Warum an Menschen klammern?

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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candle
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Warum an Menschen klammern?

Beitrag Di., 29.09.2009, 15:30

Hallo und Guten Tag!

Ich weiß jetzt nicht so recht wo das hier hinführen wird, aber stelle diese imaginäre Frage. Ich habe es auch unter diese Kategorie gestellt, weil ich jetzt mal denke es paßt so- nicht dass sich jemand angegriffen fühlt.

Ich habe mich gefragt, warum Menschen klammern, wenn sie gar nicht erfüllt bekommen von diesen Menschen, was sie wollen?

Also es ist ein kleiner Blick in die Vergangenheit wo es mir JETZT erst nachhaltig auffällt. Da spielt Liebe eben auch eine Rolle. *schmerzlich bewußt

Kann es sein, dass man an einem Menschen klammert, weil man nur dessen Funktion schätzt, nicht aber den Menschen? Und an was klammert man, wenn diese Funktion wegfällt?

Vielen Dank im Voraus für die Antworten.

candle
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metropolis
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Beitrag Di., 29.09.2009, 16:53

Für mich gibt es zwei Arten von Klammern.

Einerseits das Klammern an Menschen, die einem bereits sehr nahe stehen. Man hat zu ihnen eigentlich schon ein enges Verhältnis, hat aber eine übersteigerte, unbegründete Angst, sie zu verlieren.


Andererseits kann man sich an Menschen klammern, die man kaum kennt. Das funktioniert dann nach dem Muster. Jemand reicht einem den kleinen Finger und man will gleich die ganze Hand. Dahinter steckt wohl eine Art Gier, ein großes Bedürfnis einem Menschen nahe zu sein, koste es was es wolle.

Welche Art von klammern meinst du? Oder beides?

Woher das kommt? Oft wahrscheinlich daher, dass man in frühster Kindheit schmerzhafte Verluste erlitten hat und nun unterbewusst davon ausgeht dass liebe Menschen einfach von einem Moment auf den anderen verschwinden, wenn man sich nicht ständig bemüht und sie an sich bindet.

Ob man wahrhaft einen Menschen lieben oder schätzen kann, wenn man ständig unter Verlustangst leidet? Erich Fromm behauptete, dass das nicht möglich ist. Und glaube er hat bis zu einem gewissen Punkt recht.

LG

metropolis
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lovely25
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Beitrag Di., 29.09.2009, 18:00

candle hat geschrieben:Kann es sein, dass man an einem Menschen klammert, weil man nur dessen Funktion schätzt, nicht aber den Menschen? Und an was klammert man, wenn diese Funktion wegfällt?
oh eine sehr gute frage, vielleicht würde man sogar garnicht klammern wenn man wirklich den menschen und nicht dessen funktion schätzen würde...

irgendwie denke ich bzw. empfinde ich es auch (fälschlicherweise?) so, dass ich die menschen bei denen ich klammer am meisten liebe.

grübel, grübel....
Hoffnung ist nicht die Gewissheit, dass etwas gut ausgeht, sondern das alles Sinn macht egal wie es ausgeht!

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Selene
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Beitrag Di., 29.09.2009, 18:17

Ich denke das Bild des Klammerns ist ja fast selbsterklärend: Man klammert sich an jemanden, weil man nach Halt sucht und glaubt, alleine nicht gehen zu können. Klammern ist ein Einengen des anderen, aber nicht aus einem Gefühl der Stärke, des Beherrschens, sondern gerade der Schwäche. Man hat sich abhängig gemacht, deswegen muss man dann klammern, weil man nicht mehr alleine kann. Klammern entsteht aus Bedürftigkeit. Im Extremfall ist es vielleicht wirklich der Wunsch nach Symbiose und Auflösung des eigenen Selbst, zumindest der eigenen Selbständigkeit.
Kurzfristig kann Klammern vielleicht sogar Halt geben und Stabilität. Wenn es dann aber zum Konflikt mit dem Umklammerten kommt, ist das dann aber natürlich gleich sehr bedrohlich.
Wie bei so vielen psychischen Problemen ist zwischen Klammern und Zuneigung erstmal ein quantitativer Unterschied, der dann erst zu einer problematischen Qualität wird. Ich denke in jeder Beziehung ist immer ein kleiner Anteil Klammern dabei. Übrigens passt es auch hier, wenn man sich die Begriffe mal bildlich vorstellt: Eine "reife" Beziehung läuft so, dass sich beide als selbständig begenen und sich einander zuneigen, aber ohne dass sie umfallen. Beim Klammern steht einer gerade und der andere neigt sich so weit zu, dass er sich an dem anderen festhalten muss, er fällt sonst um. Natürlich gibt es auch gegenseitiges Klammern. Kann vielleicht sogar funktionieren?

Etwas unausgegoren, sorry
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candle
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Beitrag Di., 29.09.2009, 18:28

Hallo Ihr beiden!

Beide antworten sind für mich sehr aufschlußreich gewesen!
metropolis hat geschrieben:Einerseits das Klammern an Menschen, die einem bereits sehr nahe stehen.
Ja, das ist für mich nachvollziehbar und tut vermutlich jeder mehr oder weniger stark.
Andererseits kann man sich an Menschen klammern, die man kaum kennt.
Und das ist genau der Punkt, den ich nicht verstehe.
Dahinter steckt wohl eine Art Gier, ein großes Bedürfnis einem Menschen nahe zu sein, koste es was es wolle.
Die Frage ist ja, wie weit es möglich ist dem Menschen überhaupt nahe zu kommen. Inwiefern würdest Du es wollen? Hm, das ist hier wirklich eine schwierige Angelegenheit das mir begreiflich zu machen. Formt man sich dann ein Idealbild des Gegenüber, was nicht real ist?
wenn man sich nicht ständig bemüht und sie an sich bindet.
Das ist für mich soweit nachvollziehbar. Aber wie schafft derjenige es dann, den anderen zu binden. Woher weiß man womit sich derjenige binden läßt? Das erfordert doch eine enorme Energie?
Erich Fromm behauptete, dass das nicht möglich ist.
Diese Aussage kenne ich zwar nicht, denke aber, dass sie stimmt!

Ich persönlich bin gerade erschrocken, was sich Menschen einfallen lassen um jemanden zu binden.
lovely25 hat geschrieben:vielleicht würde man sogar garnicht klammern wenn man wirklich den menschen und nicht dessen funktion schätzen würde...
Das ist ein richtig guter Satz!
irgendwie denke ich bzw. empfinde ich es auch (fälschlicherweise?) so, dass ich die menschen bei denen ich klammer am meisten liebe.
Nun möchte ich nicht jedem absprechen, dass man auch lieben kann, aber vielleicht ist daran ein Korn Wahrheit?

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Elena
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Beitrag Di., 29.09.2009, 18:54

Ich glaube, wenn man sich an Menschen klammert, die man kaum kennt, dass dies damit zu tun hat, dass diese irgendeine Ausstrahlung/etwas Prägnantes getan bzw. gesagt haben, dass man fest daran glaubt, dass nur diese Person die wichtigsten Bedürfnisse befriedigen kann, unabhängig davon, ob dies der Realität entspricht. Es ist viel mehr eine Wunschvorstellung, eine Idealisierung dieser Person. In meinen Augen wird es dann gefährlich, wenn man sich so reinsteigert, dass man garnicht mehr die tatsächliche Person sieht, sondern nur noch der dringende Wunsch nach Bedürfnisbefriedigung im Mittelpunkt steht.

LG Elena

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Pippi Langstrumpf
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Beitrag Di., 29.09.2009, 19:07

Hallo candle,

ich denke, dass das gar nicht so leicht zu trennen ist: a) Der Mensch an sich b) Die "Funktion" dieses Menschen. Irgenwie trägt ja auch seine "Funktion" zu seinem Mensch-Sein bzw. So-Sein bei.
Mich erinnert dein Thema auch an die Frage, ob man einen Menschen denn selbstlos lieben kann? Ich denke, dass man das eigene Selbst nicht unbeachtet lassen darf. Das hat für mich aber nichts mit einem grenzenlosen Egoismus zutun. Deshalb glaube ich auch nicht, dass man selbstlos lieben kann oder können soll. Bedingungslos zu lieben ist allerdings etwas anderes und das geht möglicherweise auch in Richtung a -->also den Menschen an sich lieben, jenseits der Funktion, die er für einen selbst erfüllt.
Eine Funktion muss ja nicht zwingend eine Handlung sein. Sie kann auch ein allgemeines Wohlbefinden sein, das man in der Nähe dieses Menschen empfindet.

Wenn ich an meine Beziehung denke, dann kann ich sagen, dass ich den Menschen liebe, sein Wesen, seine Art, den Dingen und auch mir zu begegnen usf.
Sicherlich kann ich ihn nur dann lieben, wenn das auch meinen Vorstellungen von "geliebt werden" und "lieben" entspricht.
Und wenn seine Funktion,die er erfüllt, nur darin besteht, dass er mich ununterbrochen verletzt, dann kann ich mir nicht vorstellen, dass es gelingt, den Menschen an sich zu lieben.
Für mich sind diese beiden Dinge miteinander verbunden.


Gruß

Pippi
(...)und bräche nicht aus allen seinen Rändern
aus wie ein Stern: denn da ist keine Stelle,
die dich nicht sieht. Du musst dein Leben ändern.

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candle
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Beitrag Di., 29.09.2009, 19:42

Selene hat geschrieben: Beim Klammern steht einer gerade und der andere neigt sich so weit zu, dass er sich an dem anderen festhalten muss, er fällt sonst um.
Zumindest das ist nicht für mich unausgegoren.

Nein, es ist erschreckend. So muß man sich vielleicht noch schuldig fühlen, dass an einem geklammert wird?

In einem Fall habe ich es nicht wirklich gemerkt. Das trifft natürlich wie ein Hammerschlag. Jemand, der so geklammert hat und sich dermaßen verbogen hat, hat für mich die Substanz und auch irgendwie mein Respekt verloren hat. Tragisch.

Ansonsten: Kleine Anflüge von Klammern, und ich bin weg.

Ansonsten habe ich ja in anderer Weise reichlich Erfahrungen gemacht, dass sich in der Regel eher nichts in einer Beziehung korrigieren läßt, wenn sich einer geklammert fühlt, der andere es aber leider weder verstehen, reflektieren noch ändern kann.

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Selene
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Beitrag Di., 29.09.2009, 19:50

candle hat geschrieben:So muß man sich vielleicht noch schuldig fühlen, dass an einem geklammert wird?
Jein. Eine Verantwortung trägt der Beklammerte dann, wenn er sich willig und freiwillig beklammern lässt, froh ist, dass er so abgöttisch geliebt und gebraucht wird usw. Zu einem dauerhaften Klammern gehören schon immer zwei.

Noch was anderes
candle hat geschrieben:
Andererseits kann man sich an Menschen klammern, die man kaum kennt.
Und das ist genau der Punkt, den ich nicht verstehe.
Ich denke das funktioniert so, wie man sich ja auch in jemand fast Fremden verlieben kann. Ein Funke springt über, etwas wird ausgelöst und gerade das Unbekannte lässt genügend Raum für die Projektion von Hoffnungen und Sehnsüchten.
Ich denke auch das erfüllt zum Teil eine stabilisierende Funktion. Auch profane Beziehungen werden dadurch mit Bedeutung aufgeladen, man ist eingebunden in ein Netz sozialer Beziehungen, denen man eine hohe Bedeutung beimisst. Das kann z.B. das Gefühl von Einsamkeit lindern. Aber wie Elena beschrieben hat, ist das natürlich auch gefährlich.
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metropolis
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Beitrag Di., 29.09.2009, 19:59

Klammern hat wahrscheinlich viel mit dem Gefühl der Hilflosigkeit zu tun, fällt mir noch so ein. Und manche versuchen damit eine innere Leere zu füllen. Die Motivationen sind vielfältig.

Aber eines ist mir aufgefallen:
Ansonsten: Kleine Anflüge von Klammern, und ich bin weg
Warum immer gleich flüchten? Wenn genug innere Stabilität hat, könnte man es doch auch mit einem gewissen Maß an Gelassenheit und Nachsicht sehen, um dem anderen die Chance zu geben, sein Problem zu lösen. Aber das macht man wohl höchstens bei guten Freunden und Partnern, ansonsten bräuchte man wohl ein ausgeprägtes Helfersyndrom, um auch bei flüchtigen Bekanntschaften seine Geduld zu erproben.

Aber ich weiß was du meinst, mir ist das auch unangenehm und einengend und löst einen Fluchtreflex aus.

Doch eigentlich ist Panik doch gar nicht nötig, oder?

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Moni.
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Beitrag Di., 29.09.2009, 20:45

Eine weitere Möglichkeit wäre: unbewusster Wiederholungszwang. Die unerfüllte Sehnsucht, die durch Mangelerlebnisse in der Kindheit entstanden ist (ich glaube, das können viele hier nachvollziehen) projiziert sich beim passenden "Auslöser" auf die scheinbar verfügbare Person.

Beziehungsangebote werden dann nach den eigenen Wünschen interpretiert. Es ist die Hoffnung, diesmal die "gute Mutter" oder ... gefunden zu haben, die einen nicht verlässt, die einen schützt usw. - ein innerer Austausch von belastenden Bildern.

Meist wissen die Anderen nichts von diesen inneren Abläufen, fühlen sich bedrängt und entziehen sich mehr oder weniger abrupt dem Klammernden / Suchenden. Dieser bleibt dann mit einer erneuten Enttäuschung zurück.

Persönlich empfinde ich dann eher die große Not und den Schmerz, der dahinter steht.

Moni
Zuletzt geändert von Moni. am Di., 29.09.2009, 22:39, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag Di., 29.09.2009, 20:50

metropolis hat geschrieben: Warum immer gleich flüchten? Wenn genug innere Stabilität hat, könnte man es doch auch mit einem gewissen Maß an Gelassenheit und Nachsicht sehen, um dem anderen die Chance zu geben, sein Problem zu lösen.
Wessen Problem ist hier gemeint?

Ich habe auch keine Panik, aber dieser mensch paßt dann nicht zu mir. Und es hat auch etwas mit Respekt der anderen Person gegenüber für mich zu tun. Was nützt es demjenigen sein Klammern an mir pflegen zu dürfen?

Werde auch gleich noch die anderen Beiträge angehen.

candle
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Elena
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Beitrag Di., 29.09.2009, 21:13

metropolis hat geschrieben:Warum immer gleich flüchten? Wenn genug innere Stabilität hat, könnte man es doch auch mit einem gewissen Maß an Gelassenheit und Nachsicht sehen, um dem anderen die Chance zu geben, sein Problem zu lösen.
Naja, wenn das so einfach wäre. D.h. aber auch, dem anderen gegenüber eine gewisse Distanz zu haben, um so handeln zu können, und genau das wird ja von den Klammernden kritisiert und vorgeworfen.
Ich finde Menschen, die klammern, extrem anstrengend, und mich kostet es Energie, sie mir auf Abstand zu halten, um nicht ganz und gar vereinnahmt zu werden. Bei mir ist es dann mit der Gelassenheit dahin, gerade dann, wenn ich Vorwürfe ernte, warum ich abweisend werde.

LG Elena

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candle
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Beitrag Di., 29.09.2009, 22:10

Moni. hat geschrieben: Persönlich empfinde ich dann eher die große Not und den Schmerz, der dahinter steht.
Es ist ja nicht so, dass ich das sehe, aber muß ich mich dann selber damit belasten?

Möglicherweise gibt es ja "Lücken", die bestimmte Formen des Klammerns auch erträglich machen bzw. sind, aber ich habe sowas nicht erfahren.

Da gibt es z. B. Eifersucht. Faktisch kann man nichts dagegen tun, wenn der andere keine Einsicht hat. Was passiert am Ende? Die Beziehung scheitert.

Wie Elena das sagt, empfinde ich das auch als sehr anstrengend.

Oft höre ich auch von Freundinnen, die wiederum oft erfahren mußten das Freundschaften plötzlich beendet wurden, weil man sich nicht regelmäig genug meldet. Dieses Problem habe ich nicht. Fand es aber erstaunlich wie manche Menschen agieren, ergo kein Respekt für das Leben des anderen?

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Beitrag Di., 29.09.2009, 22:44

candle hat geschrieben:Oft höre ich auch von Freundinnen, die wiederum oft erfahren mußten das Freundschaften plötzlich beendet wurden, weil man sich nicht regelmäig genug meldet.
So was finde ich ganz furchtbar!
Ausserdem spürt man doch ganz klar, ob man noch eine freundschaftliche 'Verbindung hat, dieses festgelegte Melden in bestimmten Abständen finde ich sehr einengend. Das einzige, was mich sauer macht, wenn sich jemand garnicht mehr meldet, und nicht rausrückt, was der Grund dafür ist. Aber da kann ich auch ganz schnell loslassen.
candle hat geschrieben:Es ist ja nicht so, dass ich das sehe, aber muß ich mich dann selber damit belasten?
Vor allen Dingen ist das Klammern stets mit einer Forderung verbunden, mehr haben zu wollen.
Ich entwickel dabei richtige Aggressionen, weil ich das Gefühl habe, ich bin mehr damit beschäftigt, mich abzugrenzen, als einen normalen Kontakt zu pflegen, kan mich garnicht so zeigen, wie ich bin.
Ich kann es auch nicht haben, wenn mich jemand zu lange erwartungsvoll ansieht, kann dann richtig zur Zicke mutieren.
Kennt das jemand, mit diesen Blicken, die einfach zu fixierend sind?

LG Elena

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