Speziell: Mein Vater - Allg.: Passiv-Agressive Menschen

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Miss_Understood
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Speziell: Mein Vater - Allg.: Passiv-Agressive Menschen

Beitrag Sa., 23.11.2013, 17:50

Liebe Mitforenschreibende,

neben etlichen anderen Themen beschäftigt mich gerade mal wieder das Verhältnis zu meinem Vater. Genauergesagt ist es was den Kontakt anbelangt ausschliesslich von Notwendigkeiten und Zwecken geprägt und vom Nähefaktor äusserst - hm - leer, hohl, distanziert. Und obwohl ich dachte vor Jahren nach einem sehr großen Streit damit einigermassen abgeschlossen zu haben - und auch die Dauerstreits ausblieben bzw. ich mich geweigert habe diese zu führen - haben wir mit dieser Umgangsweise GAR KEINEN Kontakt. Wünsche ich mir welchen? Irgendwie schon. Gleichzeitig ist mir jede zu-nah-zu Nähe zu wider.

Ich bin extrem überbehütet und nahezu stasihaft überwacht aufgewachsen. Telefongespräche mithören, Briefe und Tagebücher lesen. Strengste Verbote bis ich 18 war und darüber hinaus. Ich habe zwar viel gekämpft, aber bis ich dann letztendlich mit 21 erst zuhause auszog und auch noch später spürte ich das äusserst ungesunde Gummiband meiner desolaten Erziehung. Nach einem sehr krassen Familienstreit vor über 10 Jahren hat sich meine Mutter für ihr (ebensolches überwachendes) Verhalten entschuldigt - was ich gut annehmen konnte - und sie hat sich seitdem auch sehr verändert und unser Verhältnis ist relativ gut und nah.

Was für meinen Vater allerdings bis heute und auch aufgrund mehrfacher Versuche mit ihm darüber zu sprechen seit meiner ersten Therapie vor mehr als 10 Jahren, absolut nichts verwerfliches, sondern ganz normales war. Ich verstand es inzwischen, weil er ja es selbst auch als Kind unter 7 Geschwistern nicht anders kannte eben als keinerlei Privatsphäre zu haben. Aber - ich merke, dass es mich nach wie vor beschäftigt, beeinträchtigt und ich anscheinend emotional so unzureichend bin, dass ich da immer noch was erwarte (ein Verstehen seinerseits, eine Art Entschuldigung oder wenigstens ein fruchtbares Gespräch!).

Zwischendurch, mehrere Jahre versuchte ich damit abzuschliessen, aber ich finde es schon sehr hart, zwar einen noch lebenden Vater zu haben, der seine 'Liebe' (tut er das? keine Ahnung) wenn dann nur zeigt in dem er mir bei irgendwas hilft, dazu auch weite Wege in Kauf nimmt (handwerkliches, technisches - sein Angebot mir beim Umzug zu helfe habe ich seinerzeit ausgeschlagen, es wäre mir einfach viel zu stressig geworden). Mittlerweile - seit etwa einem Jahr ist es so, dass er selbst 'Hilfen' so kopfschüttelnd halb daneben ausführt, dass er vielleicht 1/3 macht, und die anderen 2/3 ignoriert oder so ausführt, dass mir die Enttäuschung, der Ärger, der Frust darüber das gefühlte Dankbarseinmüssen darüber total vergällt.

Typisches Beispiel von sehr vielen: Da ich einige Dinge meiner verstorbenen Tante verkaufen möchte, bitte ich ihn Fotos zu machen und mir diese zukommen zu lassen. Er solle bitte unbedingt warten, bis ich ihm den Link zu einer Uploadseite herausgesucht habe, damit meine Mailbox nicht überquillt (er kann - sonst technikaffin - offenbar nicht die Bildgröße herunterrechnen), weil ich doch auf Antworten wegen Bewerbungen warte. Was passiert? Er schickt es trotzdem 20 min nach dem Telefonat an meine Mailadresse!

Kurz und gut: er hört oft einfach nicht zu! Selbst wenn ich ihn am Schluss solcher Bitten nochmal frage: Hast du das auch verstanden? Er grummelt (ja - genau grummelt) was von hmhm ... und dann sowas! Oder er benimmt sich wahlweise wie ein ungezogener kleiner Junge! Auch gegenüber meiner Mutter. Ignorant. ABSOLUT ignorant! Ruhige Gespräche kommen nicht an. Ausraster auch nicht. NICHTS! GAR NICHTS! NULL! Meine letzte Beschwerdemail nach dieser Fotomailaktion beinhaltete den (ja, ich konnte nicht mehr) anklagenden Satz: "Ich wette, du wirst auch wieder diese meine Nachricht ignorieren, wie immer!" Das Maximum zu dem er hinzureissen ist, ist: "Du weisst doch, dass ich nicht gerne schreibe!" ****Ergänzung: In dem Fall kam seit zwei Wochen NULL Resonanz. NULL! Mich regt das kollosal auf! Das Schlimmste: es NÜTZT nichts! Wenn MIR auch nur ein guter Bekannte mit so einer Mail käme, würde ich SOFORT mit dem missverständnis aufräumen und anrufen! Mindestens! Erwarte ich da wirklich zu viel???? Darf man von den Menschen, gar vom eigenen Vater NICHTS erwarten? GAR NICHTS?****

Ja, meine Mutter sagt auch, einen Mitte 60-jährigen Mann kann man nicht mehr erziehen. Sie leidet vermutlich noch mehr unter seiner Sprachlosigkeit. Tja. Merkt er selber nicht, dass er SO keinen guten Kontakt HAT? Reicht ihm das wirklich?


(ff)
Zuletzt geändert von Miss_Understood am Sa., 23.11.2013, 18:29, insgesamt 1-mal geändert.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Miss_Understood
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Beitrag Sa., 23.11.2013, 17:54

Wenn ich mich dann wirklich mal traue, ihm zu sagen: "Papa, mir geht es nicht gut, weil ..." oder auch "Mir geht es gut, weil ..." dann kommt da auch nur ein gebrummeltes 'hmhm." Ich habe keine Ahnung, was in diesem Fleischklops vor sich geht. Ich renne gegen Fettwände! Und - das Schlimmste ist: ich würde ihm wenigstens mal gerne (?) sagen, dass ich damit aufhöre. Selbst DAS würde er wohl, wenn nur dann bemerken, wenn ich ihn für tot erkläre.

Solche eine Email. Oder solche Hammersätze verfasse ich nun innerlich schon seit Tagen. Aber: würde das wirklich etwas nützen? Wogegen kämpfe ich denn?

Papa, du bist für mich doch sowieso gestorben so ohne Kontakt.

Meine Eltern planten mich bald wieder zu besuchen. Das letzte Mal war fast wieder eine Katastrophe. Ja, er hilft mir, aber wie gesagt 1/3 gut (und ich HABE halt sonst keinem, der dies oder jenes KANN und oder die Werkzeuge oder Auto hat etc.) und der Rest so strapaziös, dass es alles andere überdeckt - und ich mich trotzdem absolut undankbar fühle, weil ich dann so einen Stress mache! AUch DAS habe ich das letzte Mal versucht ihm nahe zu bringen: Papa, ich finde es so total schwer dir dankbar zu sein ... usw. - auch darauf: bestenfalls (!) Schweigen im Walde. Oder manchmal "Och hör auf mit deinem Psychogelaber!" (O-Ton)

Ich möchte jetzt keine supertiefen Gespräche mit ihm, da merke ich shcon, dass mir sein Verhalten von früher noch Narben hinterlassen hat, ALLES von mir wissen zu wollen, heimlich (Tagebuchlesen etc.) - aber eben schon mehr als GAR nichts!

Ich habe nun meiner Mutter gesagt - abgesehen davon, dass es ohnehin nach dem letzten Streit sehr klar war, dass sie das nächste Mal NICHT bei mir übernachten, sondern sich eine Pension suchen müssen (ich BIN nunmal kein Hotel!) - möchte ich am liebsten, dass sie alleine kommt. Ich fürchte allerdings, dass sie das nicht tun wird, angeblich weil sie das nicht kann - aber nun ja ...

Irgendwie muss es doch möglich sein auch einem schweigenden und damit völlig passiv-agressiven Verhalten mal Grenzen zu setzen? Ich hasse es eigentlich sehr jemanden mit Kontaktenzug zu 'erziehen', zumal das ja paradoxerweise bei jemand, der ohnehin sich als schweigender Sandsack zeigt gegeben ist (eben: KEIN Kontakt!) oder mitzuteilen wie das ankommt, so dass es eben ANKOMMT. Oder eben den Kontaktabbruch mitzuteilen? Mir fiel dazu nur die äusserst zynische Formulierung ein: "Ja, wir haben ja EH keinen Kontakt, von daher, kannste das ja sicherlich leicht verstehen." *rolltaugenübersichselbst ... Oder einfach am Telefon mal zu schweigen? (Er würde dann wohl einfach bloss an einen techn. Defekt denken!) Er ruft von sich aus mich so 1-2/Jahr an, sonst ist es IMMER meine Mutter mit der ich telefoniere.

Nur - wie? Wie geht man mit dieser passiv-agressiven Nichtkommunikation um? Eben auch - GAR nicht?

Habt ihr Ideen dazu? Kennt das jemand?

SEHR ratloser Gruß

Miss Understood
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peppermint patty
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Beitrag Sa., 23.11.2013, 18:16

Liebe Miss,

dass was Du schreibst erinnert mich sehr an dem Vater- Tochter- Verhältnis einer guten Freundin von mir. Weil es sie belastet haben wir es immer wieder mal als Thema.

Auch da handelt es ich um einen großen Jungen, der so wenig mit der Aussenwelt im Kontakt ist, sein verletzendes, ignorantes Verhalten weder bemerkt noch reflektiert. Auch scheint er keine Verantwortung für sein Verhalten übernehmen zu wollen. Da diese Freundin oft enttäuscht von dem Verhalten ist, versucht sie ihre eigenen Erwartungen herunterzuschrauben, um diese Enttäuschungen nicht so oft erleben zu müssen. Was sie vom Vater gerne hätte, versucht sie anders/von anderen zu bekommen.

Dabei geht es natürlich auch um so Themen "Wie kann er sich so verhalten - bedeute ich ihm denn nichts?" Das sind schon schwere Themen - aber letztendlich kann sie es nur mit ihrem Vater besprechen, was sie schon oft versucht hat. Leider kam dabei nie etwas "brauchbares" dabei heraus - er ist halt, nach ihrer Einschätzung, selbst ein bedürftiges Kind. Das äussert sich so, dass er idR bei allen Themen, in der sie von sich reden mag, sofort auf sich lenkt und ihr seine Geschichten aufdrängt. Er kann thematisch niemals bei ihr bleiben. Oder er jammert herum, weshalb er einem Wunsch (keine großen) von ihr leider nicht erfüllen kann. Auch sucht er immer wieder Bestätigung bei ihr.

Ich denke, ihm reicht dieser oberflächliche Umgang mit seiner Tochter. Mehr kann er wahrscheinlich nicht geben. Sie versucht ihn so zu nehmen wie er ist, wobei sie den Kontakt dosiert und dabei mehr auf ihre Grenzen achtet, so dass es nicht so schnell zu keinen erneuten Verletzungen kommen kann.

Ändern kann man Eltern - so wie andere Menschen - nicht. Aber dass weisst Du ja selbst.

Schön, dass es mit Deiner Mutter immerhin besser läuft.

Ich weiis nicht, ob Du etwas damit anfangen kannst

LG,
pp

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Miss_Understood
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Beitrag Sa., 23.11.2013, 18:40

Danke liebe PP - ja, ähnlich wohl wie bei deiner Freundin.

Das ist ein wihtiger Satz: dass ich es nicht zu erneuten verletzungen kommen lasse.

Ich glaube GENAU das ist bei uns das vertrackte.
Ich HABE/HATTE als KIND ja die (ungesunde zu nahe) Nähe, da habe ich ihn auch gespürt. Und irgendwas versucht dann in mir diese doch nochmal herzustellen - inclusive natürlich der Verletzungsgefahr - eben, weil ICH mich dann 'zu sehr' öffnen würde bzw. es manchmal auch tue/tat - wenn ich mich sehr emotional zeige aka ausraste, wüte. Letzteres habe ich fast abgestellt, es kam nach etwa drei vier Jahren eben beim letzten Besuch das erste Mal wieder vor.

Gibt es wirklich keine andere Möglichkeit mit einem Sandsack/Fettklops, der einfach schweigt in Kontakt zu kommen? Immerhin verhält er sich gegenüber fast allen so, auch meine Mutter beklagt sich darüber manchmal. Ich habe schon öfter zu ihr gesagt, dass ich froh bin nicht mit ihm verheiratet zu sein. Komme mir dabei auch sehr hart vor. Und den eigentlichen Satz ("Es würde mir nichts ausmachen/ich würde es begrüßen, wenn du dich trennen würdest") wage ich nicht auszusprechen. Aber - na ja - mit Mitte 60 trennt man sich ja offenbar nicht mehr.
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Eremit
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Beitrag Sa., 23.11.2013, 18:46

Was zwingt Dich dazu, mit ihm Kontakt zu haben? Ihr könnt eben nicht miteinander. Vielleicht will er einfach seine Ruhe haben.

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(V)
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Beitrag Sa., 23.11.2013, 18:58

Ich bin so frei, verschwinde aber auch gleich wieder:

Ich kenne all das, kann daran aber KEIN passiv-aggressives Verhalten entdecken. Denn passiv-aggressiv würde eine Art Absicht voraussetzen, den anderen z.B. durch Verweigerung zu bestrafen. Derjenige versucht IRGENDETWAS zu erreichen bzw. durch das passiv-aggressive Verhalten seinen Gegenüber zu manipulieren. Oft auch mit einem Leidensdruck für den Betroffenen, weil man sich damit sehr oft selbst im Weg steht.

All das sehe ich hier nicht. Sondern nur einen Mann, der halt einfach so ist, wie er ist, und du, die Du von seinem So-Sein verletzt bist, und deswegen eine ABSICHT dahinter vermutest. So als ob er so ein schweigsamer Sandsack wäre, einzig und alleine um Dich zu quälen. Oder um... ja, warum genau tut er dir das deiner Meinung nach noch mal an? Du denkst, dass etwas MIT DIR bzw. Eurer Vater-Tochter-Verhältnis zu tun habe. Aber vielleicht ist er einfach so, völlig unabhängig davon, völlig unabhängig von dir?

Was mangelnde Privatsphäre, totale Überwachung und Grenzverletzungen angeht: ich befürchte, dass ist genau die Art, wie solche Männer ihr Interesse zeigen. Dann bekommen sie von den Kids eins auf den Deckel, verstehen nicht wieso, ziehen sich zurück, nur um dann den Vorwurf zu hören zu bekommen, dass sie ja so desinteressiert seien. Für diese Generation von Männer ganz gewiss schwer verständlich. Und Worten und Reden ("Psychogelaber") gegenüber ohnehin verschlossen, wo sich die Katze natürlich auch wieder in den Schwanz beißt: denn wären es KOMMUNIKATIVE Väter, die mit Gerede was anfangen könnten, gäbe es das Problem nicht.

Tja, REDEN ist eben doch nicht alles. Und ich bin sicher, auch wenn du noch weitere 40 Jahre aufstampfst, du wirst ihn mit Worten nie erreichen. Ich verweise daher an sämtliche NON-VERBALE Arten, mit jemanden zu kommunizieren. Zum Beispiel... (ich glaube, da ist so ein Männerding, gerade bei dieser Sorte...) schweigend nebeneinander was machen. Ja, ich weiß, so WORT-und-REDE-fixierte Frauen wie du oder ich rollen sich dabei erst mal die Fußnägel auf: wie kann das Nähe sein, schweigend zusammen angeln oder handwerken oder was das Klischee halt hergibt? *FUSSNÄGEL AUFROLL*. Oder mein Ex-Ehemann, der mich oft damit aufzog, dass seine besten Männergespräche die seien, als man nebeneinander 10 min in den Sternenhimmel starrte, der einem dem anderen ein Bier gibt und man dann aufsteht mit dem Worten: "Danke für's Gespräch!"

Ja, ich weiß, für jemanden wie uns unvorstellbar. Aber vielleicht einfach mal akzeptieren, dass ANDERE Menschen anders kommunizieren, andere Bedürfnisse haben, und das REDEN, REDEN, REDEN nicht für alles und jeden ein Heilmittel ist. Und mal am Rande, ich hab auch knapp 40 Jahre gebraucht um zu lernen, dass man mit jedem reden kann, wenn man nur will und sich an Grundregeln hält, aber nur mit Wenigen kann man wirklich gemeinsam Schweigen.

Zurück zu deinem Vater, wenn du Nähe bzw. "emotionalen" Kontakt herstellen willst, dann nicht über das Reden. Lass ihn was reparieren (und sei's nur zum Schein) und helfe ihm, ohne zu widersprechen. Oder frag ihn um handwerklichen Rat, stell dich ein wenig "mädchenhaft dumm", und sei's nur zum Scheine, das gibt ihm Möglichkeiten sich innerhalb SEINER Grenzen und Rollen wohlzufühlen. Oder baut was zusammen. Oder du suchst dir irgendeinen Lebensbereich aus, in dem du ihm (gefahrlos) Einblick gewähren kannst.

Im Moment bist du dann halt doch der klassische Doublebind: Du willst, dass er Interesse zeigt, aber lässt dir auch nicht in die Karten schauen. Natürlich, nach der ganzen grenzübergreifenden Überwachen verständlich, aber für so Semester wie ihn sicherlich kaum bis gar nicht nachvollziehbar.
Und vielleicht könnte man auch in Erwägung ziehen, dass AUS SEINER SICHT das Lesen von Tagebüchern keine Tabu-Bruch, sondern gelebtes Interesse war? Pfff! Meine Güte, ich würde meinen Eltern gleich mehre 100 Seiten PT-Blogs vor die Füße kotzen, wenn sie es nur lesen würden. Werde sie nicht. Nie. Natürlich klingt das ein wenig zynisch, ich möchte einfach nur dazu motivieren, es mal aus SEINER Sicht zu sehen und auf die Widersprüchlichkeit hinweisen, die du ihm gegenüber ausstrahlst.

Mein Vater ist ja sehr ähnlich gestrickt. Oft bekam ich zu hören, er meine es in Wahrheit vermutlich nur gut. Ja, vor allem von dir bekam ich das sehr oft zu hören, und ich dachte mir oft: Dass muss sie sagen, weil sie es für sich selbst so sehen will/muss, das hat aber wenig MIT MEINEM FALL zu tun, sondern eher mit IHREM Verhältnis zum Vater. Aber nicht mit mir. Nämlich dass ich es in meinem Fall trotzdem nicht glaube, liegt an ANDERN Eigenarten, aber nicht an den hier beschriebenen Verhaltensmuster. Da würde sogar ich davon ausgehen, dass es nicht böse gemeint ist.

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Beitrag Sa., 23.11.2013, 20:59

Ja, Eremit - was 'zwingt' mich? Mein Bedürfnis nach Nähe generell. Was aktuell gerade wieder groß ist. Eben - weil sich ALLE, wirklich ALLE näheren Freunde die in der Nähe wohnen zurückzogen, inclusive zwei Emailfreundinnen schon eine Weile (bzw. drei, jene aber schon weit über ein Jahr, was irgendwie auch nachvollziehbar ist, da sie überwiegend in die Geschichte mit meinem vorletzten Freund involviert war und die ja schon lange Geschichte ist).

Wieso suche ich denn nun schon wieder den Kontakt da, wo er ungut und oder besonders schwer ist, besonders 'kritisch', was mögliche Verletzungen anbelangt? Weil ich mir dann schon wieder bewiese, dass es schwer ist? Dass ich damit den Glaubenssatz füttere, dass ich es eben schwer habe wirkliche Nähe zu finden?

Eben. Ich sollte dort suchen, wo 'etwas' geht. Da geht es mir dann oft zu langsam, ich scheine dann zu drängeln. Ich weiß nicht, ob es diese Nähe, die ich glaube zu brauchen überhaupt GIBT! Oder ob ich bisher nur auf die Menschen traf, die dazu nicht in der Lage waren - eben: Resonanzprinzip.

Irgendetwas paralleles passierte da aber in letzter Zeit in mir. Aber auch das schwankt genau so wie der Kontakt zu jenen zwei neuen Bekannten - einer, die vielleicht eine Freundin werden könnte - und - ja, eben den im anderen Thread erwähnten Peter. Der mich durch seine absolute offene Art - und durch seine wirklich erwartungsfreie Liebeserklärung zwar zunächst überfallen hat, so dass ich ihn bremste, aber ich spüre wie das noch immer nachklingt - und jetzt, wo er tatsächlich auch auf Abstand gegangen ist, ich ihn nun endlich gern wirklich mal treffen wollen würde - zwar noch keine Ahnung, was da passieren wird und ob ich ihn nicht enttäuschen werd, wenn ich mich nicht ver-liebe - aber SOLCHE Menschen würden mir wirklich GUT tun. Die, die LIEBEN können.

Mir fällt dieser Song ein "Du trägst keine Liebe in dir" - ich fürchte, ich muss das von meinem Vater behaupten. Habe zugleich dann erst mal Sorge, wie es bei mir aussieht. Wobei - ich würde ganz sicher sagen, dass ich lieben kann, dass ich das Gefühl kenne. Dass ich damit leider aber SO vorsichtig geworden bin, dass ich es oft genug totdiskutiere aus Angst enttäuscht zu werden. Eben WEIL ich bisher vorrangig auf Männer gestossen bin, die eben genau so ein Problem haben. Vielleicht nicht mit der Liebe, aber mit der Nähe! Oder doch mit der Liebe? Sei es weil zu wenig oder - von mir auf sie ausgestrahlt zuviel?

Liebe und Nähe sind zwei paar Schuhe. Ja.
Allerdings wünsche ich mir da irgendetwas ausgeglichenes. Weder große Liebe und weite Ferne noch erdrückende Nähe ohne wirkliche Liebe! Heiwei - jetzt habe ich auch noch Ansprüche darin wie sich Liebe zeigen sollte?
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Miss_Understood
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Beitrag Sa., 23.11.2013, 21:14

Was meinen Vater anbelangt: er ist erreichbar. Dazu muss man aber nicht nur den Holzhammer auspacken, sondern ihm gleich ein ganzes Haus auf den Kopf werfen. Da ich nicht möchte, dass man das mit mir macht, und auch mit mir wurde es schon gemacht, zwar vermute ich aus Hilflosigkeit, aber dann gab es einige Sätze, die derartig final destruktiv waren, dass sie es mir fast unmöglich machten auch die guten und fruchtbaren Zeiten wertzuschätzen, weil dabei neue Verletzungen entstanden, die den alten ursprünglichen in nichts nachstanden. Bei meiner Schwester habe ich mehrfachen 'Versöhnungs'versuchen danach kapitulieren müssen. Und (V)- danke, dass du hier schreibst, ich bin überrascht darüber - wenn ich ehrlich bin, ich weiß nicht, ob ich dir damit unrecht tue - mehr möchte ich dazu auch nicht schreiben - habe ich heuer keine Kraft meiner Angst dir diesbezüglich einer neuerlichen Annäherung zu begegnen, auch wenn ich ja weiß, dass du und ich sehr ähnliche Väter haben. Und ich mitfühlend bei dir mitgelesen habe die letzte Zeit.

EINMAL. EINMAL in meinem ganzen Leben hat er wirklich echt entsetzt reagiert, als ich mit Kontaktabbruch gedroht habe. Sowieso Kontaktabbruch - das Konzept kann ich eigentlich nicht. Aber 'weniger Kontakt' krieg auch auch nur schwer hin. Als ich das erste Mal (auch nach einem sehr fetten gebrochenen Versprechen bzw. nicht zuhören seinerseits - mir zu helfen, wonach er dann selbst doch die finanzielle Entschädigung übernahm, das war wirklich sehr kritisch und gemein) ihm am Telefon sagte, dass ich SO nicht mehr könne und keinen Kontakt mehr will und deshalb auch an Weihnachten nicht nach Hause fahren würde, weinte er am Telefon - ich solle das nicht doch auch tun wie seine Mutter! Ich habe bis heute nicht verstanden, was er damit meinte. Ihren Tod - sie starb relativ früh kurz nach seiner Verlobung als er (auch sehr jung) 23 war - mit meiner Mutter, so dass die geplante Hochzeit wegen der Trauerzeit ein Jahr verschoben werden musste. Nachwuchs war da bereits in Planung bzw. ja ganz normal zu der Zeit. Ein sehr gefundenes Thema für Familienaufsteller ... jaja ...

Nach diesem Flehen seinerseits am Telefon lies ich mich dann überreden DOCH zu kommen. Ich bin doch kein Unmensch! Zwei oder drei Jahre später gab es den Eklat mit meiner Schwester, das Jahr drauf kam ich dann nicht.

Aber: damals gab es noch sehr viele Streitereien und eben - ich hatte dann irgendwann keine Kraft mehr dafür - ABER diese Streits waren der einzige EMOTIONALE Kontakt zu ihm! SO wie ich zuweilen über Tränen in Kontakt trete ging er über richtig richtig harten Streit! Und seit ich das aufhörte - nun - gibt es eben KEINEN Kontakt - und manchmal habe ich die Theorie, dass er all diese 'Fehler' nur macht, damit ich endlich mal wieder fett mit ihm streite!!!! Ich mag nicht mehr. Tat es nicht mehr. Und jetzt, jetzt klopft das Vermissen des Kontakts ganz ganz stark an.

Und wenn man jetzt mich nochmal psychosomatisch analysieren würde (auch das bin ich leid, ich glaube deshalb mache ich auch so schnell dicht, es kommt genau dem übergriffigen gleich, was mein Vater da in meiner Kindheit tat, gefühlt, obwohl mein Verstand da mir immer sagen muss, dass ich das eine vom anderen genau so zu unterscheiden habe wie dass ich die Wahl habe psycho-somatische Interpretationen als solche zu glauben - oder auch nicht) scheint es auf der Hand zu liegen: ich habe ALLE. Und zwar wirklich ALLE Krankheiten, die in seiner Familie vorkommen. Es scheint fast wie verhext/verschworen. Vielleicht klopft auch DAS gerade wieder an. Wie früher, als ich IHM quasi direkt die Schuld gab an meinem Haarproblem. Ich meine eigentlich, wenn ich so in mich höre, das abgelegt zu haben. Hm. Komisch ist das. Aber jetzt habe ich noch was zweites UND drittes. Und vielleicht sogar noch was viertes. An 'Familien'-Krankheiten. Ich bin es leid. Eben. Und da suche ich eben Wege des 'Schluss damit'. Will ich nur stellvertretend dessesn da es mir eben NICHt möglich erscheint mit einem herzhaften 'Schluss damit' meine Krankheiten zu besiegen nun mit meinem Vater Schluss machen? Weil das DOCH der einfachere Weg zu sein scheint? Nein, ich will ihn ja nicht umbringen, nicht sowas. Aber im Grunde IST er ja gestorben für mich. Sofern ich eben zu erschöpft bin für weiteren 'Kontakt im Streit'.

Unstrukturierte Gedanken und (wenig zu Bildschirm gebrachte, aber gefühlte) Gefühle dazu ...
es arbeitet ...
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Beitrag Sa., 23.11.2013, 21:37

Mag sein, dass ich jetzt vieles nicht verstanden habe, was Du meinst und fühlst.

Aber wenn ich mir vorstelle, mit einem Menschen nur mit/durch Streit in Kontakt kommen zu können, was ist das denn dann für ein Kontakt? Welche Qualität kann mir so eine (Pseudo)-Nähe geben? Ich würde sagen keine!!

Ich finde es immer wieder schwierig nachzuvollziehen, wieso man sich solche Kontakte antut auch wenn es die eigene Familie ist.
Ein Kontakt, der mich schädigt, mich schwächt, mir meine Energien raubt - und mir vor allem NICHTS zurückgibt von dem was ich reinstecke - was will ich damit?

Es sei denn ich gehe erwartungslos auf mein Gegenüber zu und nehme mir von dem was mir geboten wird. Das ist aber im Familienkontext schwer möglich wegen der persönlichen Verwicklungen und der damit verbundenen Intoleranzen.

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Beitrag Sa., 23.11.2013, 21:52

Liebe PP - ja, die Frage ist sehr berechtigt! Es scheint, so auch bei uns in der Familie sehr hartnäckige, langlebige und pervertierte Muster zu geben, die da in die Richtung gehen wie: "Ich kann dir meine Liebe nur zeigen, wenn es dir schlecht geht. Wenn du hilflos bist." Und ähnliches. Demnach muss man dazu Situationen schaffen, in dem das gegenüber hilflos ist/gehalten wird. Es ihm schlecht geht. Weil das schon mit auch um Liebe zu bekommen leichter zu sein scheint. DAS ist extrem schwierig, vertrackt und mistig.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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peppermint patty
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Beitrag Sa., 23.11.2013, 22:10

Liebe Miss,

ist das denn Liebe - wenn man sich dafür verbiegen muss?

Ich glaube die Schwierigkeit von erwachsenen Kindern ist, dass sie weiterhin versuchen von den Eltern die erhoffte Liebe, Zuwendung, Unterstützung, Nähe, Akzeptanz,... zu bekommen, die sie vielleicht nie oder nur unzureichend von ihnen bekamen, auch wenn dies so vergeblich wie nur irgendwas ist.

Ich für meinen Teil übertrage diesen Wunsch eher auf andere Menschen, da ich den Kontakt zu meiner Familie sehr, sehr stark eingeschränkt habe. Dennoch existiert dieser Wunsch noch irgendwo in mir.

Und wahrscheinlich gilt es an dem Punkt erwachsen zu werden. Für sich selbst sorgen zu lernen und sich von den Eltern unabhängig machen. Allerdings ist das ein Thema wo auch ich noch Lernbedarf habe.

LG,
pp

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(V)
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Beitrag Sa., 23.11.2013, 22:56

Und (V)- danke, dass du hier schreibst, ich bin überrascht darüber - wenn ich ehrlich bin, ich weiß nicht, ob ich dir damit unrecht tue - mehr möchte ich dazu auch nicht schreiben - habe ich heuer keine Kraft meiner Angst dir diesbezüglich einer neuerlichen Annäherung zu begegnen, auch wenn ich ja weiß, dass du und ich sehr ähnliche Väter haben.
Ja, Miss, das liegt am Thema, über das wir ja früher schon oft gesprochen haben, und woran ich rein zufällig die Woche ein paar Mal denken musste. (Ich glaube, mein Vater macht sich eventuell auf seine spezielle Weise ein wenig Sorgen um mich, scheint aber recht unbeholfen/hilflos, dies auszudrücken. Mag mich aber auch irren, wer weiß schon was in solchen "schweigsamen Sandsäcken" vor sich geht, aber das nur am Rande)

Vielleicht lag es auch wenig daran, dass "erste Beiträge" neuer Themen in der Regel meist noch strukturiert lesbar sind, während sich sonst der Faden meist erst schnell verliert. Doch wie ich schon schrieb: bin auch gleich wieder weg.

Mir ging es vor allem um den Punkt, dass ich hier quasi per definitionem kein passiv-aggressives Verhalten erkenne, wohl aber natürlich andere Schwierigkeiten im Umgang. Was ich auch weder leugnen noch herabspielen möchte, nur eben der Hinweis, dass dies Kapitel möglicherweise unter einer anderen Überschrift und Fragestellung... so rein formal, LOA-und NLP-korrekt... eventuell besser aufgehoben sein könnte.

Wie man allgemein mit passiv-aggressiven Menschen umgeht, da habe ich leider in gefühlten 100 Jahren noch keine Antwort drauf gefunden. Aber wie gesagt, hier geht es wohl um etwas anderes.

Gruß

*und wech*

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Beitrag So., 24.11.2013, 01:05

peppermint patty hat geschrieben: ist das denn Liebe - wenn man sich dafür verbiegen muss?
WER müsste sich den verbiegen? Eigentlich doch keiner. Ein Muster ist ein Muster. Erst mal. Nichts weiter. Und demnach habe ich das offenbar gelernt. Und demnach bekomme ich Liebe (v.a. von meinem Vater, als ich Kind war, war aber meine Mutter genau so!), nur wenn es mir schlecht geht. Demnach geht es mir anscheinend 'gerne' schlecht. Nun, es geht mir so gesehen natürlich lieber besser bis gut, aber ... genau DAS ist ja das vertrackte, umgedrehte!
peppermint patty hat geschrieben:Ich glaube die Schwierigkeit von erwachsenen Kindern ist, dass sie weiterhin versuchen von den Eltern die erhoffte Liebe, Zuwendung, Unterstützung, Nähe, Akzeptanz,... zu bekommen, die sie vielleicht nie oder nur unzureichend von ihnen bekamen, auch wenn dies so vergeblich wie nur irgendwas ist.
peppermint patty hat geschrieben:Ich für meinen Teil übertrage diesen Wunsch eher auf andere Menschen, da ich den Kontakt zu meiner Familie sehr, sehr stark eingeschränkt habe. Dennoch existiert dieser Wunsch noch irgendwo in mir.
Ja, aber auch da treffe ich sehr oft auf Menschen, die in dieser Hinsicht ähnlich sind (aber dann doch irgendwie immerhin an sich arbeiten und Zusammenhänge erkennen, dabei sind!) - was es in engeren angestrebten Beziehungen (Freundschaften, Liebesbeziehungen) dann an einem gewissen Punkt wenn man sich erst mal aufeinander eingelassen hat, sehr sehr schwer macht. So dass ich letztendlich DOCH nicht das bekomme, was ich möchte.

So dass ich eben tatsächlich auch fragen muss: ist da in meinem WOLLEN etwas 'falsch' und zuviel oder wie?
peppermint patty hat geschrieben:Und wahrscheinlich gilt es an dem Punkt erwachsen zu werden. Für sich selbst sorgen zu lernen und sich von den Eltern unabhängig machen. Allerdings ist das ein Thema wo auch ich noch Lernbedarf habe.
Weisst du, das habe ich viele Jahre auch versucht zu leben. Und mir förmlich einzutrichtern. Bis zu einem gewissen Punkt ist das auch wahr. Jedoch, in der Beschäftigung mit dem Thema BINDUNG muss ich sagen, wer sich einzig und alleine auf SICH bezieht wird egoistisch und genau so beziehungsunfähig.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Beitrag So., 24.11.2013, 01:26

(V) hat geschrieben: Ja, Miss, das liegt am Thema, über das wir ja früher schon oft gesprochen haben, und woran ich rein zufällig die Woche ein paar Mal denken musste. (Ich glaube, mein Vater macht sich eventuell auf seine spezielle Weise ein wenig Sorgen um mich, scheint aber recht unbeholfen/hilflos, dies auszudrücken. Mag mich aber auch irren, wer weiß schon was in solchen "schweigsamen Sandsäcken" vor sich geht, aber das nur am Rande)
Ich gebe zu, ich spüre selbst in einem emotionalen Ausbruch (Wut, Lautwerden, Rechthaberischste Diskussionen bis aufs Messer, Befehle usw. - was es früher manchmal gab) immerhin noch ein MEHR an 'Zuwendung' und Beziehung als an GAR nicht. Gar nicht zuhören, um was ich bitte. Davon trotz ZUsage nur etwa 1/3 wie erbeten umsetzen bzw. sich teils gar nicht um das WIE scheren - dabei ist mir zuweilen, wenn es um Reparaturen geht der 'Weg' egal, aber wenn sogar ICH als Nichtfachfrau sehe, dass er etwas was er eigentlich können müsste und früher auch mal konnte 'murkst' - dann bin ich bestenfalls irritiert! Ich habe sogar mal meine Mutter gefragt, ob er irgendwie krank ist. Da war sie schon getroffen, da meine Schwester auch sowas gefragt hat, ob er mal beim Neurologen war oder so? Er wird wirklich immer schweigsamer, seltsamer und unzugänglicher. Aber mit 65? Fängt so Alzheimer an?
(V) hat geschrieben:Vielleicht lag es auch wenig daran, dass "erste Beiträge" neuer Themen in der Regel meist noch strukturiert lesbar sind, während sich sonst der Faden meist erst schnell verliert.
... schreibt ... wer?
(V) hat geschrieben:Doch wie ich schon schrieb: bin auch gleich wieder weg.

Das kannst du handhaben wie du magst.
(V) hat geschrieben:Mir ging es vor allem um den Punkt, dass ich hier quasi per definitionem kein passiv-aggressives Verhalten erkenne, wohl aber natürlich andere Schwierigkeiten im Umgang. Was ich auch weder leugnen noch herabspielen möchte, nur eben der Hinweis, dass dies Kapitel möglicherweise unter einer anderen Überschrift und Fragestellung... so rein formal, LOA-und NLP-korrekt... eventuell besser aufgehoben sein könnte.

Wie man allgemein mit passiv-aggressiven Menschen umgeht, da habe ich leider in gefühlten 100 Jahren noch keine Antwort drauf gefunden. Aber wie gesagt, hier geht es wohl um etwas anderes.
Es geht hier schon um eine Verweigerungshaltung. Laut meiner Mutter 'konnte er früher auch mal anders'. Und irgendwie erinnere ich mich vage, dass er schon auch als ich klein war mit uns spielte, kommunizierte und Spaß hatte. NICHT nur grummelte. Reagierte. Agierte. In KONTAKT trat.

Ich denke da schon drüber nach. Jetzt nicht ständig, aber schain. Ob ich ihn einfach total enttäuscht habe. Da keine eigenen Kinder, Geldsorgen, eben NICHT erfolgreich in dem Job für dessen Studium ich SO sehr gekämpft habe, dass er von vorneherein als Quatsch abtat. Immerhin, explizit SAGEN sowas wie 'Siehste, ich habe es dir ja gesagt' hat er nur ein einziges Mal in all den Jahren. Aber - ich wette, da ist meine Mutter hinter, dass er das nicht immer raushängen lässt.

Ansonsten hat sie mehrere Bücher in ihrem Regal stehen à la "Hilfe, mein Mann redet nicht!" oder "Wenn Männer mauern" - den 'Klassiker' der Frauen von passiv-agressiven Männern. (Las mich grad mal durch die 'Definitionen' in verschiedenen wikis, da ist ne große Bandbreite. Ich glaube schon, dass es durchaus mein Thema fasst.

Was es auch fasst, mit meint - eben dass derjenige, der weniger will oder hier weniger reingibt in eine Beziehungsgestaltung 'führt'.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Beitrag So., 24.11.2013, 08:29

Hallo Miss, kann es sein, dass du grad an deiner Mutter statt, den Kampf mit einem - deiner Meinung nach passiv aggressiven - Mann aufnimmst?!

Seien wir mal ehrlich: mit 39 ist man in der Regel nicht mehr so intensiv darauf angewiesen, die Liebe der Eltern dauernd zu spüren. Da hat man normalerweise sein eigenes Leben, und kann die Eltern so lassen wie sie sind - ohne Forderungen oder Vorwürfe. Nennt sich Abnabelung.
Ich finde es auch merkwürdig, dass du bei Handwerkerdiensten noch so sehr auf den Vater angewiesen bist. Wenn ER es gerne tut - meinetwegen! Aber zu verlangen, er MÜSSE dir helfen, um im Anschluss auch noch Undankbarkeit zu ernten, finde ich schon anmaßend. Hier wieder: in deinem Alter hat man normalerweise einen Partner, oder Freunde - oder zumindest genügend Geld, um einen Handwerker zu finanzieren, wenn man etwas selbst nicht kann.

Ich glaube schlicht und ergreifend, dass es dir langweilig ist, und du dir deshalb so viele Gedanken über deinen Vater machst, und zwar aus Ermangelung an einer eigenen Partnerschaft und Familie!

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