An der Grenze zu Leben und Tod....:/

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Novalee
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An der Grenze zu Leben und Tod....:/

Beitrag Di., 05.09.2017, 19:03

Hallo,

Ich habe momentan ein sehr gravierendes und verwirrendes Problem und leider auch niemanden an den ich mich wenden kann. Mit meiner Therapeutin habe ich maximal einen Termin pro Monat und die Beziehung zu ihr ist auch nicht besonders toll.
Und aus der Psychiatrie wurde ich nach ein paar Tagen wieder entlasse, mit den Worten: " Ich hoffen wir sehen uns wieder, dann weiß ich das sie noch leben". Aber galt als noch nicht Therapiebereit.
Sobald ich mein Problem erläutere, werde ich so schnell wie möglich abgeschoben :-(

Ich bin diagnostizierte Borderlinerin mit der "Sucht" sich lebensbedrohlich krank zu machen.
Diesbezüglich war ich seit Oktober bereits 2mal auf der Intensivstation und einmal musste ich operiert werden.
Und jetzt stehe ich wieder davor. Die Gedanken die mich sowieso NIE loslassen, sind jetzt schon sehr extrem und konkret.
Ich stehe jetzt zwischen ich willl es tun und ich will es nicht tun, weil ich das nächste Mal vlt nicht überleben werde.
Seit dem letzten Mal vor 3,5 Monaten fühle mich mich total seltsam. So als hätte ich die Diagnose Krebs im Endstadium enthalten, innerlich schließe ich mit dem Leben an. Aber nicht so als wenn ich sterben möchte, sondern so als wenn ich es müsste wie eben bei Krebs etc.

Jetzt stehe ich vor der Entscheidung für einen Krisenaufenthalt ins Krankenhaus zu gehen (wahrscheinlich nach ein paar Tagen wieder entlassen zu werden ohne Besserung) oder nicht. Was für mich dagegen spricht ist hauptsächlich mein soziales Umfeld, die verstehen das nicht. Denn ich bin eigentlich eine soziale, humorvolle und offenkundig ausgeglichene Person. Ich habe auch keine Depressionen, kann das Leben genießen, habe Ziele an denen ich arbeite etc.
Ich bin hauptsächlich süchtig relativ harmlos noch nach Alkohol und seit meiner Kindheit auch nach Krankheit (damals mittels simulation). Mit 9/10 wollte ich das erste Mal aufhören. Seit meinem 16ten weiß ich das es mich früher oder später schwer schädigen oder töten wird :/.
Gegen die ambulante Therapie spricht seit 7 Jahren keine Erfolge und monatelange Wartezeit :/.
Außerdem war mein Verschleiß schon ziemlich groß, 3 Therapeuten sagten mir ins Gesicht mit dem überfordert zu sein :-( . Ich bräuchte Hilfe um entgültig entscheiden zu können welchen Weg ich gehe, Leben oder Krankheit. Die Krankheit die ich brauche um glücklich und stabil zu sein und ohne die ich mir kein Leben vorstellen kann ohne in tiefe Depression zu fallen oder das gesunde Leben damit ich die Menschen die mich lieben nicht verletze.

Sobald ich ehrlich bin, werde ich behandelt als wäre ich giftig :-( . Weggestoßen....hoffnungslos. Erwähne ich meine Sucht nur hintergründig, bin ich psychisch unauffällig für die Therapeuten :roll: Also weiterhin zwischen der mich auffressenden tagtäglichen Entscheidung zwischen Leben und Tod....alleine :/.

Sorry das der Text so lange und wahrscheinlich auch verwirrend für Ausenstehende ist.
Ich bin nur so alleine damit.

LG Novalee

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Silberstreif
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Beitrag Di., 05.09.2017, 19:43

Hallo Novalee,
nur ein kleiner Gedanke bei dem ich gleich um Nachsicht bitten will, wenn er nicht passt ..

Du schreibst:
Seit dem letzten Mal vor 3,5 Monaten fühle mich mich total seltsam. So als hätte ich die Diagnose Krebs im Endstadium enthalten, innerlich schließe ich mit dem Leben an. Aber nicht so als wenn ich sterben möchte, sondern so als wenn ich es müsste wie eben bei Krebs etc.
... in diesem Fall würden die meisten Menschen ums Überleben kämpfen, vielleicht ist das für Dich eine Denkmöglichkeit damit umzugehen ... - darum kämpfen auch für die, die Dich lieben ...

Gruß

Silberstreif

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Krümmelmonster
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Beitrag Di., 05.09.2017, 19:49

Hallo Novalee,
finde ich trotzdem gut das du wenigsten einmal im Monat zur Therapie gehst. Vielleicht könntest du in einer Klinik gehen?
Was hindert dich das du Therapie fähiger wirst?
Was könntest du ändern? was willst du ändern? Wo willst du hin? Hast du da gedanken gemacht und das deiner Therapeutin besprochen?
Besprichst du deine Probleme an in der Therapie oder schweigst du?
Gibt es vielleicht eine Selbsthilfegruppe für Borderline in Österreich? Vielleicht könntest du dich da besser austauschen?
Mit dieser Diagnose bist du nicht alleine?
Auf jedenfall wünsche ich dir viel Kraft

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werve
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Beitrag Di., 05.09.2017, 20:20

Einiges von dem was du erzählst, ist widersprüchlich. Z. B. wenn du eine sogenannte Borderlinestörung hast, kannst du keineswegs unauffällig für kundige Therapeuten sein.
Außerdem verharmlost du Alkoholsucht - ein Nogo für jede Therapie.

Und die Entscheidung, ob du leben oder lieber sterben willst, musst und darfst du ganz allein treffen, ohne Kliniken, Therapeuten oder sonstwen dafür in "Haftung" zu nehmen und projektiv zu identifizieren!

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[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Di., 05.09.2017, 20:41

Hallo Novalee!

Also ich kenne das auch, dass man sich absichtlich Schaden will. Risiken eingeht, sich in lebensgefährliche Situationen bringt.
Novalee hat geschrieben: Di., 05.09.2017, 19:03 Ich bräuchte Hilfe um entgültig entscheiden zu können welchen Weg ich gehe, Leben oder Krankheit.
Ja, das siehst du schon sehr richtig. Ich finde es Schade, dass dich die Therapeuten da nicht unterstützen. Ich meine, ich stand letztendlich vor der gleichen Entscheidung...
Man hat ja immer diese zwei Seiten in sich - Leben vs. "Krankheiten"... meine Therapeuten meinte zu mir damals, dass sie meine Seite, die Leben will mit mir stärken will. Das hat mir damals irgendwie weiter geholfen diese Herangehensweise... man muss die "Krankheit" ja nicht sofort loslassen... sie wird ja eh nie ganz verschwinden...

Ich denke, man muss bereit dazu sein, der Seite die Leben will mehr Raum zu geben und dann schauen was passiert.
Eine endgülige Entscheidung für oder gegen die Krankheit kann man meiner Meinung nach nur treffen, wenn man überhaupt erst mal alternative Verhaltensweise und Bewältigungsmechanismen kennengelernt hat...
Also wenn man erfahren hat, dass es auch andere Wege gibt, mit seinen Problemen umzugehen.

Ich kenne einen Menschen, der letztendlich an Borderline gestorben ist... also pass auf dich auf.

VG
~~~
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf

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Novalee
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Beitrag Mi., 06.09.2017, 18:10

Hallo
erstmal danke für die Antworten. Nicht wundern falls mehrere Antworten kommen sollten. Aber ich werde abgemeldet wenn ich zu lange schreibe^^

@ Krümelmonster: Die Therapie ist nur da, weil es erwartet wird und weil meine Meinung dazu nicht angenommen wird.
Meiner Meinung nach bin ich nicht stabil genug für eine ambulante Therapie. Ich bin ohnehin schon sehr schwankend darin ob ich das kann, die Krankheit los zu lassen... Ambulante Therapie bedeutet für mich wenn man gerade anfängt zu tiefsinniger zu reden ist die Zeit rum. Dann werde ich sehr aufgewühlt entlassen, weil der nächste schon wartet.
Fühle ich mich nicht ernst genommen, habe ich den Drang meiner Therapeutin beweisen zu müssen das das kein Spiel ist.
Für mich bedeutete ambulante Therapie bis jetzt entweder nur oberflächliches bereden oder es stürzt mich in die Krise. Eine ambulante Therapie hat zu wenig Schutz.

Stationär ist auch eine Überlegung von mir.
Ich werde mich auch wieder anmelden, aber die 6 Monate Wartezeit sind auch kein Mutmacher für eine jetzige Krise, die keine 6 Monate mehr warten kann....
Selbsthilfegruppen gibt es hier leider nicht.

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Novalee
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Beitrag Mi., 06.09.2017, 19:04

@werve
Widersprüchlich?? Keine Ahnung wo du herkommt aber bei mir wird Borderline nicht überdramatisiert.
Damit werde ich nicht als kränker wahrgenommen als andere.
Und meine Therapeuten neigen dazu an der Diagnose zu zweifeln, ich kompensiere mit dem SV die "Störung" bis zur kompletten Beschwerdefreiheit (ausgenommen dem SV-Sucht halt, was dann aber nicht für die Diagnose reicht).
Diagnostizierbare Borderline nur in Abstinenzzeiten. (Frage mich oft selbst ob die Diagnose stimmt, aber sonst stimmt auch keine)
Ansonsten ist es Sucht sich zu verletzen ohne Anzeichen einer hintergründigen Depression, Persönlichkeitsstörung, Angsstörung etc.


Aber zum Thema Alkoholsucht:
Ich verharmlose es nicht. Aber es wird bei mir noch nicht als Therapiehinderung angesehen....weder stationär noch ambulant. (diagnostiziert ist es auch "nur" Alkoholmissbrauch)

Ich bin nicht körperlich abhängig,
Ich bin verlässlich nüchtern (0,0 Promille laut Alkoholmessgerät) wenn es sein muss.....Arbeit, Therapie, Autofahren, Kurs usw ( und das macht den großteil meiner Zeit aus).
Bei Krankheit habe ich keine Lust auf Alkohol, was dann auch mal 4 Wochen am Stück sein können.
Vollräusche habe ich sowieso nie, ich bleib bei dem Punkt wo es angenehm wird stehen.
Solange es so ist, brauche ich mich nicht rechtfertigen müssen weil es in Anbetracht meiner sonstigen gravierenden Probleme als hintergründig angesehen wird .....

Weitern Belang hat das Thema momentan nicht....

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Krümmelmonster
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Beitrag Mi., 06.09.2017, 19:18

Hallo Novalee,
vielleicht kannst du dich dort hinwenden? Oder kennst du es schon?
vielleicht können die dir weiter helfen? Bei akut fall?

Kontakt

Sozialpsychiatrischer NotDienst

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Novalee
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Beitrag Mi., 06.09.2017, 19:33

Für mich wäre es per E-Mail besser.
Am Telefon oder persönlich erst erklären müssen, mag ich nicht sonderlich :/
Zuviele interpretationsmöglichkeiten beim Gegenüber

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ankerleine
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Beitrag Mi., 06.09.2017, 19:53

Hallo,

Ich verstehe dich ein wenig, was deine Krisensituationen betrifft.

Ich habe auch seit einem Jahr vermehrt Krisen, in denen ich mich so stark verletze, dass stationäre Aufenthalte und Operationen notwendig wurden. (17 OPs in einem Jahr)

Dies geschieht nicht aus dem Wunsch nach Aufmerksamkeit im KH. Ich hasse die Zuwendung und Pflege. Komme damit nicht klar, dass jemand nett zu mir ist. Ich habe Angst vor Spitälern bzw. den Stationen, die ich nicht zur Psychotherapie aufsuchen. Angst vor Krankheit.

Dennoch habe ich diesen Zwang in mir mich zu verletzen. Aus Selbsthass, aus dem Drang heraus mich bestrafen zu müssen, aus Angst, aus Scham,...

Wenn du dich jetzt einer übermächtigen Krise gegenüber siehst, suche zur Not und Überbrückung eine Psychiatrie in deiner Nähe auf, bevor du dich in Gefahr begibt.

Alles Liebe, ankerleine

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Krümmelmonster
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Beitrag Mi., 06.09.2017, 20:06

@Novalee,
schau da könntest du dich per I-Mail kontaktieren, brauchst gar nicht dich telefonisch oder persönlich kommen.
die sind in Österreich, vielleicht können die dir dort besser helfen, und weiter informationen geben was du suchst.

Schau mal dort rein und lese es dir durch
grenzlinie.at kämpfe weiter?
Los lassen geht sowieso nicht,von heut auf morgen, ist ein länger Prozess.

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Novalee
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Beitrag Mi., 06.09.2017, 20:13

Danke, werde es mir gleich ansehen :)

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