Hineinfallen in einen inneren Anteil...

[moktis2]

Hallo zusammen,

ich leide unter einer dissziativen Störung und hoffe, hier vielleicht Leute zu finden, die ähnliche Probleme haben und mit denen man sich austauschen kann.
Momentan ist mein System wieder sehr instabil, d.h. die "erwachsene" Alltagspersönlichkeit sitzt nicht fest im Sattel...
Besonders merke ich das an der Arbeit, weil ich dort natürlich auf Anforderungen reagieren muss, aber parallel sehr mit dem beschäftigt bin, was sich in mir tut und welche Teile gerade im Hintergrund anwesend sind bzw. wie es denen geht. D.h. ich bin sehr häufig geistig abwesend und meine Alltagspersönlichkeit muss dann im Vordergrund switchen, damit die Kollegen nicht mitbekommen, was sich gerade tut...
Also die Belastungen sind sehr hoch!
Ich beobachte mich auch momentan sehr genau dabei, was mein Unterbewusstes (was mittlerweile für mich so unterbewusst gar nicht mehr ist) alles so von mir fernhält bzw. mein Bewusstsein aus inneren, eigentlich total ohnmächtigen Teilen raushält. Es gibt da u.a. einen inneren Anteil, eine Grenze, hinter der lauert die absolute Ohnmacht, der mich momentan sehr beschäftigt...Also obwohl es mir vordergründig gut zu gehen scheint, geht es mir innerlich mit meinem Leben als Erwachsener offenbar sehr schlecht...
Letzte Woche bin ich fast in diesen Kindanteil reingefallen, ich hatte sozusagen das Gleichgewicht verloren, bin also auf dem falschen Fuss erwischt worden...
Das Ganze ist mir vor Jahren schon einmal passiert, und ich weiss, dass mein Unterwusstes mich nach einiger Zeit aus diesem inneren Anteil wieder herausholt. Dieser Anteil verfügt leider über keinerlei Fähigkeiten, über die meine Alltagsperson verfügt, teilt also kein Bewusstsein mit ihr.
Meine Frage daher in die Runde - kennt das jemand und hat das so oder ähnlich schon erlebt?

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[Wanderer77]

hallo, ich glaube ich kenne sowas auch...es gibt einen teil, der hat das gefühl, nichts zu können und hilflos allem aus der aussenwelt gegenüber zu stehen...bei mir wiederum steht dem noch ein teil gegenüber, der die "allmacht" will...sozusagen als ausgleich.

ich denke wirklich, dass dies daran liegt, dass alle teile nicht miteinander verbunden sind und somit ein stabiles ich fehlt, welches, weder nach oben noch nach unten ausreisst.

ziel einer therapie sollte sein, diese teile zusammenzuführen...der ohnmächtige teil muss lernen/mitbekommen, dass er genauso teil der persönlichkeit ist wie der teil, den du alltags-ich nennst und der mit sachen klarkommt.

das wird aber sehr schwer...man muss sozusagen diesen teil aus der derealisation/dissoziation herausholen und dem alltag stellen, was mit sehr viel angst verbunden ist....umsonst fühlt sich das nicht ohnmächtig an und umsonst hast du nicht diese dissoziation.

ich z.b. bleibe auch immer zum teil in diesem ohnmächtigen ich verhaften, weil mir meine leistungen nicht gut genug vorkommen...es kann aber auch sein, dass dies daher kommt, da man aufgrund der angst eben sein wirkliches leistungsvermögen nicht an den tag bringen kann.

mfg wanderer