Ich lebe in einer fiktiven Traumwelt

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Frau kocht tee
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Ich lebe in einer fiktiven Traumwelt

Beitrag Fr., 23.07.2010, 19:14

hallo,

erst einmal bin ich froh, dass ich auf dieses forum gestoßen bin.
habe hier schon einige interessante berichte gelesen die auch zu mir treffen.

mein problem ist folgendes:

ich lebe in einer fiktiven traumwelt die ich mir selbst zusammenbaue. dies mache ich schon seit ich ein kind bin. mal ist es stärker mal schwächer. zur zeit ist es sehr stark.
ich bilde mir ein, eine andere person zu sein. ich lebe in einer anderen familie und an einem anderen ort. in meinem träumen bin ich sehr beliebt und habe viele freunde. ich träume davon, dass ich z.b. sehr gut skaten, malen, singen oder sonstiges kann. ich träume auch oft, dass eine berühmte persönlickeit (die es wirklich gibt) mit mir verwandt ist. ich träume davon dass ich ein glückliche beziehung mit einem sehr gut aussehenden mann habe.

hauptsächlich ziehe ich mich in meine träume zurück wenn ich alleine bin. wenn ich mit der bahn fahre, abends im bett liege oder auf der couch sitze. aber auch wenn ich mit freunden (ich habe schon einige und auch gute im realen leben) weg bin, träume ich manchmal. die sagen dann oft, "warum machst du so ein komsiches gesicht, träumst du?"
in letzter zeit erwische ich mich, wie ich sogar bei der arbeit träume.
manchmal träume ich auch tage sogar wochen lang nicht. wenn ich mich schlecht fühle träume ich sehr viel.

wer kann mir helfen? ist das ein krankheit? wenn ja, wie heißt sie?
danke schon mal im voraus

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Innere_Freiheit
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Beitrag Fr., 23.07.2010, 19:27

Hallo 'Frau kocht tee',

ein sehr kreativer Name, wie ich finde.
Frau kocht tee hat geschrieben:ist das ein krankheit? wenn ja, wie heißt sie?
Keine Ahnung!

Ist das Tagträumen bei dir denn so extrem, dass es dich am Leben hindert, also z.B. daran, deine Arbeit zu tun, etwas mit Freunden zu unternehmen, .....
oder ist es einfach nur ein für dich interessantes Hobby?

Viele Grüße

Innere Freiheit
Das was ich ablehne, bleibt an mir kleben!

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Xantiana
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Beiträge: 309

Beitrag Fr., 23.07.2010, 19:58

Hallo Frau kocht Tee,

Erstmal herzlich Willkommen im Forum,
Das Thema was du ansprichst kenne ich nur zu gut, denn ich habe auch, seit dem ich ein Kind bin meine Traumwelt, in die ich mich auch heute noch hin und wieder zurück ziehe, meistens mache ich´s aus dem selben Grund wie du also wenn´s mir schlechter geht.
Und ich muß sagen dieses >>Abtauchen<< tut mir richtig gut, denn dadurch tanke ich wieder neue Energie bzw. dadurch ist es mir möglich Abstand von den Problemen zu bekommen und sie mal aus der Ferne zu betrachten.

Ob es krankhaft ist daß kann ich dir auch nicht sagen, doch ---
Frag dich doch mal wieso du dich in diese Traumwelt zurück ziehst? Was gibt sie dir? Gibt sie dir Schutz, das Gefühl von Geborgenheit???
Dann kann dies auch eine Wunderbare Recurse sein.
Die Traumatherapeutin Luise Redemann arbeitet sogar mit sollchen Imagnitationen.
Auch meine eigene Therapeutin sagte zu mir mal: Xantiana, sollange sie sich von der Realen Welt nicht kommplet zurück ziehn, also nicht mehr zur Arbeit gehn, keine Freunde/ Bekannte mehr treffen, dürfen sie ruhig in ihre Traumwelt abtauchen, sollang das Gleichgewicht geward blebt.

Du schreibst daß du in letzter Zeit dich beobachtet hast daß du auch in der Arbeit dich "ausklickst"
Wieso?
Kann es evtl. daran liegen, daß sie dich nicht mehr erfüllt, daß du von deinem Beruf die Nase voll hast!!!
Dies könnten mögliche Gründe sein wieso du dich in der Arbeit auch in deine Traumwelt zurück ziehst, zmd wars bei mir so wenn ich mich während einer Ausbildung am Praktikumsplatz nicht wohlgefühlt habe, oda ich wirklich Urlaubsreif war.....
Und was das angeht das Träumen beim Weg gehn mit deinen Freunden, ich hab´s und mach´s auch immer noch wenn mir ein Thema zu langweilig ist, oda das Gefühl habe nicht üba die Themen mit reden zukönnen.
Besser und angenehmer als doof da zusitzen und andere Gäste anzukuken.

Wie gesagt ich finde daran nicht´s schlimmes sich hin und wieder in eine Traumwelt zurück zu ziehen, sollange man Traum/Phantasie von der Realen Welt unterscheiden kann.

P.S. Ich hoffe ich konnte mit meinen Beitrag dir ein wenig helfen
Lieben Gruß Xantiana
Entschuldigt, Hier lief gerade eine Legestenikerrin vorbei. Ich über nehme keine Haftung für die Gramatik und Rechschreibung!

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Leer
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Beitrag Di., 27.07.2010, 16:42

hi Frau kocht tee

ich träume mich seit ich klein bin in andere welten... ich finde das volkommen ok und nicht krankhaft...
andere lesen bücher oder schauen ständig filme um in einer anderen welt zu sein wir haben halt fantasie und schaffen sie uns selber...

was ich so gelesen hab entstehn die träume oft aus einer vernachlässigung bzw./und einer übervorderung... sind also eigentlich eine überlebensstrategie...
also bei mir ist das auf jeden fall so...

eine zeitlang so zwischen 10 und 12 war es etwas kritisch weil ich immer geträumt habe auch beim über die straße gehn und so... heute kann ich träumen und mich normal bewegen gleichzeitig oft träum ich sogar wärend ich mit jemanden rede oder einen film anschau... mein gehhirnt teilt das anscheinend komplett auf ich kann beides trennen und es auch verbinden...

mein thera sagt zu dem thema eigentlich nur das er auch gern so viel phantsie hätte und das er das toll findet...

ich merk wenn mein leben ausgefüllter is und ich viel unterwegs bin zu meistern hab das es weniger wird mit den träumerein...

aber es is volkommen ok wenn es auch mal mehr ist und es ist nicht krank vielleicht ein symtom aber keins was man meiner meinung nach loswerden muss...

lg leer
Ich weiß wohl, was ich fliehe, aber nicht, was ich suche.
Michel de Montaigne

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 27.07.2010, 16:45

Innere_Freiheit hat geschrieben: oder ist es einfach nur ein für dich interessantes Hobby?
Für mich ist es auf jeden Fall ein interessantes Hobby...

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Leer
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Beitrag Di., 27.07.2010, 17:22

ja das hobby is interessant und hat nicht jeder is doch toll... so individuell :D
Ich weiß wohl, was ich fliehe, aber nicht, was ich suche.
Michel de Montaigne

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Frau kocht tee
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Beitrag Mi., 28.07.2010, 19:44

hallo,
erst einmal danke für die netten antworten.
ich bin sehr froh darüber, hier menschen kennen zu lernen, die das selbe problem haben wie ich.
das träumen kann zum teil sehr schön sein. es lenkt vom alltag ab und entspannt.
aber das problem ist auch, dass ich das träumen nicht immer kontrollieren kann. sogar wenn ich bei der arbeit bin, mich mit jemanden unterhalte oder im kino sitze, träume ich. ich kann es nicht abschalten.

ich habe jetz auch schon oft gelesen, dass es von negativen erlebnissen kommen kann. probleme im alltag, familiären problemen....ich habe einige negativen sachen (die schon sehr heftig waren) erlebt.

am wochenende war ich z.b. nur mit freunden unterwegs. war total vom träumen abgelenkt. habe dann ca. 3 tage nicht geträumt. wurde mir auch erst am 4. tag bewusst. ich war stolz auf mich.

danke für die bisherige hilfe
freue mich auf jede weitere hilfe.

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Leer
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Beitrag Do., 29.07.2010, 11:25

hi frau

wie schaut das aus wenn du zb bei der arbeit anfängst zu träumen? bist du dann in der realität komplett abwesend oder kannst du daneben noch arbeiten?

wenn du wo bist wo es dir gut geht und deine wünsche die sich in deinen träumen wiederspiegeln halbegs gestillt sind wird das träumen automatisch weniger... ich hab da immer wieder phasen wo ich nicht träume auser in situationen wo mir dann langweilig wird...

was zeigen dir deine träume? irgendeine idee?

also ich weiß aus meinen träumen das es sehr viel um aufmerksamkeit geht eigentlich gehts immer darum... leer is im sport super gut - bekommt aufmerksamkeit, leer is hübsch - bekommt aufmerksamkeit, leer ist im gefängis - bekommt aufmerksamkeit, leers eltern bringen sich gegenseitig um - wird dann unterstützt und bekommt aufmerksamkeit...

meine träume sind auch nicht immer schön und angenehm wenns zb zuhause wieder eine schlimme situation gab dann war meine phantasie mal wieder angeregt alles noc schlimmer zu träumen damit es wirklich schmerzhaft für mich wurde... aber auch das tut mir igendwie gut auch wenn der traum weiter geht und ich noch tage schlecht drauf bin, kein wunder wenn man sich gedanklich gerade in nem familien drama befindet...

ich weiß aber leider keinen weg für dich wie du es ganz loswerden kannst, ich persönlich will es ja nicht loswerden...

aber wie empfindest du dein leben? fehlt dir viel?


lg
leer
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Michel de Montaigne

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Rote Zora
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Beitrag Do., 29.07.2010, 11:38

Hi Frau kocht Tee,

ich finde auch Tagträumen erstmal eine Gabe und keine Krankheit.
Aber Du scheinst Dir ja Sorgen drum zu machen. Und manchmal sagst du, kannst Du nicht damit aufhören? Wieso nicht, was hält dich davon ab bzw. was bräuchtest du, um aufzuhören?

Ich habe noch etwas nicht verstanden: Aus welchem Grund hast du diesen thread bei "Persönlichkeitsstörungen und Psychosen" eröffnet?

viele Grüße rZ

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Hinchen
Helferlein
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Beiträge: 79

Beitrag Do., 29.07.2010, 13:25

Ich mach das auch.
Nicht so, dass ich mir vorstelle dass ich spezielle Sachen kann oder so... Ich stelle mir einen festen Freund vor. DER kann stellvertretend immer wieder was anderes tolles und dass so ein toller Mensch sich dann für mich interessiert erfüllt mich mit stolz/ würde mich mit stolz erfüllen. Ich hab einfach Sehnsucht nach männlicher Zuneigung- und dass andere Menschen das sehen können... In der Bahn und vor dem einschlafen tauche ich oft ab, wie du.
Ich stelle mir vor wie es wäre, wenn er real wäre und was auf dem nächsten Festival/sonstiges Event passieren würde... Es enttäuscht mich nicht mal wenn es dann unspektakulär und normal vorüber geht. In mir ist es ja doch passiert... Was würde er in dieser Situation sagen... wie würde er mich in schutz nehmen... wie hätte er reagiert...

Wenn ich das so schreibe fühle ich mich erbärmlich. Ich bin nicht so verzweifelt wie es klingt... Oder ich will zumindest nicht so verzweifelt sein... :(

Aber es tut mir gut, und dir tut es auch gut. Warum sollen wir dann davon ablassen? Es ist unsere heimliche Welt... wo wir Kraft tanken können...

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Riniel
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Beiträge: 202

Beitrag So., 01.08.2010, 01:08

Hey,
mir gehts genauso. Hier ist so ein ähnlicher Thread, vielleicht hilft dir das etwas weiter.
viewtopic.php?f=16&t=4829

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Thread-EröffnerIn
Frau kocht tee
sporadischer Gast
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Beiträge: 14

Beitrag Sa., 14.08.2010, 14:22

hey,
noch mal danke für die lieben rückmeldunge.
am anfang war das tagträumen ein interessantes hobby. manchmal ist es das immer nocht. doch oft nervt es micht. ich habe zur zeit urlaub. ich war zwar viel mit freunden und bekannten weg, was mich sehr abgelenkt hat. aber auch da erwische ich mich immer wieder wie mich ein sekundentraum überfällt. das ärgert mich dann. irgedjemand erzählt mir was und ich kann nicht folgen weil ich irgendwie abschweife. das mein ich auch, "man kann es nicht kontrollieren" es kommt einfach. manchmal macht es mir sogar spaß. z.b. wenn man einfach mal für sich alleine ist und entspannt auf der couch sitzt. es nervt mich auch, wenn ich im kino sitze und es mich überfällt. bekomm dann vom film wenig mit.
ich stelle mir dann auch vor ich hätte einen festen freund. mir geht es fast genauso wie dir, liebe benutzerin "Hinchen" das klingt schon gut, eine heimliche welt.

ich träume hauptsächlicht, wenn es mir schelcht geht. träume beinhalten hauptschäliche: aufmerksamkeit, nähe, zuneigung, festen partern.

ich habe keinen großen freundeskreis. aber einen sehr guten. wie gesagt, ich war die letzen wochen viel mit freunden und bekannten unterwegs. es hat mir eigentlich an nichts gefehlt. aber trotzdem träume ich.
auch wenn es schlechte tage gibt. fange ich an in meinen träumen negatives zu träumen. so wie es auch nutzerin "Leer" beschreibt.

an die rote zora,
ich hab keine ahnung was ich bräuchte um damit aufzuhören. mal ist es stark mal nicht. mal träume ich ne woche nichts und dann stelle ich fest "hey, du hast ja nicht geträumt!" und bin damit sehr stolz auf mich.

danke für die rückmeldungen
freue mich schon wieder von euch zu hören und danke für den link riniel.

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Campanula
sporadischer Gast
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weiblich/female, 23
Beiträge: 8

Beitrag So., 02.01.2011, 21:15

Hallo Frau kocht Tee,
ich habe soeben Deinen Beitrag gelesen und möchte Dir gerne antworten.

Auch ich kenne diese Art der Träume bereits seit meiner frühen Kindheit. Damals haben sich die Träume hauptsächlich um Freundschaft und Berühmtheit gedreht; heute drehen sie sich um Liebe, Berühmtheit und Lebensrettung. Es ist so unheimlich hier von anderen Menschen zu lesen, die scheinbar genau so eine Traumwelt besitzen wie meine.

Ich stelle mir sehr oft vor, dass ich einen Mann kennnenlerne. Er ist natürlich ziemlich perfekt, wobei ich auch in meiner Traumwelt ab und zu Streitereien einbaue, die aber immer ein gutes Ende nehmen. Es kommt sogar vor, dass ich in Gefahr stecke und von diesem Mann gerettet werde.

Als Kind habe ich viel von Freundschaft geträumt: in meinen Träumen ging ich ins Internet, hatte Freunde und war beliebt. Ich habe es bisher immer auf meinen vorhandenen Autismus geschoben; ich habe nicht sehr viel Kontakt zu Menschen und ziehe mich eher zurück. Es erstaunt mich daher, dass Du sehr wohl Kontakte pflegst und trotzdem diese Traumwelt vorhanden ist.

Nun hatte ich einige Tage Urlaub und habe vermehrt Zeit in meiner Traumwelt verbracht. Auf der einen Seite ist es ein sehr schöner Zeitvertreib, auf der anderen Seite weckt es in mir aber auch Sehnsüchte. Manchmal wünsche ich mir, dass es kein Tagtraum wäre.

Manchmal träume ich es auch nicht einfach nur, sondern spiele die Situation auch mit. So als würde tatsächlich ein wahrer Mensch vor mir stehen. Allerdings mache ich das nur, wenn ich alleine im Raum bin. Dann spreche ich auch nicht, sondern bewege nur meine Lippen und denke mir die Worte dabei.

Das klingt wahrscheinlich alles ziemlich verrückt, aber ich habe diese Traumwelt trotzdem unter Kontrolle. Ich kann damit aufhören, wenn ich unter Menschen bin. Oder ich spiele die Träume dann nur in meinem Kopf ab, so dass kein anderer Mensch davon etwas mitbekommt. Ich kann diese Traumwelt also an und ausschalten, so wie es mir gerade passt.

Für andere klingt das vielleicht wirklich lächerlich und irre, aber für mich ist es ganz normal; ich kenne diese Traumwelten seit meiner Kindheit. Häufiger bin ich darin auch mal Sängerin. Einmal war ich als Sängerin mit einem Schauspieler verheiratet, die Ehe ging dann allerdings in die Brüche, weil mein Ehemann mich betrogen hat. Es war in der Realität wirklich so: der Schauspieler hatte soeben seine Frau betrogen, ich mochte ihn von dem Zeitpunkt an nicht mehr und musste mich somit auch in meiner Traumwelt von ihm trennen.

Ganz liebe Grüße,
Campanula
Ich brauch einen Freund mit weiten Schwingen,
der mich heil nach Hause bringen kann.
Durch die Dunkelheit, den Wind und den Regen,
um mich dann vor meine Tür zu legen.

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ENA
[nicht mehr wegzudenken]
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weiblich/female, 46
Beiträge: 9840

Beitrag Mi., 05.01.2011, 17:43

Hallo Frau kocht Tee!

(Woher stammt eigentlich der Nick? Klingt lustig! )

Ich antworte Dir einfach mal hier in diesen Thread hier, weil der andere ja wegen Themen-Wiederholung gesperrt wurde:

http://www.psychotherapiepraxis.at/pt-f ... 5b08cd99f7

Hier haben Dir ja auch schon andere geantwortet. Vielleicht ist das manchmal auch ganz gut, mehrere Meinungen zu hören. Jetzt aber erstmal zu Deinem letzten Beitrag in dem anderen Thread:
Frau kocht tee hat geschrieben:mit meinen träumen ist es unterschiedlich. mal sind sie mehr mal weniger, mal ziehe ich mich wochen lang nicht in meine traumwelt zurück. das liegt dann daran, dass ich durch meinen beruf stark abgelenkt bin. kommt bei mir immer drauf an, wie meine stimmungslage ist.
ich hatte jetzt eine woche urlaub. ich war zwar mit freundne weg aber die meiste zeit zu hause. da habe ich mich viel in meine traumwelt zurückgezogen, möglicherweiße war der grund, einsamkeit.
vieles läuft zur zeit im leben nicht so gut. mein freundeskreis wurde kleiner und ich bin schon seit einigen jahren singel. ich sehne mich nach einer beziehung. treffe meist immer auf die flaschen männer oder auf keine. die veränderungen in meinem freundeskreis und pech in der liebe beschäftigen mich sehr.
ich hätte manchaml ein leben, das anders ist als mein jetziges. davon habe ich auch schon als kind geträumt.
Ich denke, hierdrin liegt bzw. könnte schon ganz viel an Ursache und Lösung Deines Problems liegen. Nämlich dass Du Dir eigentlich ein anderes Leben wünschst. Wenn Du unter Leuten bist, bist Du abgelenkt. Bist Du alleine, kommen die Träume, Wünsche, Sehnsüchte,…wieder hoch. Spürst Du vielleicht auch, dass Dir etwas fehlt, Du nicht ganz glücklich bist, wie es Dir geht und Du vielleicht auch einsam bist, obwohl Du Leute um Dich herum hast. Sollten diese Vermutungen, die es ja jetzt erstmal nur sind, für Dich stimmen, dann wäre die Veränderung dieser Situation wohl möglich die Lösung für Dich.
Also: Was wünsche ich mir insgeheim, was brauche ich dafür, wie kann ich das erreichen?...und vielleicht auch: Wer kann mir dabei helfen?
Frau kocht tee hat geschrieben:was mich halt nervt, ich würde lieber den film im fernsehen schaun, als mich von meiner fiktiven traumwelt fangen zulassen, in der es wunder schön ist.
Das kann ich sehr gut verstehen! Man will halt lieber selber die Wahl haben und entscheiden können, als wenn etwas von einem „Besitz“ ergreift, als wenn man, zumindestens anfangs, unwillentlich, wie automatisch, in etwas hinein gerät.

Frau kocht Tee, wenn Du so darunter leidest (und das scheint mir der Fall zu sein, sonst hättest Du nicht in mehreren Threads davon geschrieben), dann such Dir einen guten Therapeuten/ eine gute Therapeutin und besprich Deine Wünsche, Deine Sorgen,…erzähl ruhig auch von Deinen Träumen…und dann suche mit ihr oder mit ihm nach einer Lösung.

Ich drücke Dir die Daumen, dass das klappt und Du einen guten Weg für Dich findest!

Lieben Gruß, ENA!

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**Sternenhimmel**
neu an Bo(a)rd!
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weiblich/female, 24
Beiträge: 4

Beitrag Di., 17.05.2011, 01:22

Im Vorfeld möchte ich noch sagen, dass ich das erste mal in ein Forum schreibe und ich auch sonst noch nie mit jemanden über dieses Problem gesprochen habe, da es mir sehr peinlich ist.

Ich bin 24 und lebe jetzt schon seit bestimmt meinem 12 Lebensjahr in einer Traumwelt. Die Inhalte haben sich über die Jahre immer wieder verändert, aber in ihren Grundzügen sind sie immer ähnlich. Ich stelle mir dabei vor eine berühmte Sängerin zu sein, die es aber nicht direkt in der realen Welt gibt. Dabei bin ich sogar eigentlich ich selber, nur eben eine berühmte Sängerin. In dieser Traumwelt bin ich auch sehr beliebt, hübsch und habe Charaktereigenschaften, die ich im Realen nicht habe. Auch wohne ich woanders. Außerdem stelle ich mir vor, viele gute Freunde zu haben, wobei es sich größtenteils um reale Sänger oder Schauspieler hat. Sogar mein Freund in der Traumwelt ist ein echter Sänger. Im Grunde ist der Verlauf des Traums chronologisch, aber hin und wieder springe ich zu bestimmten Ereignissen zurück und träume sie erneut oder verändere sie immer mal wieder oder lasse eine andere Handlung parallel ablaufen.

Soweit hört sich das Ganze vielleicht noch nicht so schlimm an, aber für mich ist es das, denn ich träume das ganze nicht nur, also lass es in meinem Kopf ablaufen, sondern ich spiele es direkt. Ich spreche nicht nur mit meinen „Figuren“, sondern auch für sie. Dabei weiß ich allerdings immer sehr genau das es nicht real ist. Ich kann auch von jetzt auf gleich den Traum unterbrechen. Reale Ereignisse, Filme, Gespräche u. a. baue ich auch in meinen Traum mit ein. Mir ist es auch schon häufig passiert, dass ich, wenn ich mit Freunden unterwegs bin oder so, auf einmal an die Traumwelt denken muss und mir überlege wie es weitergehen könnte und wie ich das geschehene mit einbauen kann.

Ich habe schon des öfteren gelesen, dass man sich in so eine Traumwelt flüchtet, wenn man mit seinem Leben unzufrieden ist oder in der Vergangenheit was schlimmes erlebt hat oder so. Ich meine unzufrieden bin ich mit meinem Leben in der Tat, aber mir ist nicht bewusst, dass ich etwas durchgemacht habe, weshalb ich flüchten möchte. Ich hatte eigentlich eine schöne Kindheit, habe seit jeher ein gutes Verhältnis zu meinen Eltern und habe auch, wenn auch nicht sehr viele, richtig gute Freunde, mit denen ich auch oft was unternehme.

Mein Problem ist, das ich eben in jeder Minute in der ich alleine bin meinen Traum „spiele“, obwohl ich eigentlich ne Menge anderer Sachen zu tun hätte, z. B. für die Uni. Dadurch komm ich oft in großen Zeitdruck. Ich kann, und will auch auf einer Art, nicht damit aufhören, weil ich mich dort wohlfühle und glücklich bin, obwohl es mich sehr belastet.

Ich sollte vielleicht auch noch erwähnen, dass diese Traumwelt ausgesetzt hat bzw. sehr abgeschwächt hin und wieder nur noch in meinem Kopf stattfand, als ich in einer Beziehung war. Ich hoffe nun, dass mir hier jemand weiterhelfen kann. Ich bin für jede Meinung und jeden Rat dankbar. Ist das wirklich noch normal oder brauch ich Hilfe?

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