Borderline: heilbar oder nicht? Eure Meinung zählt.
Borderline: heilbar oder nicht? Eure Meinung zählt.
Hallo meine Lieben (ihr seid ja liebe ),
ich habe in einem anderen Beitrag schon einmal geschrieben, dass ich jemand bin, bei dem viele - gerade junge - Menschen Rat suchen. Nun ist es so, dass ich auch einige Borderline-Persönlichkeiten "mütterlich" begleite. Dabei sind bis auf eine Person alle "klassiche und eindeutige" Borderliner. Alle machen eine Therapie und bei einigen kann ich schon sehr deutliche Erfolge im Umgang mit ihren Gefühlen, sprich bezüglich ihres Verhaltens feststellen.
Eine Frage an diejenigen unter euch, die sich auskennen beziehungsweise selbst betroffen sind - was würdet ihr sagen: ist Borderline heilbar? Die landläufige Meinung ist ja nein, jedoch denke ich mir für mich persönlich, dass Therapien darauf abzielen, diese emotionale Instabilität und das daraus resultierende Verhalten - sprich falsche Verhaltensmuster etc. - zu verändern bzw. zu "löschen", sprich die Dinge die Borderline ausmachen werden "angegangen". Daher müsste es ja eigentlich schon heilbar sein. Aber was sagt ihr?
Für die jenigen, die es noch nicht wissen - ich hatte eine lange und seehr schwierige Beziehung zu einem Borderliner, daher habe ich mir auch ein Herz für alle Erkrankten gefasst.
Lieben Gruß,
Beate
ich habe in einem anderen Beitrag schon einmal geschrieben, dass ich jemand bin, bei dem viele - gerade junge - Menschen Rat suchen. Nun ist es so, dass ich auch einige Borderline-Persönlichkeiten "mütterlich" begleite. Dabei sind bis auf eine Person alle "klassiche und eindeutige" Borderliner. Alle machen eine Therapie und bei einigen kann ich schon sehr deutliche Erfolge im Umgang mit ihren Gefühlen, sprich bezüglich ihres Verhaltens feststellen.
Eine Frage an diejenigen unter euch, die sich auskennen beziehungsweise selbst betroffen sind - was würdet ihr sagen: ist Borderline heilbar? Die landläufige Meinung ist ja nein, jedoch denke ich mir für mich persönlich, dass Therapien darauf abzielen, diese emotionale Instabilität und das daraus resultierende Verhalten - sprich falsche Verhaltensmuster etc. - zu verändern bzw. zu "löschen", sprich die Dinge die Borderline ausmachen werden "angegangen". Daher müsste es ja eigentlich schon heilbar sein. Aber was sagt ihr?
Für die jenigen, die es noch nicht wissen - ich hatte eine lange und seehr schwierige Beziehung zu einem Borderliner, daher habe ich mir auch ein Herz für alle Erkrankten gefasst.
Lieben Gruß,
Beate
Wer suchet, der findet.
- Werbung
Hallo tebea!
Heilbar wohl so nicht, aber gut integrierbar. Es gibt inzwischen schon Methoden wie DBT durch die sich recht gute Erfolge erzielen lassen um das Leben für Betroffene einfacher zu gestalten.
Aber in deiner "mütterlichen" Funktion wäre ich etwas vorsichtig sowas zu äußern.
Viele Grüße!
candle
Heilbar wohl so nicht, aber gut integrierbar. Es gibt inzwischen schon Methoden wie DBT durch die sich recht gute Erfolge erzielen lassen um das Leben für Betroffene einfacher zu gestalten.
Aber in deiner "mütterlichen" Funktion wäre ich etwas vorsichtig sowas zu äußern.
Viele Grüße!
candle
Now I know how the bunny runs!
Ich bin selbst Borderliner,
langsam glaube ich, heilbar ist das nicht... Aber man kann damit leben, irgendwie...
langsam glaube ich, heilbar ist das nicht... Aber man kann damit leben, irgendwie...
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli
Benjamin Disraeli
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 38
- Beiträge: 9792
Hm, da bei einer Borderline PS eine massive Störung des Selbstbildes und der Bindungsfähigkeit zu anderen Menschen die zentralen Probleme sind (die ganzen Symptome sind ein Rattenschwanz von Folgen daraus) würde ich sagen daß mit der Veränderung von Verhaltensmustern die eigentliche Krankheit erst mal überhaupt nicht "angegangen" wird.tebea hat geschrieben: Eine Frage an diejenigen unter euch, die sich auskennen beziehungsweise selbst betroffen sind - was würdet ihr sagen: ist Borderline heilbar? Die landläufige Meinung ist ja nein, jedoch denke ich mir für mich persönlich, dass Therapien darauf abzielen, diese emotionale Instabilität und das daraus resultierende Verhalten - sprich falsche Verhaltensmuster etc. - zu verändern bzw. zu "löschen", sprich die Dinge die Borderline ausmachen werden "angegangen". Daher müsste es ja eigentlich schon heilbar sein. Aber was sagt ihr?
- Werbung
also ich hab mal irgendwo gelesen das es mit der alter wieder legt also man irgendwie doch besiegen könnte. ich bin mir aber nicht so sicher ob das wirklich stimmt. man hat mir auch diese diagnose vergeben obwohl nicht alle sagen das ich das bin. also hoffe ich wenn ich wirklich eine bin das es sich mit der alter wieder legt. die hoffnung stirbt zuletzt
We Can Do It !
Hallo zusammen!
Ich als Borderlinerin würde sagen, es ist nicht heilbar in dem Sinn.
Einige Dinge sind einfach von Grund auf anders bei Borderlinern als bei anderen. Z.B. bei einigen die Instabilität der Gefühlswelt, Impulsivität, Agressionen gegen sich selbst....
Es gibt auch Studien darüber, dass einige Teile des Gehirns verändert sind und daher die Stimmungslabilität, Schlafstörungen usw. kommen.
Aber ich bin überzeugt davon, dass man die Chance hat, gut damit zurecht zu kommen und damit leben zu können.
Ich merke es bei mir selbst, was sich alles verändern lässt. Gleichzeitig merke ich auch, dass ich bei einigen Dingen überzeugt davon bin, dass ich das wohl nicht wirklich in den Griff bekommen werde, bzw. es sich nur bis zu einem gewissen Punkt verbessern lässt. Dazu zählen bei mir die Schwierigkeit in den Zwischenmenschlicken Kontakten und das Selbstbild.
LG neele
Ich als Borderlinerin würde sagen, es ist nicht heilbar in dem Sinn.
Einige Dinge sind einfach von Grund auf anders bei Borderlinern als bei anderen. Z.B. bei einigen die Instabilität der Gefühlswelt, Impulsivität, Agressionen gegen sich selbst....
Es gibt auch Studien darüber, dass einige Teile des Gehirns verändert sind und daher die Stimmungslabilität, Schlafstörungen usw. kommen.
Aber ich bin überzeugt davon, dass man die Chance hat, gut damit zurecht zu kommen und damit leben zu können.
Ich merke es bei mir selbst, was sich alles verändern lässt. Gleichzeitig merke ich auch, dass ich bei einigen Dingen überzeugt davon bin, dass ich das wohl nicht wirklich in den Griff bekommen werde, bzw. es sich nur bis zu einem gewissen Punkt verbessern lässt. Dazu zählen bei mir die Schwierigkeit in den Zwischenmenschlicken Kontakten und das Selbstbild.
LG neele
Also, bei mir war damals mit der (Verdachts-)Diagnose die Therapie beendet. Ich habe mich eingelesen und versucht damit zu leben. Das ist mir mal mehr, mal weniger gut, gelungen. Im Prinzip habe ich mich selbst therapiert, was ein ständiger Kampf um Disziplin war, den ich auch oft zeitweise verloren habe. Ob es heilbar ist? Da ich nicht in den Genuss einer adäquaten Therapie kam, kann ich das nicht beurteilen. Ich halte es aber, trotz DBT und anderer Therapieformen, für schwer vorstellbar. Zu lernen, gut damit zu leben, ja, das mag gehen.
Bestätigen kann ich, was du schreibst, Sakura. Es wird mit zunehmendem Alter besser. Heute habe ich noch Borderline-Züge in meinem Verhalten, die mal mehr, mal weniger stark zutage treten, aber eine tatsächliche Borderline-Störung würde man mir heute wohl nicht mehr diagnostizieren.
Bestätigen kann ich, was du schreibst, Sakura. Es wird mit zunehmendem Alter besser. Heute habe ich noch Borderline-Züge in meinem Verhalten, die mal mehr, mal weniger stark zutage treten, aber eine tatsächliche Borderline-Störung würde man mir heute wohl nicht mehr diagnostizieren.
So absurd das klingt, aber wenn ich das lese bekomme ich einen echten Klos im Hals.Rilke hat geschrieben: Bestätigen kann ich, was du schreibst, Sakura. Es wird mit zunehmendem Alter besser. Heute habe ich noch Borderline-Züge in meinem Verhalten, die mal mehr, mal weniger stark zutage treten, aber eine tatsächliche Borderline-Störung würde man mir heute wohl nicht mehr diagnostizieren.
Wenn ich irgendwann nicht mehr Borderline bin, was bin ich denn dann noch????
Ich weiß - OT - aber das musste gerade raus...
LG neele
Liebe Neele,
mein Thera würde jetzt sagen " Aber Neele, Du bist doch viel mehr als das...." Genau das habe ich auch schonmal gefragt
mein Thera würde jetzt sagen " Aber Neele, Du bist doch viel mehr als das...." Genau das habe ich auch schonmal gefragt
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli
Benjamin Disraeli
Ach neele, den Gedanken kenne ich gut! Ich versuche jetzt noch, das zu bearbeiten, was mir noch Schwierigkeiten bereitet, aber der Rest darf so bleiben! Ganz und gar verändern möchte ich mich nicht mehr, denn ich mag auch das Wort Persönlichkeitsstörung nicht mehr. Das, was da ist, von mir, ist eben meine Persönlichkeit, und die darf und soll so bleiben, wie sie ist. Die Zeit hat quasi die Spitzen abgeschliffen, das schafft auch Erleichterung. Mit den Kurven kann ich jetzt gut leben.neele hat geschrieben:So absurd das klingt, aber wenn ich das lese bekomme ich einen echten Klos im Hals.Rilke hat geschrieben: Bestätigen kann ich, was du schreibst, Sakura. Es wird mit zunehmendem Alter besser. Heute habe ich noch Borderline-Züge in meinem Verhalten, die mal mehr, mal weniger stark zutage treten, aber eine tatsächliche Borderline-Störung würde man mir heute wohl nicht mehr diagnostizieren.
Wenn ich irgendwann nicht mehr Borderline bin, was bin ich denn dann noch????
Ich weiß - OT - aber das musste gerade raus...
LG neele
Danke ihr zwei, das ist lieb!
So doof es ist, ich habe einfach das Gefühl, dass ich ohne meine Krankheit nicht mehr interessant bin (obwohl ich gleichzeitig immer sehr bemüht bin, nach Außen so normal wie möglich zu wirken - wie absurd...) und ich sonst nicht mehr existiere.
Das hindert mich oft auch beim "auf dem gesunden Weg bleiben" (wie meine Thera immer zu sagen pflegt )
Aber ich arbeite daran!
LG neele
So doof es ist, ich habe einfach das Gefühl, dass ich ohne meine Krankheit nicht mehr interessant bin (obwohl ich gleichzeitig immer sehr bemüht bin, nach Außen so normal wie möglich zu wirken - wie absurd...) und ich sonst nicht mehr existiere.
Das hindert mich oft auch beim "auf dem gesunden Weg bleiben" (wie meine Thera immer zu sagen pflegt )
Aber ich arbeite daran!
LG neele
Vielen Dank für eure Antworten. Wenn es also nicht heilbar ist, würdet ihr sagen, dass eine Beziehung zu einem Borderliner somit immer sehr schwierig sein wird bzw. sogar ganz unmöglich (also in dem Sinne, dass man selbst daran zerbrechen würde). Oder gibt es da eine Chance? Da ich selbst wie gesagt mit einem Borderliner zusammen war, bin ich da sehr sekptisch, da ich einen neuen Mann kennengelernt habe und dieser irgendwie auch Züge aufweist...beziehungsweise hat eines meiner Mädchen bereits einen "waschechten" Borderliner zum Freund, ich frage mich, ob das überhaupt gut geht, mit Borderlinern in einer Beziehung zu sein?!?
Wer suchet, der findet.
Oh tebea, da halte ich mich lieber raus. Ich bin sicher nicht ohne Grund seit 10 Jahren Single, nach einer kaputten Ehe und etlichen kaputten Beziehungen. Im Allgemeinen sagte man mir nach, ich würde nichts als verbrannte Erde hinterlassen.
Ob es heute noch so schwierig wäre mit mir, kann ich wegen fehlender Praxiserfahrung eben leider nicht beurteilen.
Ob es heute noch so schwierig wäre mit mir, kann ich wegen fehlender Praxiserfahrung eben leider nicht beurteilen.
Der Mann, mit dem ich zusammen war, meinte immer: "Ich bin beziehungsunfähig". Zeitgleich suchte er teilweise wie verrückt nach einer Frau zum Heiraten. Zu mir zu stehen hat er nicht geschafft, nur mal ganz kurze Zeit, aber auch da war schon bei kleinen Konflikten Schluss damit, weil ihm die Belastbarkeit mit KOnflikten umzugehen und mit allem fehlte.....hm...wie es aussieht ist es einfach schwierig, so wie du schreibst.
Wer suchet, der findet.
Also, nach ganz ganz langer Pause hatte ich auch Anfang des Jahres eine knapp dreimonatige "Beziehung" mit jemandem. Da konnte ich sowohl Konflikte als auch Nähe nur sehr schlecht aushalten, und die erste Begeisterung verflog sehr schnell, was bei mir auch typisch ist. Außerdem hatte ich ständig das Gefühl, der Mann wolle mich mehr oder weniger subtil manipulieren (er war Psychoanalytiker), aber ob das stimmt oder nur eine irrationale Angst von mir war, weiß ich bis heute nicht.
Ich denke eigentlich schon von mir, dass ich heute beziehungsfähig(er) bin, liebesfähig sowieso. Früher machte mir dann meine übergroße Eifersucht oft einen Strich durch die Rechnung, andererseits eben das ständige hin und her zwischen Nähewunsch und Distanz. Ich konnte früher auch nicht treu sein, das ist wohl heute auch anders.
Im Grunde habe ich sowohl Angst vor Enttäuschung und Verletzung als auch davor, mich doch nicht geändert zu haben und für einen Mann wieder die Hölle zu sein.
Ich muss dazu sagen, dass mir auch eine narzisstische Persönlichkeit(-sstörung) diagnostiziert wurde, erst letztes Jahr. Das macht Beziehungen natürlich auch nicht gerade einfach.
Ich denke eigentlich schon von mir, dass ich heute beziehungsfähig(er) bin, liebesfähig sowieso. Früher machte mir dann meine übergroße Eifersucht oft einen Strich durch die Rechnung, andererseits eben das ständige hin und her zwischen Nähewunsch und Distanz. Ich konnte früher auch nicht treu sein, das ist wohl heute auch anders.
Im Grunde habe ich sowohl Angst vor Enttäuschung und Verletzung als auch davor, mich doch nicht geändert zu haben und für einen Mann wieder die Hölle zu sein.
Ich muss dazu sagen, dass mir auch eine narzisstische Persönlichkeit(-sstörung) diagnostiziert wurde, erst letztes Jahr. Das macht Beziehungen natürlich auch nicht gerade einfach.
- Werbung
-
- Vergleichbare Themen
- Antworten
- Zugriffe
- Letzter Beitrag
-
- 19 Antworten
- 4672 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Dampfnudel
-
- 3 Antworten
- 857 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von elias
-
- 23 Antworten
- 2441 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von karasu
-
- 13 Antworten
- 3176 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von hilde3500
-
- 12 Antworten
- 3959 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Waldschratin