Gefühl der hellen/dunklen Seite in mir
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Gefühl der hellen/dunklen Seite in mir
Hallo zusammen!
Schon länger mache ich mir häufig Gedanken über mich selbst und bekomme dabei immer mehr das Gefühl, daß eine helle und eine dunkle Seite in mir existieren.
Ich arbeite als Altenpfleger und gehe absolut fürsorglich und liebevoll mit meinen Kunden um. Auch sonst habe ich noch nie Gewalt angewendet bzw anwenden müssen, die folgende Symptomatik spielt sich daher nur in meinem Kopf ab:
Ich habe oft das Gefühl etwas besseres zu sein die meisten anderen Menschengruppen, ich sehe andere oft als minderwertig an. Zudem habe ich das Gefühl auffällig oft zu lügen, was mir aber immer erst im Nachhinein richtig klar wird.
Außerdem habe ich das Gefühl, daß mir oft jegliches Mitgefühl fehlt, was mich manchmal selbst erschreckt, doch leider habe ich auch oft Gewalt - und Mordphantasien, auch, wie ich Menschen abschlachte.
Sobald ich allerdings im Umgang mit meinen Patienten bzw generell mit Alten, Kranken, Behinderten, Hilfsbedürftigen bin, bin ich wie ausgewechselt und alles ist okay.
Und nochmal: Ich habe meinen Patienten NIE irgendetwas angetan, habe auch keinerlei Phantasien oder so, um Himmels Willen. Ich habe weder ein Kindheitstrauma noch irgendeine (Vor)erkrankung oder ähniliches.
Diesen psychischen Zustand von mir beobachte ich jetzt seit ungefähr einem Jahr.
Ich bin gespannt, ob jemand eine Idee dazu hat.
Danke schonmal im Vorraus!
Gruß
Schon länger mache ich mir häufig Gedanken über mich selbst und bekomme dabei immer mehr das Gefühl, daß eine helle und eine dunkle Seite in mir existieren.
Ich arbeite als Altenpfleger und gehe absolut fürsorglich und liebevoll mit meinen Kunden um. Auch sonst habe ich noch nie Gewalt angewendet bzw anwenden müssen, die folgende Symptomatik spielt sich daher nur in meinem Kopf ab:
Ich habe oft das Gefühl etwas besseres zu sein die meisten anderen Menschengruppen, ich sehe andere oft als minderwertig an. Zudem habe ich das Gefühl auffällig oft zu lügen, was mir aber immer erst im Nachhinein richtig klar wird.
Außerdem habe ich das Gefühl, daß mir oft jegliches Mitgefühl fehlt, was mich manchmal selbst erschreckt, doch leider habe ich auch oft Gewalt - und Mordphantasien, auch, wie ich Menschen abschlachte.
Sobald ich allerdings im Umgang mit meinen Patienten bzw generell mit Alten, Kranken, Behinderten, Hilfsbedürftigen bin, bin ich wie ausgewechselt und alles ist okay.
Und nochmal: Ich habe meinen Patienten NIE irgendetwas angetan, habe auch keinerlei Phantasien oder so, um Himmels Willen. Ich habe weder ein Kindheitstrauma noch irgendeine (Vor)erkrankung oder ähniliches.
Diesen psychischen Zustand von mir beobachte ich jetzt seit ungefähr einem Jahr.
Ich bin gespannt, ob jemand eine Idee dazu hat.
Danke schonmal im Vorraus!
Gruß
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Hallo Voodoochild!
z.B.
-Nicht zu wissen, wer man genau ist
-kein/wenig Mitgefühl für Andere (die nicht von Nutzen für einen sind)
-das Gefühl sich schützen/abgrenzen zu müssen (lügen)
-sich nicht preisgeben wollen/können/dürfen (lügen)
-abwerten von Anderen, damit man sich selbst spürt/besser fühlt
-Gewaltphantasien (als ultimativer Schutz vor emotionalem Schmerz; versuchte Betäubung)
Zu allererst:
du bist damit nicht allein. Es geht sehr vielen Menschen so wie dir.
Sie würden niemals Gewalt anwenden, aber haben krasse Phantasien dazu.
Manche (aber das ist ein anderes Problem/Kapitel) haben auch so krasse Probleme mit sich selbst, dass sie Gewalt ausüben müssen, um den Effekt (Betäubung) zu erzielen.
Manche (das ist auch ein anderes Kapitel) üben Gewalt gegen sich selbst aus, um diesen Effekt zu erzielen.
Und Andere haben eben Phantasien dazu.
Du schreibst, dass du keine Vorerkrankung hast und kein Kindheitstrauma, das soetwas erklären würde.
Nun ist es aber so, dass viele Menschen keinen guten Umgang mit sich selbst (Selbstfürsorge/Selbstliebe) erlernen können, und einen stabilen wirklichen Selbstwert aufbauen können (und ein solcher meint nicht das Gefühl besser als Andere zu sein, sondern im Gegenteil: das Gefühl genauso gut und genauso schlecht wie andere zu sein), einfach weil die Bedingungen für den Aufbau eines solchen Selbstwerts und Entwicklung einer Selbstliebe nicht gegeben waren.
Selbstwert entwickelt sich bereits in einem Stadium, in dem wir noch nicht sprechen können und an das wir keine unmittelbaren Erinnerungen haben.
Er kann sich entwickeln, wenn ein liebevolles Umfeld und liebevolle Bezugspersonen auf unsere Bedürfnisse eingehen (nach Nahrung, Schlaf, Beruhigung, Wärme, Nähe, Essen und Trinken), während wir noch nicht sprechen können.
Wird uns Nähe und Verstandensein als kleines Baby verweigert, wird man alleingelassen oder nicht verstanden, so kriegt man das Feedback, dass die eigenen Bedürfnisse nichts zählen und dass man unwichtig und es nicht wert ist.
Auch Überfürsorge kann dieses Gefühl auslösen. Man bekommt erdrückende Liebe aufgebrummt, obwohl man das Bedürfnis nach Abstand hätte.
Und im Kindesalter geht's weiter.
Wird man gehört und gesehen? Wird das Bedürfnis nach Geborgensein und Freiheit gleichermaßen erfüllt?
Muss man oft Angst haben, oder muss man oft vorsichtig sein oder sich sehr anstrengen um sich sicher zu fühlen und angenommen zu werden?
Es muss kein Trauma passieren, damit unser Selbstwert sich nicht gut entwickeln kann.
Es reicht schon, wenn man nicht als Mensch, der man ist, wahrgenommen wird, sondern entweder einen Mangel oder einen erdrückenden Überfluss erleidet.
Es reicht, wenn ein Elternteil emotional nicht zugänglich ist, wenn man Angst vor ihm hat, oder großen Respekt. Wenn man sich Sorgen machen muss als Kind, um ein Elternteil. Wenn man Schuldgefühle hat gegenüber einem Elternteil. Wenn man denkt, dass man ein Problem sei, als Kind.
In einem solchen Milieu (und das kann sehr subtil sein) entwickelt sich das Kind zwar scheinbar normal - aber in Wahrheit muss es hart arbeiten, um emotional einigermaßen über die Runden zu kommen.
Probleme zeigen sich dann in der Jugend oder im jungen Erwachsenenalter.
Die meisten Menschen denken immer, dass sie eigentlich ein perfekter Mensch sein müssten, weil sie kein Kindheitstrauma erlebt haben. Aber in Wahrheit haben die allermeisten von uns an dieser Atmosphäre gelitten (auch wenn wir es nicht bemerkt haben als Kind), dass wir nicht als die Personen gesehen wurden, die wir sind mit unseren ganzen Schwächen und Ängsten und Gefühlen eben waren, sondern wir mussten stark sein und gute Miene machen und ein braves Kind sein.
wir wurden nicht für das geliebt, was wir wirklich waren, sondern für eine Rolle, die wir spielen mussten.
Den Preis dafür zahlen wir Jahre später mit Gefühlen, dass da irgendwas nicht stimmt und damit einhergehenden Problemen mit sich und der Welt.
Wenn man sich seine Geschichte bewusst macht und lernt, sich selbst anzunehmen mit all seinen Schwächen, (das ist ein Prozess über Jahre und Jahrzehnte), dann ist Besserung möglich.
Man kann dies mithilfe von Psychotherapie machen oder Bücher dazu lesen oder sich mit Anderen austauschen.
Es gibt viele Möglichkeiten - je nach Stimmung, Zeit und Typ hat jeder andere Meinungen und Haltungen dazu.
Chancen
Das hört sich für mich in erster Linie nach mangelndem Selbstwert bzw. bis hin zum Selbsthass und den damit einhergehenden Problemen an.voodoochild hat geschrieben:
Ich habe oft das Gefühl etwas besseres zu sein die meisten anderen Menschengruppen, ich sehe andere oft als minderwertig an. Zudem habe ich das Gefühl auffällig oft zu lügen, was mir aber immer erst im Nachhinein richtig klar wird.
Außerdem habe ich das Gefühl, daß mir oft jegliches Mitgefühl fehlt, was mich manchmal selbst erschreckt, doch leider habe ich auch oft Gewalt - und Mordphantasien, auch, wie ich Menschen abschlachte.
z.B.
-Nicht zu wissen, wer man genau ist
-kein/wenig Mitgefühl für Andere (die nicht von Nutzen für einen sind)
-das Gefühl sich schützen/abgrenzen zu müssen (lügen)
-sich nicht preisgeben wollen/können/dürfen (lügen)
-abwerten von Anderen, damit man sich selbst spürt/besser fühlt
-Gewaltphantasien (als ultimativer Schutz vor emotionalem Schmerz; versuchte Betäubung)
Zu allererst:
du bist damit nicht allein. Es geht sehr vielen Menschen so wie dir.
Sie würden niemals Gewalt anwenden, aber haben krasse Phantasien dazu.
Manche (aber das ist ein anderes Problem/Kapitel) haben auch so krasse Probleme mit sich selbst, dass sie Gewalt ausüben müssen, um den Effekt (Betäubung) zu erzielen.
Manche (das ist auch ein anderes Kapitel) üben Gewalt gegen sich selbst aus, um diesen Effekt zu erzielen.
Und Andere haben eben Phantasien dazu.
Du schreibst, dass du keine Vorerkrankung hast und kein Kindheitstrauma, das soetwas erklären würde.
Nun ist es aber so, dass viele Menschen keinen guten Umgang mit sich selbst (Selbstfürsorge/Selbstliebe) erlernen können, und einen stabilen wirklichen Selbstwert aufbauen können (und ein solcher meint nicht das Gefühl besser als Andere zu sein, sondern im Gegenteil: das Gefühl genauso gut und genauso schlecht wie andere zu sein), einfach weil die Bedingungen für den Aufbau eines solchen Selbstwerts und Entwicklung einer Selbstliebe nicht gegeben waren.
Selbstwert entwickelt sich bereits in einem Stadium, in dem wir noch nicht sprechen können und an das wir keine unmittelbaren Erinnerungen haben.
Er kann sich entwickeln, wenn ein liebevolles Umfeld und liebevolle Bezugspersonen auf unsere Bedürfnisse eingehen (nach Nahrung, Schlaf, Beruhigung, Wärme, Nähe, Essen und Trinken), während wir noch nicht sprechen können.
Wird uns Nähe und Verstandensein als kleines Baby verweigert, wird man alleingelassen oder nicht verstanden, so kriegt man das Feedback, dass die eigenen Bedürfnisse nichts zählen und dass man unwichtig und es nicht wert ist.
Auch Überfürsorge kann dieses Gefühl auslösen. Man bekommt erdrückende Liebe aufgebrummt, obwohl man das Bedürfnis nach Abstand hätte.
Und im Kindesalter geht's weiter.
Wird man gehört und gesehen? Wird das Bedürfnis nach Geborgensein und Freiheit gleichermaßen erfüllt?
Muss man oft Angst haben, oder muss man oft vorsichtig sein oder sich sehr anstrengen um sich sicher zu fühlen und angenommen zu werden?
Es muss kein Trauma passieren, damit unser Selbstwert sich nicht gut entwickeln kann.
Es reicht schon, wenn man nicht als Mensch, der man ist, wahrgenommen wird, sondern entweder einen Mangel oder einen erdrückenden Überfluss erleidet.
Es reicht, wenn ein Elternteil emotional nicht zugänglich ist, wenn man Angst vor ihm hat, oder großen Respekt. Wenn man sich Sorgen machen muss als Kind, um ein Elternteil. Wenn man Schuldgefühle hat gegenüber einem Elternteil. Wenn man denkt, dass man ein Problem sei, als Kind.
In einem solchen Milieu (und das kann sehr subtil sein) entwickelt sich das Kind zwar scheinbar normal - aber in Wahrheit muss es hart arbeiten, um emotional einigermaßen über die Runden zu kommen.
Probleme zeigen sich dann in der Jugend oder im jungen Erwachsenenalter.
Die meisten Menschen denken immer, dass sie eigentlich ein perfekter Mensch sein müssten, weil sie kein Kindheitstrauma erlebt haben. Aber in Wahrheit haben die allermeisten von uns an dieser Atmosphäre gelitten (auch wenn wir es nicht bemerkt haben als Kind), dass wir nicht als die Personen gesehen wurden, die wir sind mit unseren ganzen Schwächen und Ängsten und Gefühlen eben waren, sondern wir mussten stark sein und gute Miene machen und ein braves Kind sein.
wir wurden nicht für das geliebt, was wir wirklich waren, sondern für eine Rolle, die wir spielen mussten.
Den Preis dafür zahlen wir Jahre später mit Gefühlen, dass da irgendwas nicht stimmt und damit einhergehenden Problemen mit sich und der Welt.
Wenn man sich seine Geschichte bewusst macht und lernt, sich selbst anzunehmen mit all seinen Schwächen, (das ist ein Prozess über Jahre und Jahrzehnte), dann ist Besserung möglich.
Man kann dies mithilfe von Psychotherapie machen oder Bücher dazu lesen oder sich mit Anderen austauschen.
Es gibt viele Möglichkeiten - je nach Stimmung, Zeit und Typ hat jeder andere Meinungen und Haltungen dazu.
Chancen
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
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Hallo Chancen!
Danke erst einmal für die ausführliche Antwort. Leider denke ich, daß davon nichts auf mich zutrifft.
Ich wurde als Kind weder vernachlässigt, noch mit Liebe überhäuft. Ich bin ein Scheidungskind, allerdings habe ich nie und damit meine ich wirklich nie, darunter gelitten, ich war damals erst 5 Jahre alt.
Auch der Begriff des "Selbsthasses" etc passt wohl nicht so recht. Ich hasse mich nicht selber im Gegenteil, ich habe ein normales gesundes Selbstvertrauen, bin weder schüchtern, noch zurückhaltend, ängstlich etc.
Hinzu ist zu sagen, daß ich solche Gedanken als Kind noch nicht hatte, diesen Zustand in mir beobachte ich wie gesagt erst seit ungefähr 1 Jahr. Ich gehe nun noch einen Schritt weiter: Vor 1 Jahr war die Trennung von meiner Ex-Freundin, sie ist fremdgegangen und zeigte kein Interesse mehr an mir. Diese Situation hat mich damals sehr fertig gemacht, ich war ein paar Monate sehr depressiv, antriebslos, verzweifelt. Es hat einige Monate gedauert, bis ich mich davon erholen konnte.
Und genau nach diesem Trauerereignis setzten meine jetzigen Gedanken an. Zuerst hatte ich permanent Bilder im Kopf, nur ihr Gewalt anzutun und meine Traurigkeit wandelte sich langsam aber sicher in puren Hass um, der bis heute andauert.
Allerdings projeziere ich dieses Verhalten eben auch auf andere, nicht nur mehr auf sie.
Ich habe seitdem bei mir beobachtet, daß ich wie schon erwähnt für meine Mitmenschen teilweise nicht mehr auch nur den Ansatz von Mitgefühl zeige und auch das chronische Lügen nahm eben schnell zu.
Ich habe das Gefühl, daß mich dieses Erlebnis irgendwie abgestumpft und kalt gemacht hat, vielleicht ist es auch ein Schutz vor weiteren seelischen Verletzungen. Könnte es davon kommen? Könnte das der Auslöser für meinen jetzigen psychischen Zustand sein?
Mit meiner Kindheit, Familie hat es wohl wirklich nichts zu tun.
Gruß
Danke erst einmal für die ausführliche Antwort. Leider denke ich, daß davon nichts auf mich zutrifft.
Ich wurde als Kind weder vernachlässigt, noch mit Liebe überhäuft. Ich bin ein Scheidungskind, allerdings habe ich nie und damit meine ich wirklich nie, darunter gelitten, ich war damals erst 5 Jahre alt.
Auch der Begriff des "Selbsthasses" etc passt wohl nicht so recht. Ich hasse mich nicht selber im Gegenteil, ich habe ein normales gesundes Selbstvertrauen, bin weder schüchtern, noch zurückhaltend, ängstlich etc.
Hinzu ist zu sagen, daß ich solche Gedanken als Kind noch nicht hatte, diesen Zustand in mir beobachte ich wie gesagt erst seit ungefähr 1 Jahr. Ich gehe nun noch einen Schritt weiter: Vor 1 Jahr war die Trennung von meiner Ex-Freundin, sie ist fremdgegangen und zeigte kein Interesse mehr an mir. Diese Situation hat mich damals sehr fertig gemacht, ich war ein paar Monate sehr depressiv, antriebslos, verzweifelt. Es hat einige Monate gedauert, bis ich mich davon erholen konnte.
Und genau nach diesem Trauerereignis setzten meine jetzigen Gedanken an. Zuerst hatte ich permanent Bilder im Kopf, nur ihr Gewalt anzutun und meine Traurigkeit wandelte sich langsam aber sicher in puren Hass um, der bis heute andauert.
Allerdings projeziere ich dieses Verhalten eben auch auf andere, nicht nur mehr auf sie.
Ich habe seitdem bei mir beobachtet, daß ich wie schon erwähnt für meine Mitmenschen teilweise nicht mehr auch nur den Ansatz von Mitgefühl zeige und auch das chronische Lügen nahm eben schnell zu.
Ich habe das Gefühl, daß mich dieses Erlebnis irgendwie abgestumpft und kalt gemacht hat, vielleicht ist es auch ein Schutz vor weiteren seelischen Verletzungen. Könnte es davon kommen? Könnte das der Auslöser für meinen jetzigen psychischen Zustand sein?
Mit meiner Kindheit, Familie hat es wohl wirklich nichts zu tun.
Gruß
Hallo Voodoochild!
Dass das Ganze erst nach einer Trennung im jungen Erwachsenenalter hochkam bzw. durchbricht ist überhaupt nicht ungewöhnlich. So beginnen die meisten "Karrieren" von Depression und artverwandten Zuständen.
Da spürt man dann zum ersten Mal, dass was nicht stimmt und hat das Gefühl, dass vorher alles in bester Ordnung war.
Fakt ist, dass da vorher schon irgendetwas da sein musste, in dir, das durch diese Trennung so berührt und gereizt wurde (dich getriggert hat), dass du nun diese Gefühle des Hasses in dir trägst.
Ein Mensch, der über genügend wirkliche Selbstliebe (und damit meine ich nicht das was man gemeinhin unter Selbstvertrauen in Bezug auf Schüchternheit und Ängstlichkeit versteht) verfügt, der muss nach einer Trennung nicht "hassen" oder sich in Gewaltphantasien flüchten, sondern der trauert und weiß, dass die Trauer irgendwann vorbei geht.
Genügend Selbstliebe meint, dass man sich in der Welt gut aufgehoben und geliebt und wertvoll fühlt, auch wenn die Freundin einen verlässt. Natürlich ist da zuerst der Schmerz, aber man weiß, dass er vorbei geht und dass es die Welt gut mit einem meint. Man vertraut sich selbst und seiner Umwelt, dass alles wieder gut wird und man glücklich sein kann. Mit sich selbst, mit der Welt und mit allen Anderen rumherum.
Aber wenn man kein wirklich stabiles Selbst hat, und fühlt, dass man das gut überwinden kann, dann treten solche Zustände zu tage, wie du sie beschreibst.
Kinder, deren Eltern in Scheidung leben sind leider ziemlich anfällig dafür (im Erwachsenenalter) - egal ob sie als Kind darunter gelitten haben oder nicht.
Aber du hast mich neugierig gemacht, wie das für einen 5jährigen so gut und reibungslos ablaufen konnte. Weil man das wirklich sehr sehr selten hört.
War es dir denn komplett gleichgültig, dass deine Eltern nicht mehr zusammen sind?
Mochtest du den Elternteil denn nicht, der auszog? Hast du ihn nicht vermisst?
Hattest du weiterhin ein gutes Verhältnis zu beiden Elternteilen?
Hatten die Eltern miteinander weiterhin ein gutes Verhältnis und liebevoll übereinander gesprochen?
Gab es vor der Scheidung Streit im Haus?
Hast du das mitbekommen oder war die Scheidung völlig überraschend für dich, weil niemals gestritten wurde?
Warum haben sie sich scheiden lassen?
Und warum denkst du, dass du es so gut aufgenommen hast?
Was war denn so besonders an deiner Situation, dass du dir keine Sorgen machen musstest?
Könnte man da Tipps für andere Scheidungsfamilien geben?
Chancen
Dass das Ganze erst nach einer Trennung im jungen Erwachsenenalter hochkam bzw. durchbricht ist überhaupt nicht ungewöhnlich. So beginnen die meisten "Karrieren" von Depression und artverwandten Zuständen.
Da spürt man dann zum ersten Mal, dass was nicht stimmt und hat das Gefühl, dass vorher alles in bester Ordnung war.
Fakt ist, dass da vorher schon irgendetwas da sein musste, in dir, das durch diese Trennung so berührt und gereizt wurde (dich getriggert hat), dass du nun diese Gefühle des Hasses in dir trägst.
Ein Mensch, der über genügend wirkliche Selbstliebe (und damit meine ich nicht das was man gemeinhin unter Selbstvertrauen in Bezug auf Schüchternheit und Ängstlichkeit versteht) verfügt, der muss nach einer Trennung nicht "hassen" oder sich in Gewaltphantasien flüchten, sondern der trauert und weiß, dass die Trauer irgendwann vorbei geht.
Genügend Selbstliebe meint, dass man sich in der Welt gut aufgehoben und geliebt und wertvoll fühlt, auch wenn die Freundin einen verlässt. Natürlich ist da zuerst der Schmerz, aber man weiß, dass er vorbei geht und dass es die Welt gut mit einem meint. Man vertraut sich selbst und seiner Umwelt, dass alles wieder gut wird und man glücklich sein kann. Mit sich selbst, mit der Welt und mit allen Anderen rumherum.
Aber wenn man kein wirklich stabiles Selbst hat, und fühlt, dass man das gut überwinden kann, dann treten solche Zustände zu tage, wie du sie beschreibst.
Kinder, deren Eltern in Scheidung leben sind leider ziemlich anfällig dafür (im Erwachsenenalter) - egal ob sie als Kind darunter gelitten haben oder nicht.
Aber du hast mich neugierig gemacht, wie das für einen 5jährigen so gut und reibungslos ablaufen konnte. Weil man das wirklich sehr sehr selten hört.
War es dir denn komplett gleichgültig, dass deine Eltern nicht mehr zusammen sind?
Mochtest du den Elternteil denn nicht, der auszog? Hast du ihn nicht vermisst?
Hattest du weiterhin ein gutes Verhältnis zu beiden Elternteilen?
Hatten die Eltern miteinander weiterhin ein gutes Verhältnis und liebevoll übereinander gesprochen?
Gab es vor der Scheidung Streit im Haus?
Hast du das mitbekommen oder war die Scheidung völlig überraschend für dich, weil niemals gestritten wurde?
Warum haben sie sich scheiden lassen?
Und warum denkst du, dass du es so gut aufgenommen hast?
Was war denn so besonders an deiner Situation, dass du dir keine Sorgen machen musstest?
Könnte man da Tipps für andere Scheidungsfamilien geben?
Chancen
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Ich denke, der Hauptgrund, warum ich es so gu aufgenommen und verarbeitet habe, ist, daß ich noch so klein war.
Ich kann mich eben so gut wie garnicht an die Zeit erinnern, wo meine Eltern noch zusammen gelebt haben, ich habe zwar ein paar Bilder im Kopf, aber das wars eigentlich.
Sie haben sich nie vor mir irgendwie gestritten, bzw ich habe nie etwas mitbekommen.
Mein Vater hat Erziehungswissenschaften studiert und ist damals wohl mit sehr viel Feingefühl an die Sache rangegangen.
Er hat mir damals erzählt, daß sich "Mama und Papa nicht mehr so gut verstehen und du jetzt einfach 2 Zuhause hast, 2 Weihnachten, 2 Geburtstage" etc... Eben weil ich alles 2x gefeiert habe, einmal bei meiner Mutter und einmal bei ihm.
Meine Eltern sind sehr kompetent mit der Situation umgegangen, sie haben sich auch nach der Scheidung NIE vor mir gezofft bzw sie hassen sich auch nicht. Sie sind eben nach wie vor durch meinen Bruder und mich auf gegenseitigen Kontakt angewiesen. Ich habe meinen Vater damals jedes Wochenende gesehen. Die Scheidung kam dementsprechend sher plötzlich, da ich an Spannungen, Zoff etc nichts mitbekommen habe.
Ich kann mich auch nicht daran erinnern, daß ich damals geweint hätte aufgrund der Situation oder es mir irgendwie schlecht ging. Ich weiß nicht, ob "Gleichgültigkeit" der passende Begriff ist, aber wenn ich mich jetzt wirklich auf meine Erinnerungen von damals einlasse bzw VERlasse, so kann ich, wenn auch nicht mit 100%iger Gewissheit sagen, daß es wirklich nicht viele Gefühle in mir ausgelöst hat, außer vielleicht Verwirrung, Neugierde oder gar Unverständnis.
Ich denke mir eben einfach, daß ich es auch fast nicht anders kenne, ich bin mit der Situation aufgewachsen und der gott sei Dank sehr schonende und kompetente Umgang meiner Eltern währenddessen miteinander hat einen erheblichen Teil dazu beigetragen, daß ich so gut damit klarkam bzw klarkomme.
Vielleicht habe ich ja damals auch geweint oder es ging mir schlecht, ich kann mich jedenfalls an rein garnichts dergleichen erinnern.
Prinzipiell habe ich ein - auch wenn nur minimal - besseres Verhältnis zu meinem Vater.
Ich kann mich eben so gut wie garnicht an die Zeit erinnern, wo meine Eltern noch zusammen gelebt haben, ich habe zwar ein paar Bilder im Kopf, aber das wars eigentlich.
Sie haben sich nie vor mir irgendwie gestritten, bzw ich habe nie etwas mitbekommen.
Mein Vater hat Erziehungswissenschaften studiert und ist damals wohl mit sehr viel Feingefühl an die Sache rangegangen.
Er hat mir damals erzählt, daß sich "Mama und Papa nicht mehr so gut verstehen und du jetzt einfach 2 Zuhause hast, 2 Weihnachten, 2 Geburtstage" etc... Eben weil ich alles 2x gefeiert habe, einmal bei meiner Mutter und einmal bei ihm.
Meine Eltern sind sehr kompetent mit der Situation umgegangen, sie haben sich auch nach der Scheidung NIE vor mir gezofft bzw sie hassen sich auch nicht. Sie sind eben nach wie vor durch meinen Bruder und mich auf gegenseitigen Kontakt angewiesen. Ich habe meinen Vater damals jedes Wochenende gesehen. Die Scheidung kam dementsprechend sher plötzlich, da ich an Spannungen, Zoff etc nichts mitbekommen habe.
Ich kann mich auch nicht daran erinnern, daß ich damals geweint hätte aufgrund der Situation oder es mir irgendwie schlecht ging. Ich weiß nicht, ob "Gleichgültigkeit" der passende Begriff ist, aber wenn ich mich jetzt wirklich auf meine Erinnerungen von damals einlasse bzw VERlasse, so kann ich, wenn auch nicht mit 100%iger Gewissheit sagen, daß es wirklich nicht viele Gefühle in mir ausgelöst hat, außer vielleicht Verwirrung, Neugierde oder gar Unverständnis.
Ich denke mir eben einfach, daß ich es auch fast nicht anders kenne, ich bin mit der Situation aufgewachsen und der gott sei Dank sehr schonende und kompetente Umgang meiner Eltern währenddessen miteinander hat einen erheblichen Teil dazu beigetragen, daß ich so gut damit klarkam bzw klarkomme.
Vielleicht habe ich ja damals auch geweint oder es ging mir schlecht, ich kann mich jedenfalls an rein garnichts dergleichen erinnern.
Prinzipiell habe ich ein - auch wenn nur minimal - besseres Verhältnis zu meinem Vater.
Hey Voodoochild!
Danke für deine Ausführungen! Der Umgang deiner Eltern mit der Situation hört sich tatsächlich sehr menschlich an und ich kann mir vorstellen, dass du es deshalb so gut überstanden hast.
Obwohl es einigermaßen komisch ist, dass du keine Erinnerungen an die Zeit davor hast, obwohl du schon 5 warst und dass du damals schon keinerlei Gefühle (negativer Art) verspürtest. War deine Empathiefähigkeit denkst du, damals schon angekratzt?
Weißt du denn, warum sie sich überhaupt scheiden ließen, also warum sie sich nicht mehr so gut verstanden haben?
Nach allem was ich weiß, haben Kinder ein sehr sehr feines Sensorium für Stimmungen und Emotionen und sie wissen sich auf verschiedenste Weise davor zu schützen.
Ob und inwiefern das in deiner Kindheit eine Rolle gespielt hat, wirst du wohl nur durch längere Beschäftigung und Einlassen herausfinden können.
Aber lassen wir die Kindheit mal ruhen - wie verlief denn die Beziehung zu/mit deiner Freundin?
War eure Zuneigung immer gleich stark?
Wart ihr respekt- und liebevoll im Umgang miteinander?
Wie verliefen die Streits?
Was war sie für ein Mensch?
Und hast du das Gefühl, du wirst dich wieder verlieben können, in jemand anderen?
Chancen
Danke für deine Ausführungen! Der Umgang deiner Eltern mit der Situation hört sich tatsächlich sehr menschlich an und ich kann mir vorstellen, dass du es deshalb so gut überstanden hast.
Obwohl es einigermaßen komisch ist, dass du keine Erinnerungen an die Zeit davor hast, obwohl du schon 5 warst und dass du damals schon keinerlei Gefühle (negativer Art) verspürtest. War deine Empathiefähigkeit denkst du, damals schon angekratzt?
Weißt du denn, warum sie sich überhaupt scheiden ließen, also warum sie sich nicht mehr so gut verstanden haben?
Nach allem was ich weiß, haben Kinder ein sehr sehr feines Sensorium für Stimmungen und Emotionen und sie wissen sich auf verschiedenste Weise davor zu schützen.
Ob und inwiefern das in deiner Kindheit eine Rolle gespielt hat, wirst du wohl nur durch längere Beschäftigung und Einlassen herausfinden können.
Aber lassen wir die Kindheit mal ruhen - wie verlief denn die Beziehung zu/mit deiner Freundin?
War eure Zuneigung immer gleich stark?
Wart ihr respekt- und liebevoll im Umgang miteinander?
Wie verliefen die Streits?
Was war sie für ein Mensch?
Und hast du das Gefühl, du wirst dich wieder verlieben können, in jemand anderen?
Chancen
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Hallo Chancen!
Ich habe wie gesagt schon Erinnerungen, aber eben nicht viele, aber ich denke, das liegt eben einfach daran, daß es schon so lange her ist. Oder kannst du dich noch an alles erinnern, als du 5 warst?
Meine Empathie war damals nocht nicht im geringsten angekratzt. Im Gegenteil! Sie war sogar deutlich stärker, ich würde sogar sagen, stärker als bei anderen Kindern ausgeprägt!
Einmal waren wir auf einer Faschingsfeier mit ein paar hundert Leuten, dort sah ich 2 geistig behinderte Kinder, als Piraten verkleidet. ich sah, sie waren behindert und trotzdem klatschten sie zur Musik freudig mit und lachten munter.
Das hat mich damals so gerührt, daß ich vor Freude plötzlich geweint habe und mich mein Vater in den Arm nahmen und mich tröstete. Das war allerdings glaube ich kurz nach der Scheidung, da hatte er bereits eine neue Freundin.
Einfach der Anblick hat mich so berührt, ich musste weinen. Ungewöhnlich viel Empathie würde ich mal sagen.
Den Scheidungsgrund kenne ich bis heute nicht.
Meine Ex-Freundin war ein psychisch sehr kaputter Mensch. Unsere Beziehung war sehr einseitig, ich habe quasi immer alles gegeben, auch an Liebe und dafür nie etwas zurückbekommen. Ich wurde teilweise nicht mal angeschaut und bekam auch keine körperliche Nähe von ihr. Wenn andere Typen zu ihr sprachen, hat man an der Körperhaltung direkt gesehen, daß sie viel aufmerksamer denen gegenüber war, sie war richtig interessiert. Mich hat sie einfach nicht beachtet.
Schließlich besprachen wir dann alles, warum es so abläuft und sie hat mir dann eben gestanden, daß sie nie etwas für mich richtig empfunden hat. Und sie ging 2x fremd. Das war eben der Schock, ich habe alles für sie getan, meine Zeit geopfert, alles für sie gegeben und mich teils körperlich und psychisch für sie nahezu aufgeopofert.
Ich wollte es ihr einfach immer recht machen aber wie gesagt, es stieß nie auf Erwiederung oder Anerkennung.
Ich hatte danach ein paar mal das Gefühl, mich zu verlieben, habe dieses Gefühl dann aber immer wieder versucht zu unterdrücken, da ich diese Schmerzen nicht nochmal durchmachen wollte. Ich wollte in diesen Momenten einfach "kalt" bleiben, um nichts fühlen zu müssen.
Daraufhin hatte ich eine Affäre mit einer Frau, in die ich mich dann allerdings wieder total verknallte.
Sie hat mir dann die heile Welt versprochen und auch sie war psychisch krank. Genau dasselbe Spielchen: Ich opferte mich auf, es kam nichts zurück. Wir hatten romantische, aber auch sexuelle Verhältnisse und ich hakte immer wieder nach, wie es denn jetzt aussieht, bzw was das zwischen uns ist. Ich bekam aber nie eine Antwort und ja, ich habe mir damals innigst gewünscht, mit dieser Frau zusammen zu sein.
Ich fühlte mich eben so hingehalten. Als sie dann bei einem Auftritt von mir (ich spiele in einer Band) vorbeikam und vor meinen Augen im Publikum sich an meinen besten Freund ranmachte begann die Gefühlshölle für mich.
Es kam sogar raus, dass sie das gleiche parallel zu mir noch mit anderen Kerlen machte.
Depressiv ohne Ende: Post nicht aufgemacht, nicht mehr aufgeräumt, soziale Kontakte vernachlässigt, ständig besoffen und sogar angetrunken zur Arbeit gegangen etc. Ich hatte also 2014 richtig richtig Pech mit Frauen.
Ich habe mir danach sogar einmal die Oberarme aufgeritzt, weil ich nicht mehr konnte.
Das war allerdings einmalig und als ich eines morgens besoffen und von meinem Erbrochenen übersäht im Bett lag, hat es Klick gemacht, es wurde ein Schalter in mir umgelegt: Ich hab mir selber in den Allerwertesten getreten und gesagt, daß es so nicht weiter gehen kann, die Ausbildung leidet drunter und ich mache mir alles kaputt.
Im Nu hatte ich mich aufgerafft und alles nachgeholt, was ich die letzten Woche durch sie vernachlässigt hatte, sie hatte mich ja ausgesaugt wie ein Parasit.
Seitdem geht es mir einfach nur SAUGUT, ich bin so zielstrebig und ehrgeizig wie noch, so selbstbewusst wie noch nie, allerdings eben mit den am Anfang beschrieben Nebenwirkungen: ständige Hassgefühle, ein vermümmertes Mitgefühl, Lügen, narzisstische Züge, Gewaltphantasien etc, eben das, was ich im Eingangspost beschrieben habe.
Ich bin sogar wirklich mal soweit gegangen und habe einen Psychopathen-Test gemacht und einige Punkte stimmen sogar mit denen des Tests überein, trotzdem weiß ich, dass ich GOTT SEI DANK, keiner bin, da Psychopathen ja nicht zur Selbstreflexion fähig sind.
Ich habe wie gesagt schon Erinnerungen, aber eben nicht viele, aber ich denke, das liegt eben einfach daran, daß es schon so lange her ist. Oder kannst du dich noch an alles erinnern, als du 5 warst?
Meine Empathie war damals nocht nicht im geringsten angekratzt. Im Gegenteil! Sie war sogar deutlich stärker, ich würde sogar sagen, stärker als bei anderen Kindern ausgeprägt!
Einmal waren wir auf einer Faschingsfeier mit ein paar hundert Leuten, dort sah ich 2 geistig behinderte Kinder, als Piraten verkleidet. ich sah, sie waren behindert und trotzdem klatschten sie zur Musik freudig mit und lachten munter.
Das hat mich damals so gerührt, daß ich vor Freude plötzlich geweint habe und mich mein Vater in den Arm nahmen und mich tröstete. Das war allerdings glaube ich kurz nach der Scheidung, da hatte er bereits eine neue Freundin.
Einfach der Anblick hat mich so berührt, ich musste weinen. Ungewöhnlich viel Empathie würde ich mal sagen.
Den Scheidungsgrund kenne ich bis heute nicht.
Meine Ex-Freundin war ein psychisch sehr kaputter Mensch. Unsere Beziehung war sehr einseitig, ich habe quasi immer alles gegeben, auch an Liebe und dafür nie etwas zurückbekommen. Ich wurde teilweise nicht mal angeschaut und bekam auch keine körperliche Nähe von ihr. Wenn andere Typen zu ihr sprachen, hat man an der Körperhaltung direkt gesehen, daß sie viel aufmerksamer denen gegenüber war, sie war richtig interessiert. Mich hat sie einfach nicht beachtet.
Schließlich besprachen wir dann alles, warum es so abläuft und sie hat mir dann eben gestanden, daß sie nie etwas für mich richtig empfunden hat. Und sie ging 2x fremd. Das war eben der Schock, ich habe alles für sie getan, meine Zeit geopfert, alles für sie gegeben und mich teils körperlich und psychisch für sie nahezu aufgeopofert.
Ich wollte es ihr einfach immer recht machen aber wie gesagt, es stieß nie auf Erwiederung oder Anerkennung.
Ich hatte danach ein paar mal das Gefühl, mich zu verlieben, habe dieses Gefühl dann aber immer wieder versucht zu unterdrücken, da ich diese Schmerzen nicht nochmal durchmachen wollte. Ich wollte in diesen Momenten einfach "kalt" bleiben, um nichts fühlen zu müssen.
Daraufhin hatte ich eine Affäre mit einer Frau, in die ich mich dann allerdings wieder total verknallte.
Sie hat mir dann die heile Welt versprochen und auch sie war psychisch krank. Genau dasselbe Spielchen: Ich opferte mich auf, es kam nichts zurück. Wir hatten romantische, aber auch sexuelle Verhältnisse und ich hakte immer wieder nach, wie es denn jetzt aussieht, bzw was das zwischen uns ist. Ich bekam aber nie eine Antwort und ja, ich habe mir damals innigst gewünscht, mit dieser Frau zusammen zu sein.
Ich fühlte mich eben so hingehalten. Als sie dann bei einem Auftritt von mir (ich spiele in einer Band) vorbeikam und vor meinen Augen im Publikum sich an meinen besten Freund ranmachte begann die Gefühlshölle für mich.
Es kam sogar raus, dass sie das gleiche parallel zu mir noch mit anderen Kerlen machte.
Depressiv ohne Ende: Post nicht aufgemacht, nicht mehr aufgeräumt, soziale Kontakte vernachlässigt, ständig besoffen und sogar angetrunken zur Arbeit gegangen etc. Ich hatte also 2014 richtig richtig Pech mit Frauen.
Ich habe mir danach sogar einmal die Oberarme aufgeritzt, weil ich nicht mehr konnte.
Das war allerdings einmalig und als ich eines morgens besoffen und von meinem Erbrochenen übersäht im Bett lag, hat es Klick gemacht, es wurde ein Schalter in mir umgelegt: Ich hab mir selber in den Allerwertesten getreten und gesagt, daß es so nicht weiter gehen kann, die Ausbildung leidet drunter und ich mache mir alles kaputt.
Im Nu hatte ich mich aufgerafft und alles nachgeholt, was ich die letzten Woche durch sie vernachlässigt hatte, sie hatte mich ja ausgesaugt wie ein Parasit.
Seitdem geht es mir einfach nur SAUGUT, ich bin so zielstrebig und ehrgeizig wie noch, so selbstbewusst wie noch nie, allerdings eben mit den am Anfang beschrieben Nebenwirkungen: ständige Hassgefühle, ein vermümmertes Mitgefühl, Lügen, narzisstische Züge, Gewaltphantasien etc, eben das, was ich im Eingangspost beschrieben habe.
Ich bin sogar wirklich mal soweit gegangen und habe einen Psychopathen-Test gemacht und einige Punkte stimmen sogar mit denen des Tests überein, trotzdem weiß ich, dass ich GOTT SEI DANK, keiner bin, da Psychopathen ja nicht zur Selbstreflexion fähig sind.
Ich kann mich noch an sehr vieles erinnern, seit ich etwa 3 Jahre alt war, und soweit ich weiß, ist es auch "normal", dass man ab ca. 3 Erinnerungen hat.voodoochild hat geschrieben: Oder kannst du dich noch an alles erinnern, als du 5 warst?
Aber ich kenne auch drei, vier Leute, von denen ich weiß, dass sie sich an fast nichts aus dieser Zeit erinnern können. Bei zumindest 2 von ihnen weiß ich (als Zeugin), dass sie es nicht einfach hatten und wohl aus Selbstschutz die Erinnerungen ausgeblendet haben. Interessanterweise schwören diese zwei Herrschaften (es sind Männer), dass ihre Kindheit gut bis ok war und sie nichts Traumatisches erleben mussten. Doch ich weiß, dass es traumatisch gewesen sein musste, weil ich bei dem einen dabei war und live miterlebt habe, was er erlebt hat, und bei dem Anderen weiß ich es von den Erzählungen anderer Zeugen. Aber ich spreche hierbei nicht von einem einzigen großen traumatischen Erlebnis, sondern von vielen kleineren Erlebnissen, die ein Kind eben nicht einfach so wegstecken kann, und lieber ausblendet.
Das muss jetzt aber nicht heißen, dass bei dir da auch was war.
Ich wollte dir nur beschreiben, dass es durchaus möglich ist, dass man da was ausblendet und keinerlei Erinnerung daran hat und auch das Gefühl, dass die Kindheit völlig in Ordnung war.
Aber wenn du ein besonders empathiefähiges Kind warst, so wie du es beschreibst, dann stehen die Chancen gut, dass du subtil sehr viel wahrgenommen hast. So gut können Eltern ihre Differenzen nicht vor Kindern verstecken, dass die Kinder nicht irgendwo merken, dass da irgendwas im Busch ist.
Hat es dich nie interessiert?voodoochild hat geschrieben: Den Scheidungsgrund kenne ich bis heute nicht.
Hast du nie als Jugendlicher nachfragen wollen?
Und jetzt, heute?
Die Scheidungskinder, die ich kennengelernt habe, die wollten immer unbedingt verstehen, warum sich ihre Eltern getrennt haben. Leider haben die allermeisten von ihnen tief drinnen immer gedacht, dass es wegen ihnen sei und dass sie nicht gut genug waren oder nicht brav genug.
Die meisten wollten auch unbedingt, dass ihre Eltern wieder zusammenkommen.
War dieser Wunsch bei dir nie da, dass die Familie wieder ganz wird?
Du hast geschrieben, dass du dich ev. mit deinem Vater ein wenig besser verstehst als mit deiner Mutter. Kannst du das an einem Grund festmachen, oder ist es einfach nur so ein Gefühl?
Wie war denn das Leben mit deiner Mutter?
Hattest du das Gefühl, dass sie glücklich war/ist?
Wie hat sie reagiert, wenn sie gestresst oder traurig war?
Hatte sie ebenfalls einen neuen Freund bzw. nochmal geheiratet?
Wie war das Leben mit dem Stiefvater?
Wie haben die Bestrafungen ausgesehen, wenn ihr mal schlimm wart?
Waren sie und euer Stiefvater (wenn es einen gab/gibt) für euch immer da und hatten ein offenes Ohr für eure Anliegen und Probleme, oder habt ihr viel mit euch selbst ausgemacht?
Hast du das Gefühl, dass du für deine Mama in irgendeiner Form Sorge tragen musstest oder verantwortlich warst für ihre Gefühle?
Oder konntest du dich fallenlassen und musstest nie einen Gedanken daran verschwenden, wie es deiner Mama geht?
... weiter unten
zweiter Teil...
Jemand, der sich für liebenswert und wertvoll befindet (= ein gutes Selbstwertgefühl), würde doch einer Frau, die ihn schlecht behandelt sofort den Rücken kehren, weil er fühlen und wissen würde, dass er was besseres verdient hat.
Wenn hingegen jemand glaubt, seinen Wert erst beweisen zu müssen (in dem er eine gefühlsgestörte Frau dazu bringt, ihn endlich zu lieben und ihm Wärme zu geben), dann kann man fix davon ausgehen, dass derjenige tief drinnen denkt, dass er über diesen Wert nicht bereits verfügt, sondern ihn sich erarbeiten muss.
In der Regel hängt man sich dann an gefühlskalte Menschen und tut ALLES, um ein bisschen Liebe abzubekommen.
Menschen, die über ein gutes Selbstwertgefühl verfügen, würden sich niemals längerfristig dermaßen an eine Person binden, die ihnen keinen Respekt und keine Liebe geben kann, sondern würden sofort "tschüss!" sagen.
Die zweite Frage lautet: kennst du dieses Gefühl von früher? Zu versuchen, es jemandem Recht zu machen, aber es irgendwie nicht ganz so hinzukriegen?
Vielleicht einem Lehrer? Vielleicht einem Freund? Vielleicht einem Trainer?
Vielleicht auch dem Vater? Oder dem Großvater, oder der Mutter?
Oder waren diese Personen früher immer zufrieden mit deinen Leistungen und deinem Wesen?
Fühltest du dich bevor du deine Freundin getroffen hast, immer vollkommen anerkannt und wertgeschätzt in dem, wie du warst, ohne dich verstellen oder abarbeiten zu müssen?
Gerade, dass es dir dann noch ein zweites Mal passiert ist - mit einer anderen Frau - deutet auf ein Muster hin. Und es deutet leider auf sehr wenig Selbstwertgefühl hin.
Auch wenn du gemeinhin ein hohes Selbstbewusstsein an den Tag legst und nicht schüchtern bist - an der Partnerwahl erkennt man ganz genau, was Sache ist.
Gemäß deiner Beschreibung denke ich nicht, dass du psychopathisch veranlagt bist, sondern eher eine narzisstische Verletzung, an der du fortan nagen wirst müssen.
Das Problem ist halt, dass du dir diese Frauen ausgesucht hast und quasi deinem Unglück nachgerannt bist.
Die Frage bleibt: warum?
Chancen
Sowas lässt mich sofort aufhorchen.voodoochild hat geschrieben: Meine Ex-Freundin war ein psychisch sehr kaputter Mensch. Unsere Beziehung war sehr einseitig, ich habe quasi immer alles gegeben, auch an Liebe und dafür nie etwas zurückbekommen.
Jemand, der sich für liebenswert und wertvoll befindet (= ein gutes Selbstwertgefühl), würde doch einer Frau, die ihn schlecht behandelt sofort den Rücken kehren, weil er fühlen und wissen würde, dass er was besseres verdient hat.
Wenn hingegen jemand glaubt, seinen Wert erst beweisen zu müssen (in dem er eine gefühlsgestörte Frau dazu bringt, ihn endlich zu lieben und ihm Wärme zu geben), dann kann man fix davon ausgehen, dass derjenige tief drinnen denkt, dass er über diesen Wert nicht bereits verfügt, sondern ihn sich erarbeiten muss.
In der Regel hängt man sich dann an gefühlskalte Menschen und tut ALLES, um ein bisschen Liebe abzubekommen.
Menschen, die über ein gutes Selbstwertgefühl verfügen, würden sich niemals längerfristig dermaßen an eine Person binden, die ihnen keinen Respekt und keine Liebe geben kann, sondern würden sofort "tschüss!" sagen.
Die Frage ist, warum hast du nicht "tschüss" gesagt. Warum wolltest du so unbedingt Liebe von einer Person, die sie nicht geben konnte.voodoochild hat geschrieben: Ich wollte es ihr einfach immer recht machen aber wie gesagt, es stieß nie auf Erwiederung oder Anerkennung.
Die zweite Frage lautet: kennst du dieses Gefühl von früher? Zu versuchen, es jemandem Recht zu machen, aber es irgendwie nicht ganz so hinzukriegen?
Vielleicht einem Lehrer? Vielleicht einem Freund? Vielleicht einem Trainer?
Vielleicht auch dem Vater? Oder dem Großvater, oder der Mutter?
Oder waren diese Personen früher immer zufrieden mit deinen Leistungen und deinem Wesen?
Fühltest du dich bevor du deine Freundin getroffen hast, immer vollkommen anerkannt und wertgeschätzt in dem, wie du warst, ohne dich verstellen oder abarbeiten zu müssen?
Gerade, dass es dir dann noch ein zweites Mal passiert ist - mit einer anderen Frau - deutet auf ein Muster hin. Und es deutet leider auf sehr wenig Selbstwertgefühl hin.
Auch wenn du gemeinhin ein hohes Selbstbewusstsein an den Tag legst und nicht schüchtern bist - an der Partnerwahl erkennt man ganz genau, was Sache ist.
Gemäß deiner Beschreibung denke ich nicht, dass du psychopathisch veranlagt bist, sondern eher eine narzisstische Verletzung, an der du fortan nagen wirst müssen.
Das Problem ist halt, dass du dir diese Frauen ausgesucht hast und quasi deinem Unglück nachgerannt bist.
Die Frage bleibt: warum?
Chancen
Da fällt mir noch eine Frage ein:
Ist dein Bruder jünger oder älter als du?
Wie war dein Verhältnis zu deinem Bruder als ihr klein wart?
Ist dein Bruder jünger oder älter als du?
Wie war dein Verhältnis zu deinem Bruder als ihr klein wart?
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
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Hallo Chancen!
Erneut bedanke ich mich innigst dafür, daß du dir Zeit für mich nimmst und auch so ausführlich auf mein Anliegen eingehst.
Weiß ich zu wertschätzen!
Ich versuche mal auf die meisten deiner ganzen Fragen einzugehen, also Stück für Stück.
Also wie gesagt, ich kann mich nur ein manche Sachen aus meiner Kindergartenzeit (also 3-6 Jahre) erinnern, ich habe nur sehr wenige Bilder im Kopf wie meine Mutter und mein Vater noch zusammen mit mir leben.
Du wirst lachen, aber der Wunsch, daß meine Eltern wieder zusammenkommen war nie wirklich ernsthaft in mir da.
Ich habe zwar manchmal drüber nachgedacht, aber der tiefe Wunsch, wieder eine "geeinte" Familie zu sein, war irgendwie nie wirklich da, bzw ich habe nie drüber nachgedacht. Irgendwie habe ich mich stillschweigend mit abgefunden.
Ich denke, es ist einfach ein Gefühl, daß ich mich mit meinem Vater besser verstehe bzw ihn evtl. auch mehr mag.
Trotzdem gibt es denke ich eine Auffälligkeit, die vielleicht von Bedeutung ist: Meine Mutter nehme ich allgemein eher als nervig war, manchmal würd ich am liebsten einfach den Abgang machen, wenn ich sie nur sehe, ich weiß nicht, woher das kommt. Selbst wenn sie morgens nach dem Aufstehen mit mir redet, bin ich oft gereizt, unfreundlich, ausweichend etc.
Bei meinem Vater ist das nicht so, im Gegenteil.
Trotzdem werde ich mir meines Verhaltens ihr gegenüber manchmal noch bewusst, wenn sie nach ihrem 8h Tag heimkommt, noch eingekauft hat und sogar direkt im Anschluss noch zu kochen anfängt. Dann gehe ich für einen Moment in mich und denke mir, wieso ich jetzt so zu ihr bin, daß sie das doch garnicht verdient hat. Sie arbeitet den ganzen Tag, geht einkaufen und kocht, so dass sie abends vielleicht noch 2-3h für sich hat. Und ich bin dann unfreundlich zu ihr.
Es gab mal ein paar Momente, in denen mir das so nah ging, daß ich plötzlich Bilder im Kopf hatte: Bilder, wie sie halbseitig gelähmt in einem Rollstuhl in einem Altenheim (wie gesagt, ich bin Altenpfleger) sitzt, vor sich hinvegetiert und die karge Wand anstarrt (wie es eben in Altenheimen leider häufiger der Fall ist). Ich stellte mir dabei vor, wie ich rein kam und sie dort in einer absolut erbärmlichen zur Seite geneigten Körperhaltung saß und vor sich hindöste.
Diese Bilder schossen mir ein paar Tage hintereinander, oft abends, einfach so in den Kopf und ich musste daraufhin weinen. Und es hatte sich gut angefühlt, da ich das letzte mal in meiner Kindheit geweint hatte (zumindest kann ich mir nur daran erinnern).
Sie hatte nach meinem Vater einen Freund, der ist allerdings nach 1 Jahr oder so verstorben, da er einen Arbeitsunfall hatte und dabei zu Tode kam. Da war ich auch noch im Kindergarten, wahrscheinlich kurz vor der Einschulung.
Danach hatte sie noch einen Freund, der das reinste Arschloch war. In dieser Zeit haben mein Bruder und ich so einiges mitbekommen. Regelmäßige Beleidigungen und Streitigkeiten waren an der Tagesordnung, er wurde zum Schluss sogar gewalttätig und brach ihr den Arm. Einmal hielt sich meine Mutter ein Messer an die Brust und schrie durch die ganze Wohnung, sie werde sich umbringen. Da war sogar mal die Polizei bei uns in der Wohnung.
Schließlich konnte sie sich von ihm trennen (da war ich ungefähr 10 oder 11) und jetzt gerade vor einem halben Jahr erfuhr sie, daß er in einem Hospiz untergebracht ist. Lungenkrebs im Endstadium.
Ich habe mich nach dieser Nachricht gefreut und pure Glücksgefühle erlebt.
Jetzt gerade beim Schreiben dieser Erlebnisse mit ihm, wird mir erst nochmal richtig bewusst, was da alles passiert ist.
Zum Thema Scheidung: Ich hatte NIE das Gefühl, Schuld daran zu sein, dass sie sich scheiden ließen. Mein Vater hat mir das auch immer und mit viel Feingefühl vermittelt, ich danke ihm noch heute dafür, daß ich das damals so gut durchgestanden habe, ich denke von diesem Erfolg geht viel auf sein Konto (Erziehungswissenschaftler, wie gesagt).
Zum Thema Ex-Freundin und Affäre: Ich weiß nicht wieso, aber ich fühlte mich schon immer irgendwie zu psychisch schwachen oder kranken Frauen hingezogen. Vielleicht ist "hingezogen" auch das falsche Wort, aber ich war immer extrem neugierig bzw mich interessierte alles, was irgendwie auch mit Depression, Borderline, Psychiatrie etc zu tun hatte.
Du hast es aber korrekt formuliert, ich habe damals immer alles getan um wenigstens ein kleines bisschen Liebe abzubekommen.
Ich hatte allerdings NIE das Gefühl, es jemandem recht machen zu müssen, ich denke, da gehts in die falsche Richtung.
Ich wurde nie irgendwie zu Leistung gedrängt, gedrillt, was auch immer, man hat nie versucht mich irgendwie zu ändern, verbessern etc.
Bruder: Er ist 3 1/2 Jahre jünger als ich. Unser Verhältnis war eigentlich typisch für 2 Jungs. Wir haben uns oft geneckt, provoziert, gerauft, das tun wir heute noch. Aber wenn es hart auf hart kommt, halten wir zusammen und in Wahrheit mögen wir uns auch.
Erneut bedanke ich mich innigst dafür, daß du dir Zeit für mich nimmst und auch so ausführlich auf mein Anliegen eingehst.
Weiß ich zu wertschätzen!
Ich versuche mal auf die meisten deiner ganzen Fragen einzugehen, also Stück für Stück.
Also wie gesagt, ich kann mich nur ein manche Sachen aus meiner Kindergartenzeit (also 3-6 Jahre) erinnern, ich habe nur sehr wenige Bilder im Kopf wie meine Mutter und mein Vater noch zusammen mit mir leben.
Du wirst lachen, aber der Wunsch, daß meine Eltern wieder zusammenkommen war nie wirklich ernsthaft in mir da.
Ich habe zwar manchmal drüber nachgedacht, aber der tiefe Wunsch, wieder eine "geeinte" Familie zu sein, war irgendwie nie wirklich da, bzw ich habe nie drüber nachgedacht. Irgendwie habe ich mich stillschweigend mit abgefunden.
Ich denke, es ist einfach ein Gefühl, daß ich mich mit meinem Vater besser verstehe bzw ihn evtl. auch mehr mag.
Trotzdem gibt es denke ich eine Auffälligkeit, die vielleicht von Bedeutung ist: Meine Mutter nehme ich allgemein eher als nervig war, manchmal würd ich am liebsten einfach den Abgang machen, wenn ich sie nur sehe, ich weiß nicht, woher das kommt. Selbst wenn sie morgens nach dem Aufstehen mit mir redet, bin ich oft gereizt, unfreundlich, ausweichend etc.
Bei meinem Vater ist das nicht so, im Gegenteil.
Trotzdem werde ich mir meines Verhaltens ihr gegenüber manchmal noch bewusst, wenn sie nach ihrem 8h Tag heimkommt, noch eingekauft hat und sogar direkt im Anschluss noch zu kochen anfängt. Dann gehe ich für einen Moment in mich und denke mir, wieso ich jetzt so zu ihr bin, daß sie das doch garnicht verdient hat. Sie arbeitet den ganzen Tag, geht einkaufen und kocht, so dass sie abends vielleicht noch 2-3h für sich hat. Und ich bin dann unfreundlich zu ihr.
Es gab mal ein paar Momente, in denen mir das so nah ging, daß ich plötzlich Bilder im Kopf hatte: Bilder, wie sie halbseitig gelähmt in einem Rollstuhl in einem Altenheim (wie gesagt, ich bin Altenpfleger) sitzt, vor sich hinvegetiert und die karge Wand anstarrt (wie es eben in Altenheimen leider häufiger der Fall ist). Ich stellte mir dabei vor, wie ich rein kam und sie dort in einer absolut erbärmlichen zur Seite geneigten Körperhaltung saß und vor sich hindöste.
Diese Bilder schossen mir ein paar Tage hintereinander, oft abends, einfach so in den Kopf und ich musste daraufhin weinen. Und es hatte sich gut angefühlt, da ich das letzte mal in meiner Kindheit geweint hatte (zumindest kann ich mir nur daran erinnern).
Sie hatte nach meinem Vater einen Freund, der ist allerdings nach 1 Jahr oder so verstorben, da er einen Arbeitsunfall hatte und dabei zu Tode kam. Da war ich auch noch im Kindergarten, wahrscheinlich kurz vor der Einschulung.
Danach hatte sie noch einen Freund, der das reinste Arschloch war. In dieser Zeit haben mein Bruder und ich so einiges mitbekommen. Regelmäßige Beleidigungen und Streitigkeiten waren an der Tagesordnung, er wurde zum Schluss sogar gewalttätig und brach ihr den Arm. Einmal hielt sich meine Mutter ein Messer an die Brust und schrie durch die ganze Wohnung, sie werde sich umbringen. Da war sogar mal die Polizei bei uns in der Wohnung.
Schließlich konnte sie sich von ihm trennen (da war ich ungefähr 10 oder 11) und jetzt gerade vor einem halben Jahr erfuhr sie, daß er in einem Hospiz untergebracht ist. Lungenkrebs im Endstadium.
Ich habe mich nach dieser Nachricht gefreut und pure Glücksgefühle erlebt.
Jetzt gerade beim Schreiben dieser Erlebnisse mit ihm, wird mir erst nochmal richtig bewusst, was da alles passiert ist.
Zum Thema Scheidung: Ich hatte NIE das Gefühl, Schuld daran zu sein, dass sie sich scheiden ließen. Mein Vater hat mir das auch immer und mit viel Feingefühl vermittelt, ich danke ihm noch heute dafür, daß ich das damals so gut durchgestanden habe, ich denke von diesem Erfolg geht viel auf sein Konto (Erziehungswissenschaftler, wie gesagt).
Zum Thema Ex-Freundin und Affäre: Ich weiß nicht wieso, aber ich fühlte mich schon immer irgendwie zu psychisch schwachen oder kranken Frauen hingezogen. Vielleicht ist "hingezogen" auch das falsche Wort, aber ich war immer extrem neugierig bzw mich interessierte alles, was irgendwie auch mit Depression, Borderline, Psychiatrie etc zu tun hatte.
Du hast es aber korrekt formuliert, ich habe damals immer alles getan um wenigstens ein kleines bisschen Liebe abzubekommen.
Ich hatte allerdings NIE das Gefühl, es jemandem recht machen zu müssen, ich denke, da gehts in die falsche Richtung.
Ich wurde nie irgendwie zu Leistung gedrängt, gedrillt, was auch immer, man hat nie versucht mich irgendwie zu ändern, verbessern etc.
Bruder: Er ist 3 1/2 Jahre jünger als ich. Unser Verhältnis war eigentlich typisch für 2 Jungs. Wir haben uns oft geneckt, provoziert, gerauft, das tun wir heute noch. Aber wenn es hart auf hart kommt, halten wir zusammen und in Wahrheit mögen wir uns auch.
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
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Abend, Voodoochild!
Du hörst dich sehr reflektiert an, wie du über deine Mutter und ihr Dich-Nerven schreibst. Allein, dass du nicht einfach mit den Türen knallst und es dabei belässt, sondern dass du dir auch Gedanken über ihre Leistungen machst und deine Dankbarkeit in deine Handlungen miteinbeziehen kannst, zeugt von Reflexionsvermögen und - ja, Mitgefühl!
Überhaupt, nach allem was du schreibst und vor allem wie du schreibst - es kommt mir so vor als wärst du sehr sehr sensibel. (Die Gedanken/Bilder deine Mutter und das Altersheim betreffend). Es scheint als hättest du in diesem Moment auch Angst und Sorge um sie gehabt.
So ganz angstfrei, wie du weiter oben schriebst - das kann ich mir fast gar nicht vorstellen, bei dem wie/was du schreibst.
Auch, dass du dir lange nicht erlaubt hast, zu weinen (wo doch jedem Menschen hin und wieder zum Heulen zumute ist), deutet für mich darauf hin, dass du in einer bestimmten Weise sehr streng mit dir selbst bist.
Und vielleicht erlaubst du dir lieber Gewaltphantasien als dass du mal so richtig den Schmerz spürst und einfach mal so richtig heulst und es auf diese Weise rauslässt.
Oder konntest du nach der Trennung von deiner Freundin so richtig heulen, leiden und einfach so richtig traurig sein, über den Verlust und die sich nie erfüllende Hoffnung auf Liebe, Wärme, Geborgenheit und Zuneigung, die du dir so gewünscht zu haben scheinst.
Für mich war bisher immer klar, dass solche Muster in der Kindheit eingelernt werden. Wenn man schon in jungen Jahren emotional stabilisieren und helfen musste, dann bleibt einem dieses Muster und man sucht sich Beziehungen, in dem man das früh Erlebte reinszenieren kann.
Ob es bei dir nun auch so ist, kann ich nicht sagen.
Aber das, was du geschrieben hast über die Erfahrungen deiner Mutter mit neuen Männern - das liess mir erst mal den Atem stocken.
Erst mal ist ihr Freund nach 1 Jahr verstorben - was für ein Schock/Verlust muss das gewesen sein!
Wie ist deine Mutter damit umgegangen?
War sie traurig? Schock?
Wie hat sie reagiert?
Wie war diese Zeit für dich und deinen Vater? Wie hat er reagiert?
Wie hast du reagiert, wenn deine Mutter traurig war und geweint hat?
Und dann der zweite Freund - das Arschloch. Gewalt! Und wie ist es in den Jahren mit ihm deiner Mutter ergangen?
Hat sie geweint, sich gefürchtet?
Du schreibst, sie hat gedroht sich selbst umzubringen. Warum hat sie ihn nicht sofort verlassen, als sich herausgestellt hatte, dass er gewalttätig ist?
Warum war es so schwer für sie?
Hast du vielleicht da von ihr gelernt, dass man sich bemühen muss, um Liebe und Zuneigung zu bekommen und Gewalt zu verhindern? So wie sie es wahrscheinlich versucht hat, ihrem Freund gegenüber.
Hast du da Bilder einer emotional instabilen Frau (deiner Mutter) eingebrannt bekommen, und gedacht "Liebe und Beziehung" funktioniere so?
Wenn du deinen stabilen Vater und deine Mutter nie in Beziehung erlebt hast (keine Erinnerungen daran), aber deine frühen Erinnerungen an Liebe und Beziehung von Gewalt geprägt waren - dann wurde vielleicht hier der Grundstein für deine destruktive Partnerinnenwahl gelegt.
Und dieser Mann, dieser Gewalttäter wird wahrscheinlich auch aggressiv dir und deinem Bruder gegenüber gewesen sein.
Hat eure Mutter euch nicht beschützt?
Hat sie es zugelassen, dass er euch gegenüber aggressiv (in Worten und/oder Taten) war?
Wie bist du damit umgegangen, als sich deine Mutter umbringen wollte?
Was ist in dir vorgegangen?
Warst du dabei? Hast du dich hilflos gefühlt?
Wie hat deine Mutter diese Szenen mit euch Kindern aufgearbeitet?
Wenn du dich über den Lungenkrebs dieses Manes gefreut hast, wenn diese Nachricht Glücksgefühle in dir hervorgerufen hat - wie sehr musst du diesen Mann gehasst haben?
Hattest du auch Angst vor ihm?
Wolltest du deine Mutter und deinen kleinen Bruder vor ihm beschützen?
Wie hat dein Vater darauf reagiert?
Könntest du jetzt mit deinem Vater darüber sprechen, warum er und deine Mutter sich scheiden lassen haben, und wie er das mit dem arschlochfreund der Mutter empfunden hat?
Oder ist das Thema tabu?
Chancen
P.s: Mit narzisstischer Verletzung meinte ich die narzisstische Kränkung, also die gefühlte Verletzung und Erschütterung durch gefühlte Ablehnung, die jemand, der sie schon als Kind erfahren hat und kein wirklich stabiles Selbst entwickeln konnte, zur narzisstischen Wut treibt.
Du hörst dich sehr reflektiert an, wie du über deine Mutter und ihr Dich-Nerven schreibst. Allein, dass du nicht einfach mit den Türen knallst und es dabei belässt, sondern dass du dir auch Gedanken über ihre Leistungen machst und deine Dankbarkeit in deine Handlungen miteinbeziehen kannst, zeugt von Reflexionsvermögen und - ja, Mitgefühl!
Überhaupt, nach allem was du schreibst und vor allem wie du schreibst - es kommt mir so vor als wärst du sehr sehr sensibel. (Die Gedanken/Bilder deine Mutter und das Altersheim betreffend). Es scheint als hättest du in diesem Moment auch Angst und Sorge um sie gehabt.
So ganz angstfrei, wie du weiter oben schriebst - das kann ich mir fast gar nicht vorstellen, bei dem wie/was du schreibst.
Auch, dass du dir lange nicht erlaubt hast, zu weinen (wo doch jedem Menschen hin und wieder zum Heulen zumute ist), deutet für mich darauf hin, dass du in einer bestimmten Weise sehr streng mit dir selbst bist.
Und vielleicht erlaubst du dir lieber Gewaltphantasien als dass du mal so richtig den Schmerz spürst und einfach mal so richtig heulst und es auf diese Weise rauslässt.
Oder konntest du nach der Trennung von deiner Freundin so richtig heulen, leiden und einfach so richtig traurig sein, über den Verlust und die sich nie erfüllende Hoffnung auf Liebe, Wärme, Geborgenheit und Zuneigung, die du dir so gewünscht zu haben scheinst.
Das ist wirklich ziemlich typisch für Menschen, die sich selbst für andere aufopfern. Typ: Helferlein.Zum Thema Ex-Freundin und Affäre: Ich weiß nicht wieso, aber ich fühlte mich schon immer irgendwie zu psychisch schwachen oder kranken Frauen hingezogen.
Für mich war bisher immer klar, dass solche Muster in der Kindheit eingelernt werden. Wenn man schon in jungen Jahren emotional stabilisieren und helfen musste, dann bleibt einem dieses Muster und man sucht sich Beziehungen, in dem man das früh Erlebte reinszenieren kann.
Ob es bei dir nun auch so ist, kann ich nicht sagen.
Aber das, was du geschrieben hast über die Erfahrungen deiner Mutter mit neuen Männern - das liess mir erst mal den Atem stocken.
Erst mal ist ihr Freund nach 1 Jahr verstorben - was für ein Schock/Verlust muss das gewesen sein!
Wie ist deine Mutter damit umgegangen?
War sie traurig? Schock?
Wie hat sie reagiert?
Wie war diese Zeit für dich und deinen Vater? Wie hat er reagiert?
Wie hast du reagiert, wenn deine Mutter traurig war und geweint hat?
Und dann der zweite Freund - das Arschloch. Gewalt! Und wie ist es in den Jahren mit ihm deiner Mutter ergangen?
Hat sie geweint, sich gefürchtet?
Du schreibst, sie hat gedroht sich selbst umzubringen. Warum hat sie ihn nicht sofort verlassen, als sich herausgestellt hatte, dass er gewalttätig ist?
Warum war es so schwer für sie?
Hast du vielleicht da von ihr gelernt, dass man sich bemühen muss, um Liebe und Zuneigung zu bekommen und Gewalt zu verhindern? So wie sie es wahrscheinlich versucht hat, ihrem Freund gegenüber.
Hast du da Bilder einer emotional instabilen Frau (deiner Mutter) eingebrannt bekommen, und gedacht "Liebe und Beziehung" funktioniere so?
Wenn du deinen stabilen Vater und deine Mutter nie in Beziehung erlebt hast (keine Erinnerungen daran), aber deine frühen Erinnerungen an Liebe und Beziehung von Gewalt geprägt waren - dann wurde vielleicht hier der Grundstein für deine destruktive Partnerinnenwahl gelegt.
Und dieser Mann, dieser Gewalttäter wird wahrscheinlich auch aggressiv dir und deinem Bruder gegenüber gewesen sein.
Hat eure Mutter euch nicht beschützt?
Hat sie es zugelassen, dass er euch gegenüber aggressiv (in Worten und/oder Taten) war?
Wie bist du damit umgegangen, als sich deine Mutter umbringen wollte?
Was ist in dir vorgegangen?
Warst du dabei? Hast du dich hilflos gefühlt?
Wie hat deine Mutter diese Szenen mit euch Kindern aufgearbeitet?
Wenn du dich über den Lungenkrebs dieses Manes gefreut hast, wenn diese Nachricht Glücksgefühle in dir hervorgerufen hat - wie sehr musst du diesen Mann gehasst haben?
Hattest du auch Angst vor ihm?
Wolltest du deine Mutter und deinen kleinen Bruder vor ihm beschützen?
Wie hat dein Vater darauf reagiert?
Könntest du jetzt mit deinem Vater darüber sprechen, warum er und deine Mutter sich scheiden lassen haben, und wie er das mit dem arschlochfreund der Mutter empfunden hat?
Oder ist das Thema tabu?
Chancen
P.s: Mit narzisstischer Verletzung meinte ich die narzisstische Kränkung, also die gefühlte Verletzung und Erschütterung durch gefühlte Ablehnung, die jemand, der sie schon als Kind erfahren hat und kein wirklich stabiles Selbst entwickeln konnte, zur narzisstischen Wut treibt.
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
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Hallo Chancen!
Ich denke nicht, daß ich übermäßig sensibel BIN. Ich war es vielleicht, aber daß ich durch diese Heulkrämpfe mal alles rauslassen konnte zeigt vielleicht, wie sehr ich es gebraucht habe bzw wie sehr ich etwas nachholen musste. Oder wollte.
Ihr Freund war nur gegen sie gewaltätig, uns hat er nie etwas getan. Ich kann dir leider keinerlei Information darüber geben, wie ich mich die Jahre mit ihm gefühlt habe, ich weiß es einfach nicht, bzw habe einfach keine Erinnerungen.
Sie hat sich wohl einfach nicht von ihm trennen wollen, da sie aus irgendeinem Grund an ihm hing.
Zu diesem Kapital fällt mir gedanklich wirklich nicht viel ein, sorry.
Ich glaube allerdings auch nicht, daß mich ihr armseeliger Anblick damals mit ihm irgendwie in mich eingebrannt hätte und ich jetzt ein Bild eines solchen "Wunschpartner" vor mir habe. Dieser ganze Wahnsinn in mir begann wie gesagt erst vor 1 Jahr nach meiner Ex-Freundin und wurde durch die Affäre denke ich nochmal verstärkt.
Ich hatte vorher ein absolut normales Verhältnis zu Frauen, abgesehen von dieser "Neigung", welche ich im Übrigen seit den Erlebnissen wieder abgelegt habe.
Ich würde dir wie gesagt gerne mehr erzählen über das Kapitel Mutter und ihr A-Freund, aber ich habe einfach so gut wie keine Erinnerungen mehr, wie es damals gefühltstechnisch bei mir aussah. Auch davon sind nur wenige Bilder im Kopf.
ich denke im Übrigen auch, daß diese Gewaltfantasien eine Art Betäubungsmittel bei mir sind.
Und ich weiß, dass ich noch einen Funken Mitgefühl habe, zumindest bei Leuten, die mir nahestehen, also auch bei meiner Mutter. Bei fremden Menschen, oder Menschen, zu denen ich eine oberflächliche Beziehung habe, wie Klassenkameraden, Arbeitskollegen, Nachbarn etc, regt sich einfach nichts.
Sie können weinen und es passiert nichts in mir. Im Gegenteil, es gefällt mir sogar und ich sehe gerne zu.
Ich möchte allerdings betonen, daß ich kein Helfer-Syndrom habe. Solche Leute zeichnen sich ja dadurch aus, daß sie sich erst dann gut fühlen, bzw gut fühlen können, wenn sie jemand anderem ihre Hilfe aufgedrängt haben bzw die Anerkennung, den Dank usw erfahren haben. So bin ich nicht.
Mir fällt auf, daß ich mich im Moment wahrscheinlich garnicht trauen würde zu fragen, warum sich meine Eltern haben scheiden lassen. Ich hätte Angst, die ganze Zeit belogen worden zu sein, bzw ich hätte Angst hinter die Fassade schauen zu müssen und meine Mutter bzw Vater (je nachdem, wer "verantwortlich" war) mit anderen Augen sehen zu müssen.
In dem Moment hätte ich wohl einfach Angst vor der Wahrheit.
Ich habe mich als Kind nie irgendwie ängstlich, allein gelassen, beeinflusst oder gar traumatisiert gefühlt. Ich war stets ein glückliches und frohes Kind. Ich hatte nie das Gefühl, daß mit mir irgendetwas nicht stinmmt. sprich, ich habe mich auch immer wohl gefühlt.
P.S. Orientier dich nicht so sehr an meinem Schreibstil. Ich war denke ich, schon immer relativ wortgewandt, hat sich auch in der Schule bemerkbar gemacht. Ich schreibe auch gerne und auch ausführlich und achte eben auch darauf, WIE ich es formuliere, lege da Wert drauf. Ich denke, das hat nichts mit "sensibel" zu tun oder so, ich kann dir auch versichern, daß ich es nicht wirklich bin, so gut kenne ich mich dan ndoch und da bin ich zu 100% klar und sicher.
Als Kind war ich es, aber mit den Jahren ist es deutlich weniger geworden und ich bin nicht sensibler als andere Menschen.
Ich weiß nicht, ob du Psychiaterin bist, ich bin es auch nicht, aber meine Theorie ist nach wie vor, daß die Ursache für diesen jetzigen Wahnsinn in mir die 2 Ex-Freundinnen waren und nicht irgendwo in der Kindheit zu finden ist.
Es gab zwar mit Sicherheit relativ prägende Ergebnisse, wie das mit dem Freund meiner Mutter, allerdings habe ich mich danach bis vor einem Jahr, was immerhin etwas mehr als 10 Jahre sind, nie auffällig gefühlt oder auffällig verhalten und auch noch keine "abweichenden" Gedanken gehabt.
Gruß
Ich denke nicht, daß ich übermäßig sensibel BIN. Ich war es vielleicht, aber daß ich durch diese Heulkrämpfe mal alles rauslassen konnte zeigt vielleicht, wie sehr ich es gebraucht habe bzw wie sehr ich etwas nachholen musste. Oder wollte.
Ihr Freund war nur gegen sie gewaltätig, uns hat er nie etwas getan. Ich kann dir leider keinerlei Information darüber geben, wie ich mich die Jahre mit ihm gefühlt habe, ich weiß es einfach nicht, bzw habe einfach keine Erinnerungen.
Sie hat sich wohl einfach nicht von ihm trennen wollen, da sie aus irgendeinem Grund an ihm hing.
Zu diesem Kapital fällt mir gedanklich wirklich nicht viel ein, sorry.
Ich glaube allerdings auch nicht, daß mich ihr armseeliger Anblick damals mit ihm irgendwie in mich eingebrannt hätte und ich jetzt ein Bild eines solchen "Wunschpartner" vor mir habe. Dieser ganze Wahnsinn in mir begann wie gesagt erst vor 1 Jahr nach meiner Ex-Freundin und wurde durch die Affäre denke ich nochmal verstärkt.
Ich hatte vorher ein absolut normales Verhältnis zu Frauen, abgesehen von dieser "Neigung", welche ich im Übrigen seit den Erlebnissen wieder abgelegt habe.
Ich würde dir wie gesagt gerne mehr erzählen über das Kapitel Mutter und ihr A-Freund, aber ich habe einfach so gut wie keine Erinnerungen mehr, wie es damals gefühltstechnisch bei mir aussah. Auch davon sind nur wenige Bilder im Kopf.
ich denke im Übrigen auch, daß diese Gewaltfantasien eine Art Betäubungsmittel bei mir sind.
Und ich weiß, dass ich noch einen Funken Mitgefühl habe, zumindest bei Leuten, die mir nahestehen, also auch bei meiner Mutter. Bei fremden Menschen, oder Menschen, zu denen ich eine oberflächliche Beziehung habe, wie Klassenkameraden, Arbeitskollegen, Nachbarn etc, regt sich einfach nichts.
Sie können weinen und es passiert nichts in mir. Im Gegenteil, es gefällt mir sogar und ich sehe gerne zu.
Ich möchte allerdings betonen, daß ich kein Helfer-Syndrom habe. Solche Leute zeichnen sich ja dadurch aus, daß sie sich erst dann gut fühlen, bzw gut fühlen können, wenn sie jemand anderem ihre Hilfe aufgedrängt haben bzw die Anerkennung, den Dank usw erfahren haben. So bin ich nicht.
Mir fällt auf, daß ich mich im Moment wahrscheinlich garnicht trauen würde zu fragen, warum sich meine Eltern haben scheiden lassen. Ich hätte Angst, die ganze Zeit belogen worden zu sein, bzw ich hätte Angst hinter die Fassade schauen zu müssen und meine Mutter bzw Vater (je nachdem, wer "verantwortlich" war) mit anderen Augen sehen zu müssen.
In dem Moment hätte ich wohl einfach Angst vor der Wahrheit.
Ich habe mich als Kind nie irgendwie ängstlich, allein gelassen, beeinflusst oder gar traumatisiert gefühlt. Ich war stets ein glückliches und frohes Kind. Ich hatte nie das Gefühl, daß mit mir irgendetwas nicht stinmmt. sprich, ich habe mich auch immer wohl gefühlt.
P.S. Orientier dich nicht so sehr an meinem Schreibstil. Ich war denke ich, schon immer relativ wortgewandt, hat sich auch in der Schule bemerkbar gemacht. Ich schreibe auch gerne und auch ausführlich und achte eben auch darauf, WIE ich es formuliere, lege da Wert drauf. Ich denke, das hat nichts mit "sensibel" zu tun oder so, ich kann dir auch versichern, daß ich es nicht wirklich bin, so gut kenne ich mich dan ndoch und da bin ich zu 100% klar und sicher.
Als Kind war ich es, aber mit den Jahren ist es deutlich weniger geworden und ich bin nicht sensibler als andere Menschen.
Ich weiß nicht, ob du Psychiaterin bist, ich bin es auch nicht, aber meine Theorie ist nach wie vor, daß die Ursache für diesen jetzigen Wahnsinn in mir die 2 Ex-Freundinnen waren und nicht irgendwo in der Kindheit zu finden ist.
Es gab zwar mit Sicherheit relativ prägende Ergebnisse, wie das mit dem Freund meiner Mutter, allerdings habe ich mich danach bis vor einem Jahr, was immerhin etwas mehr als 10 Jahre sind, nie auffällig gefühlt oder auffällig verhalten und auch noch keine "abweichenden" Gedanken gehabt.
Gruß
Hallo Voodoochild!
Allein dass du so schreiben kannst, wie du es tust und die Gedanken, die du dir machst...
Allein dass du wahrnimmst, dass es diese zwei Seiten in dir gibt...
Allein dass du wahrnehmen kannst, dass du Unbehagen vor dem Nachfragen bei deinen Eltern hättest...
zeigt mir, dass du über Wahrnehmungskapazitäten und ein selbstreflexives Sensorium verfügst, das bei Gott nicht selbstverständlich ist.
Wieviele Menschen habe ich getroffen, die vollkommen ablenken, wenn man sie was Persönliches fragt!
Viele Menschen wissen einfach überhaupt nicht, wie sie sich fühlen, sondern lenken sich ständig mit Selfies oder massivem Sport oder Arbeit ab.
Wenn ich also schreibe, dass ich das Gefühl habe, dass du sehr sensibel bist, dann sehe ich das im Hinblick auf das ganze Bild.
Und mit sensibel meine ich auch nicht "Weichei" oder "weinerlich", sondern eher empfangsbereit und zugänglich für Emotionen, Unterschwelliges und nicht Offensichtliches und die Auseinandersetzungsfähigkeit damit.
Da gibt es wie gesagt Menschen, die alles ins Lächerliche ziehen müssen (krampfhaft) oder die ständig abwehren müssen, weil sie einfach nicht erspüren können, wie sie sich fühlen und sich auch davor scheuen, genau hinzublicken.
Oder welche, die schlicht fragen: "was meinst du denn damit?" und überhaupt nicht verstehen, wenn man nachfragt.
Und solcherart gibt es viele!
Aber zurück zum Eigentlichen.
Deine Ausführungen geben mir mehrere Hinweise, dass da bestimmte Probleme dagewesen sein mussten, die an einem Kind nicht spurlos vorübergehen können.
Eine leidende Mutter ist eine der größten emotionalen Aufwühlungs- und Gefahrenquellen für die Kinderseele.
Und deine Mutter muss gelitten haben. a) ihr Partner stirbt plötzlich b) sie wird bedroht, geschlagen und ihr wird der Arm gebrochen c) sie wollte sich umbringen bzw. hat dies aus lauter Verzweiflung angedroht, mit Messer und allem drum und dran.
Dass sie nicht gelitten hat, ist einfach nicht möglich.
Und eine Mutter, die leidet, die kann das vor einem Kind nicht verstecken. Besonders nicht, wenn sie dem Kind nahe ist.
Und wenn sie dem Kind nicht nahe ist, dann liegt sowieso was im Argen.
Dass du das Gefühl hast ein glückliches und fröhliches Kind gewesen zu sein, ist nicht ungewöhnlich.
Ich kenne Kinder, die sind missbraucht, geschlagen und / oder verlassen worden und hatten auch das Gefühl eine glückliche Kindheit gehabt zu haben.
Es gibt viel Literatur und Studien dazu.
Der Grund liegt darin, dass ein Kind das Schreckliche emotional nicht aufnehmen kann und sich irgendwie davon abspaltet bzw. das Schreckliche umdeutet, sodass es nicht mehr so schrecklich ist. So kann es emotional überleben.
Aber dabei geht was im Kind kaputt. Es tötet einen Teil von sich selbst ab, um emotional überleben zu können.
Die Kindheit lang geht das gut. Aber es kommt zurück in der Adoleszenz bzw. im Erwachsenenalter.
Meist nach einer ganz anders gearteten Krise, wie z.B. einer Trennung oder einem Verlust (Todesfall) oder Krankheit.
Und dann geht's los.
Eine leidende Mutter gehabt zu haben, die sogar geschlagen worden ist, und zudem es nicht geschafft hat, sich sofort zu trennen - und an diese Zeit keine Erinnerungen zu haben, bzw. nur sehr eingeschränkte (obwohl du da ja schon 7,8,9,10 Jahre alt gewesen warst) ist leider kein gutes Zeichen.
Eine weinende bzw. ängstliche Mutter ist für ein Kind leider eins der schlimmsten Bilder. Und wenn dieser Zeitraum sich über Monate und Jahre erstreckt - ist das für ein Kind traumatisch.
Kein Kind der Welt kann sowas unbeschadet wegstecken. Auch wenn es sich nicht daran erinnern kann und das Gefühl hat, glücklich gewesen zu sein.
Kein Kind, das seine Mutter liebt, und jedes seelisch gesunde Kind liebt seine Mutter, könnte sowas gut und ohne Schaden genommen zu haben, aushalten.
Wie gesagt, dass sowas dann erst viele Jahre später durchbricht, ist eher die Norm als die Ausnahme.
unten geht's weiter...
Allein dass du so schreiben kannst, wie du es tust und die Gedanken, die du dir machst...
Allein dass du wahrnimmst, dass es diese zwei Seiten in dir gibt...
Allein dass du wahrnehmen kannst, dass du Unbehagen vor dem Nachfragen bei deinen Eltern hättest...
zeigt mir, dass du über Wahrnehmungskapazitäten und ein selbstreflexives Sensorium verfügst, das bei Gott nicht selbstverständlich ist.
Wieviele Menschen habe ich getroffen, die vollkommen ablenken, wenn man sie was Persönliches fragt!
Viele Menschen wissen einfach überhaupt nicht, wie sie sich fühlen, sondern lenken sich ständig mit Selfies oder massivem Sport oder Arbeit ab.
Wenn ich also schreibe, dass ich das Gefühl habe, dass du sehr sensibel bist, dann sehe ich das im Hinblick auf das ganze Bild.
Und mit sensibel meine ich auch nicht "Weichei" oder "weinerlich", sondern eher empfangsbereit und zugänglich für Emotionen, Unterschwelliges und nicht Offensichtliches und die Auseinandersetzungsfähigkeit damit.
Da gibt es wie gesagt Menschen, die alles ins Lächerliche ziehen müssen (krampfhaft) oder die ständig abwehren müssen, weil sie einfach nicht erspüren können, wie sie sich fühlen und sich auch davor scheuen, genau hinzublicken.
Oder welche, die schlicht fragen: "was meinst du denn damit?" und überhaupt nicht verstehen, wenn man nachfragt.
Und solcherart gibt es viele!
Aber zurück zum Eigentlichen.
Deine Ausführungen geben mir mehrere Hinweise, dass da bestimmte Probleme dagewesen sein mussten, die an einem Kind nicht spurlos vorübergehen können.
Eine leidende Mutter ist eine der größten emotionalen Aufwühlungs- und Gefahrenquellen für die Kinderseele.
Und deine Mutter muss gelitten haben. a) ihr Partner stirbt plötzlich b) sie wird bedroht, geschlagen und ihr wird der Arm gebrochen c) sie wollte sich umbringen bzw. hat dies aus lauter Verzweiflung angedroht, mit Messer und allem drum und dran.
Dass sie nicht gelitten hat, ist einfach nicht möglich.
Und eine Mutter, die leidet, die kann das vor einem Kind nicht verstecken. Besonders nicht, wenn sie dem Kind nahe ist.
Und wenn sie dem Kind nicht nahe ist, dann liegt sowieso was im Argen.
Dass du das Gefühl hast ein glückliches und fröhliches Kind gewesen zu sein, ist nicht ungewöhnlich.
Ich kenne Kinder, die sind missbraucht, geschlagen und / oder verlassen worden und hatten auch das Gefühl eine glückliche Kindheit gehabt zu haben.
Es gibt viel Literatur und Studien dazu.
Der Grund liegt darin, dass ein Kind das Schreckliche emotional nicht aufnehmen kann und sich irgendwie davon abspaltet bzw. das Schreckliche umdeutet, sodass es nicht mehr so schrecklich ist. So kann es emotional überleben.
Aber dabei geht was im Kind kaputt. Es tötet einen Teil von sich selbst ab, um emotional überleben zu können.
Die Kindheit lang geht das gut. Aber es kommt zurück in der Adoleszenz bzw. im Erwachsenenalter.
Meist nach einer ganz anders gearteten Krise, wie z.B. einer Trennung oder einem Verlust (Todesfall) oder Krankheit.
Und dann geht's los.
Eine leidende Mutter gehabt zu haben, die sogar geschlagen worden ist, und zudem es nicht geschafft hat, sich sofort zu trennen - und an diese Zeit keine Erinnerungen zu haben, bzw. nur sehr eingeschränkte (obwohl du da ja schon 7,8,9,10 Jahre alt gewesen warst) ist leider kein gutes Zeichen.
Eine weinende bzw. ängstliche Mutter ist für ein Kind leider eins der schlimmsten Bilder. Und wenn dieser Zeitraum sich über Monate und Jahre erstreckt - ist das für ein Kind traumatisch.
Kein Kind der Welt kann sowas unbeschadet wegstecken. Auch wenn es sich nicht daran erinnern kann und das Gefühl hat, glücklich gewesen zu sein.
Kein Kind, das seine Mutter liebt, und jedes seelisch gesunde Kind liebt seine Mutter, könnte sowas gut und ohne Schaden genommen zu haben, aushalten.
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