Hallo,
ich habe sehr viel verdrängte Gefühle, die ich unbedingt effektiv aufarbeiten möchte. Das Problem ist nur, das ich entweder gar nichts spüre, oder alles auf einmal kommt und ich das Gefühl habe, dass wenn ich es zulassen würde, ich davon mental absorbiert würde (Psychose). Was habe ich für Möglichkeiten? Kann eine Therapie über den Körper funktionieren, auch wenn ich meistens körperlich „tot“ bin. Bei TRE hat jedenfalls noch nicht mal das Zittern funktioniert. Bei Mediation und Hypnose, breche ich irgendwann immer ab, weil ich den Boden verliere (leichte Dauertrance, wo dann schnell negative Gefühle reinkommen können).
Mit herzlichen Grüßen
deliverance
Pandorabüchse langsam entleeren
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Hallo deliverance
Ich kenne diese Angst gut. Bei mir ist es gelungen, die Büchse kontrolliert zu öffnen.
Mit TRE kenne ich mich nicht aus, deshalb möchte ich mir hier keine Einschätzung erlauben. Aber grundsätzlich halte ich Körperarbeit für äusserst sinnvoll. Jedenfalls habe ich mit Integrativ Body Psychotherapy gute Erfolge erzielt.
Soweit ich weiss, steht das "integrative" dafür, dass nur so viel Trauma/Problem/Schmerz auf einmal bearbeitet wird, wie die Psyche zu integrieren bereit ist. So sollte eine Retraumatisierung verhindert werden.
Am Anfang konnte ich mich nie entspannen, war immer auf der Hut und bei der kleinsten Irritation klebte ich sofort in der Zimmerecke. Inzwischen geht es sehr viel besser. Es ist eine sehr anstrengende Arbeit für den Klienten, und sie erfordert viel Geduld und Einfühlungsvermögen seitens des Therapeuten. Aber sie lohnt sich.
Alles Gute
Red Mosquito
Ich kenne diese Angst gut. Bei mir ist es gelungen, die Büchse kontrolliert zu öffnen.
Mit TRE kenne ich mich nicht aus, deshalb möchte ich mir hier keine Einschätzung erlauben. Aber grundsätzlich halte ich Körperarbeit für äusserst sinnvoll. Jedenfalls habe ich mit Integrativ Body Psychotherapy gute Erfolge erzielt.
Soweit ich weiss, steht das "integrative" dafür, dass nur so viel Trauma/Problem/Schmerz auf einmal bearbeitet wird, wie die Psyche zu integrieren bereit ist. So sollte eine Retraumatisierung verhindert werden.
Am Anfang konnte ich mich nie entspannen, war immer auf der Hut und bei der kleinsten Irritation klebte ich sofort in der Zimmerecke. Inzwischen geht es sehr viel besser. Es ist eine sehr anstrengende Arbeit für den Klienten, und sie erfordert viel Geduld und Einfühlungsvermögen seitens des Therapeuten. Aber sie lohnt sich.
Alles Gute
Red Mosquito
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Danke.
Habe hier die ersten 5 Übungen angeschaut und kurz probiert:
ibmpaustralia auf youtube (kann noch keine Links direkt reinstellen)
Ist es das, was Du gemacht hast?
Scheint ja einfach nur (Kampf-)Sport zu sein?
Ist bestimmt nicht schlecht, körperlich noch mehr zu machen, aber ob ich dadurch wirklich an die tiefen Sachen komme...
Herzliche Grüße
deliverance
Habe hier die ersten 5 Übungen angeschaut und kurz probiert:
ibmpaustralia auf youtube (kann noch keine Links direkt reinstellen)
Ist es das, was Du gemacht hast?
Scheint ja einfach nur (Kampf-)Sport zu sein?
Ist bestimmt nicht schlecht, körperlich noch mehr zu machen, aber ob ich dadurch wirklich an die tiefen Sachen komme...
Herzliche Grüße
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Lieber deliverance
Nur ganz kurz, da ich nur zwischen zwei Terminen schnell ins Forum hüpfen konnte. Das, was Du auf youtube gesehen hast, ist etwas anderes. Ich weiss nicht, ob ich links hier reinstellen darf, deshalb google doch mal: ibp institut schweiz. Dort findest Du schon mal einen Überblick. Auf Wikipedia gibt es einen Eintrag "Integrative Body Psychotherapy".
Liebe Grüsse
Mosquito
Nur ganz kurz, da ich nur zwischen zwei Terminen schnell ins Forum hüpfen konnte. Das, was Du auf youtube gesehen hast, ist etwas anderes. Ich weiss nicht, ob ich links hier reinstellen darf, deshalb google doch mal: ibp institut schweiz. Dort findest Du schon mal einen Überblick. Auf Wikipedia gibt es einen Eintrag "Integrative Body Psychotherapy".
Liebe Grüsse
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hmm interessant. Danke. Wobei ich noch nicht verstehe, was genau Körpertherapeutisch gemacht wird.
Ich müsste dann etwas in Hamburg, oder Umgebung finden.
Ich müsste dann etwas in Hamburg, oder Umgebung finden.
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
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Ich kann Dir ein paar Beispiele aus meiner Therapie geben, wenn ich auch nicht genau weiss, ob wirklich alle körperpsychotherapeutischen Ursprungs sind oder ob manche anderen Therapieansätzen entliehen sind.
Beispiel: Ihr wollt in der Therapie ein Ereignis in Deinem Leben bearbeiten, das Dich sehr aufwühlt. Der Therapeut bittet Dich, Dir zunächst einen sicheren Ort auszumalen. Das kann eine Berghütte oder ein Fischerboot auf dem weiten Ozean sein, was auch immer Du mit Geborgenheit und Sicherheit assoziierst. Wenn Du es Dir genau ausgemalt hast, fordert er Dich auf, Deine Gedanken zum schlimmen Ereignis zu lenken. Er stellt Fragen: Wie es Dir dort geht, was Du bräuchtest, damit es Dir besser ginge etc. Sobald es Dir zu stressig wird, wenn Du zum Beispiel dissoziierst, wird er Dich an Deinen sicheren Ort erinnern, wohin Du Dich dann in Gedanken zurückziehen kannst. Mit der Zeit hältst Du die Erinnerung länger aus, Du bleibst ruhiger, kannst das Ereignis eben - integrieren.
Es gibt auch die Möglichkeit, dass Du für jedes Jahr in Deinem Leben eine Erinnerung aufschreibst (z.B. Weihnachten auf Gran Canaria) und diese Liste dem Therapeuten gibst. Wenn es jetzt um ein bestimmtes Ereignis in Deinem Leben geht, dann kehrst Du in Gedanken dorthin zurück. Alles wieder schlimm, schlimm, schlimm. Aber: Jetzt kommt Dein heutiges Ich, holt das damalige Ich ab und "zeigt" ihm all die Stationen des Lebens, die noch folgten (indem der Therapeut Dir langsam alle die aufgeschriebenen Ereignisse vorliest). Das kleine Ich sieht dann auch, was aus ihm geworden ist. Das ermöglicht Dir, zu spüren, dass Du heute als Erwachsener nicht mehr so hilflos bist wie der kleine Junge damals und dass trotz des Schrecklichen etwas aus Dir geworden ist. Auch das führt nach einigen Wiederholungen dazu, dass es ruhiger wird in Dir.
Typisch sind Achtsamkeitsübungen. Wie fühlt sich Dein Körper an? Spürst Du den Boden? Fühlt er sich stabil an oder eher wie eine Wolke? Welche Bereiche des Körpers spürst Du gut, welche weniger? Mit bestimmten Atemübungen verändert sich Dein Gefühl im Körper, Du lernst diese Veränderungen wahrzunehmen und kannst Dir mit der Zeit selber helfen, ein geerdetes, stabiles Körpergefühl zu bekommen. Spannend ist dabei auch, dass Du lernst, zu verstehen, WO Deine Emotionen sitzen. Das ist besonders wertvoll, wenn Du Mühe hast, Deine Gefühle überhaupt wahrzunehmen. Ein Beispiel:
Ich sollte eine bestimmte Atemübung machen.
Er: Was hat sich verändert? Spüren Sie etwas Neues?
Ich: Ich habe einen Druck hinter den Augen.
Er: Kennen Sie das?
Ich: Es fühlt sich an, als müsste ich gleich losheulen.
Er: Sind Sie traurig?
Ich: Quatsch, das ist eine Reaktion meines Körpers auf die Übung.
Wenige Sekunden später wurde mir klar, dass ich wirklich traurig war, und dass ich auch allen Grund dazu hatte. Ich spürte plötzlich meine Traurigkeit, die ich vorher nicht gespürt hatte.
Habe ich Deine Frage richtig interpretiert? Wolltest Du Beispiele, wie es konkret abläuft?
Liebe Grüsse
Mosquito
Beispiel: Ihr wollt in der Therapie ein Ereignis in Deinem Leben bearbeiten, das Dich sehr aufwühlt. Der Therapeut bittet Dich, Dir zunächst einen sicheren Ort auszumalen. Das kann eine Berghütte oder ein Fischerboot auf dem weiten Ozean sein, was auch immer Du mit Geborgenheit und Sicherheit assoziierst. Wenn Du es Dir genau ausgemalt hast, fordert er Dich auf, Deine Gedanken zum schlimmen Ereignis zu lenken. Er stellt Fragen: Wie es Dir dort geht, was Du bräuchtest, damit es Dir besser ginge etc. Sobald es Dir zu stressig wird, wenn Du zum Beispiel dissoziierst, wird er Dich an Deinen sicheren Ort erinnern, wohin Du Dich dann in Gedanken zurückziehen kannst. Mit der Zeit hältst Du die Erinnerung länger aus, Du bleibst ruhiger, kannst das Ereignis eben - integrieren.
Es gibt auch die Möglichkeit, dass Du für jedes Jahr in Deinem Leben eine Erinnerung aufschreibst (z.B. Weihnachten auf Gran Canaria) und diese Liste dem Therapeuten gibst. Wenn es jetzt um ein bestimmtes Ereignis in Deinem Leben geht, dann kehrst Du in Gedanken dorthin zurück. Alles wieder schlimm, schlimm, schlimm. Aber: Jetzt kommt Dein heutiges Ich, holt das damalige Ich ab und "zeigt" ihm all die Stationen des Lebens, die noch folgten (indem der Therapeut Dir langsam alle die aufgeschriebenen Ereignisse vorliest). Das kleine Ich sieht dann auch, was aus ihm geworden ist. Das ermöglicht Dir, zu spüren, dass Du heute als Erwachsener nicht mehr so hilflos bist wie der kleine Junge damals und dass trotz des Schrecklichen etwas aus Dir geworden ist. Auch das führt nach einigen Wiederholungen dazu, dass es ruhiger wird in Dir.
Typisch sind Achtsamkeitsübungen. Wie fühlt sich Dein Körper an? Spürst Du den Boden? Fühlt er sich stabil an oder eher wie eine Wolke? Welche Bereiche des Körpers spürst Du gut, welche weniger? Mit bestimmten Atemübungen verändert sich Dein Gefühl im Körper, Du lernst diese Veränderungen wahrzunehmen und kannst Dir mit der Zeit selber helfen, ein geerdetes, stabiles Körpergefühl zu bekommen. Spannend ist dabei auch, dass Du lernst, zu verstehen, WO Deine Emotionen sitzen. Das ist besonders wertvoll, wenn Du Mühe hast, Deine Gefühle überhaupt wahrzunehmen. Ein Beispiel:
Ich sollte eine bestimmte Atemübung machen.
Er: Was hat sich verändert? Spüren Sie etwas Neues?
Ich: Ich habe einen Druck hinter den Augen.
Er: Kennen Sie das?
Ich: Es fühlt sich an, als müsste ich gleich losheulen.
Er: Sind Sie traurig?
Ich: Quatsch, das ist eine Reaktion meines Körpers auf die Übung.
Wenige Sekunden später wurde mir klar, dass ich wirklich traurig war, und dass ich auch allen Grund dazu hatte. Ich spürte plötzlich meine Traurigkeit, die ich vorher nicht gespürt hatte.
Habe ich Deine Frage richtig interpretiert? Wolltest Du Beispiele, wie es konkret abläuft?
Liebe Grüsse
Mosquito
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Ja danke. Das ist sehr aufschlussreich. Wenn ich mehr auf meinen Körper achte, dissoziiere ich nur bisher leider mehr von meiner Umwelt.
Hier werde ich ein Vorgespräch haben:
http://www.souling-zentrum.de/
Vielen Dank.
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http://www.souling-zentrum.de/
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