Asperger/Borderline Selbsttest positiv - und nun?

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.

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BiggiF
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Asperger/Borderline Selbsttest positiv - und nun?

Beitrag Fr., 17.05.2013, 11:47

Hallo zusammen,

ich habe beide Tests gemacht:

Borderline
Erfüllte Borderline-Indikatoren gemäß DSM IV*: 9
Festgestellte Nebenmerkmale gemäß DSM IV*: 2
Festgestellte Borderline-Zusatzindikatoren*: 4

Asperger 36 Punkte (von 50)

Jetzt weiß ich ehrlich gesagt, nicht weiter ... ja, es gibt große Probleme und ja, ich weiß, ich müsste/sollte ( wieder ) eine Therapie machen. Allerdings habe ich da mehrere Vorbehalte: Es soll "was bringen", was bisher leider nicht der Fall war.

Ich war über Jahre hin in Therapien und genutzt hat es - nichts. Der Supergau war dann der letzte Ansatz auf Anraten einer Neurologin ... die Therapeutin brach - nachdem ich mich unter Schmerzen "geöffnet" habe - die Therapie nach der 3. Sitzung mit dem Satz "Sie sind nicht stabil genug" ab.

Jetzt steh ich da. Ich würde gerne einem Arzt die Ergebnisse vorlegen, aber hilft das was und wenn ja, was? Ich komm mir im Moment so blöd vor...

Viele Grüße von Biggi

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Luxbordie
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Beitrag Fr., 17.05.2013, 12:34

Hi BiggiF,

Ich hab beim Borderline 9 - 2 - 3 und beim Asperger 34.

Meine Diagnose lautet aber Borderline, Asperger hat mein früherer Thera ausgeschlossen. Ich bin im Moment bei einem Thera der mit mir DBT macht. Das 1. Ziel ist nämlich genau der dass man erst mal stabil werden muss. Es ist ein langer Weg, aber ich denke er lohnt sich. Ich komme mittlerweile mit weniger schlimmen Situationen wo ich vor der Therapie durchgedreht bin, schon relativ gut klar und mit DBT habe ich im Februar angefangen. Ich denke dass eine Therapie oder wenigstens ein Gespräch mit einem Therapeuten für dich nur von Nutzen sein kann. Nur er kann schlussendlich feststellen ob und was mit dir los ist.

Vielleicht kannst du ja von vorneherein dann eben nach Therapeuten suchen die DBT machen können, die können dann jedenfalls auch mit Borderlinern arbeiten (im Falle wo). Und falls nichts ist bei dir oder es in eine andere Richtung geht bist du trotzdem gut bedient.
LG
Luxbordie
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BiggiF
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Beitrag Fr., 17.05.2013, 12:48

Das Schwierige bei mir ist, dass ich mich mittlerweile völlig zurückgezogen habe - auch von meiner Familie ( Kindern und Mutter ), ich steh mir da echt selbst im Weg, komme aber auch nicht über die "Hürden" hinweg, die mich davon abhalten, den Kontakt aufrecht zu erhalten. Deutlich gesprochen: Wenn die sich nicht melden würden, ich täte es nicht, obwohl ich sie alle herzlich liebe ... von Besuchen mal ganz abgesehen, das ist für mich Stress pur.

Wie bist du an einen solchen Therapeuten gekommen, hast du im Voraus angefragt, was er macht oder war das reines Glück? Das Ärgerliche ist ja, dass jeder missglückte Versuch in immer längere Phasen des kompletten Rückzugs endet ...

Viele Grüße von Biggi

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Luxbordie
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Beitrag Fr., 17.05.2013, 13:18

BiggiF hat geschrieben:Das Schwierige bei mir ist, dass ich mich mittlerweile völlig zurückgezogen habe - auch von meiner Familie ( Kindern und Mutter ), ich steh mir da echt selbst im Weg, komme aber auch nicht über die "Hürden" hinweg, die mich davon abhalten, den Kontakt aufrecht zu erhalten. Deutlich gesprochen: Wenn die sich nicht melden würden, ich täte es nicht, obwohl ich sie alle herzlich liebe ... von Besuchen mal ganz abgesehen, das ist für mich Stress pur.
Das ist bei mir ähnlich. Ich suche den Kontakt auch nicht wirklich. Andererseits verlange ich Leuten die mir viel bedeuten sehr viel ab. So im Stil: "Die sollen für mich da sein". Mein Thera hat aber festgestellt dass sich das auch anfängt zu relativieren.
BiggiF hat geschrieben:Wie bist du an einen solchen Therapeuten gekommen, hast du im Voraus angefragt, was er macht oder war das reines Glück? Das Ärgerliche ist ja, dass jeder missglückte Versuch in immer längere Phasen des kompletten Rückzugs endet ...
Ich muss sagen dass ich sehr viel Glück hatte. Wobei ich weiss nicht wie es richtig bei euch läuft. Als ich meinen 2. Thera gesucht habe (mein 1. ging in Ruhestand), habe ich im Internet geschaut und bei ihm hatte ich das Gefühl dass er so in etwa auf der gleichen Linie ist wie mein 1.. Er schien mir auch ziemlich offen für alle Krankheitsfälle. Ich denke aber dass wenn du gezielt nach Theras suchst die mit Borderlinern arbeiten bzw DBT anbieten müsstest du fündig werden. DBT ist ja DIE Borderline-Behandlung schlechthin.
LG
Luxbordie
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Insista
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Beitrag Mo., 20.05.2013, 16:56

Ich hab diesen Beitrag schon in eine anderes Unterforum gestellt dieser wurde dort geschlossen...
Ich versuche es also hier,Entschuldigung an die TE.

Hallo,
Ich lese hier schon einige Zeit mit und jetzt habe ich doch auch eine Frage.
Ich habe Probleme Leute mehr als oberflächlich kennen zu lernen, ein Gespräch aufrecht zu halten und
wenn ich mal Freunde gefunden habe, den Kontakt zu halten. Einige vielversprechende Freundschaften sind dadurch im Sande verlaufen...

Nun wollte ich der Sache nachgehen und habe einen Asperger und einen Alexithymie online-Test gemacht.
Beim Aspi-Test hatte ich nur einen Punkt weniger als Menschen die dieses Syndrom bereits diagnostisiert haben und beim Alexithymie-Test habe ich auch viele Punkte erreicht...Die Beschreibungen dazu zeigten an, das ich an beidem "leide".

Meine eigentliche Frage ist nun: Wie ernst kann ich diese Ergebnisse nehmen? Was wäre der nächste Schritt? sofort zum Psychologen rennen will ich eigentlich nicht, zumal ich mich dort womöglich auch wieder nicht öffnen kann?

Vielen Dank im voraus!


PS.: es wäre vom Admin nett gewesen den Beitrag gleich zu verschieben und nicht mit Löschung zu drohen...und ein freundlicherer Ton wäre auch wünschenswert gewesen..es kostet mich schon einiges an Überwindung hier überhaupt etwas zu schreiben..danke

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Luxbordie
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Beitrag Mo., 20.05.2013, 17:03

Hi,
Schlussendlich ist es aber ein Professioneller der dir ygewissheit geben kann...
LG
Luxbordie
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chaosfee
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Beitrag Do., 23.05.2013, 13:43

Diese Selbsttests finde ich den größten Schwachsinn auf Erden, ehrlich gesagt. Mach den Test heute, in einer Woche und in 4 Wochen, und du wirst, je nach Gemütslage, 3 veschiedene Ergebnisse bekommen. Weil man selbst nämlcih meist nicht ehrlich und schon gar nicht sich selbst gegenüber objektiv ist (/ sein kann), was allerdings für eine Diagnosestellung unentbehrlich ist. Wenn ich will, kann ich mich in jeder Krankheitsbeschreibung wiederfinden. Was soll das bringen?

Wenn man Probleme hat, sollte man sich Hilfe suchen, egal, wie dat Ding nu heißt. Und wenn man tatsächlich ganz dringend, wofür auch immer, ein "F blabla.bla" möchte, ab zum Psychiater. Einen Hirntumor diagnostiziert sich auch kein Mensch selbst.
"Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen." Adorno

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Luxbordie
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Beitrag Do., 23.05.2013, 15:35

So schwachsinnig sind sie nicht, das hat mein 1. Thera mir bestätigt. Eine der aktuellsten Diagnosemöglichkeiten für Borderline zum Bsp. ist auch ein Fragebogen den der Klient ausfüllen muss. Die Fragen sind denen des Selbsttests sehr ähnlich.
LG
Luxbordie
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chaosfee
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Beitrag Do., 23.05.2013, 15:44

Luxbordie, deinen Fragebogen wertet aber ein Psychiater aus, kein Computer und nicht du selbst. Wenn es so einfach wäre, bräuchten wir keine Ärzte mehr, dann würde im Wartezimmer eine Diagnosemaschine reichen, die gleich das passende Rezept mit ausspuckt, das man dann in de Apotheke einlösen kann. Den Arzt braucht's dann nur noch, wenn die Diagnosemaschine kaputt ist.

Zur Diagnosestellung gehört außerdem mindestens ein ausgiebiges Gespräch. Einem Psychiater, der mir ohne mich zu kennen eine Diagnose nach einem Fragebogen stellt, würde ich sofort davonlaufen.

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Luxbordie
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Beitrag Do., 23.05.2013, 15:50

Den Fragebogen an sich könnte auch ein Computer auswerten. Ich habe meinen selbst ausgewertet. Was der Computer nicht kann ist den Fragebogen zu nutzen um damit zu arbeiten. Dazu braucht es dann den Thera.

Deshalb sind ja die Selbsttests kein Diagnosemittel sondern nur ein Hinweis. Aber du hast Recht, man muss ehrlich mit sich sein wenn man ihn macht, sonst bringt er nichts. Wenn man die Antworten ankreuzt die einem am besten gefallen, dann ist der Test natürlich nicht zuverlässig. Aber das ist ja eigentlich mit allem so, oder? Wenn man einen Mixer falsch benutzt, nutzt er auch nichts.

Bei mir auf jeden Fall haben alle Tests Ergebnisse ergeben die durchaus nachzuvollziehen sind. Und ich habe auch welche gemacht die absolut nicht auf mich zutreffen, das ist dann aber auch beim Resultat rausgekommen.
LG
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chaosfee
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Beitrag Do., 23.05.2013, 16:16

Solche Fragebögen setzen Selbstreflexion voraus. Das Problem vor allem bei Persönlichkeitsstörungen ist aber, dass diese eingeschränkt ist. Und das kann ein Computer beim besten Willen nicht erkennen, ein Psychiater hingegen kann nachfragen.
Luxbordie hat geschrieben:man muss ehrlich mit sich sein wenn man ihn macht, sonst bringt er nichts
Es geht eben nicht nur um bewusste Unehrlichkeit, sondern um die Fähigkeit sein verzerrtes Selbstbild zu erkennen.
Luxbordie hat geschrieben:Wenn man einen Mixer falsch benutzt, nutzt er auch nichts.
Du vergleichst die menschliche Psyche nicht ernsthaft mit einem Mixer...

Ich habe in Foren so oft erlebt, dass Leute in Panik verfallen sind, weil bei irgendeinem obskuren Selbsttest ihnen nach 10 Fragen ein PS diagnostiziert wurde. Was soll das bringen? Wem? Entweder ich habe ein Problem, und dann gehe ich zum Arzt, oder ich habe keines, dann lasses ich es. Sich von einer simplen Programmierung ein Problem ein- oder ausreden zu lassen finde ich unsinnig und allenfalls geeignet für Menschen, die eine Entschuldigung für ihr sozial unverträgliches Verhalten brauchen.
Luxbordie hat geschrieben:Ich habe meinen selbst ausgewertet.
Hilfe. Wertest du auch deine Röntgenbilder selbst aus?

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Luxbordie
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Beitrag Do., 23.05.2013, 16:30

Soweit ich dazu qualifiziert bin meine Röntgenbilder auszuwerten mach ich das, ja.

Du bist halt gegen die Tests. Fest steht aber dass sie wohl was bringen KÖNNEN. Im Prinzip hast du mit deinen Aussagen nicht unrecht, man kann es jedoch relativieren. Wie ich gesagt habe können sie Anhaltspunkte geben, dürfen aber nicht überbewertet werden. Und die persönliche Subjektivität spielt nun mal in der Psyche eine Rolle.

2 Personen können genau die gleichen Symptome haben. Wenn einer davon damit zurechtkommt, nicht leidet, normal und zufrieden damit leben kann, braucht er keine Hilfe. Wenn der andere enormen Leidensdruck aushalten muss, dann braucht er Hilfe...

Und ich vergleiche nicht die Psyche sondern die Tests mit einem Mixer! Richtig angewendet bringen beide was. Übrigens steht bei jedem Test dass er keine Diagnose darstellt sondern allerhöchstens Anhaltspunkte geben kann. Jemand der das nicht beachtet und deshalb in Panik gerät ist selber schuld.
LG
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Insista
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Beitrag Do., 23.05.2013, 17:00

Also so ist es nicht, das wenn man sichs genug einbildet jeder Test positiv ausgeht. Ich hab auch andere Tests (Borderline usw) gemacht und die gingen zum Glück daneben.

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Luxbordie
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Beitrag Do., 23.05.2013, 17:32

Insista hat geschrieben:Also so ist es nicht, das wenn man sichs genug einbildet jeder Test positiv ausgeht. Ich hab auch andere Tests (Borderline usw) gemacht und die gingen zum Glück daneben.
Genau. Ich habe hier auf der Seite quasi jeden Test gemacht. Positiv waren nur Borderline und Asperger. Die Borderline Diagnose habe ich vom Thera, und er meinte auch dass ich wohl Merkmale vom Asperger habe, jedoch nur Merkmale.
LG
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Muschelchen
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Beitrag Mo., 03.06.2013, 17:38

Ich habe in dem Borderline-Test hier auch ein eindeutiges "Positiv!" erhalten, bei den Hauptmerkmalen 9/9, bei den anderen zweien Auswertungspunkten auch ziemlich hoch.
Der Borderline-Test auf der geschloßenen Psychiatriestation war dagegen negativ (dass eine gewisse Persönlichkeitsstörung vorliegt, ja, aber definitiv kein Borderline). Erst 9 Wochen später auf der offenen Depressionsstation "erhielt" ich doch die Diagnose.
Ohne weitere Tests, "einfach so". Zweifelte keiner mehr an, aber keine DBT-Therapie fruchtete auch nur Ansatzweise, ging alles nur nach hintern los.

Das Ende vom Lied: Ich habe DIS bzw. diese etwas verwischte Unterform davon. Mir fällt die Abkürzung nicht ein. Kam erst 1,5 Jahre später in der ambulanten Traumatherapie raus. Inzwischen auch von Psychiater bestätigt.


Kurz: Ich würde mich weder auf solche Fragebögen, noch auf vorschnell gestellte Diagnosen verlassen. Aber einen groben Hinweis können diese schonmal liefern.

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