Es löst sich vielleicht nicht in Wohlgefallen auf, aber du hättest die ChanceDie Frau am Telefon konnte mich überreden am Montag ein klärendes Gespräch zu suchen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sich dadurch alles in wohlgefallen auflöst.
- zu sagen, was das mit dir gemacht hat,; Deine Gefühle dahin zu schicken wo sie hingehören. Besser als wenn du alles in Dich hineinfrisst und darüber grübelst, was da passiert ist und auf Deiner Enttäuschung und Wut sitzen bleibst
- Dir erklären zu lassen, warum sich die Therapeuten verhalten haben, wie sich sie verhalten haben. Dann kannst Du Dir immer noch überlegen, ob diese Therapiemethode etwas für Dich ist oder nicht. Wenn sie nicht auf Deine Zustimmung stößt, kannst Du Dir einen anderen Therapeuten suchen. Denn es gibt nicht DIE Traumatherapie. Es gibt verschiedene Modelle und verschiedene Therapiemethoden zur Behandlungs von Traumata.
Schämen musst du dich dafür nicht, absolut nicht. Du bist nicht der erste Klient, der so reagiert und für den die Methode halt einfach nichts ist.Und schämen tu ich mich irgendwie auch für die "Kränkungen", die ich erlitten habe, ich aber nicht so einfach damit umgehen kann.
Ich zitiere mal ein paar Zitate aus Texten aus dem deutschsprachigen Raum, die sich mit dieser Therapiemethode kritisch auseinandersetzen:
Quelle: Metakognitive und andere kognitiv-verhaltenstherapeutische Verfahren bei posttraumatischer Belastungsstörung. Michael Simons. Verhaltenstherapie 2010;20:2-2Das Unterdrücken intrusiver Gedanken gelingt jedoch in der Regel nicht und führt paradoxerweise dazu, dass sich die Intrusionen noch intensiver aufdrängen (sog. Rebound-Effekt) [Wegner et al., 1987]. Das Versagen dieser Strategie wird von Patienten häufig als persönliches Versagen interpretiert und mit weiteren Versuchen, die Gedanken zu unterdrücken, beantwortet.
Insbesondere der unflexible Einsatz dieser dysfunktionalen kognitiven und Aufmerksamkeitsprozesse trägt zur Chronifizierung der anfänglich normalen Symptome und damit zur Ausbildung einer PTBS bei.
Quelle: Stabilisierung vor Konfrontation in der Traumatherapie – Grundregel oder Mythos? Verhaltenstherapie 2008;18:109–118.(...)
Im deutschen Sprachraum wird von Fachgesellschaften und in Lehrbüchern postuliert, dass vor einer Konfrontation mit der traumatischen Erinnerung unbedingt eine Stabilisierung zu erfolgen habe. Die Evidenz aus den vorliegenden randomisierten kontrollierten Therapiestudien zeigt dagegen, dass die sogenannten traumafokussierten Therapieverfahren (Varianten der kognitiven Verhaltenstherapie, der Expositionstherapie und EMDR) am erfolgreichsten sind. Diese werden auch von den internationalen Fachgesellschaften empfohlen oder vorgeschrieben. Die traumafokussierten Verfahren beinhalten alle eine unmittelbare Konfrontation und es ist keine oder nur eine rudimentäre Stabilisierung vorgesehen. Expositionstherapien führen nicht häufiger zu Verschlechterungen, werden nicht häufiger verweigert und nicht häufiger abgebrochen. Es gibt also keinen Beleg dafür, dass Expositionsverfahren gefährlicher sind als stabilisierende Verfahren oder von den Patienten schlechter akzeptiert und toleriert werden. Die Datenlage spricht auch nicht für die Notwendigkeit einer Stabilisierungsphase für komplex traumatisierte Patienten, wie erwachsene Patienten nach sexuellem Missbrauch in der Kindheit. Entgegen der häufig vertretenen Lehrmeinung ist eine Stabilisierungsphase in der Traumatherapie nicht notwendig und negative Effekte der Stabilisierung können nicht ausgeschlossen werden.
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