Also fancy, ich hatte mal ein sehr schlimmes Erlebnis in meinem Leben, da hat es nicht nur Stunden gedauert. Nein, da hat es MONATE gedauert.
Von dieser Zeit weiss ich absolut NICHTS mehr. Totale Amnesie. Und das ist der absolute HORROR, denn ich hoffe, dass mir das nie wieder passiert!
Niemand der es je erlebt hat kann sich vorstellen, wie es ist auf lange Zeit weg zu sein. Ich war trotzdem an der Arbeit, habe meinen Alltag geregelt. Aber wie? Keine Ahnung.
Meine Thera sagt ich war auf Autopilot, da funktioniert man. Ich selbst weiss nicht mal wie man da heil über die Strasse kommen kann. Aber so war es.
Deshalb finde ich es so wichtig da heraus geholt zu werden. Jetzt erlebe ich mich im Strassenverkehr (nur als Fussgängerin nicht sicher - da ich manchmal nicht erkenne ob die Autos auf einen Parkplatz stehen oder nur an einer roten Ampel als sehr gefährlich.) Aber immerhin BEMERKE ich schon mehr als damals.
Dissoziation in der Therapie
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Luxbordie - gegen das Schweigen kämpfen wir von Anfang an. Sie hat schon einiges vorgeschlagen und mit mir ausprobiert, aber so wirklich geholfen hat kaum etwas. Ein paar Mal habe ich auch schon einen Brief geschrieben, wenn ich etwas loswerden wollte. Dann geht es wieder ein Stück voran.
peppermint - nein, sie ist keine Traumatherapeutin. "Wegdriften" (so nennt sie es, habe noch nie das Wort Dissoziation von ihr gehört) kennt sie wohl, aber nach ihrer Aussage hat sie es bislang immer nur für kurze Momente bei ihren Patienten erlebt. Ich war wohl die erste, bei der sie es über einen Großteil der Stunde miterlebt hat (eben als ich es ihr beim nächsten Mal erzählt habe, weshalb ich nicht mehr reagierte).
Fancy - was mich betrifft, bin ich mir nicht so sicher. Mich hat noch nie jemand darauf angesprochen, weshalb ich so starren würde. Ich weiß, dass mein Kopf in diesem Moment vieles ausblendet, kaum noch denkt, Gefühle unterdrückt. Aber das kann ja höchstens ich selbst wahrnehmen. Wenn ich zuvor angespannt war (zittern, schnelle und flache Atmung), kann es passieren, dass ich abdrifte - dann werde ich ruhig und entspannter, bewege mich kaum noch. Das müsste sie schon mitbekommen... Auf irgendwelche Punkte starren tu ich in der Therapie öfters, den Unterschied zu bemerken könnte hier schwieriger sein.
peppermint - nein, sie ist keine Traumatherapeutin. "Wegdriften" (so nennt sie es, habe noch nie das Wort Dissoziation von ihr gehört) kennt sie wohl, aber nach ihrer Aussage hat sie es bislang immer nur für kurze Momente bei ihren Patienten erlebt. Ich war wohl die erste, bei der sie es über einen Großteil der Stunde miterlebt hat (eben als ich es ihr beim nächsten Mal erzählt habe, weshalb ich nicht mehr reagierte).
Fancy - was mich betrifft, bin ich mir nicht so sicher. Mich hat noch nie jemand darauf angesprochen, weshalb ich so starren würde. Ich weiß, dass mein Kopf in diesem Moment vieles ausblendet, kaum noch denkt, Gefühle unterdrückt. Aber das kann ja höchstens ich selbst wahrnehmen. Wenn ich zuvor angespannt war (zittern, schnelle und flache Atmung), kann es passieren, dass ich abdrifte - dann werde ich ruhig und entspannter, bewege mich kaum noch. Das müsste sie schon mitbekommen... Auf irgendwelche Punkte starren tu ich in der Therapie öfters, den Unterschied zu bemerken könnte hier schwieriger sein.
Frühling: „Eine echte Auferstehung, ein Stück Unsterblichkeit.” (Henry David Thoreau)
Hmm... also mein 1. Therapeut hat Wert drauf gelegt dass ich das Reden nicht erzwinge. Ich habe also monatelang schriftlich kommuniziert. Irgendwann war ich dann bereit es zu probieren. Er hat mir dabei geholfen, einfache Fragen gestellt die ich dann irgendwann beantworten konnte. Und irgendwann schaffte ich es dann fast die ganze Stunde zu reden. Schreibphasen dazwischen hatte ich aber immer wieder und bei sehr stressigen Situationen und belastenden Situationen ging dann nichts mehr. Ich werde ihn nächste Woche sehen und bin gespannt ob ich dann mit ihm reden kann oder nicht.
Mein jetziger Therapeut legt mehr Wert auf das Reden. Er verlangt von mir dass ich dran arbeite. Aber auch ohne mich zu zwingen. Er versucht während der Sitzungen immer wieder Situationen einzubauen wo ich es schaffe. Es kam jetzt sogar schon 1 oder 2x vor dass ich spontan ein paar Worte rausgekriegt habe. Allerdings geht auch bei ihm im Moment noch fast alles über Schrift.
Ich denke bei mir ist es sehr sehr wichtig dass ich dem Therapeuten zu 100% vertrauen kann und ich ebenso sicher sein kann dass er mich nicht im Stich lässt (ist ja das immer wiederkehrende Thema beim Borderline). Bei meinem alten wusste ich das irgendwann, bei dem neuen merke ich dass ich noch am Testen bin...
Mein jetziger Therapeut legt mehr Wert auf das Reden. Er verlangt von mir dass ich dran arbeite. Aber auch ohne mich zu zwingen. Er versucht während der Sitzungen immer wieder Situationen einzubauen wo ich es schaffe. Es kam jetzt sogar schon 1 oder 2x vor dass ich spontan ein paar Worte rausgekriegt habe. Allerdings geht auch bei ihm im Moment noch fast alles über Schrift.
Ich denke bei mir ist es sehr sehr wichtig dass ich dem Therapeuten zu 100% vertrauen kann und ich ebenso sicher sein kann dass er mich nicht im Stich lässt (ist ja das immer wiederkehrende Thema beim Borderline). Bei meinem alten wusste ich das irgendwann, bei dem neuen merke ich dass ich noch am Testen bin...
LG
Luxbordie
"Hier kommt Alex"
Du ertrinkst nicht, wenn du in den Fluss fällst - du ertrinkst nur dann, wenn du drin bleibst. Anthony Mello
Luxbordie
"Hier kommt Alex"
Du ertrinkst nicht, wenn du in den Fluss fällst - du ertrinkst nur dann, wenn du drin bleibst. Anthony Mello
Ich häng das jetzt mal hier an, hoffe das ist okay.
Nun ja, hatte letztens während einer Therastunde wohl eine Dissoziation. Ich konnte ihm dabei nicht antworten, eigentlich gar nicht mehr reden oder wirklich aufnehmen was um mich herum passierte. Alles wirkte merkwürdig fern und dunkel.
Nun meinte mein Therapeut, dass das bei vielen Traumatisierungen der Fall ist. Ich habe leider nicht weiter gefragt, werde ich aber noch tun. Bis dahin jedoch meine Frage:
Haben Dissoziationen nur Traumatisierungen als Ursache? Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, aber ich finde im Internet dazu immer nur diesen einen Zusammenhang. Oder woher kann das noch kommen?
Danke schonmal!
Jane
Nun ja, hatte letztens während einer Therastunde wohl eine Dissoziation. Ich konnte ihm dabei nicht antworten, eigentlich gar nicht mehr reden oder wirklich aufnehmen was um mich herum passierte. Alles wirkte merkwürdig fern und dunkel.
Nun meinte mein Therapeut, dass das bei vielen Traumatisierungen der Fall ist. Ich habe leider nicht weiter gefragt, werde ich aber noch tun. Bis dahin jedoch meine Frage:
Haben Dissoziationen nur Traumatisierungen als Ursache? Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, aber ich finde im Internet dazu immer nur diesen einen Zusammenhang. Oder woher kann das noch kommen?
Danke schonmal!
Jane
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Mein Thera hat mir gesagt das die Dissos an sich ein Schutzmechanismus des Gehirns sind. Wenn es ihm zuviel wird schaltet es weg.
Ob der Grund wieso dieser Mechanismus einspringt immer Traumas sind kann ich aber nicht sagen.
Ob der Grund wieso dieser Mechanismus einspringt immer Traumas sind kann ich aber nicht sagen.
LG
Luxbordie
"Hier kommt Alex"
Du ertrinkst nicht, wenn du in den Fluss fällst - du ertrinkst nur dann, wenn du drin bleibst. Anthony Mello
Luxbordie
"Hier kommt Alex"
Du ertrinkst nicht, wenn du in den Fluss fällst - du ertrinkst nur dann, wenn du drin bleibst. Anthony Mello
So ähnlich hat es mir mein Thera auch gesagt. Irgendwann in deinem Leben hast du gelernt, dass es hilfreich ist, das Bewusstsein auszuschalten. Weil das Gehirn dann aber darauf programmiert ist, passiert es im Erwachsenenalter noch immer, wenn bestimmte Schlüsselreize auftauchen, selbst wenn du dann eigentlich mit den Schlüsselreizen umgehen könntest. Ob Trauma oder nicht - in deinem Leben gab es Situationen, in denen es für dich besser war, nur noch körperlich anwesend zu sein.
Ich dissoziiere bei vielen verschiedenen Gelegenheiten und glaube eigentlich nicht, dass sich hinter jeder nun gleich ein Trauma verbirgt. Wie man das nun nennt, ist eigentlich zweitrangig. Wichtig ist, die Auslöser zu identifizieren und sich klar zu machen, dass eine Dissoziation heute nicht mehr notwendig ist.
Ich dissoziiere bei vielen verschiedenen Gelegenheiten und glaube eigentlich nicht, dass sich hinter jeder nun gleich ein Trauma verbirgt. Wie man das nun nennt, ist eigentlich zweitrangig. Wichtig ist, die Auslöser zu identifizieren und sich klar zu machen, dass eine Dissoziation heute nicht mehr notwendig ist.
"Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen." Adorno
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Hallo Jane,Jane7 hat geschrieben: Haben Dissoziationen nur Traumatisierungen als Ursache? Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, aber ich finde im Internet dazu immer nur diesen einen Zusammenhang. Oder woher kann das noch kommen?
es gab vor einiger Zeit mal einen Thread, in dem das auch diskutiert wurde. Vielleicht hilft er Dir weiter:
viewtopic.php?f=24&t=27951
Gruß
Dampfnudel
Alles hat seine Zeit.
Luxbordie hat geschrieben:Mein Thera hat mir gesagt das die Dissos an sich ein Schutzmechanismus des Gehirns sind.
Genauso ist das. Auch bei mir. Nur ich habe zusätzlich gelernt dem Gesprächpartner das nicht zu zeigen... Meine Dissos haben angefangen im früheren Kindesalter als meine Stiefmutter mir alle möglichen Beschimpfungen und Beleidigungen auf dem Kopf geworfen hat und ich musste ihr zuhören. Wenn sie merkte, dass ich weg driffte, hat sie mich immer mit Schlägen zurück geholt. Also mein Körper hat sich umgestellt. Ich gucke ganz normal, habe normales Atem, lächele und nicke sogar in richtigen Momenten. Nur meine Gedanken sind weg, ich sehe und höre nichts...chaosfee hat geschrieben:Irgendwann in deinem Leben hast du gelernt, dass es hilfreich ist, das Bewusstsein auszuschalten.
Ich kann mir vorstellen, dass diese Sorte von Dissos nicht jede/r Thera merken wird...
Freiheit heißt Verantwortung. Deshalb wird sie von den meisten Menschen gefürchtet. - George Bernard Shaw
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