. Nun hat die Stallbesitzerin (war selbst nicht geschädigt) mich also doch angezeigt.
Die uralte Sache steht ja wohl nicht mehr im Strafregister so daß ich als "Ersttäter" gelte???
Jetzt habe ich wirklich Angst -
Die uralte Sache steht ja wohl nicht mehr im Strafregister so daß ich als "Ersttäter" gelte???
Jetzt habe ich wirklich Angst -
Das ist doch ein guter Grund den Kreislauf zu durchbrechen und dir Hilfe zu holen.
Von alleine und ohne Hilfe wird das nicht aufhören.
HG Myhre
Von alleine und ohne Hilfe wird das nicht aufhören.
HG Myhre
Die Grösse und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran bemessen wie Tiere behandelt werden.
Mahatma Ghandi
Mahatma Ghandi
Fragt sich was die Stallbesitzerin damit bewirken will, da sie ja nicht geschädigt ist. Das müsste dir erst mal ein (telefonischer) Anwalt erklären. Überlege auch mal ob ein Mediator in Frage käme.
A propos grundehrlich: falls dein Wohnort wirklich der ist der bei jedem Beitrag gezeigt wird, dann ändere den doch bitte in deinem Profil. Geht deine Leser nichts an wo genau du wohnst. So grundehrlich sollte man im Internet nun wirklich nicht sein Bundesland reicht auch.
Ich drück dir die Daumen dass die Sache im Sande verlaufen wird. Eine klare Strategie bräuchtest du dann trotzdem, dem Sohn und der Aussenwelt gegenüber falls was durchsickert. Auch da solltest du deinen Maßstab der rücksichtslosen Grundehrlichkeit mal hinterfragen. Am Besten mit einer Vertrauensperson an deiner Seite: Therapeut, Mediator, Pastor, Sozialarbeiter, usw.
A propos grundehrlich: falls dein Wohnort wirklich der ist der bei jedem Beitrag gezeigt wird, dann ändere den doch bitte in deinem Profil. Geht deine Leser nichts an wo genau du wohnst. So grundehrlich sollte man im Internet nun wirklich nicht sein Bundesland reicht auch.
Ich drück dir die Daumen dass die Sache im Sande verlaufen wird. Eine klare Strategie bräuchtest du dann trotzdem, dem Sohn und der Aussenwelt gegenüber falls was durchsickert. Auch da solltest du deinen Maßstab der rücksichtslosen Grundehrlichkeit mal hinterfragen. Am Besten mit einer Vertrauensperson an deiner Seite: Therapeut, Mediator, Pastor, Sozialarbeiter, usw.
caute
Danke für den Tip, habe ich geändert.
Da die Geschädigte mich quasi erpresst hat deutlich mehr zu zahlen als dem Wert entspricht überlege ich mit einer Anzeige wegen erpresserischer Nötigung zu drohen. Diese Person ist Bankangestellte. Leider habe ich die entsprechende mail von ihr schon gelöscht weil ich dachte/hoffte es wäre somit erledigt, aber das weiß sie ja nicht.Meine Hoffnung ist nun dass sie die Stallbesitzerin dazu bewegen kann die Anzeige zurück zu nehmen um selbst keinen Ärger zu bekommen.Keine Ahnung ob das was bringt, ein Versuch den Kopf aus der Schlinge zu ziehen...Der Polizei gegenüber habe ich mich schriftlich geäußert, zugegeben und Reue gezeigt und auch die Erpressung erwähnt (ohne Anzeige)
Da die Geschädigte mich quasi erpresst hat deutlich mehr zu zahlen als dem Wert entspricht überlege ich mit einer Anzeige wegen erpresserischer Nötigung zu drohen. Diese Person ist Bankangestellte. Leider habe ich die entsprechende mail von ihr schon gelöscht weil ich dachte/hoffte es wäre somit erledigt, aber das weiß sie ja nicht.Meine Hoffnung ist nun dass sie die Stallbesitzerin dazu bewegen kann die Anzeige zurück zu nehmen um selbst keinen Ärger zu bekommen.Keine Ahnung ob das was bringt, ein Versuch den Kopf aus der Schlinge zu ziehen...Der Polizei gegenüber habe ich mich schriftlich geäußert, zugegeben und Reue gezeigt und auch die Erpressung erwähnt (ohne Anzeige)
Mit dem Thema mußte ich mich in meiner Therapie auseinandersetzen - nicht mit Diebstahl an sich, aber mit "anomischem" Verhalten - ich habe eine sehr starke Tendenz zu "normwidrigem" Verhalten, das sich aber im Gegensatz zur threadstarterin nicht auf einen einzelnen "Tatbestand" beschränkt, und auch nicht auf die Sphäre der Kriminalität - der strafrechtlichen Normen. Ich will mich auf ein einziges, sehr lustiges Beispiel aus meinem Leben beschränken, daß ich hier in einem anderen thread niedergeschrieben habe: mein "feministisch korrektes Stehpinkeln":
viewtopic.php?f=26&t=33173&p=832906#p832906
Hinter meiner Anomie steht mein Mißbrauchsschicksal - durch sexuellen Mißbrauch und anschließende Mißhandlungen haben meine Eltern eben auch Verrat an mir geübt, und den Normen und Werten, die vor allem mein Vater mir in der weiteren Erziehung gleichwohl zu vermitteln suchte, von vorneherein die Glaubwürdigkeit genommen: die tun doch nur so, sind Heuchler. Es ist nicht so, daß ich das als Kind bewußt so gedacht habe - zumindest gibt es keine Erinnerungen daran - aber so in etwa wird die Empfindung gewesen sein. Und "Normbewußtsein", das "Gefühl für Recht und Unrecht" erwirbt man nun mal vor allem durch die Eltern, die Familie - die "Primärgruppe", wie die Soziologen das nennen: die allererste Gruppe von Bezugspersonen.
Es gibt bei mir auch eine diagnostizierte "schizoide Störung", zu deren Leitmerkmalen genau das gehört: das mangelnde Gefühl für soziale Normen mit der Folge, daß man sich trotz aller Bemühungen immer wieder "danebenbenimmt".
Von mir und meinem Mißbrauchsschicksal auf die threadstarterin zu schließen, liegt mir fern. Der ganz wesentliche Unterschied liegt ja gerade darin, daß bei mir diese Anomie eine ganz Generelle ist, es eigentlich keine soziale Norm gibt, die davon nicht erfasst wird, während es bei der threadstarterin ein ganz schmaler Sektor ist: der klassische Diebstahl, das "Klauen", das ganz konkrete Wegnehmen einer fremden Sache zum Zwecke der rechtswidrigen Zueignung, wie es das Gesetz so wunderbar klar und trocken formuliert.
Auch die Einstellung der threadstarterin zu ihrer "speziellen Anomie" ist eine ganz andere, als Meine: solche Kleindiebstähle, Kleinkriminalität gab es, wenn man von wenigen "Jugendstreichen" absieht, niemals in meinem Leben. Wo ich bewußt Normverstöße begangen habe, habe ich das mit großer Sorgfalt - hoher "krimineller Energie" - getan. Meine Anomien waren und sind auch heute noch von mir positiv bewertete Methoden der Lebensbewältigung. Bei der threadstarterin sieht es ganz anders aus: sie geht, so möchte ich ihre bisherigen Ausführungen verstehen, nicht auf geplante Beutezüge, versucht auch nicht, etwa gewünschte Anschaffungen auf diese Weise zu tätigen - "Ich will ein neues iphone, also: wo könnte ich eines klauen?" oder so, sondern es ist wohl stets die Gelegenheit, die da immer wieder die Diebin macht. Und sie leidet darunter. Wenn ich insofern irgendwie falsch liege, bitte ich um Richtigstellung !
Wenn wir versuchen wollen, diese Diebestaten ein wenig zu analysieren - ich bin ja ein leidenschaftlicher psychoanalytischer Dilletant ! - dann ist die erste Frage, die an die Threadstarterin zu richten wäre diejenige, ob es irgendeines oder mehrere gemeinsame Muster gibt, das in allen diesen Diebstählen, soweit sie erinnerlich sind, enthalten ist.
Das kann bei der Lebensituation anfangen, aus der heraus es zu den Diebstählen gekommen ist: wie war das die Gemütslage der threadstarterin, gab es irgendwelche Situationen, die den Diebstählen typischerweise vorangegangen sind ? Es setzt sich fort über die konkreten Tatumstände. Die Tatorte, die Geschädigten, die gestohlenen Sachen - oder auch die Sachen, die man beinahe gestohlen hätte, aber sich gerade noch beherrschen konnte ! Diese gerade noch in der allerletzten Sekunde abgebrochenen Versuche sind vielleicht genauso interessant, wie die vollendeten Diebstähle ! Aber ich will noch etwas bei den Sachen bleiben, die gestohlen worden sind: gab es da Gemeinsamkeiten ? Es reichen unter Umständen auch Kleinigkeiten: Farbe, Material, bestimmte Beschaffenheiten, Verwendungszwecke ... mir zumindest gelingt es nicht, alle möglichen Kathegorien aufzulisten, die von Interesse sein könnten.
Das Unterfangen, diese Diebstähle analysieren zu wollen, ist natürlich kühn, und es ist auch die Frage, ob sich die threadstarterin darauf einlassen will. Auch dann, wenn sie dies tun will, dürften wir hier den Kern der Sache wahrscheinlich kaum erreichen - aber wenn wir es schaffen sollten, die Richtung etwas einzugrenzen, in der dann in geeigneterer Form - vorzüglich einer passenden Psychotherapie - weiter zu suchen wäre, dann wäre doch schon sehr viel gewonnen, und dieses Ziel erscheint mir auch "mit Glück und Spucke" erreichbar.
viewtopic.php?f=26&t=33173&p=832906#p832906
Hinter meiner Anomie steht mein Mißbrauchsschicksal - durch sexuellen Mißbrauch und anschließende Mißhandlungen haben meine Eltern eben auch Verrat an mir geübt, und den Normen und Werten, die vor allem mein Vater mir in der weiteren Erziehung gleichwohl zu vermitteln suchte, von vorneherein die Glaubwürdigkeit genommen: die tun doch nur so, sind Heuchler. Es ist nicht so, daß ich das als Kind bewußt so gedacht habe - zumindest gibt es keine Erinnerungen daran - aber so in etwa wird die Empfindung gewesen sein. Und "Normbewußtsein", das "Gefühl für Recht und Unrecht" erwirbt man nun mal vor allem durch die Eltern, die Familie - die "Primärgruppe", wie die Soziologen das nennen: die allererste Gruppe von Bezugspersonen.
Es gibt bei mir auch eine diagnostizierte "schizoide Störung", zu deren Leitmerkmalen genau das gehört: das mangelnde Gefühl für soziale Normen mit der Folge, daß man sich trotz aller Bemühungen immer wieder "danebenbenimmt".
Von mir und meinem Mißbrauchsschicksal auf die threadstarterin zu schließen, liegt mir fern. Der ganz wesentliche Unterschied liegt ja gerade darin, daß bei mir diese Anomie eine ganz Generelle ist, es eigentlich keine soziale Norm gibt, die davon nicht erfasst wird, während es bei der threadstarterin ein ganz schmaler Sektor ist: der klassische Diebstahl, das "Klauen", das ganz konkrete Wegnehmen einer fremden Sache zum Zwecke der rechtswidrigen Zueignung, wie es das Gesetz so wunderbar klar und trocken formuliert.
Auch die Einstellung der threadstarterin zu ihrer "speziellen Anomie" ist eine ganz andere, als Meine: solche Kleindiebstähle, Kleinkriminalität gab es, wenn man von wenigen "Jugendstreichen" absieht, niemals in meinem Leben. Wo ich bewußt Normverstöße begangen habe, habe ich das mit großer Sorgfalt - hoher "krimineller Energie" - getan. Meine Anomien waren und sind auch heute noch von mir positiv bewertete Methoden der Lebensbewältigung. Bei der threadstarterin sieht es ganz anders aus: sie geht, so möchte ich ihre bisherigen Ausführungen verstehen, nicht auf geplante Beutezüge, versucht auch nicht, etwa gewünschte Anschaffungen auf diese Weise zu tätigen - "Ich will ein neues iphone, also: wo könnte ich eines klauen?" oder so, sondern es ist wohl stets die Gelegenheit, die da immer wieder die Diebin macht. Und sie leidet darunter. Wenn ich insofern irgendwie falsch liege, bitte ich um Richtigstellung !
Wenn wir versuchen wollen, diese Diebestaten ein wenig zu analysieren - ich bin ja ein leidenschaftlicher psychoanalytischer Dilletant ! - dann ist die erste Frage, die an die Threadstarterin zu richten wäre diejenige, ob es irgendeines oder mehrere gemeinsame Muster gibt, das in allen diesen Diebstählen, soweit sie erinnerlich sind, enthalten ist.
Das kann bei der Lebensituation anfangen, aus der heraus es zu den Diebstählen gekommen ist: wie war das die Gemütslage der threadstarterin, gab es irgendwelche Situationen, die den Diebstählen typischerweise vorangegangen sind ? Es setzt sich fort über die konkreten Tatumstände. Die Tatorte, die Geschädigten, die gestohlenen Sachen - oder auch die Sachen, die man beinahe gestohlen hätte, aber sich gerade noch beherrschen konnte ! Diese gerade noch in der allerletzten Sekunde abgebrochenen Versuche sind vielleicht genauso interessant, wie die vollendeten Diebstähle ! Aber ich will noch etwas bei den Sachen bleiben, die gestohlen worden sind: gab es da Gemeinsamkeiten ? Es reichen unter Umständen auch Kleinigkeiten: Farbe, Material, bestimmte Beschaffenheiten, Verwendungszwecke ... mir zumindest gelingt es nicht, alle möglichen Kathegorien aufzulisten, die von Interesse sein könnten.
Das Unterfangen, diese Diebstähle analysieren zu wollen, ist natürlich kühn, und es ist auch die Frage, ob sich die threadstarterin darauf einlassen will. Auch dann, wenn sie dies tun will, dürften wir hier den Kern der Sache wahrscheinlich kaum erreichen - aber wenn wir es schaffen sollten, die Richtung etwas einzugrenzen, in der dann in geeigneterer Form - vorzüglich einer passenden Psychotherapie - weiter zu suchen wäre, dann wäre doch schon sehr viel gewonnen, und dieses Ziel erscheint mir auch "mit Glück und Spucke" erreichbar.
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