ich lebe eine Lüge

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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melia
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ich lebe eine Lüge

Beitrag Do., 20.01.2011, 19:05

Hallo liebe Forumsmitglieder,

ich bin neu hier, lese schon ein Weilchen mit und konnte ich heute dazu überwinden mich mal anzumelden, weil mich eine Sache sehr unter Druck setzt und ich ein paar Meinungen dazu hören möchte.

Und zwar wird mir langsam klar, dass ich schon seit langer Zeit nur noch ein Leben voller Lügen lebe. Im wahrsten Sinne des Wortes. Ich bin eine Person, die eigentlich Lügen absolut verabscheut und immer versucht ehrlich zu sein. Diese Eigenschaft wird auch oft von meinen Freunden genannt und bewundert. Aber es sieht in der Realität leider ganz anders aus. Ich erfinde immer wieder Lügen, ganze Geschichten, kann sie oft nicht mehr von der Realität unterscheiden, ich lebe so sehr in dieser Fantasiewelt dass ich oft gar nicht mehr merke, wann ich abdrifte. Und ich verabscheue und hasse mich dafür, dass ich das tue. Bisher sind noch keine meinre Lügengeschichten aufgeflogen, wahrscheinlich weil ich diese Lügen aktiv lebe und sie so sehr mit mir verflochten sind, dass ich oft denke dass alles wahr ist und es auch dementsprechend realistisch rüberbringen kann.

Ein paar Beispiele: Ich habe oft schon Beziehungen erfunden, Fernbeziehungen, Internetbekanntschaften. Dann erzähle ich Menschen aus meinem Umfeld lang und breit davon und auch wenn ich alleine bin male ich mir in Träumen aus wie das ist. Ich gebe diesen Menschen Namen, Eigenschaften, eine eigene Persönlichkeit. So ist einer dieser "Fernbeziehungen" auch schon an Krebs gestorben. Ich weiß, wie krank das wahrscheinlich klingt und ich verabscheue mich selbst dafür. Ich erfinde auch viele Dinge über meine Kindheit (z.B. dass ich mal missbraucht wurde) und manchmal bin ich mir selbst nicht mehr sicher, was nun passiert ist und was nur erfunden ist.

Ich habe sehr viele Schwierigkeiten mit Vertrauen, über mich und meine Gefühle sprechen, mit Beziehungen und Selbstvertrauen, Selbstwertgefühl usw. Ich versuche mein Verhalten hier nicht zu entschuldigen, aber ich habe eine Vermutung, dass es damit zusammenhängen könnte. Ich merke oft, wie ich gerne mehr Aufmerksamkeit hätte, sie mir aber nicht holen kann (da ich immer die Starke sein will, für andere da, keine Probleme habe usw.). Und als Ersatz erfinde ich sozusagen Geschichten.

Kennt ihr das? Was kann ich tun, damit es aufhört? Wie stoppe ich mich selbst? Ich würde gerne einfach ein paar ehrliche Gedanken hören.

Danke und liebe Grüße
melia

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Virtu
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Beitrag Do., 20.01.2011, 23:41

Willkommen melia.
melia hat geschrieben:Ich merke oft, wie ich gerne mehr Aufmerksamkeit hätte, sie mir aber nicht holen kann (da ich immer die Starke sein will, für andere da, keine Probleme habe usw.). Und als Ersatz erfinde ich sozusagen Geschichten.
Das trifft wahrscheinlich den Kern des Problems schon ganz gut, also diese Tendenz oder der Zwang Sachen zu erfinden, damit man mehr Aufmerksamkeit bekommt und dadurch sein Selbstwertgefühl stärkt.

Hast du schon einmal mit einem Psychologen oder Therapeuten darüber gesprochen?

LG

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Myself88
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Beitrag Sa., 22.01.2011, 15:13

Hallo.

Ich kann dir sagen, dass es mir genau so geht.
Es ist wirklich sehr belastend und habe deswegen noch keinen Therapeuten konsultiert.

Es geschieht wirklich alles von alleine und du kannst es nicht verhindern.
Ab und zu denkt man sich selbst zwar " Oh man was machst du da" und muss dann einfach so weiter machen und darin leben.

Ich verstehe dich voll und ganz.

Myself 88

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melia
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Beitrag So., 23.01.2011, 17:33

Hallo,

Danke für Eure Antworten. Ich dachte schon, dass ich so spinne und etwas so verabscheuungswürdiges tue, dass keiner was dazu schreiben mag.

@Virtu: Nein, ich habe noch nie mit einem Psychologen oder Therapeuten darüber gesprochen. Ich weiß ehrlich gesagt nicht wie und ob ich vor einer anderen Person überhaupt zugeben könnte. Außerdem habe ich das Gefühl, dass das Problem nicht schwerwiegend genug ist. Ich kann es ja selber lösen, ich müsste einfach irgendwie das Lügen unter Kontrolle bekommen und damit aufhören.

@Myself88: Genau das ist es, man versucht immer aufzuhören, aber man schafft es nicht und dann hasst man sich selbst noch mehr dafür. Hast du vor mal einen Therapeuten deswegen aufzusuchen? Hast du irgendwelche Möglichkeiten für dich gefunden, irgendwie doch noch ab und zu aus diesem Teufelskreis auszubrechen?

liebe Grüße
melia

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Sunny75
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Beitrag So., 23.01.2011, 18:11

melia hat geschrieben:Außerdem habe ich das Gefühl, dass das Problem nicht schwerwiegend genug ist. Ich kann es ja selber lösen, ich müsste einfach irgendwie das Lügen unter Kontrolle bekommen und damit aufhören.
Ehrlichgesagt....ich denke schon, dass du ein großes Problem hast, denn früher oder später wird es unweigerlich zum gesellschaftlichen Supergau kommen!
Das Blöde ist, dass zwar kleine Notlügen oder Flunkereien im Alltag bei jedem mal vorkommen können - aber wahre Lügengebilde (ohne erkennbare Not) auf wenig/gar kein Verständnis stoßen. Dass dahinter eine schwere psychische Störung steckt, wird von der Gesellschaft selten akzeptiert, und du kannst dir schlimmstenfalls einen neuen Freundeskreis und eine neue Arbeitsstelle suchen.

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Virtu
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Beitrag So., 23.01.2011, 20:57

melia hat geschrieben: Ich weiß ehrlich gesagt nicht wie und ob ich vor einer anderen Person überhaupt zugeben könnte.
Hier hat es doch auch funktioniert.
Bei einem Psychologen wäre das auch nicht viel anders als hier, also auch nur eine außenstehende Person, die du um Rat fragst.
melia hat geschrieben: Außerdem habe ich das Gefühl, dass das Problem nicht schwerwiegend genug ist.
Im ersten Beitrag klang das noch anders.
melia hat geschrieben: Ich erfinde immer wieder Lügen, ganze Geschichten, kann sie oft nicht mehr von der Realität unterscheiden, ich lebe so sehr in dieser Fantasiewelt dass ich oft gar nicht mehr merke, wann ich abdrifte. Und ich verabscheue und hasse mich dafür, dass ich das tue.

melia hat geschrieben: Ich kann es ja selber lösen, ich müsste einfach irgendwie das Lügen unter Kontrolle bekommen und damit aufhören.
Wenn du ab heute nicht mehr lügen würdest, aber morgen spricht dich jemand auf die Fernbeziehung an, die an Krebs gestorbenen ist - was würdest du dann sagen?
Das Auflösen dieser ganzen Lügengeschichten dürfte ohne Hilfe nicht ganz einfach sein.

LG

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jay11
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Beitrag So., 23.01.2011, 21:42

Hi melia,
also ich möchte dir ja wirklich nicht zu Nahe treten aber jetzt mal ehrlich: Du erzählst deinen Freunden und Bekannten, dass du in deiner Kindheit mißhandelt wurdest und schreibst in deinem nächsten Beitrag dein Problem sei nicht schwerwiegend genug um einen Psychologen aufzusuchen? Ich glaube du weißt was ich damit sagen will.... Wenn du dein Problem so leicht selbst lösen könntest (nach dem Motto: ich kann ja einfach aufhören zu lügen..) dann hättest du es doch schon längst getan. Dein Drang nach Aufmerksamkeit ist aber anscheinend größer als dein Wunsch danach nur noch die Wahrheit zu erzählen. Wenn du dich jetzt entscheidest mit Hilfe eines Therapeuten keine weiteren Lügengeschichten mehr zu stricken dann kannst du hoffentlich noch verhindern das sich dein komplettes Umfeld von dir abwendet. Überleg mal wie du reagieren würdest wenn dir eine Freundin erzählt: ach ja das mit dem Freund aus... war gelogen den gab es gar nie - heisst er ist auch nicht an Krebs gestorben und du hast mich umsonst getröstet - Na #herzlichen Glückwunsch!!!

Versteh mich bitte nicht falsch ich verurteile gar nicht was du machst - denn du hast ein Problem und zwar ein psychosomatisches !! Aber du solltest dir helfen lassen bevor die Bombe platzt..

Grüße
Jay

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melia
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Beitrag Do., 27.01.2011, 13:50

Ja, ihr habt ja recht. Was mich trotzdem daran hindert, einen Psychologen aufzusuchen ist natürlich, dass ich mich total für mein Problem schäme. Ich meine, niemand zwingt mich dazu das alles zu tun, zu lügen, ich mache es einfach weil ich süchtig nach Aufmerksamkeit bin. Ich hasse mich dafür, so eine schlechte Person zu sein, und das dann mit jemandem besprechen... Ich verdiene die Hilfe doch gar nicht. Lügen ist abscheulich und stößt überall in der Gesellschaft auf Ablehnung, aber wieso sollte das bei einem psychologen anders sein? Er mag das professionell sehen, aber wie will er mit mir arbeiten wenn er nie weiß, ob ich gerade die Wahrheit sage oder nicht?

liebe Grüße
melia

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münchnerkindl
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Beitrag Do., 27.01.2011, 14:46

melia hat geschrieben:Ja, ihr habt ja recht. Was mich trotzdem daran hindert, einen Psychologen aufzusuchen ist natürlich, dass ich mich total für mein Problem schäme.

Das ganze ist ja offenbar eine Krankheit bei dir und für eine Krankheit muss man sich nicht schämen.

Und Therapeuten haben jeden Tag mit Menschen zu tun, die aufgrund ihrer Krankheit solche DInge tun, es ist ihr Beruf, von daher glaube ich nicht daß ein professionell arbeitender Therapeut da auch nur mit einer Wimper zucken wird.

Sich für etwas schämen über ein gewisses Mass hinaus ist völlig kontraproduktiv um an der Situation etwas zu verändern. Also such dir einen Therapeuten!

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Virtu
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Beitrag Fr., 28.01.2011, 11:23

melia hat geschrieben:Ich meine, niemand zwingt mich dazu das alles zu tun, zu lügen, ich mache es einfach weil ich süchtig nach Aufmerksamkeit bin. Ich hasse mich dafür, so eine schlechte Person zu sein, und das dann mit jemandem besprechen...
Wie münchnerkindl es bereits geschrieben hat, solltest du dies als Krankheit bzw. als Symptome einer Krankheit ansehen.
Bei der Krankheit Grippe würdest du dich auch nicht hassen, weil du das Symptom Fieber hast.

Bloß gibt es noch keinen Namen für deine Krankheit, da du noch mit keinem Psychologen/Psychiater/Therapeuten darüber gesprochen hast.
Hat deine Krankheit einen Namen, dann wirst du sehen, dass die meisten Dinge, die du dir persönlich vorwirfst, in Wirklichkeit Symptome dieser Krankheit sind.
melia hat geschrieben:Lügen ist abscheulich und stößt überall in der Gesellschaft auf Ablehnung, aber wieso sollte das bei einem psychologen anders sein?
Ganz so ist das nicht, jeder Mensch lügt zigmal am Tag und gelogen wird aus den verschiedensten Motiven und sobald ein Psychologe ein Krankheitsbild erkennt wird er sich auch professionell darauf einstellen.

LG

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Ragneda
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Beitrag Fr., 28.01.2011, 14:17

Solange deine Lügen niemanden verletzten, würde ich noch keinen Alarm schlagen. Denn im Großen und Ganzen betrügst Du Dich selber. Erfindest Sachen, die Du Dir wünschen würdest, die aber gar nichts so vorhanden sind. Anscheinend sehnst Du nach diesen Sachen, die Du erfindest, oder/und hast eine ausgeprägte Fantasy. Hast Du daran schon gedacht Dich als Schriftsteller zu versuchen? Denn dort kannst Du Personen und Geschichten erfinden, ohne jemanden zu Schaden. Im Gegegnteil, bekommst Du Annerkennung, wenn die Geschichten interessant sind.

Doch, anscheinend belastet Dich selber das was Du machst. Und vorallem, kannst Du es nicht richtig verstehen, warum. Wenn die eigenen Lügen einem selber quällen, ist man nicht glücklich darüber, bekommt Scharmgefühle. Es kann ja eines Tages so ausarten, dass Du jemand anderen, der Dir vertraut verletzten wirst.
Ich erzähle Dir jetzt eine Geschichte. Wir waren eine kleine Interntengemeinde, gute Freunde, die sich sogar RL getroffen haben, alle aus verschiedenen Ecken von Deutschland und Österreich. Wir haben uns übers Alltägliches ausgetauscht und haben uns mit dem Zuspruch unterstützt. Eine Person aus dieser Gemeinschaft hatte Hirntumore, war mehrmals operiert, ihr ging es immer schlechter. 2 Jahre lang haben wir sie begleitet, mit Zuspruch, jeden Tag waren wir für sie da, haben zu Weihnnachten einen riesen Geschenkekorb zusammengestellt und ihr zugeschickt. Und dann, stellte sich heraus, sie hat uns die ganze Zeit belogen! Auf das unverschämteste! Unsere Gefühle, Emotionen, Mitleid einfach ausgenutzt. Wir fühlten uns dermassen verarscht, dass wir nicht mal Kraft hatten, so entsetzt waren wir über das ganz, dass wir nichts unternommen haben. Die Person ist von dannen gezogen. Aber in uns, und in mir persönlich hatte es einen großen Loch hinterlassen. Ich frage mich immer wieder, wie kann man sowas, vorallem so lange tun? Wie geht man selber damit um, dass man ständig sich verstellt, die Lügen verbreitet. Und dann dachte ich: einmal drinn, es ist schwer wieder aus der Lüge rauszukomme.
Mit dieser Geschichte möchte ich Dich nur warnen, lass es nicht so weit kommen. Denn ich denke, dass diese Person im nachinein wesentlich mehr verloren (nämlich unsere Freundschaft) und eingebüsst hat.
http://liebesforum.forumieren.de/


Hilfloser
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Beitrag Di., 15.02.2011, 01:22

Hallo. Ich wollte mich hier auch einmal zu Wort melden. Ich mache mir und anderen auch was vor. Ich weiß nicht mal wann es angefangen hat, ich war Einzelkind und habe eigentlich genügend Aufmerksamkeit bekommen (dachte ich) . Trotzdem habe ich schon als Kind oder eher Jugendlicher alle Probleme von mir weggeschoben und verdrängt. Oftmals habe ich bestimmte Sachen weggelassen, etwas dazuerfunden..seit heute weiß ich dass das was ich habe Pseudologie heißt. Anstatt meine Probleme einzugestehen oder einfach dazu zu stehen daß ich z.B. zu bequem war bzw. Sachen wie den Gang zum Arbeitsamt oder ähnliches hab schleifen lassen habe ich mich immer mehr in Lügengeschichten verstrickt. Meiner großen Liebe habe ich unter anderem verheimlicht daß ich unter finanzieller Betreuung stehe oder bei einem Telefonsexanbieter angerufen habe, so daß sie es nur durch Zufall rausgefunden hat. Daß die Beziehung danach nicht mehr zu kitten war, versteht sich von selbst. Trotzdem hat sie zu mir gehalten und sich mir als beste Freundin angeboten. Es wäre einfacher gewesen ehrlich zu ihr zu sein und ihr zu sagen, wie feige ich eigentlich wirklich bin, und wie bequem. Zumal sie mir sicher nicht den Kopf abgerissen hätte. Den Kopf gewaschen? Sicher. Aber trotzdem hat sie immer zu mir gehalten. Die Tatsache, daß sie leicht verletzt werden kann und ich außerdem noch ihr erster Mann war, hat nun dazu geführt daß auch unsere Freundschaft an der Grenze zum Zerbrechen ist. Sie weiß einfach nicht was sie mir noch glauben kann und was nicht. Es kommt ihr so vor als hätte sie mein wahres Ich nie kennengelernt. Ich weiß daß es schwierig wird ihr Vertrauen zurückzugewinnen, wenn das noch möglich ist. Da ich ihr so in den Rücken gefallen bin, denkt sie auch daß mich das emotional nicht so belastet wie sie. Ich kann nicht schlafen und schäme mich für mich. Sie ist wirklich das Beste was mir je passiert ist, aber nun hat sie das Vertrauen in mich oder andere Menschen, die nach mir kommen könnten aber so sein könnten wie ich, komplett verloren. Und sie sagt, ich lasse mich auch gerne in die Opferrolle reindrängen und versuche alles psychologisch zu erklären. Sie hat schon recht, aber gleichzeitig meine ich, es ist auch Zwang dabei. Ich erfinde Lügen auch wo sie gar nicht sein müßten, und ich glaube nicht daß ich ihr das begreiflich machen kann daß es eben auch , wenn man es nun nicht Krankheit nennen kann, doch zumindest zwanghaft ist. Ich muß wohl damit leben daß sie mich eine lange Zeit ersteinmal mißtrauisch betrachten wird. Hinzu kommt daß es eine Fern-freundschaft ist und wir uns nicht so oft sehen können wie das möglich wäre. Im Moment ist sie sich auch nicht sicher ob wir uns real sehen sollten. Das alles belastet mich und ich bräuchte dringend Leute mit denen ich mich austauschen kann. Ich habe jetzt die Möglichkeit zu einem Psychotherapeuten zu gehen.


Hilfloser
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Beitrag Di., 15.02.2011, 01:32

...


Und habe nun einen Termin für eine Gruppentherapie bzw. erstmal den Termin um dort einen Fragebogen auszufüllen und am nächsten Tag mit einem Therapeuten zu reden.

Ich weiß daß es allein an mir liegt, etwas zu ändern. Und daß es wichtig für sie ist, Abstand von mir zu halten damit ich sie nicht weiter in diese Lügenwelt mithereinziehe und ihr somit noch mehr wehtue. Trotzdem wird das ein irre schwieriger Weg und ich möchte gerne wissen wie andere notorische Lügner aus diesem Teufelskreis herauskommen und wie sie damit umgehen. Mir tut es schon körperlich weh, einen Tag nicht mit ihr zu sprechen. Andererseits steht sie Berufs- bzw. Studienmäßig kurz vor dem Ende und kann sich nicht auch noch von mir mit runterziehen lassen. Wie haltet ihr das aus, wenn ihr euch durch eigene Schuld euren Liebsten entfremdet habt und die wegen euch bittere Tränen weinen? Ich wäre so gern mehr wie die Seite von mir, die freundlich und nett ist, und die in ihr den Eindruck erweckt hat, sie könnte ihre Hand für mich ins Feuer legen? Sie tut mir so leid und ich weiß wirklich nicht was ich machen soll.

Solange ich noch nicht feste Termine beim Psychologen habe (dessen Vorgänger ich leider auch oft nicht die ganze Wahrheit erzählt habe), wäre es schön wenn ich mich hier mit anderen Menschen austauschen könnte.

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