Freund ist in der Psychatrie

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Junimond
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Freund ist in der Psychatrie

Beitrag Sa., 21.06.2008, 23:17

Mein Freund (20) ist derzeitig in der Psychatrie. Er hat eine Psychose.
Wir haben uns vor 2 Jahren auch in einer kennen und lieben gelernt. Wir waren beide auf dem Weg der Besserung. Nun sollten wir beide erstmal für 5 Jahre medikamente nehmen ( wir hatten beide ungefähr die gleiche Diagnose - Schizophrenie- wobei das ein weitgefächerter Begriff ist und müssen Abilify nehmen).
Nun hatt ich in der Zwischenzeit auch einen Rückfall, da wir beide die Medikamente selbstständig abgesetzt hatten. Mein Rückfall war als wir gerade 3 Monate in Neuseeland waren. Doch wir haben das Medikament dort aufgetrieben, was garnicht so leicht war und es geht mir jetzt wieder gut.
Doch nun hat mein Freund einen Rückfall. Seit zwei Wochen ist er jetzt in der Psychatrie. Heute war er mich besuchen. Er durfte am Wochenende nach Hause. Doch ich habe es nicht ausgehalten mit ihm. Er hat immer noch wirr geredet, schmiedet Pläne, verspricht fremden Menschen, dass er ihnen eine Pergula baut, ohne dass er geld hat. Was das schlimmste für mich ist, ist das ihm dieser Zustand gefällt.
Er meint er wäre psychotisch ein vollkommenerer Mensch.
Meine schizophrenen psychosen gingen auch immer mit depressiver Verstimmung und Paranoia einher, bei ihm ist sie begleitet von Größenwahn, einem selbstfindungstrip und angeneher Selbstüberschätzung und Gefühlen.
Er lebt schon länger auf meine und seiner eltern Kosten. das nervt mich schon lange.
Ich habe auch mal nachgelesen was so die Symptome für Manien sind, und vieles trifft auch auf ihn zu..........kein Wunder also , dass er sich in seinem Chaos so wohl fühlt.
ich stelle jetzt alles was war in Frage, obwohl ich es auch schaffe gleichzietig sehr gelassen zu bleiben. Aber der Trip nach Neuseeland zB. wurde komplett von mir finaziert, ich habe meinen Bausparvertrag aufgelöst und mit ihm zusammen die Reise gebucht.
ich habe ihn monatelang mitdurchgefüttert. Er hat sich ein bißchen bemüht Arbeit zu finden, hat dann aber lieber Nächte durchgemacht, getrunken und wieder gekifft, was er die ganze Zeit gelegentlich auch gemacht hat.
dadurch und dadurch, dass er seine medikamente nichtmehr genommen hat wurde die Psychose wieder ausgelöst.
Ich hoffe, dass es ihm bald wieder besser geht, wobei er heute noch gesagt hat,er wird seine medikamente so bald es ihm wieder "besser" geht, bzw er rauß aus der klinik ist wieder absetzen!
Oh, man ich weiß nicht was ich machen soll. ich kann nur abwarten.
Aber ich habe halt angst, dass bei ihm die Psychose bleibt, da mir jetzt auch bewußt geworden ist, dass es sein könnte, dass er latent die ganze zeit unserer beziehung über verwirrt war. ZB das mit neuseeland, er hat seine ausbilung hingeschmissen, ist mit mir in meine wohnung umgezogen ( 200 km weg), wollte immer geld von mir..........also ich weiß nicht.
normal kommt mir das alles jetzt im nachhinein in dieser situation nicht mehr vor.
Ich weiß ja das die Krankheitsverläufe sehr unterschiedlich sind und es ein paar tage , oder ein par wochen aber auch ein paar Monate dauern kann.......
ich habe von ihm jetzt auch den wohnungssclüssel zurückverlangt, weil er eigentlich shcon friedlich ist, nur eben unzurechnungsfähig in meinen augen und ich deshalb auch angst vor ihm habe. habe ihn heute auch schon früher heimgeschickt. noch einen tag mit ihm zusammen....das hätte ich schlecht ertragen.

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elias
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Beitrag So., 22.06.2008, 18:50

Hi,
er muss erst einmal lernen selbst mit sich auszukommen. Ich kann das auch nur sehr kurz, ich könnte nie alleine leben. Vielleicht sollte er nach der Klinik erst einmal in eine therapeutische WG. Leute, denen die Psychose gefällt ( gibt´s viele) werden immer wieder Dinge tun um in diesen "schönen" Zustand zu kommen, es sei denn, sie haben gelernt, dass dies krank ist und ihnen letztendlich schadet.
Meine Tochter hat bisher auch nur auf Kosten Anderer gelebt. Sie ist 22 und zur Zeit in der Klinik. Dort kommt sie nur raus, wenn sie selbst Verantwortung übernehmen will. Auch sie soll in eine WG, die von 3 Sozialpädagogen und einer Psychologin begleitet wird.
Als erster Schritt war der Antrag bei der ARGE auf Hartz IV. Damit müsste erst mal nicht verhungern.
Danach kannst du ihm ja eine Fortsetzung der Beziehung vorschlagen, jeder in seiner Wohnung und erst wenn sich rausstellt, dass er auf Alkohol und Drogen verzichtet darf er vielleicht wieder einziehen.
Meine ältere Tochter hat das mit ihrem Freund so gemacht, allerdings mit dem Ergebnis, dass er immer noch Drogen nimmt und sie seit 4 Jahren getrennt sind. Jetzt hat sie einen Neuen und scheint ganz gut mit ihm auszukommen, ihre kleine Tochter schwärmz auch mehr über den Neuen als über den Papa, bei dem sie fast jedes Wochenende ist.
Überleg dirs gut, von alleine ändert er nichts, es geht ihm ja gut.
mfg
elias

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münchnerkindl
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Beitrag So., 22.06.2008, 19:13

Hallo Juni,

damit daß Du ihn durchfütterst und Dir das alles gefallen lässt unterstützt Du indirekt daß er nicht die Verantwortung für seine Angelegenheiten und sein Leben übernehmen muss.

Von daher rate ich Dir dringend ihn NICHT mehr bei Dir wohnen zu lassen und ihm auch den Geldhahn umgehend und vollständig abzudrehen. Und zwar langfristig zu seinem eigenen Bessten.

Er muss mal in der Realität aufschlagen, daß er merkt daß die Flucht in seine Krankheit eben doch nicht so bequem ist. Nur dann gibt es eine Chance daß er irgendwann mal Einsicht entwickelt. Obwohl ich sagen muss, das hört sich schon nach einem verdammt hartnäckigen Fall an. Und er treibt das Spielchen ja auch schon ziemlich lagen. Ist schon zur Gewohnheit geworden, und Du weißt ja vieleicht wie schwer man von liebgewonnenen Gewohnheiten wieder loskommt.

Eins weiß ich auch, nämlich daß Leute mit manischen Zügen ausgesprochen charmant, charismatisch und interessant sein können und eine Gabe haben sich in den Mittelpunkt zu spielen. Das ist ein Teil der Krankheit, Du solltest nicht darauf reinfallen.

Von einer Beziehung würde ich in dem Fall echt die Finger lassen.

Du sagst ja selbst daß Du ihn nur noch schwer erträgst in dem Zustand, von daher würde ich den Kontakt erstmal erheblich reduzieren, auch seine Besuche bei Dir. Du musst da unbedingt auch auf Dich selbst schauen. Und als Angehöriger ist man mit einer Person mit einer Psychose und ohne Krankheitseinsicht ohnehin einfach überfordert. Von daher würde ich auch dazu raten zu sehen ob er in eine betreute Wohngemeinschaft ziehen kann. Und dort die Hilfe bekommt die er braucht.

Dein Freund ist wirklich schwer krank. Das ist eine Nummer zu gross für Dich.

Liebe Grüsse,

Petra

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Junimond
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Beitrag Mo., 23.06.2008, 17:15

ich werde auf jeden fall die woche mit dem arzt reden, wa der sagt zur diagnose , diesmal und wie lange er den aufenthalt schätzt.
natürlich werd ich auch über meine probleme mit ihm reden und ihm sagen, dass er das mit dem betreuten wohnen einmal vorschlagen soll. obwohl ich weiß, dass mein freudn nichts davon hält....aber ich werde ihm auch klipp und klar erklären , dass es so nicht wietergehn kann, aber dazu warte ich auf den richtigen zeitpunkz, da er eh a) noch nicht ganz klar ist und b) ist es dafür wohl überhaupt noch etwas zu früh....obwohl ich denke dass ihm meine ansage vielleicht hilft etwas klarer zu werden und er soll wissen, dass es so nicht weitergeht, auch vonwegen wenn er wieder rauß ist medikamente absetzen und einfach so weitermachen ....

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Junimond
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Beitrag Di., 24.06.2008, 20:07

da ich (noch) kein unterstützdenes mitlglied bin kann ich keinen neuen thread aufmachen...drum schreib ich mal mein problem hier dazu........nächste woche bzw in ein paar tagen schreib ich dann einen extra thread.
ich hoffe dass mir jemand antwortet...
ich hätte gerne ein paar Freunde.
Ich war schon immer eher einzelgänger und hatte wenn, dann wenige freunde.
ich hänge viel im internet rum, hab mich heute aber bei einem theater an dem ich zufällig dran vorbei gefahren bin erkundigt ib da auch laien spielen können. war aber ein profitheater. generell hätte ich auf sowas schon mal wieder lust, hab auch mal in einer theater ag an der schule mitgemacht. nur wurde ich dann krank, hatte ein schizophrenie, das ging ungefähr drei jahre, somit ist meine biographie schon eine andere als der durchschnitt....das verbindet nicht unbedingt. Z.Z mache ich gerade eine schulung, wo ich natürlich viele leute kennenlerne aber das sind auch nicht die art von kontakte für feste freundschaften. ich fühle mich gerade jetzt wo mein freund in der psychatrie ist , aber auch davor schon manchmal etwas einsam. im großen und ganzen komme ich eigentlich ganz gut klar, fühle mich so wie es ist auch wohl.......vielleicht ist es auch ein bißchen der neid.
ich hatte in der schulzeit einen besten freund, wir waren ein zweier-gespann. dann kam meine erste feste beziehung und unsere freudnschaft ging aus zeitgründen in die brüche. mein kumpel kam in eine neue klasse und hatte da gleich einen sehr großen bekanntenkreis. später ging er auch in die gleiche theater ag wie ich und war dort sofort der king. früher waren wir beide außenseiter, nun bin ich es geblieben, obwohl ich heute wieder gesund bin und mich selbst als liebenswerten, netten und umgänglichen , interessanten mensch einstufe.
aber ich lerne nie wirklich leute kenne, bei denen ich groß ankomme, oder bei denen ich ankommen will,,,, oder nur selten.
ich habe letztens auch angefangen mein abi nachzuholen, was ich aber aufgrund des sozialen Umfeldes wieder abgebrochen habe. naja gut zu der zeit hatte ich auch meine medis abesetzt und vielleicht war ich da auch etwas komisch....glaube ich aber nicht wirklich.
die krankheit, spielt jetzt zwar keine große rolle in meinem leben, hat es aber getan und ist auch ein roter faden in meinem leben, bzw sie hat konsequenzen gezogen, die mich bis jetzt noch nachhaltig in meinem leben beinflussen. Trotzdem möchte ich mich nicht darauf reduzieren.
Ich möchte gerne jemandem haben, mit dem ich reden kann, außer übers Internet, wozu ich ja auch in diese foren gehe, einerseits um anonym zu sein, den fremde können einem manchmal besser helfen als bekannte, andererseits auch aus mangel an sozialen kontakten im real life.
odr zum abends weggehen, war erst am sa wieder in der disco , bin aber früher wieder gegangen, weil niemand da war, den ich kannte und den ich ansprechen wollte ( man merkt das ja irgendwie )....
naja, so akut ists mit meiner einsamkeit nicht, und ich sagte ja , vielleicht ists auch nur , dass die wege meines ehemaligen besten ffreundes und meiner so unterschiedlich sind und wir auch wneig mit uns anfangen können.
das mit dem theater, ich weiß auch garnicht ob ich da zeitmäßig überhaupt noch groß was planen soll, da ich ja unter der woche die schulung mache und am wochenende muß ich zumindest am sonntag arbeiten ( hab da nen minijob- als interviewer) da lern ich zumindest ein paar leute kennen ....naja kontaktfreudig bin ich schon, aber das ist ja nichts wobei sich längerfrsitige beziehungen entwickeln.......
naja...
so, das mal zum ersten

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