Die Stärke einer Mauer - versteinertes Selbst

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Die Stärke einer Mauer - versteinertes Selbst

Beitrag Fr., 12.04.2013, 21:58

Hallo an alle.

Ich eröffne das Thema mal in diesem Bereich, weil es ja auch was mit Dissoziation/Abspalten zu tun haben könnte und freue mich auf die eine oder andere Antwort.

Mir gehen so viele Dinge zur "inneren Schutzmauer" durch den Kopf.
Zu letzt mit den immer wieder hallenden Worten einer Freundin "da bist du schon ganz schön kaputt".

Gesprächsthema war eigentlich Emotionen und das herauslassen von Gefühlen, wie z.B. das weinen
Dabei fiel mir wieder ein, das ich innerhalb der letzten 10 Jahre nur 3 Mal weinte. Jedoch war es dabei immer lange aufgestaut und letztlich ein totaler Einbruch damit. Zuletzt geweint 2010.
Es wäre ja dieses Thema, Gefühle zulassen.
Ansich ist es nicht so, das ich keine Gefühle zulasse, ich merke schon Traurigkeit, Wut, Zorn und dergleichen. Aber irgendwas ist da, das ich dieses Weinen nicht zulassen könnte. Wut, Zorn, Freude, Glück auch niedergedrückte Stimmung kann ich wiedergeben, alles normal denk ich zumindest.

Meine Therapeutin hat ja nun leider hier aufgehört und dabei war es halt auch so - trotz Vertrauen (soviel ich halt zulassen konnte und es war schon weit über das Normale hinaus), Sympathie und all das - das ich nie geweint habe.
Ich merke das Gefühl ankommen, aber auch im nächsten Moment wie es wieder wie durch einen Schleier verschwindet. Es sind diese Dissoziationen, die das immer und immer wieder verhindern und ich bin da machtlos.
Ich weiß um die Schutzfunktion der Dissos.
Wenn was bleibt oder innerlich zu stark ist (nicht wie gewünscht nach draussen dringen kann), ist dieser Schmerz gefühlt vernichtend.
Dennoch macht man sich halt trotzdem Gedanken. An ein verletztes inneres Kleines kamen wir auch heran, kurz und an einer Hand abzählbar.
Man fühlt sich wie ein kalter Stein, ein träger emotionsarmer Kloß.
Ich habe ihr ja versprochen, dran zu bleiben. Es gab viele Fortschritte innerhalb der Therapie, aber auch noch reichlich, woran ich arbeiten möchte.
Und wenn die neue Therapie startet, möcht ich da auch schon weiter kommen.

Nur wie ist das?
Wie kann man lernen zu weinen?
Dieses Gefühl (Schublade unangenehm) zuzulassen?
Es ist doch allgemein gesünder, wenn sowas auch mal rauskann, oder?
Es soll ja nicht alles Seelenunheil raus, aber so wie es kommt und notwendig ist.

Wie seht ihr es?
Kennt ihr das von euch?
Muss man sich da wirklich Gedanken machen oder eher nicht?

LG, Silent

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Sinarellas
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Beitrag Fr., 12.04.2013, 22:21

HI
Klingt nach abgespaltetem Gefühl. Gabs mal eine Zeit wo du sehr viel geweint hast? Wenn ja wann hast du aufgehört? Ich würde hier mal bissl kramen, dann kommst du auf antworten.
Ganz generell kanns von alleine wieder kommen oder man versucht sich emotional in eine Lage zu versetzen wo man sicherlich weinen muß. Zum Beispiel ein extrem trauriger Film wo man für einen anderen Menschen quasi mitweint oder sowas. Man kann das empathisch schlicht wieder üben.
Es wird seinen Grund haben wieso du gerade das weinen abgespalten hast. Kommt halt jetzt drauf an was du machen willst, rausfinden worans liegt oder radikale Akzeptanz und das Weinen wieder lernen oder hinnehmen.

Ich empfinde es als ok und nicht behandlungsbedürftig. Normal ist sicherlich was anderes, aber solangs dich nicht wirklich behindert... mh?
..:..


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Silent*
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Beitrag Fr., 12.04.2013, 23:23

Hallo sinarellas.

Vielen dank für deine Antwort.
Ich denke, das es belastet, weil's innerlich erdrückt.
Dieses Körpergefühl schmerz (Herzschmerz war auch mal mit bei) + erdrückung (wie schweres Gewicht um einen drauf/herum + danach wie gerädert, erschöpft, ausgelaugt
Heulen wollen, weil einem nur noch danach ist ... Aber nicht können.
Denke daher, das es besser wäre, wenn es ginge?

Als Kind und Teenie ... Da hab ich Bilder dazu, das ich viel weinte ... Aber keine Bezüge dazu. Danach weiß ich nicht.
Die Ursachen des damaligen weinens nicht direkt zu zu ordnen, aber aufgrund der Erinnerungen vermute ich das es auch damit zusammenhängt.
Generell ist viel abgespalten ... Hmm

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