Persönlichkeitsstörung und irgendwie hilflos

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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piepmax
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Persönlichkeitsstörung und irgendwie hilflos

Beitrag So., 13.10.2013, 19:14

Guten Abend,

ich habe mich hier angemeldet weil ich mir teilweise etwas verloren vorkomme und hoffe hier auf Menschen mit ähnlichen Problemen zu stoßen.
Kurz zu meinem Werdegang (wenn man das so nennen kann)
Ich habe letztes Jahr nach 4 Jahren mein Studium abgebrochen und eine Ausbildung begonnen, seitdem wird es immer nur schlimmer.
Zunächst hatte ich nur heftige Kopfschmerzen und die permanente Angst an einer tödlichen Erkrankung zu leiden bzw. zu sterben.
Daraus entwickelte sich die Frage nach dem Leben nach dem Tod und daraus die Frage nach dem Sinn des Lebens und der Existenz, etc.
Das wurde alles immer schlimmer und ich begann jedes Gefühl für mich und meinen Körper zu verlieren.
Zu Beginn diesen Jahres machte ich dann auf Anraten einer Person, der ich mich anvertraut hatte einen Termin mit einem Psychotherapeuten aus.
Nach zwei Sitzungen empfohl er mir den stationären Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik.
Ich war dann für 5 Wochen in einer Klinik, dort wurde dann neben der Depression noch eine strukturelle Persönlichkeitsstörung diagnostiziert weshalb mir nahegelegt wurde einen Aufenthalt auf der Abteilung für Strukturstörungen im Rahmen einer Reha durchzuführen.
Seitdem ich draußen bin fühle ich mich aber irgendwie völlig verloren. Ich gehe einmal im Monat zu meiner Psychiaterin und das wars dann.
Zu meinem Therapeuten habe ich irgendwie gar keinen Kontakt. Er sagt nur ich soll mich melden wenn es was neues im Bezug auf die Klinik gäbe.
Jetzt stehe ich hier mit haufenweise Formularen die darauf warten ausgefüllt zu werden.
Außerdem weiß ich einfach nicht was ich habe oder an wen ich mich wenden könnte.
Ich muss immer mehr an den Tod bzw. auch Suizid denken.
Nach Allem was ich über Borderline und Narzissmus weiß denke ich dass ich durchaus Züge von beidem habe, kann das aber selber nicht wirklich einordnen.
Das macht es für mich umso schwerer weil mir einfach die Diagnose fehlt an die ich mich vll. halten könnte.
Ich hoffe dass es hier vll. die ein oder andere Person gibt die mir helfen könnte.
Schon ein AUstausch von Erfahrungen wäre sehr hilfreich.
Viele Grüße
Max

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Fundevogel
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Mo., 14.10.2013, 09:45

Hallo piepmax,

willkommen im Forum, hier gibt es sicher genug Menschen, mit denen du dich austauschen kannst.

Verstehe ich das richtig, dass du im Moment mal auf einen Termin für die Reha wartest?
Ich habe den Eindruck, dir fehlt im Moment so ein wenig die Struktur und auch etwas Positives, auf das du hinarbeiten kannst.

Ich glaube, der nächste Schritt wäre wohl, diese Formulare auszufüllen (für die Reha?):
Ich würde dir sehr empfehlen, dir dafür Hilfe zu holen, jemand soll dir beim Ausfüllen helfen. Diese Formulare sind ja schon schwer zu bewältigen selbst wenn man völlig gesund und munter ist.
Hast du Freunde, Familie, die du fragen kannst? Wenn die Formulare zu kompliziert sind, vielleicht kannst du direkt zum zuständigen Amt gehen und dort fragen bzw. dir helfen lassen. Anrufen ist immer eine Alternative, falls du dich dazu aufraffen kannst.

Und dann würde ich dir vorschlagen, dass du jetzt schon auf die Suche nach einem Therapieplatz gehst; die Reha alleine wird dir guttun, aber du wirst mehr Zeit brauchen als ein paar intensive Wochen. Du könntest die Zeit bis zur Reha nutzen und es wird dir gut tun; davon abgesehen kann die Therapie dann nach der Reha nahtlos weitergehen und du mußt dann nicht erst zu suchen beginnen.

Du könntest zum Beispiel auch damit beginnen zu einer Kriseninterventionsstelle, Sozialbetreung, whatever zu gehen - vielleicht helfen die dir weiter mit den Formularen, haben einen Rat für dich bezüglich Therapeutensuche oder haben sonst noch gute Ideen, auf die wir jetzt gar nicht kommen.

Deinen Wunsch nach einer Diagnose und dadurch mehr innere Orientierung zu bekommen, kann ich sehr gut nachvollziehen. Du wirst sicher noch öfter die eine oder andere Diagnose zu hören bekommen.

Ich möchte dir aber ganz eindringlich sagen: Du bist nicht deine Diagnose.
Und was immer du jetzt gerade an Problemen (und Diagnosen) haben magst, es kann sich ändern, besser und heil werden. Was ich damit sagen will: wir müssen uns alle - alle die wir psychische Probleme haben - ernsthaft mit unseren Problemen und Diagnosen auseinandersetzen, aber eine Diagnose ist keine Endstation.

Ich wünsche dir alles Gute
und wenn Hilfe brauchst oder noch Fragen hast, schreib uns,
hier gibt es viele, die in einer ähnlichen Situation waren wie du
und vielleicht helfen können oder zumindest mitfühlen
Fundevogel

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