Hallo Forum!
Kurz zu meiner Geschichte: Ich hatte mit 25 meine erste depressive Episode. Ich habe danach Medikamente bekommen und eine Therapie gemacht (wobei ich der Meinung war, dass die Therapie nicht viel geholfen hat). Danach gings mal besser, mal schlechter. Letzten Sommer bin ich eine schwere Depression gerutscht und habe mir einen neuen Therapeuten und einen neuen Psychiater gesucht (vor allem weil ich auch umgezogen war).
Mein neuer Psychiater hat die Diagnose "Bipolar" gestellt. Am Anfang war ich schockiert, aber je mehr ich darüber gelesen habe, desto mehr komm ich zu der Ansicht, dass das die richtige Diagnose ist. Von der Stimmung her, geht es mir jetzt wieder besser. Langsam möchte ich mich aus meinem Schneckenhaus befreien und wieder etwas mehr am Leben teilnehmen.
Ich frage mich nur immer wieder, wie soll es mit mir mit so einer Diagnose weitergehen? Ich muss mich wohl damit abfinden, dass ich mein Leben lang mit dieser Krankheit zu tun haben werde. Nur meinem engsten Familienkreis habe ich von meiner Diagnose erzählt. Ich würde auch gerne wieder etwas arbeiten. Auf meine alte Arbeitsstelle möchte ich nicht mehr zurück (Firma ging es nicht gut, und meine Kollegin hat den ganzen Tag über alle anderen gelästert - das war kaum zu ertragen). Ich würde mich gerne mal orientieren und beraten lassen, was ich überhaupt machen kann. Ich bin durch die Medikamente häufig müde und meine Konzentrationsfähigkeit ist derzeit auch nicht grad die beste.
Eigentlich möchte ich nur langsam raus aus der Wohnung und Kontakt (zur mir freundlich gesinnten) Menschen. Ich gehe wieder trainieren, aber das mit Kopfhörer und E-Book, um dem Kontakt eher aus dem Weg zu gehen. Ich habe einfach Angst, dass ich den Menschen komisch vorkomme. Manchmal bin ich sehr in mich zurückgezogen, dann wieder gesprächiger. Ich gehe auch Gesprächen aus dem Weg, weil ich sonst erzählen müsste, was ich so den Tag über mache usw... Ich habe ganz einfach Angst, vor der großen, bösen Welt da draußen.
Kann mir jemand vielleicht mit seinen Erfahrungen erzählen, wie er/sie mit einer Bipolaren Störung umgeht?
Liebe Grüße!
Bipolar - was jetzt?
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- Forums-Gruftie
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Ich habe zwar keine bipolare Störung aber mir würde vor ca einem halben Jahr die Diagnose emotional instabile Persönlichkeitsstörung gestellt und das war für mich ein totaler Hammer und hat mir echt so ein bisschen den Boden unter den Füßen weg gezogen.
Ich finde es auf jeden Fall schon mal gut dass du wieder trainiere gehst und ein bisschen aus dem Schneckenhaus raus kommst.
Ich habe letzten Monat angefangen zu studieren nach dem ich den größten Teil des Jahres in diversen Kliniken verbracht habe, zwei erfolglose Selbstmordversuche hinter mir hatte und einen gescheiterten Lebenstraum und noch diverse andere Päckchen mit mir rumtrage.
Auch ich hatte und habe immer noch panische Angst dass jemand merkt dass etwas mit mir nicht stimmt.
Aber, und das vergisst man oft wenn man sich viel mit der Krankheit beschäftigt: wir haben kein Etikett auf der Stirn. Niemand wird dich ansehen und sich denken: ach, die ist bestimmt bipolar.
Zu deiner Arbeitssuche: Sprich mal mit deinem Psychiater darüber vielleicht kann er dir stellen nennen wo du dich beraten lassen kannst um einen geeigneten Job zu finden.
Zu guter letzt: auch wenn es schwierig ist und man sich oft anders fühlt: man ist mehr als seine Krankheit und man sollte versuchen sie nicht das ganze Leben bestimmen zu lassen. Ignorieren bringt auch nichts aber die darf nicht über allem schweben und alles in ihren Schatten stellen. Du bist ein Mensch und nicht eine Ansammlung von Symptomen. Versuche dir das vielleicht immer wieder in Erinnerung zu rufen.
Ich finde es auf jeden Fall schon mal gut dass du wieder trainiere gehst und ein bisschen aus dem Schneckenhaus raus kommst.
Ich habe letzten Monat angefangen zu studieren nach dem ich den größten Teil des Jahres in diversen Kliniken verbracht habe, zwei erfolglose Selbstmordversuche hinter mir hatte und einen gescheiterten Lebenstraum und noch diverse andere Päckchen mit mir rumtrage.
Auch ich hatte und habe immer noch panische Angst dass jemand merkt dass etwas mit mir nicht stimmt.
Aber, und das vergisst man oft wenn man sich viel mit der Krankheit beschäftigt: wir haben kein Etikett auf der Stirn. Niemand wird dich ansehen und sich denken: ach, die ist bestimmt bipolar.
Zu deiner Arbeitssuche: Sprich mal mit deinem Psychiater darüber vielleicht kann er dir stellen nennen wo du dich beraten lassen kannst um einen geeigneten Job zu finden.
Zu guter letzt: auch wenn es schwierig ist und man sich oft anders fühlt: man ist mehr als seine Krankheit und man sollte versuchen sie nicht das ganze Leben bestimmen zu lassen. Ignorieren bringt auch nichts aber die darf nicht über allem schweben und alles in ihren Schatten stellen. Du bist ein Mensch und nicht eine Ansammlung von Symptomen. Versuche dir das vielleicht immer wieder in Erinnerung zu rufen.
“Das Schöne an der Zeit ist, das sie ohne Hilfestellung vergeht und sich nicht an dem stört, was in ihr geschieht.” Juli Zeh
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
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Danke für die Antwort!
Auf der einen Seite ist es für mich ist es schon mal ein großer Schritt, eine Diagnose zu haben, auf der anderen Seite ist es schwierig damit umzugehen. Ich komme mir manchmal vor, als würde ich einfach nicht in diese Welt passen.
Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft!
Auf der einen Seite ist es für mich ist es schon mal ein großer Schritt, eine Diagnose zu haben, auf der anderen Seite ist es schwierig damit umzugehen. Ich komme mir manchmal vor, als würde ich einfach nicht in diese Welt passen.
Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft!
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- sporadischer Gast
- , 34
- Beiträge: 28
Hallo Einsame123
Ich bin Bipolar(schizoaffektiv), habe aber auch schon mehrere Psychosen hinter mir.
Es ist für mich ebenfalls nicht leicht damit umzugehen, aber das erfährt niemand außer meine allerengsten Freunde. Wenn man bedenkt was für ein totasler Kriegswahnnsinn auf diesem Planeten aufgeführt wird, von skrupellosen Oberschurken in Konzernen, Regierungen, militär, Banken, Börsen u.s.w. und die haben immer eine gute Lüge parat,ür Ihren Wahnsinn, dann ist Bipolar ziemlich harmlos. Es ist ein relativ neuer Begriff des früheren manisch-depressiv Seins, daß keine Geisteskrankheit ist sondern eine affektive Störung. Man darf sich nicht zu sehr an diesen Begriffen hängen, macht alles nur wilder. Lange Zeit habe ich mich auch verkrochen und wußte auch nicht wie ich es den Leuten beibringen soll was ich so tuhe(Arbeitslos,Psychiatrie,Klinik,u.s.w), oder warum ich aufeinmal so toll, aufgeschlossen, kommunikativ, kreativ und Vieles mehr, drauf bin, "Gott hat mich wiedermal neue Kraft gegeben". Aus der langen schmerzhaften ja fast suizidalen Einsamkeit, habe ich mir gesagt entweder ist Schluß mit dir oder du entscheidest dich für's Leben. Für's Leben habe ich mich entschieden und Schritt für Schritt meinen Wünchen nachgegangen. Wichtig ist, wie geht es einem mit seinem Leben, zufrieden oder nicht?, warum will ich leben? für was will ich noch leben?........ Ich habe sehr sehr Vieles umgekrempelt, was viel Zeit und vorallem auch Nerven, Mut und viel Überwindung gekostet hat, ich bin zwar noch lange nicht dort wo ich sein will, aber ich kann zufrieden sein mit was ich bisher geschaft habe.
Wenn man sich ständig mit "gesunden" Bessergestellten vergleicht und noch zu hohe Ansprüche hat, wird man nur noch unglücklicher dabei, das ist so eine Sache die ich erkannt habe.
Ich hoffe dass Du mittlerweile schon was gefunden hast, womit es Dir besser geht.
Ich bin Bipolar(schizoaffektiv), habe aber auch schon mehrere Psychosen hinter mir.
Es ist für mich ebenfalls nicht leicht damit umzugehen, aber das erfährt niemand außer meine allerengsten Freunde. Wenn man bedenkt was für ein totasler Kriegswahnnsinn auf diesem Planeten aufgeführt wird, von skrupellosen Oberschurken in Konzernen, Regierungen, militär, Banken, Börsen u.s.w. und die haben immer eine gute Lüge parat,ür Ihren Wahnsinn, dann ist Bipolar ziemlich harmlos. Es ist ein relativ neuer Begriff des früheren manisch-depressiv Seins, daß keine Geisteskrankheit ist sondern eine affektive Störung. Man darf sich nicht zu sehr an diesen Begriffen hängen, macht alles nur wilder. Lange Zeit habe ich mich auch verkrochen und wußte auch nicht wie ich es den Leuten beibringen soll was ich so tuhe(Arbeitslos,Psychiatrie,Klinik,u.s.w), oder warum ich aufeinmal so toll, aufgeschlossen, kommunikativ, kreativ und Vieles mehr, drauf bin, "Gott hat mich wiedermal neue Kraft gegeben". Aus der langen schmerzhaften ja fast suizidalen Einsamkeit, habe ich mir gesagt entweder ist Schluß mit dir oder du entscheidest dich für's Leben. Für's Leben habe ich mich entschieden und Schritt für Schritt meinen Wünchen nachgegangen. Wichtig ist, wie geht es einem mit seinem Leben, zufrieden oder nicht?, warum will ich leben? für was will ich noch leben?........ Ich habe sehr sehr Vieles umgekrempelt, was viel Zeit und vorallem auch Nerven, Mut und viel Überwindung gekostet hat, ich bin zwar noch lange nicht dort wo ich sein will, aber ich kann zufrieden sein mit was ich bisher geschaft habe.
Wenn man sich ständig mit "gesunden" Bessergestellten vergleicht und noch zu hohe Ansprüche hat, wird man nur noch unglücklicher dabei, das ist so eine Sache die ich erkannt habe.
Ich hoffe dass Du mittlerweile schon was gefunden hast, womit es Dir besser geht.
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