Diagnose Psychose?

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Franja
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Diagnose Psychose?

Beitrag Sa., 05.06.2010, 16:55

Hallo zusammen,

bin neu hier, weil bei mir eine latente Psychose diagnostiziert wurde. Bin darüber mehr als erstaunt. Die "Diagnose" erfolgte nach einem kurzen Gespräch, bei dem für die Ärztin besonders interessant zu sein schien, dass eine meiner Schwestern an einer Schizophrenie leidet (ist das eigentlich anstckend ).

Natürlich habe ich mich im Netz kundig gemacht. Ich erkenne einige der Symptome bei mir wieder, allerdings sind es solche Symptome, die auch bei ADS (weswegen ich eigentlich Hilfe gesucht habe) oder Depressionen auftreten (Antriebslosigkeit, "hyperaktive" Gedanken, assoziative Gedanken, Feststecken in Gefühlen, Traurigkeit).

Mich beunruhigt, dass ich jetzt ein Neuroleptikum nehmen soll, ohne dass ich über die Risiken und Nebenwirkungen aufgeklärt wurde. Okay, ich weiß, Misstrauen und mangelnde Krankheitseinsicht sind auch Symptome einer Psychose, allerdings bin ich nicht grundsätzlich ein misstrauischer Mensch. Ich würde das Neuroleptikum ja auch nehmen, wenn ich wüßte, dass es mir nicht schadet, wenn es mir schon nicht nützt (vielleicht hilft es mir ja sogar gegen meine depressiven Symptome ).

Es würde mir sehr helfen, wenn ich wüßte, wie eine Psychose so in der Regel diagnostiziert wird.
In einer Psychosomatischen Klinik musste ich ausführliche Fragebögen ausfüllen, gibt so etwas auch für Psychosen? Gibt es vielleicht sogar einen Bluttest (habe irgendwo so etwas gelesen)? Zumindest würde ich ein ausführliches Gespräch mit ausführlicher Anamnese erwarten, oder braucht man jemandem nur ins Gesicht zu schauen, um eine Psychose zu erkennen?

Vielleicht ist noch wichtig, dass diese Diagnose in einer Psychatrischen und Psychotherapeutischen Tagesklinik gestellt wurde, in die ich mich eigenltich auf Empfehlung meiner Ärztin wegen meiner ADS-Problematik begeben habe.

Mein Freund ist von der Diagnose genauso überrascht, wie ich, und ihm wäre doch bestimmt aufgefallen, wenn ich an einer derart einschneidenden Störung leiden würde bzw. wenn ich mich in der letzten Zeit irgendwie verändert hätte. Außerdem besuche ich aufgrund einer ehrenamtlichen Tätigkeit im sozialen Bereich regelmäßig eine Supervisionsgruppe. Die Supervisorin hätte mich doch bestimmt schon angesprochen, wenn ihr irgendetwas merkwürdiges aufgefallen wäre.

Für eine Antwort, bzw. Eure Erfahrung bin ich sehr dankbar.

Schöne Grüße
Franja

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ENA
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Beitrag Sa., 05.06.2010, 18:55

Hallo Franja!

Auch für Psychosen gibt es einen Kriterienkatalog nachdem diagnostiziert werden kann und genauso wie Du bin ich der Meinung, dass Diagnosen, grade solche, nicht mal eben nach einem kurzen Gespräch gegeben werden sollten!
Allerdings schreibst Du auch, dass Du in einer Tagesklinik warst. Wie lange warst Du denn da? Ich meine, wenn Du da längere Zeit in Behandlung warst, kennt die Ärztin Dich ja vielleicht doch besser und hat sich wohl möglich auch mit dem Klinikpersonal unterhalten... .

Zu den Medikamenten kann ich Dir nicht viel sagen. Ich weiß, dass viele Nebenwirkungen haben, ja.
Die Frage ist da, wie weit es Dir trotzdem nützt. Wenn der Nutzen größer ist, als die Nebenwirkungen sind (wobei ich vermute, dass für Psychosen und Depressionen unterschiedliche Medikamente verwendet werden...) dann denke ich, ist es okay sie einzunehmen. Es muss ja auch nicht unbedingt für immer sein.

Wenn Du aber skeptisch bist mit der Diagnose, würde ich mich nochmal an einen anderen Arzt wenden...und auch solange die Medikamente nicht nehmen. Kommt aber mit Sicherheit auch darauf an, wie es Dir geht! Wenn es Dir total schlecht geht, so dass Du kaum auf einen neuen Termin bei einem anderen Arzt warten kannst, würde ich mir schon überlegen, ob ich die nicht doch nehme.
Kannst Du nicht einfach nochmal in der Klinik anrufen oder da vorbeigehen, um über das Medikament zu sprechen? Ich weiß ja nicht, in wie weit die Dir in einer Apotheke etwas dazu sagen können und dürfen.
...Ansonsten, wenn Du soweit im Alltag klar kommst, würde ich persönlich zu einer weiteren Arzt-Meinung tendieren.
Wenn dieser auch zur latenten Psychose tendiert, wird wohl was dran sein... .

Wünsche Dir auf alle Fälle eine gute Klärung und gute Besserung,

ENA!

Nachtrag:
Ansteckend ist Schizophrenie wohl nicht, aber so viel ich weiß, spielen wohl Gene schon eine Rolle. ...aber wie gesagt: Das heißt noch lange nicht, dass Du das auch hast (erkennst Du denn Parallelen zu Deiner Schwester?)...und ich würde mir eine zweite Arztmeinung einholen... .

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Wolfsmensch
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Beitrag So., 06.06.2010, 18:29

Hm. Allso ich mehme nun seit vier Jaren Meine Psychopharmakar. Ich hatte auch eine Pasychose. Ich hab hald einen Gutten Psycho Dr. Ich würde dir rahten, leg dir einen vernynftigen Psychater zu, einen mit dem du auch gutt rehden kanst, und der dich verstht. Wenn du sowass hast, und weisst du kanst im Vertrauhen, würd ich auch meine Meedies nehmen. Jede Krankheit ist anders. Und einem ins Gesicht zu schauhen, und zu sahgen: Du hast eine Psychose, ist irgendwie Merkwürdig?! Man kan ja auch nicht auf der strasse einem der Komisch ist, auf die Nase zusagen, der hat dies, oder jenes. Von Genetischer vererbbarkeit, hallte ich wehnig. Ich glaube er das es an der Geschichte eines jeden Einzelnen liegt. Und wen Psychisch Kranke menschn (Auch wenn es nicht mer Akut ist) Nun Kinder beckomt, Kanst du dir sicher sein, das diese auch krank werden.
Punk ist der, der sich auch mahl traut Scheisse zu sein.

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ENA
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Beitrag So., 06.06.2010, 19:34

Wolfsmensch hat geschrieben:Und wen Psychisch Kranke menschn (Auch wenn es nicht mer Akut ist) Nun Kinder beckomt, Kanst du dir sicher sein, das diese auch krank werden.
´
Das glaub ich so nicht, meinte mit der Sache mit den Genen auch eher, dass es die Wahrscheinlichkeit erhöht. Habe ich mal irgendwo gelesen. Ganz sicher weiß ich es aber nicht.

Ich stimme Dir auch zu, dass eine jede Erkrankungsgeschichte individuell ist. Es gibt aber auch Erkrankungen, die haben ihre Ursachen nicht (nur) in der Kindheit, sondern im Inneren (körperlich, endogen) bzw. werden durch Einnahme von Mitteln/Drogen ausgelöst bzw. begünstigt.

...und in Bezug auf Kinder: Psychische Erkrankungen der Eltern begünstigen mit Sicherheit das Entstehen einer psychischen Störung bei den Kindern, in welchen Rahmen auch immer. ...aber dass das Kind eines alkoholkranken Menschen zwansläufig auch alkoholkrank wird, dass das Kind einer Manisch-depressiven auch gleich manisch-depressiv wird,...das glaube ich, kann man nicht so generell sagen.
Ich denke, da spielt auch ganz wesentlich eine Rolle, was das Kind ansonsten noch kennenlernt, was es für Bezugspersonen hat, was es selber für ein Typ ist,... .
Naja, und Erkrankungen wie Psychosen sind ja nicht unbedingt nur reaktiv bzw. im Erleben in der Kindheit begründet.

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Franja
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Beitrag Mo., 07.06.2010, 17:52

Vielen Dank erstmal für Eure Antworten.

In dieser Klinik bin ich seit anderthalb Wochen. Die Gespräche mit den Ärzten waren jeweils sehr kurz, bei der Oberärztin hatte ich das Gefühl, die hat sich schon ein Urteil gebildet, bevor sie mich gesehen hat. Ich war einige Male ambulant dort und sie hatte die Aufzeichnungen des Arztes aus der Ambulanz gelesen. Er hat mir gegenüber zwar nie von einer Psychose gesprochen, hat aber die Schizophrenie meiner Schwester hat er sicherlich vermerkt.

Gestern hatte ich ein langes Gespräch mit dem Psychologen. Es ging (endlich mal) um meine Geschichte, also eine ausführliche Anamnese. Er sagte zum Schluss, dass er nicht glaube, dass ich eine Psychose habe. Er hat mich noch gefragt, ob ich manchmal Stimmen höre oder ob mit meinen Gedanken etwas nicht stimmen würde, ob ich z. B. das Gefühl hätte, jemand würde mir Gedanken eingeben oder entziehen. Aber so etwas kenne ich nicht.

Heute konnte ich endlich mit dem Stationsarzt, wenn auch nur zwischen Tür und Angel, über das Neuroleptikum (Abilify) sprechen. Er sagte, es wäre ein sehr modernes Medikament mit wenigen Nebenwirkungen, wenn ein Gesunder es nehemen würde, würde er lediglich etwas müde werden. Außerdem würde es auch bei Depression helfen und den Antrieb steigern. Nachdem ich noch ein wenig im Netz geforscht habe, habe ich mich entschlosse, es ab morgen nehmen.

Werden die Medikamentenspiegel eigentlich überprüft? Bin heute um die Blutuntersuchung herumgekommen , sonst würden sie mich wohl sicher gleich rausschmeißen.

Schöne Grüße
Franja

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ENA
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Beitrag Mo., 07.06.2010, 18:15

Hallo Franja!
Franja hat geschrieben:Gestern hatte ich ein langes Gespräch mit dem Psychologen. Es ging (endlich mal) um meine Geschichte, also eine ausführliche Anamnese. Er sagte zum Schluss, dass er nicht glaube, dass ich eine Psychose habe.
Franja hat geschrieben:Heute konnte ich endlich mit dem Stationsarzt, wenn auch nur zwischen Tür und Angel, über das Neuroleptikum (Abilify) sprechen. Er sagte, es wäre ein sehr modernes Medikament mit wenigen Nebenwirkungen, wenn ein Gesunder es nehemen würde, würde er lediglich etwas müde werden. Außerdem würde es auch bei Depression helfen und den Antrieb steigern. Nachdem ich noch ein wenig im Netz geforscht habe, habe ich mich entschlosse, es ab morgen nehmen.
Na, das hört sich doch schon mal gut an!!!
Ich denke, wenn das mit dem Medikament nicht zufriedenstellend läuft, kannst Du es auch in Absprache mit den Ärzten wieder absetzen... .
Wogegen soll das Medikament denn helfen? Hast Du jetzt eigentlich eine "richtige" Diagnose?
...und wie lange sollst Du jetzt in der Klinik bleiben?
Franja hat geschrieben:Werden die Medikamentenspiegel eigentlich überprüft? Bin heute um die Blutuntersuchung herumgekommen , sonst würden sie mich wohl sicher gleich rausschmeißen.
Weiß ich nicht. Glaube ich aber eher nicht.
Andere Frage: Warum sollten sie Dich rausschmeißen?

Viele Grüße, ENA!

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Wolfsmensch
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Beitrag Di., 08.06.2010, 14:16

Die Blutendname, ist immer wichtig! Das sie dich Richtig einstellen können. Lass es über dich ergehen, und Nim Deine Mehdies. Wenn du Kranheitseinsichtig bist, und gutt mit machst, wird es die auch bald Besser gehen.

Wass das mit der Endwiklung angehd, da ist mir auch klar das der Sohm, eines Alkkranken, auch nicht gleich Alkkrank wird. Ich stime dir zu das es von den Individuelen Erfarung liegt, wass ein Mensch Erlebt hat. Aber der Son, einer Psychisch Kranken, wird, (Es sei den er Findet irgend wo anders Gewissen Halt) Auch krank. Er muss ja nicht Gleich die Hargenau gleie Krankheit, mit den hargenau gleichen Symtomen endwikeln. Aber, Wen er sich in seinen Freundeskreis flüchtet, und die Auch Schlechten einflus auf in haben, Wird er Auch Mindestens einen Knaks beckomen. Ich glaub wir ham uns da nuhr missverstanden.
Punk ist der, der sich auch mahl traut Scheisse zu sein.

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 08.06.2010, 14:55

Franja hat geschrieben: Heute konnte ich endlich mit dem Stationsarzt, wenn auch nur zwischen Tür und Angel, über das Neuroleptikum (Abilify) sprechen. Er sagte, es wäre ein sehr modernes Medikament mit wenigen Nebenwirkungen, wenn ein Gesunder es nehemen würde, würde er lediglich etwas müde werden. Außerdem würde es auch bei Depression helfen und den Antrieb steigern. Nachdem ich noch ein wenig im Netz geforscht habe, habe ich mich entschlosse, es ab morgen nehmen.
Weswegen bist du überhaupt in der Klinik? Ist das eine Psychiatrie? Bist du im Moment in einer aktuen Krise?

Weil wenn du soweit stabil bist, aber generell starke Probleme hast, gehörst du in eine psychotherapeutische Klinik, nicht in eine psychiatrische. Und in einer guten psychotherpeutischen Klinik werden Psychopharmaka nur gegeben, wenn die anderen Therapien wie Gruppentherpie, Ergotherapie etc nicht ausreichend helfen.

Also es gibt ein paar relativ sichere Symptome für eine Psychose, das wären eben die Halluzinationen, wie Stimmen hören, optische Halluzinationen, Verfolgungswahn, "Telehpathieerleben" , Gedankeneingebungen etc. Aber selbst die können auch bei einer Manie auftreten, sind also auch an sich kein sicheres Zeichen
Alles andere KANN ein Frühsymptom einer Psychose sein, kann aber auch, wie du schon richtig bemerkt hast bei allen möglichen anderen psychischen Störungen auftreten. Von daher ist die Diagnose einer Frühform einer Psychose wenn diese "sicheren" Symptome nicht vorhanden sind extrem heikel und auch nie sicher. Auch daß ein Angehöriger eine Psychose hat ist kein Anzeichen, da die Gefahr für nahe Angehörige nur leicht erhöht ist.

Moderne Neuroleptika sind KEINE Therapie für Depressionen. Es gibt einige depressive oder von Angststörungen geplagte Menschen oder auch bei Persönlichkeitstörungen, die von NLs profitieren, da sie die Gedankentätigkeit beruhigen udn generell dämpfen. Aber alle Neuroleptika, auch die "modernen" haben ein ganz massives Nebenwirkungspotential, und gerade von Abilify hört man zum Teil ganz schön heftige Sachen.
Ganz generell würde ich sagen, wenn man nicht ganz klar eine Psychose hat, oder eine andere psychische Störung und schon alles andere durchprobiert wurde und nichts hilft sollte man keine Neuroleptika nehmen sondern erstmal mit stationärer Psychotherapie und auch Antidepressiva vorgehen.

Ich würde mir im Zweifelsfall eine andere Klinik suchen, wenn die dich nur mit Neuroleptika zuknallen wollen. Und die wirken NICHT nur "ein bischen müdemachend, ich hab schon mehrere ausprobiert, je nach Sensibilität sind das ziemliche chemische Keulen. Und übrigens extrem teure Medikamente, die kommen schon mal auf mehrere hundert Euro im Monat und sind wenn man sie länger genommen hat mitunter extrem problematisch abzusetzen.

Ich würde ggf die Klinik wechseln.

Ich hatte übrigens schon mal eine psychotische Episode.
Zuletzt geändert von münchnerkindl am Di., 08.06.2010, 15:32, insgesamt 2-mal geändert.

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 08.06.2010, 15:00

Franja hat geschrieben: Mein Freund ist von der Diagnose genauso überrascht, wie ich, und ihm wäre doch bestimmt aufgefallen, wenn ich an einer derart einschneidenden Störung leiden würde
Jepp, ein Psychotiker fällt seiner Umgebung auf jeden Fall auf, es sei denn er geht in den totalen Rückzug zB wegen Verfolgrungswahn, im allgemeinen sehen die Angehörigen, daß mit dem Kranken etwas nicht stimmt.

Ich würde wirklich die Klinik wechseln und auf KEINEN Fall aufgrund von so einer Hoppalahopp Diagnose Neuroleptika schlucken.

Ach noch was, Neuroleptika verschlechtern deine Fähigkeit Psychotherapie zu machen enorm, da sie Emotionale Reaktionen unterdrücken, wenn du also eine Psychotherapie machen willst und deine Probleme nicht so krass sind, daß wirklich garnichts mehr geht, dann können sie eine effiziente Bearbeitung deiner Problme verhindern, weil Neuroleptika sind KEINE Ursächliche Behandung, sie unterdrücken nur die Symptome. und sind daher nur als Mittel der letzten Wahl sinnvoll.

Auch in einem KKH bist du immer noch ein mündiger und selbstbestimmter Mensch, der sich Behandlungsvorschläge anhören kann, aber nicht verfplichtet ist, alles mitzumachen was Ärzte vorschlagen.

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ENA
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Beitrag Di., 08.06.2010, 21:56

Wolfsmensch hat geschrieben:Aber der Son, einer Psychisch Kranken, wird, (Es sei den er Findet irgend wo anders Gewissen Halt) Auch krank. Er muss ja nicht Gleich die Hargenau gleie Krankheit, mit den hargenau gleichen Symtomen endwikeln. Aber, Wen er sich in seinen Freundeskreis flüchtet, und die Auch Schlechten einflus auf in haben, Wird er Auch Mindestens einen Knaks beckomen. Ich glaub wir ham uns da nuhr missverstanden.
Ja, haben wir. Im Endeffekt sind wir der selben Meinung!

Lieben Gruß, ENA!

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Reh
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Beitrag Mi., 09.06.2010, 16:28

Hallo Franja,
ich hatte eine Psychose. Glaub mir, deine Umgebung merkt, dass etwas Wesentliches mit dir nicht stimmt. An deiner Stelle würde ich die Klink wechseln.

LG Reh

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Franja
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Beitrag Fr., 11.06.2010, 18:27

ENA hat geschrieben: Wogegen soll das Medikament denn helfen?
Das Medikament soll den Antrieb steigern (wäre sehr positiv, leide seit meiner Kindheit an Antriebsschwäche), die Gedanken ordnen (wäre bei meinen hyperaktiven Gedanken auch nicht schlecht), den Geist für neue Gedanken öffnen (noch mehr Gedanken brauche ich eigentlich nicht, fühle mich eh schon durch alles mögliche angsprochen und inspiriert). Irgendwo habe ich gelesen, dass Neuroleptiker bei ADS hilfreich sein können. Lasse mich daher gerne überraschen.
ENA hat geschrieben:Hast Du jetzt eigentlich eine "richtige" Diagnose?
Auf die "richtige" Diagnose scheinen man in der Klinik nicht soviel Wert zu legen. Jedenfalls hat die Psychologin mein Drängen dahin problematisiert, m.a.W., sie wollte wissen, warum mir das so wichtig ist. Ich denke halt, dass die Diagnose die Art und Weise der Behandlung bestimmt und daher schon von Bedeutung ist.
münchnerkindl hat geschrieben:Weil wenn du soweit stabil bist, aber generell starke Probleme hast, gehörst du in eine psychotherapeutische Klinik, nicht in eine psychiatrische. Und in einer guten psychotherpeutischen Klinik werden Psychopharmaka nur gegeben, wenn die anderen Therapien wie Gruppentherpie, Ergotherapie etc nicht ausreichend helfen.


Es handelt sich um eine psychiatrische und psychotherapeutische Klinik. Die Reihenfolge der beiden Begriffe wird schon einen Sinn haben, denn hier gibt man anscheinend sehr schnell Medikamente ohne die Wirkung der anderen Therapien (Ergo- Musik- Tanz-, sogar Genusstherapie ). abzuwarten. Mir wollte man wegen einem Weinkrampf sogar mal Tavor geben.
münchnerkindl hat geschrieben:Jepp, ein Psychotiker fällt seiner Umgebung auf jeden Fall auf, es sei denn er geht in den totalen Rückzug zB wegen Verfolgrungswahn, im allgemeinen sehen die Angehörigen, daß mit dem Kranken etwas nicht stimmt.
Ich haoffe, dass meinem Freund auch auffällt, wenn ich mich durch das Medikament verändern sollte. Er kommt morgen mit in die Klinik und will mit dem Stationsarzt reden.

Schöne Grüße
Franja

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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 11.06.2010, 19:55

Franja hat geschrieben:Irgendwo habe ich gelesen, dass Neuroleptiker bei ADS hilfreich sein können. Lasse mich daher gerne überraschen.
Neuroleptika werden bei sehr aggressiven ADHS Kindern ab und zu mal gegeben, auch mit einem gewissen Erfolg, da sie eben dämpfen ohne süchtig zu machen, wenn solche Kinder mit ihrem Verhalten für ihre Umgebung völlig untragbar werden.

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ENA
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Beitrag Fr., 11.06.2010, 20:03

Hallo Franja!
Franja hat geschrieben:Auf die "richtige" Diagnose scheinen man in der Klinik nicht soviel Wert zu legen. Jedenfalls hat die Psychologin mein Drängen dahin problematisiert, m.a.W., sie wollte wissen, warum mir das so wichtig ist. Ich denke halt, dass die Diagnose die Art und Weise der Behandlung bestimmt und daher schon von Bedeutung ist.
Ja, wobei es auch Therapeuten gibt, für die definitiv die Symptome und das individuelle Leiden im Vordergrund steht. Also eine Diagnose zu haben, ist schon sinnvoll, aber irgendwie reagiert ja doch jeder anders und nicht immer passt man hundertprozentig in eine Diagnose hinein.
Aus der ambulanten Therapie kenne ich das jedenfalls auch so, dass Therapeuten (sicher nicht alle) sich auf das konzentrieren, was der Klient grade mitbringt.
Wie das generell in Kliniken gehandhabt wird (wenn es ein "generell" gibt), weiß ich nicht.
Da Du aber schreibst, dass die da schnell Medikamente geben, hätte ich auch gedacht, dass die da eher auf Diagnosen an sich Wert legen. Naja.
Ich glaub, in einem solchen Fall ist wohl eh das Wichtigste, dass es einem besser geht und die Therapie hilft... .
Franja hat geschrieben:(Ergo- Musik- Tanz-, sogar Genusstherapie ).
Oooh, was passiert denn genau in der Genuss-Therapie? Hört sich ja spannend an!!!
...Oder ist das so ein selbstkreierter Sammelbegriff für eine Therapie, wo man alles tut, was gut tut...und wo man herausfinden kann, was gut tut?
Franja hat geschrieben:Ich haoffe, dass meinem Freund auch auffällt, wenn ich mich durch das Medikament verändern sollte. Er kommt morgen mit in die Klinik und will mit dem Stationsarzt reden.
...Bin mal gespannt, wie´s weiter geht... .

Liebe Grüße, ENA!

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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 11.06.2010, 20:32

ENA hat geschrieben: Ja, wobei es auch Therapeuten gibt, für die definitiv die Symptome und das individuelle Leiden im Vordergrund steht. Also eine Diagnose zu haben, ist schon sinnvoll, aber irgendwie reagiert ja doch jeder anders und nicht immer passt man hundertprozentig in eine Diagnose hinein.!
Und wobei es etwas völlig anderes ist, daß Diagnosen nicht so wichtig sind als daß man eine falsche Diagnose bekommen hat und deshalb die falsche Behandlung/ein falsches Medikament bekommt.

Und bei ADS ist es im übrigen wichtig, daß es korrekt diagnostiziert ist. Also zB Borderline und ADHS bei Erwachsenen können von den Symptomen recht ähnlich aussehen, die Therapie ist aber unterschiedlich.
Genau wie ein psychotischer Schub und und eine Manie bei bipolarer Störung ähnlich aussehen können. Aber wiederrum sind es zwei verschiedene Krankheiten die unterschiedlich behandelt werden müssen.

Von daher IST eine korrekte Diagnose wichtig. So wichtig wie bei Infektionskrankheiten. Bei Viruserkrankungen zB ist es völlig nutzlos und sogar schädlich ein Antibiotikum zu geben, bei bakteriellen Infektionen können sie lebensrettend sein.

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