Somatisierungsstörung und Schizophrenie

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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TommyXl
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Somatisierungsstörung und Schizophrenie

Beitrag Sa., 06.03.2010, 04:56

Hallo

Ich habe eine ganze Reihe von psychiatrischen Befunden:
Somatisierungsstörung
Schizophrenie / schizoide Persönlichkeitsstörung
hochgradige Alexithymie
narzistische Persönlichkeitsstörung
es sind "alle Wahnkriterien" erfüllt
und ich hab einen IQ von 145

Naja .. mein Problem ist, ich kann nichts damit anfangen. Ursache des Ganzen ist jedenfalls dass ich seit langer Zeit glaube physisch krank zu sein. Der Psychiater hat nun aber festgestellt, dass ich körperlich völlig gesund bin.
Der vom Immunologen festgestellte Immundefekt hat demnach gar keine Bedeutung.
Die vom Internisten festgestellte Schilddrüsenunterfunktion existiert demnach auch nicht.
Die chronischen Entzündungsherde (Sinusitis, Cholezystitis, Duodenitis, erhöhte Leberwerte usw..) seien alles Sachen die völlig normal sind.
Und die Pilzinfekte die mich seit 20 Jahren plagen sind demnach nur psychosomatische Ekzeme.

Damit wäre die Sache eigentlich klar. Es ist nur so, dass mich die Psychologin nach der Diagnose dann erst mal ordentlich durchgetestet hat. Zum Testzeitpunnkt habe ich nun aber wieder gar keine psychische Störung aufgewiesen.
15 Sitzungen an Psychotherapie (das war allerdings bevor das mit dem Immundefekt entdeckt wurde), haben denn auch nichts weiteres gebracht. Antidepressiva sind völlig wirkungslos geblieben.

Ich weiss jetzt nicht mehr weiter. Einerseits werden die körperlichen Beschwerden immer schlimmer (Herz- und Leberbeschwerden, jetzt sogar schon eine Fettleber), auf der anderen Seite hilft mir die Psychotherapie dabei nicht weiter. Und eine Behandlung der körperlichen Erkrankungen am AKH wird mit dem Hinweis auf die psychiatrische Diagnose verweigert. Im niedergelassenen Bereich bekomme ich auch keine Behandlung, da schickt man mich lieber gleich (wieder) ins AKH.

Wie komm ich jetzt wieder raus aus dem Loch?

lg.

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candle
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Beitrag Sa., 06.03.2010, 22:42

Hallo Thommy!

Wie lange hast Du denn nun Therapie gemacht und wielange hast Du Medikamente genommen?

Und was ist Dein "Loch"? Ich hatte auch viele psychosomatische Bewschwerden, die alle weggegangen sind.

candle
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Emely
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Beitrag So., 07.03.2010, 00:03

Hallo TommyXI,

wie soll man sich das vorstellen, dass der Psychiater feststellt, dass du körperlich gesund bist, während die Fachleute dafür, sprich der Internist und der Immunologe zu anderen Ergebnissen kommen ?
Gibt es von den Fachärzten keine Befunde ? Eine Schilddrüsenunterfunktion z.B. kann man ja nur durch Laborwerte feststellen. Und wenn die nicht stimmen, kann der Psychiater doch nicht sagen, du bist körperlich gesund.

LG
Emely

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TommyXl
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Beitrag So., 07.03.2010, 00:31

@candle

Hallo candle. Mein "Loch" ist der schlichte Umstand dass es mir körperlich immer schlechter geht, es aber kein Vor und kein Zurück gibt. Die Situation ist vollkommen eingefahren und das seit inzwischen vielen Jahren

@emely

Wie man sich das vorstellen soll? Nun, genau so wie ich es geschrieben habe, unabhängig davon wie absurd das ist. Das mit der Schilddrüse ist ein alter Hut, das wurde schon vor vielen Jahren diagnostiziert mit entsprechenden Befunden natürlich. Ich nehme auch die entsprechende Medikation, von da her besteht kein Handlungsbedarf. Nur hat der Psychiater wie gesagt festgestellt, dass in Wahrheit gar kein SD-Problem existiert.
Die Argumentation mit dem Immundefekt ist etwas kompliziert: Ein Immundefekt macht ja per se nicht krank. Infektionen machen krank, diese sind aber durch einen Immundefekt zwar wahrscheinlich, aber nicht bewiesen.

Somatisierungsstörung und Schizophrnie wurden aber eigentlich auf der Arbeitsmedizin "festgestellt" wo ich wegen CFS vorstellig wurde. Der Psychiater hat dann nur die Zuweisungsdiagnose verifiziert. Der war ziemlich gut, konnte das schon nach 10 Minuten eindeutig feststellen.
Die Psychologin war anscheinend weniger gut. Die konnte in den ausführlichen Tests nämlich keinerlei Anhaltspunkte für eine Psychose feststellen. Jedenfalls gilt am AKH nun die Diagnose des Psychiaters.

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candle
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Beitrag So., 07.03.2010, 00:37

Die anderen Fragen hast Du leider nicht beantwortet.

candle
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TommyXl
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Beitrag So., 07.03.2010, 01:07

Sorry ..

Also die Therapie hat sich wie gesagt über 15 Sitzungen erstreckt.
Antidepressiva habe ich insgesamt über 6 Monate genommen. (2 Monate Seropram, 4 Cipralex)

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Emely
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Beitrag So., 07.03.2010, 01:49

also ehrlich gesagt, verstehe ich die Zusammenhänge nicht. Wie soll ein Psychiater feststellen, dass du keine Schilddrüsenunterfunktion hast, wenn die Krankheit schon seit Jahren besteht und du Medikamente dafür nimmst ? Du würdest die Tabletten gar nicht vertragen, wenn keine entsprechende Funktionsstörung vorliegen würde.
Und wie stellt ein Psychiater sowas in zehn Minuten fest?
Das finde ich ziemlich suspect.

LG
Emely

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TommyXl
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Beitrag So., 07.03.2010, 02:13

Wenn ich spekulieren soll: das könnte mit 2 Faktoren zu tun haben.
Einerseits war ich zu dem Zeitpunkt ja bereits 7 Jahre krank. Meine Infektionshypothese wurde immer wieder an Abrede gestellt. Mehr als einmal bekam ich zu hören "da müssten Sie ja einen Immundefekt haben, und den haben Sie nicht". Als genau das dann aber festgestellt wurde, knallte ich den Befund einigen Ärzten um die Ohren.
Andererseits: wer mit Verdacht auf CFS an der Arbeitsmed vorstellig wird bekommt dort routinemäßig eine psychiatrische Verdachtsdiagnose und eine Zuweisung an die Psychiatrie. CFS wird dort jedenfalls nie diagnostiziert.

Der Psychiater meinte dann auch ich hätte vorangehende psychische Diagnosen nicht in Frage zu stellen. Und bezüglich meiner vorangehenden Proteste: "das hätte ich an Ihrer Stelle nicht getan"....

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Emely
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Beitrag So., 07.03.2010, 23:32

Hallo TommyXI,

wie lautet denn die genaue Diagnose deiner Schilddrüsenunterfunktion? Hashimoto Thyreoiditis?

LG
Emely

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TommyXl
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Beitrag Mo., 08.03.2010, 19:06

Ich würde sagen dass es sich um eine "idiopathische" Unterfunktion handelt. Also was genau die Ursache ist, ist unklar. Möglicherweise die SD-Erkrankung meiner Mutter, deren Beginn in die Zeit der Schwangerschaft fällt. Jedenfalls ist die SD sehr klein und funktioniert schlecht, laut Szintigrafie. Allerdings, wie gesagt, die SD ist aus meiner Sicht ausreichend abgeklärt.

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 08.03.2010, 19:36

TommyXl hat geschrieben: Somatisierungsstörung und Schizophrnie wurden aber eigentlich auf der Arbeitsmedizin "festgestellt" wo ich wegen CFS vorstellig wurde. Der Psychiater hat dann nur die Zuweisungsdiagnose verifiziert. Der war ziemlich gut, konnte das schon nach 10 Minuten eindeutig feststellen.
Die Psychologin war anscheinend weniger gut. Die konnte in den ausführlichen Tests nämlich keinerlei Anhaltspunkte für eine Psychose feststellen. Jedenfalls gilt am AKH nun die Diagnose des Psychiaters.
Ich würde ggf einen anderen Psychiater aufsuchen und mir dort ein Attest über die Nichtvorhandenheit von Psychose etc ausstellen lassen.

Ausserdem, wieso sollte man dich im AKH nicht aufnehmen wenn du eine Psychose hättest? Man kann sehr wohl eine psychische und eine körperliche Krankheit gleichzeitig haben. Würden die jemanden der an einer Psychose erkrankt wegschicken dürfen wenn die Person mit einem Herzinfarkt, einem Bandscheibenvorfall oder Krebs ankommt?

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TommyXl
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Beitrag Mo., 08.03.2010, 20:50

@kindl

Naja ..das habe ich auch schon versucht. Das Attest hätte ich auch ohne weiteres bekommen, der Psychiater sah die Sache demensprechend. Nur konnte ich mir das Attest einfach nicht leisten.

Wieso? Nun, hier gehts glaub ich um die Kausalität. Die psychiatrische Diagnose bekam ich ja erst nach dem immunologischen Befund. Vorher waren meine Beschwerden nur "psychosomatisch", danach war ich nun plötzlich schwer geisteskrank. Man könnte das also als Abwehrreaktion auf den Immundefekt lesen. Die psychiatrische Diagnose, wohl gemerkt, stammt aber ursprünglich von der Arbeitsmed, somit der Internen. Der Psychiater hat sie nur abgesegnet.

Aber wahrscheinlich bin ich viel zu verrückt um das klar beurteilen zu können..

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candle
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Beitrag Mo., 08.03.2010, 21:36

OK, Deine Werte sind auch normal, wenn man bedenkt, dass Du eine Fettleber hast, den Umständen entsprechend also OK. NunSinusitis und Co sind schon teilweise auch psychosomatisch "gestützt". Und ich nehme an aufgrund Deines Nicks UND Fettleber, dass Du übergewichtig bist. So könnte Ernährungsumstellung helfen, dann eine Therapie durchziehen und unterstützend ein für Dich passendes Medikament nehmen.

Wenn Dir das alles aber nicht recht ist, bleibt nicht mehr viel als so weiter vor Dich hin zu krebsen.

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TommyXl
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Beitrag Mo., 08.03.2010, 21:54

Naja .. weisst du mit den Annahmen ist das so eine Sache: sie sind meist falsch.

Nein ich bin in keiner Weise fett, nichtmal übergewichtig. Ich habe früher viel Sport gemacht und habe trotz Erkrankung immer noch eine eher athletische Figur mit einem BMI von 24. Ich trinke seit vielen Jahren keinen bzw. kaum Alkohol, auch dadurch lassen sich die Leberprobleme nicht erklären..

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candle
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Beitrag Mo., 08.03.2010, 21:56

Ja und wieso willst Du keine Therapie machen, wenn sich dadurch einiges auflösen würde?

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