Borderline: heilbar oder nicht? Eure Meinung zählt.
Meine Meinung nicht nur bezüglich Borderline ist, daß sich psychische Probleme ja aus den Erfahrungen und den Umwelteinflüssen einerseits und den erblichen Anlagen und Prägungen andererseits zusammensetzen. Das würde bedeuten, daß derjenige Teil, der umweltbedingt ist, z.B. traumatische Erlebnisse, angewöhnte Verhaltensweisen... abzuarbeiten und positiv veränderlich ist, die Anlagen aber nicht veränderbar sind. Ein sensibler Mensch wird immer sensibel bleiben und auf Erfahrungen anders reagieren. Man kann aber die Stärken fördern und das Umfeld so anpassen, daß der Betroffene kaum noch darunter leidet, daß er z.B. bei Borderline Emotionen anders verarbeitet als andere. Sich seiner Psyche immer mehr bewußt zu werden ist auch schon eine Heilung insofern, als man lernen kann, das Beste daraus zu machen. Heilung klingt auch immer so nach Zwangsnormierung...nicht alles, was abweichend ist, muß wegtherapiert werden. Ketzerisch formuliert, es sollte ein staatlich verbrieftes Recht auf Depressionen und Aggressionen geben! Es ist eher krankhaft, wenn schon von Kindern verlangt wird, nicht mehr zu heulen und zu schreien. Kein Wunder, daß sie sich dann als Jugendliche später ritzen, weil sie kein anderes Ausdrucksmittel mehr für ihre Emotionen haben.
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Erstmal hallo zusammen, ich habe mich gerade mal registriert, da ich durch Zufall auf dieses Forum gestossen bin. Bevor ich direkt auf dieses Thema eingehe, will ich mich kurz vorstellen, damit ihr seht, dass ich selbst die Problematiken kenne bzw. selbst betroffen bin.
Mein Name ist Rene, wobei dies unwichtig ist. Ich bin 1978 geboren und im Alter von 13 Jahren wurde bei mir während eines Aufenthalts in der Kinder- und Jugendpsychatrie im UKE Hamburg eine schizoide Persönlichkeitsstörung diagnostiziert. 5 Jahre später wurde in einem psychatrischen Gutachten gem. §21 StGB das Borderline-Syndrom diagnostiziert.
Ich möchte hier noch nicht auf die Ursachen zurückgreifen, aber es sollte klar sein, dass es ausreichend negative Erfahrungen im Kleinkinderalter u.a. ausschlaggebend zu sein scheinen. Ich wurde mehrfach u.a. wegen selbstverletzendem Verhaltens, Suizidversuchen und Drogenmissbrauchs stationär behandelt, u.a. in der Kinder- und Jugendpsychatrie im UKE Hamburg, in der Kinder- und Jugendpsychatrie Hesterberg in Schleswig, in der Kinder- und Jugendpsychtrie Marburg, sowie später nochmals mittels Zwangseinweisung in der Psychatrie in Schleswig als Erwachsener.
Mit 21 Jahren habe ich eine ambulante Therapie angefangen und wurde z.T. medikamentös behandelt, diese Therapie ging bis zu meinem 26 Lebensjahr, wobei ich gelernt habe gewisse Situationen (meistens) zu meistern.
Mittlerweile bin ich 34 Jahre alt und weise noch immer borderlineartige Störungen auf, welche ich allerdings weitesgehend unterdrücken bzw. im Akutfall selbst behandeln kann. Im Akutfall nehme ich noch heute z.B. Neurocil oder Haloperidol (in geringen Dosen), die Medikamente bekämpfen zwar nicht die Ursache, verhindern aber die Symptome.
Das Borderline-Syndrom ist bekanntlich eine weit umfassende Persönlichkeitsstörung, und nach meiner Meinung nach unheilbar. Man kann mit gewissen Hilfsmitteln versuchen einige Symptome in den Griff zu bekommen, aber ich glaube nicht, dass man dies wirklich dauerhaft schaffen kann. Jede starke Änderung in meinem Lebensumfeld wirft mich immer wieder um Jahre zurück, jeder Rückfall beeinflusst mich und mein Umfeld.
Ich lebe z.Zt. in einer Partnerschaft, welche nun schon 7 Jahre anhält. Meine Partnerin kennt mein Krankheitsbild und weiss, wie sie sich verhalten muss, wenn ich z.B. mal wieder in ein tiefes Loch falle. Ich denke die Beziehung mit einem Borderliner bedeutet für den Partner einen ziemlichen Einschnitt ins eigene Leben. Viele Situationen des normalen Lebens, welche für meine Frau völlig normal sind, bedeuten für mich unüberwindbare Grenzen. Z.B. fühle ich mich bei grösseren Menschenansammlungen extrem unwohl, so dass ich auch mal eine Bahn später nehme, nur weil jetzige gerade zu voll ist. Ich meide jegliche Orte, wo mehrere Menschen zusammen kommen.
Man kann also durchaus eine Beziehung mit einem Borderliner führen, aber einfach ist dies sicher nicht.
Mein Name ist Rene, wobei dies unwichtig ist. Ich bin 1978 geboren und im Alter von 13 Jahren wurde bei mir während eines Aufenthalts in der Kinder- und Jugendpsychatrie im UKE Hamburg eine schizoide Persönlichkeitsstörung diagnostiziert. 5 Jahre später wurde in einem psychatrischen Gutachten gem. §21 StGB das Borderline-Syndrom diagnostiziert.
Ich möchte hier noch nicht auf die Ursachen zurückgreifen, aber es sollte klar sein, dass es ausreichend negative Erfahrungen im Kleinkinderalter u.a. ausschlaggebend zu sein scheinen. Ich wurde mehrfach u.a. wegen selbstverletzendem Verhaltens, Suizidversuchen und Drogenmissbrauchs stationär behandelt, u.a. in der Kinder- und Jugendpsychatrie im UKE Hamburg, in der Kinder- und Jugendpsychatrie Hesterberg in Schleswig, in der Kinder- und Jugendpsychtrie Marburg, sowie später nochmals mittels Zwangseinweisung in der Psychatrie in Schleswig als Erwachsener.
Mit 21 Jahren habe ich eine ambulante Therapie angefangen und wurde z.T. medikamentös behandelt, diese Therapie ging bis zu meinem 26 Lebensjahr, wobei ich gelernt habe gewisse Situationen (meistens) zu meistern.
Mittlerweile bin ich 34 Jahre alt und weise noch immer borderlineartige Störungen auf, welche ich allerdings weitesgehend unterdrücken bzw. im Akutfall selbst behandeln kann. Im Akutfall nehme ich noch heute z.B. Neurocil oder Haloperidol (in geringen Dosen), die Medikamente bekämpfen zwar nicht die Ursache, verhindern aber die Symptome.
Das Borderline-Syndrom ist bekanntlich eine weit umfassende Persönlichkeitsstörung, und nach meiner Meinung nach unheilbar. Man kann mit gewissen Hilfsmitteln versuchen einige Symptome in den Griff zu bekommen, aber ich glaube nicht, dass man dies wirklich dauerhaft schaffen kann. Jede starke Änderung in meinem Lebensumfeld wirft mich immer wieder um Jahre zurück, jeder Rückfall beeinflusst mich und mein Umfeld.
Ich lebe z.Zt. in einer Partnerschaft, welche nun schon 7 Jahre anhält. Meine Partnerin kennt mein Krankheitsbild und weiss, wie sie sich verhalten muss, wenn ich z.B. mal wieder in ein tiefes Loch falle. Ich denke die Beziehung mit einem Borderliner bedeutet für den Partner einen ziemlichen Einschnitt ins eigene Leben. Viele Situationen des normalen Lebens, welche für meine Frau völlig normal sind, bedeuten für mich unüberwindbare Grenzen. Z.B. fühle ich mich bei grösseren Menschenansammlungen extrem unwohl, so dass ich auch mal eine Bahn später nehme, nur weil jetzige gerade zu voll ist. Ich meide jegliche Orte, wo mehrere Menschen zusammen kommen.
Man kann also durchaus eine Beziehung mit einem Borderliner führen, aber einfach ist dies sicher nicht.
Hallo,
ich habe mich die letzte Zeit mit dem Thema Borderline auseinandergesetzt, da ich eine schwierige Partnerschaft habe. So wie es aussieht, hat meine Frau Borderline, wobei ich mir jetzt nicht anmaße, eine definitve Diagnose zu stellen. Aber die, im Web in zahlreichen Artikeln angeführten Symptome passen 200%ig zu ihrem Verhalten.
Was nun die Heilbarkeit betrifft, so mache ich eine vielleicht Aussage, als Ihr in den Antworten zuvor.
Meine Beobachtung ist das Ergebnis der letzten 14 Jahre Ehe und der Beobachtung des Verhaltens meiner Frau.
Nach 5 Jahren Beziehung wurde sie schwanger. Und zwischen dem 3 und 6 Monat war sie wie ausgewechselt.
Natürlich war ich auch aufgeregt und voller Vorfreude, aber abgesehen davon stellte ich eben fest, dass sich meine Frau eigentlich "wie gewünscht" (bedeutet für mich ein normales Miteinander) verhalten hat.
Mein "Ergo" aus dieser Erfahrung ist, dass Borderline heilbar sein müsste.
Wahrscheinlich - das war für mich die Erkenntnis als Laie - hängt es mit dem Hormonhaushalt des Körpers zusammen.
Vielleicht war es ein Zufall, vielleicht auch nicht. Aber irgendwie habe ich das damals empfunden wie in "Zeit des Erwachens" mit Robert de Niro (falls jemand den Film kennt).
ich habe mich die letzte Zeit mit dem Thema Borderline auseinandergesetzt, da ich eine schwierige Partnerschaft habe. So wie es aussieht, hat meine Frau Borderline, wobei ich mir jetzt nicht anmaße, eine definitve Diagnose zu stellen. Aber die, im Web in zahlreichen Artikeln angeführten Symptome passen 200%ig zu ihrem Verhalten.
Was nun die Heilbarkeit betrifft, so mache ich eine vielleicht Aussage, als Ihr in den Antworten zuvor.
Meine Beobachtung ist das Ergebnis der letzten 14 Jahre Ehe und der Beobachtung des Verhaltens meiner Frau.
Nach 5 Jahren Beziehung wurde sie schwanger. Und zwischen dem 3 und 6 Monat war sie wie ausgewechselt.
Natürlich war ich auch aufgeregt und voller Vorfreude, aber abgesehen davon stellte ich eben fest, dass sich meine Frau eigentlich "wie gewünscht" (bedeutet für mich ein normales Miteinander) verhalten hat.
Mein "Ergo" aus dieser Erfahrung ist, dass Borderline heilbar sein müsste.
Wahrscheinlich - das war für mich die Erkenntnis als Laie - hängt es mit dem Hormonhaushalt des Körpers zusammen.
Vielleicht war es ein Zufall, vielleicht auch nicht. Aber irgendwie habe ich das damals empfunden wie in "Zeit des Erwachens" mit Robert de Niro (falls jemand den Film kennt).
Schöne Grüße
Silk7
Silk7
Schön guten Abend! Die Fragenstellung ist schon älter, trotzdem möchte ich gerne hier mit-teilen, dass ich ein lebendiges Beispiel dafür bin, dass Borderline vollständig heilba ist. Das erfordert jedoch viel Zeit, Geduld, Mut und Lernbereitschaft. Und die richtige Unterstützung ist auch nicht zu unterschätzen. Mittlerweile arbeite ich selbst als Coach und begleite Menschen, wer weißt, vielleicht irgendwann auch die Borderline Betroffenen.
Ich hoffe, dass mein Statement hier irgend jemanden Hoffnung und Freude gebracht hat. Alleine dafür hat es sich schon gelohnt hier zu registrieren.
Herzlichst ,
Agnieszka
Ich hoffe, dass mein Statement hier irgend jemanden Hoffnung und Freude gebracht hat. Alleine dafür hat es sich schon gelohnt hier zu registrieren.
Herzlichst ,
Agnieszka
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