Hallo Leute,
ich bin 24 Jahre alt und mit meinem Leben momentan sehr unzufrieden.
Es gibt vieles, was mich stört, über das ich schon sehr lange nachdenke. Ich bin ziellos, willenlos, handlungsschwach. Ich mache ein Studium, was mich nicht die Bohne interessiert und wo ich für das Examen keinen einzigen Tag gelernt habe. Die Prüfungen habe ich bereits hinter mir, das Ergebnis lässt noch auf sich warten. Und das, obwohl ich mir immer wieder gesagt habe, dass ich etwas dafür tun werde. Ich habe es mir immer wieder vorgenommen, aber nicht einmal durchgezogen. Nie gelernt.
Ich saß entweder vor dem Computer, habe gechattet oder gezockt. Verbringe pro Woche grob geschätzt mind. 30 Stunden vor dem Gerät. Oder war mit meinen Freunden unterwegs, oder bei mir oder bei ihnen und habe Cannabis konsumiert. Viele Gespräche geführt, über Gott und die Welt. Soziale Probleme, Möglichkeiten, Träume, Tiefen, Handlungsbedarf. In der Theorie bin ich ein Experte und Denker. In der Praxis hoffnungslos verloren.
Ich schließe mich größtenteils zu Hause ein, gehe nicht einkaufen oder sonst etwas, da ich Angst habe. Angst, vor meiner Umwelt. Dass mir andere evtl. etwas ansehen könnten, dass mein Leben schief läuft. Ich gehe öffentlichen oder gesellschaftlichen Veranstaltungen oder Verpflichtungen größtenteils aus dem Weg. Fühle mich schwach.
Und doch bin ich ingesamt bei meinen Freunden doch sehr beliebt. Auch bei anderen Bekannten, die ich nicht dazu zähle. Ich werde oft angelächelt, Menschen reden gerne mit mir. Schätzen mich. Wissen, dass ich intelligent bin und mich anpassen kann. Das kann ich. Ich kann mich meinen Situationen anpassen und reagieren. Und doch versuche ich es zu vermeiden. Meine Freunde betreiben großen Aufwand, um mir Geschenke zu machen. Sei es zum Geburtstag oder Weihnachten. Egal. Viele meiner Freunde kiffen selber. Nicht alle. Aber einige. So läuft es sei ca. einem Jahr.
Seit ein paar Monaten hat sich meine Unzufriedenheit manifestiert. Es ist viel passiert. Ich stehe unter hohem Druck und Stress. Meine Ziele? Undefiniert. Ich werde ein neues Studium beginnen. In der Hoffnung, dort mehr Befriedigung zu empfinden. Wie ich das bewerkstelligen soll? Keine Ahnung, aber das wird schon irgendwie. Das ist auch sonst meine Einstellung. Zu alltäglichen Dingen und Pflichten: Das wird schon irgendwie.
Totaler Schwachsinn. Ich schiebe immer alles bis zum letzten Drücker nach hinten. Bisher hat es meistens immer geklappt. So war es auch mit den bisherigen Klausuren. Einen Tag vor dem Klausur gelernt und dann zwischen 8 und 10 Punkten geschrieben. War in Ordnung. Hätte ich mehr oder regelmäßig gelernt, wären es 12 bis 15 Punkte gewesen. Ob ich das weiß? Ja. Ob ich mir dessen bewusst bin? Irgendwie nicht.
Ich kann mich kaum motivieren etwas zu tun.
Ich melde mich oft krank, um nicht in die Uni zu müssen. Manchmal gehe ich gerne hin. Manchmal nicht. Meistens macht es Spaß, wenn ich da mit einen Leuten lachen kann. Manchmal nicht. Ich weiß nicht, was los ist.
Ich habe schon viele Ursachen für mein Problem gefunden. Hinterfragt. Aber ich kann nicht sagen, was wirklich die Ursache für meine Probleme ist. Habe auch schon überlegt, zu einem Psychologen zu gehen. Und in den letzten Wochen hat sich der Gedanke verstärkt.
Selbstmordgedanken hatte ich zwar auch schon, aber nicht wirklich ernsthaft und sofort wieder verworfen. Sowas wäre feige, kein Ausweg, keine Lösung.
Ich wohne noch zu Hause, ich liebe meine Eltern und Geschwister. Ich bin nicht depressiv, nur manchmal ein wenig deprimiert. Manchmal richtig gut drauf. Manisch depressiv? Dafür zu wenig extrem. Ich übertreibe gerne. Stelle mich und meine Probleme gerne an die Spitze. Ungerechtfertigterweise.
Ich nehme mir oft vor zu schreiben. Manchmal schreibe ich eine Art Tagebuch. Manchmal male ich. Ich versuche kreativ zu sein. Aber ich komme dann meistens doch nicht dazu. Ich habe so viele Ideen, die Welt zu verbessern. Mein Wissen oder meine Fähigkeit dazu zu nutzen, anderen die Augen zu öffnen. Auf Parties rede ich gerne mit ähnlich intelligenten Personen und diskutiere mit ihnen über die Daseinsberechtigung des Menschen und ähnliches. Ob es bisher was gebracht hat? Ich weiß nicht.
Ich bin Single, seit 10 Monaten ca. Habe sehr darunter gelitten. Denke heute noch oft daran. Bei Frauen komme ich relativ gut an, denke ich. Aber ich war noch nie ein Beziehungsmensch. Habe ich mir zumindest eingeredet. Oder gedacht.
Naja, ich sollte jetzt doch noch ein wenig lernen. Ich habe mir schon so lange vorgenommen, mal etwas in dieses Forum zu schreiben bzw. überhaupt über mich zu schreiben. Das muss erstmal reichen. Ich hoffe, dass mir irgendwer irgendwas dazu sagen kann. Dass ich eine Art Therapie brauche, das weiß ich selbst. Aber wie wäre es mit einigen Erfahrungen Eurerseits? Handswerkzeug für den Alltag? Links zu Seiten, die einem weiterhelfen.
Danke fürs Lesen.
Puh ..
Gruß,
ich
Komplettes Chaos im Leben. Stillstand. keine Motivation
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Thread-EröffnerIn - neu an Bo(a)rd!
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Was mir eben noch eingefallen ist: ich schlafe meistens sehr wenig (sowohl in der Woche als auch am Wochenende). Wenn ich dann schlafe, schlafe ich eigentlich immer durch. Fühle mich trotzdem oft müde und antriebslos. Bin häufig gereizt oder launisch, lasse es oft an meiner Famile auf irgendeine Art und Weise aus (was mir im Nachhinein Leid tut). Wenn ich etwas geraucht habe, bin ich nicht so. Da sehe ich alles ein wenig lockerer und objektiver. Bin dann zu ganz anderen Betrachtungsweisen bereit (auch gegenüber Dingen, die mich sonst aus der Ruhe fahren lassen würden).
Bei meinem Studium verstehe ich Sachverhalte oder sonstiges im Vergleich zu meinen Kommillitonen sehr schnell. Ich bin überdurchschnittlich intelligent, was auch meine Mitmenschen auf die eine oder andere Weise stets merken (wurde mir schon oft gesagt). Ich werde oft um Rat gefragt, meine Meinung ist meinen Freunden und anderen wichtig, wie es scheint.
Ich versuche meistens, alles perfekt zu machen (wenn ich es denn mache). Kann mich schnell für Neues begeistern, verliere aber auch schnell wieder die Motivation dazu. Langzeitbeschäftigungen sind mir ein Greul. Früher wurde bei mir eine Hyperaktivität diagnostiziert (vermeintlich ADHS, alle Symptone würden auf mich zu zutreffen).
Mein Studium (ist ein BA-Studium) macht mir überhaupt keinen Spaß. Die theoretischen Teile sind okay, der praktische Teil kotzt mich unendlich an. Ich habe damit definitiv schon abgeschlossen.
Falls mir noch andere Punkte einfallen, werde ich sie auflisten.
Bei meinem Studium verstehe ich Sachverhalte oder sonstiges im Vergleich zu meinen Kommillitonen sehr schnell. Ich bin überdurchschnittlich intelligent, was auch meine Mitmenschen auf die eine oder andere Weise stets merken (wurde mir schon oft gesagt). Ich werde oft um Rat gefragt, meine Meinung ist meinen Freunden und anderen wichtig, wie es scheint.
Ich versuche meistens, alles perfekt zu machen (wenn ich es denn mache). Kann mich schnell für Neues begeistern, verliere aber auch schnell wieder die Motivation dazu. Langzeitbeschäftigungen sind mir ein Greul. Früher wurde bei mir eine Hyperaktivität diagnostiziert (vermeintlich ADHS, alle Symptone würden auf mich zu zutreffen).
Mein Studium (ist ein BA-Studium) macht mir überhaupt keinen Spaß. Die theoretischen Teile sind okay, der praktische Teil kotzt mich unendlich an. Ich habe damit definitiv schon abgeschlossen.
Falls mir noch andere Punkte einfallen, werde ich sie auflisten.
Hi @guy,
du klingst für mich etwas depressiv und nach burn-out, und dieser Zustand kommt meiner Meinung nach ganz stark von der Tatsache, dass dir dein Studium keinen Spaß macht. Wenn du abbrechen würdest, was würde geschehen? Hast du schon eine andere Idee, was du gerne machen würdest?
liebe Grüße Arianrhod
du klingst für mich etwas depressiv und nach burn-out, und dieser Zustand kommt meiner Meinung nach ganz stark von der Tatsache, dass dir dein Studium keinen Spaß macht. Wenn du abbrechen würdest, was würde geschehen? Hast du schon eine andere Idee, was du gerne machen würdest?
liebe Grüße Arianrhod
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Also ich habe nun mein Examen hinter mir, muss noch für 2 monate in die praktische Ausbildung und dann stehen noch die mündlichen Prüfungen an, dann habe ich es hinter mir.
Ich habe damals schon nach den ersten paar Monaten gemerkt, dass mir das nicht so viel Spaß macht, wie erhofft. Habe es aber meiner Eltern zuliebe bis dato durchgezogen und will es auch zu Ende bringen - so schwer es mir auch fällt. Anfangs war es auch noch anders, da war ich wirklich noch motiviert und wollte das Studium mit Erfolg bewältigen. Mittlerweile habe ich aber gemerkt, dass diese Richtung größtenteils sinnlos ist. Auch die Erfahrungen in praktischer und theoretischer Studienzeit haben mir gezeigt, dass die Leute aus diesem Bereich nicht das sind, was sie vorzugeben versuchen.
Ich habe mir für den Anschluss schon ein neues Studium ausgesucht mit einer Richtung, die mir weitaus mehr liegt und mir definitiv mehr Spaß bringen wird. Ich hoffe, ich kann meine Motivation dann wiederfinden. Grundsätzlich würde mich etwas im technischen oder kreativen Bereich interessieren, eigentlich noch eher etwas im geisteswissenschaftlichen Bereich (Soziologie, Psychologie). Vom NC würde es auch passen. Aber aufgrund der Umstände weiß ich nicht, ob ich (auch mit meinen Eltern) ein Arrangement treffen könnte, das zu bewerkstelligen.
Habe mir mal die Kriterien für Burnout angesehen, daran habe ich noch nicht gedacht. Würde grundsätzlich passen.
Ich habe damals schon nach den ersten paar Monaten gemerkt, dass mir das nicht so viel Spaß macht, wie erhofft. Habe es aber meiner Eltern zuliebe bis dato durchgezogen und will es auch zu Ende bringen - so schwer es mir auch fällt. Anfangs war es auch noch anders, da war ich wirklich noch motiviert und wollte das Studium mit Erfolg bewältigen. Mittlerweile habe ich aber gemerkt, dass diese Richtung größtenteils sinnlos ist. Auch die Erfahrungen in praktischer und theoretischer Studienzeit haben mir gezeigt, dass die Leute aus diesem Bereich nicht das sind, was sie vorzugeben versuchen.
Ich habe mir für den Anschluss schon ein neues Studium ausgesucht mit einer Richtung, die mir weitaus mehr liegt und mir definitiv mehr Spaß bringen wird. Ich hoffe, ich kann meine Motivation dann wiederfinden. Grundsätzlich würde mich etwas im technischen oder kreativen Bereich interessieren, eigentlich noch eher etwas im geisteswissenschaftlichen Bereich (Soziologie, Psychologie). Vom NC würde es auch passen. Aber aufgrund der Umstände weiß ich nicht, ob ich (auch mit meinen Eltern) ein Arrangement treffen könnte, das zu bewerkstelligen.
Habe mir mal die Kriterien für Burnout angesehen, daran habe ich noch nicht gedacht. Würde grundsätzlich passen.
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- Forums-Gruftie
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Dann hast du es eh bald hinter dir. Man muss dir eigentlich Respekt zollen ein Studium abzuschließen, das dir gar nicht zusagt. Nicht wenige fallen während oder nach solch einem Studium, das nur den Eltern zuliebe (fertig) studiert wurde, in eine depressive Phase.
Um etwas länger durchzuziehen muss man schon auch einen Sinn dahinter sehen, wie soll man sonst die notwendige Motivation aufbringen. Blicke nach vorn in Richtung Abschluss und sobald du ihn hinter dir hast, findest du die Lebens-Motivation bestimmt ganz von selbst wieder.
Um etwas länger durchzuziehen muss man schon auch einen Sinn dahinter sehen, wie soll man sonst die notwendige Motivation aufbringen. Blicke nach vorn in Richtung Abschluss und sobald du ihn hinter dir hast, findest du die Lebens-Motivation bestimmt ganz von selbst wieder.
hi guy.f.n.d.,
bitte schau dir mal das an:
http://www.ads-bei-erwachsenen.de/
Klingt ziemlich danach, vielleicht bringt dich das weiter?
Alles Liebe,
p.
bitte schau dir mal das an:
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