Diagnose Anpassungsstörung und Dysthymia

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Rosenrot999
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Diagnose Anpassungsstörung und Dysthymia

Beitrag Mo., 07.03.2016, 10:31

Hallo,

ich habe mich gerade hier angemeldet und möchte mich erst einmal kurz vorstellen.
Ich bin 5# Jahre alt und seit XXX verheiratet, wir leben aber schon # Jahre zusammen.
Wir sind beide zum #. Mal verheiratet. Vor 2 Jahren bekam ich die Diagnose abhängige Persönlichkeitsstörung, Anpassungsstörung und Dysthymia (chronische Depression).

Mein Mann ist am #### zu einer Fortbildung gefahren, die ### km entfernt ist und er wird die nächsten # Monate nur am Wochenende nach Hause kommen...schon während ich das schreibe, wird mir wieder körperlich übel. Ich zittere, kann kaum laufen und habe Herzrasen...ich weiss einfach nicht, wie ich das in den Griff bekommen soll. Es ging mir super, bis zu dem Moment, als vor ein paar Wochen klar war, das er weg muss....ich hab das völlig unterschätzt, hätte mich viel früher kümmern müssen und so habe ich nun erst am #### einen Termin bei einer Psychotherapeutin bekommen und ich weiss nicht, wie ich diese Zeit einigermaßen unbeschadet rumkriegen soll. Knall mich mit Doxepin voll...aber nutzen tut das auch nicht...
Mein Mann ist mit Magenschmerzen weg gefahren, er hat aus seiner Soldatenzeit eine PtBs und ist sehr verständnisvoll...aber er braucht jetzt eine Frau, die taff ist und hier alles am laufen hält und dazu bin ich gerade überhaupt nicht in der Lage....ich hab so eine Panik das alles kaputt geht...durch die lange Zeit und das ich an den Wochenenden, wenn er heimkommt nur verzweifelt bin....
Kennt das jemand von Euch? Und wie seit Ihr da rausgekommen? Ich bin dankbar um jede Antwort...

LG Rosenrot999

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saffiatou
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Mo., 07.03.2016, 12:35

Hallo Rosenrot,

willkommen im Forum, ich wünsche Dir einen guten Austausch!

Tut mir leid, zu lesen, daß es Dir gerade so schlecht geht.

Bis zu Deiner Therapie ist es ja noch eine Weile hin und ich verstehe, daß es
im Moment kaum auszuhalten ist. Gibt es in Deiner Nähe vielleicht eine
Beratungsstelle, die Du zur Überbrückung aufsuchen kannst, oder den
Sozial-psychiatischen-Dienst. In jeder größeren Stadt gibt es eine Anlaufstelle,
die geben Dir auch weitere Adressen.

Alles Gute,
Saffia
never know better than the natives. Kofi Annan

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lamedia
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Beiträge: 717

Beitrag Mo., 07.03.2016, 12:52

Hallo Du, wenn du so akut reagierst und dich in absehbarer Zeit nicht beruhigen kannst, zum Beispiel, durch Gespräche mit Freunden, Spazierengehen, Ablenkung, such dir bitte professionelle Hilfe. Hausarzt, Psychiater (falls vorhanden), Telefonseelsorge. Oder zur Not eine Krisenintervention im Krankenhaus. Gegen das Herzrasen kann man auch einiges unternehmen: Entspannung oder notfalls stärker wirksame Medikamente. Wichtig ist, dass du jemanden hast, mit dem du besprechen kannst, wie du die nächste Zeit trotz Krise bewältigst und welche Schritte du angehen kannst, damit es dir besser geht!


Igelkind
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Beiträge: 264

Beitrag Mo., 07.03.2016, 13:28

Liebe Rosenrot,

Ich meine, ich kenne das auch.
Vielleicht würde es dir helfen, wenn ihr täglich oder zu bestimmten Zeiten in der Woche telefoniert?
Alles was regelmässig ist, wird dich stabilisieren.

Ich habe mir (nebst Beruhigungsmittel und professionelle Hilfe und Ablenkung) täglich Listen geschrieben mit Uhrzeit und Tätigkeit, was ich dann jeweils abgestrichen habe.
Dabei auch Aufstehen, essen, Telefon machen, einkaufen usw. das gab mir Halt.
Ausserdem schimpfte ja keiner, wenn ich meinen "Plan" nicht einhielt, aber ich war stolz auf mich, wenn ich einen grossen Teil davon geschafft habe.

Ausserdem kannst du lernen, die Zeit am Wochenende mit deinem Mann zum Auftanken zu geniessen.
Macht Fotos, schreib schöne Erlebnisse auf, damit du danach etwas in der Hand halten kannst.
Und wenn du dich mies fühlst, dann versuch, dich nicht selbst unter Druck zu setzen, das macht es leider nur schlimmer.
Einfach immer wieder von neuem versuchen.

Bei mir war es so, dass ich bevor er ging jeweils Tage und Stunden vorher kaum mehr denken konnte vor Angst und Sorge, und auch Wut unterdrücken musste, weil er mich allein lässt.
Wenn er dann zurück kam, brauchte ich immer sehr lange, mich wieder an ihn zu gewöhnen, und es ihm "nicht mehr übel zu nehmen" dass er weg war.
Zuerst musste ich einmal annehmen, dass ich so fühlte, und mein Mann leider auch.
Erst dann konnte ich meine schlechten Zeiten vor dem Gehen und nach dem Zurückkommen verkürzen, bis ich mich dann auch richtig darauf freuen konnte, wenn er wieder zurück kam.
Mich "halten" während er weg ist, kann ich erst seit kurzem, und auch nicht immer gleich gut.

Was dein Mann jetzt für eine Frau braucht in Ehren, aber du bist du, und du bist wie du bist, und das ist nun Mal so.
Es tut mir leid, dass du so fühlen musst.
Ich konnte jeweils kaum schlafen und essen, und die Konzentration um etwas zu lesen oder schon nur TV zu gucken brachte ich auch kaum auf.
Auch die Angst kenne ich, dass der Mann das nicht aushält und mich verlässt wenn ich mal meine Gefühle nicht zurück halten konnte, oder halt nicht so fröhlich war wie er es gern gehabt hätte.
Aber wenn er dich liebt und sieht, dass du dich bemühst, daran etwas zu ändern, dann wird er dich unterstützen.

Vielleicht bringt es dir etwas, was ich geschrieben habe, vielleicht habe ich aber auch fälschlicherweise von mir auf dich geschlossen. Dann kannst du es ignorieren.

Auf jeden Fall wünsche ich dir alles Gute

LG Igelkind

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Rosenrot999
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Beitrag Di., 08.03.2016, 09:46

Hallo, vielen Dank für Eure Antworten!

@Igelkind: genauso wie Du das beschreibst, ist es für mich, heute ist der 2. Tag und ich muss sehr auf meine Gedanken aufpassen, damit ich nicht wieder Achterbahn fahre. Mein Mann meldet sich oft, das hilft auch ein bisschen. Heute mittag will er mich anrufen und ich hoffe, dass ich nicht heulen muss.
Eigentlich wollte ich heute zu einer Beratungsstelle gehen, aber ich kann nicht rausgehen, geschweige denn Auto fahren. Ich bin immer noch am Zittern und hab Pudding in den Beinen.
Diese Woche bin ich noch krank geschrieben, aber nächste Woche muss ich wieder arbeiten gehen...ich weiss noch gar nicht, wie ich das durchhalten soll, zumal mein Chef eh sauer ist.
Ich versuche mich abzulenken, aber wirklich gelingen tut das nicht, ich hab keine Ahnung, wie ich das 8 Monate schaffen soll, das erscheint mir einfach unmöglich...


Igelkind
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Beiträge: 264

Beitrag Di., 08.03.2016, 10:02

Vielleicht kannst du einen Termin für eine Telefonsitzung machen?

Versuch nicht an Monate zu denken, immer nur die nächsten paar Stunden, höchstens einen Tag auf's Mal. Ok?
Atmen spüren, beweg dich wenn es geht, essen, frische Luft ist gut (Balkon / Fenster auf) Licht, spür kaltes Wasser und warmes Wasser, sprich zu dir... du brauchst keine Angst zu haben.

LG Igelkind


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Rosenrot999
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Beitrag Mi., 09.03.2016, 14:16

Hallo, ich hab mich jetzt selbst überredet nochmal zu schreiben...konnte heute auch wieder nicht rausgehen...zuviele Leute..war nur kurz kaufen.
Gekauft hab ich Rotwein. Ich halt das einfach nicht aus...vorhin haben wir telefoniert...aber das macht es noch schlimmer, wenn ich seine Stimme höre.
Heute Morgen dachte ich, es geht besser...ne tut es nicht.,..ich dreh völlig am Rad...Herzrasen, Zittern und Panik wie vorgestern!

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