Hallo,
ich kam mit 21 Jahren mit einer paranoiden Schizophrenie in die Psychiatrie.
Seitdem nehme ich Clozapin und es kamen keine Schübe wieder.
Allerdings scheine ich bis vor kurzem unter einer leichten Minussymptomatik gelitten zu haben.
So war ich die letzten Jahre ziemlich abgestumpft, freudlos und relativ gleichgültig.
Außerdem fühlte es sich so an, als wäre meine Mimik eingefroren und nur schwer zu steuern.
Auf der anderen Seite war ich aber nicht völlig antriebslos: so habe ich Sport getrieben, studiere und komme auch aus dem Bett.
Innerhalb der letzten Woche scheint sich diese leichte Minussymptomatik gelöst zu haben.
So fühle ich mich plötzlich wie befreit, kann wieder richtig fühlen und habe auch nicht mehr das Gefühl eine versteinerte Mimik zu haben.
Leider hat es 8 Jahre gedauert, bis mir das mit der Minussymptomatik bewusst geworden ist und ich bereue nun, dass so viel Zeit vergehen musste.
Was hätte ich machen können, wenn mir das früher bewusst gewesen wäre?
Helfen da Antidepressiva?
Gruß
Stabilo
Minussymptomatik nicht erkannt
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Hallo Stabilo,
herzlich Willkommen im Forum!
Ich kann mir vorstellen, dass es für Dich schockierend und deprimierend war, festzustellen, dass Du jahrelang in so einem abgestumpften Zustand warst, ohne es zu merken und daher auch ohne etwas dagegen tun zu können. Ich würde wahrscheinlich denken, dass ich viel Zeit verloren habe, die ich, hätte jemand gemerkt und behandelt, was mit mir los war, viel mehr hätte genießen und ganz anders leben können.
Ich weiß nicht, was Du hättest machen können, wenn Dir das früher bewusst gewesen wäre. Ist auch letztlich unerheblich, denn Du kannst die Zeit ja nicht zurückdrehen und nichts mehr daran ändern. Diese Zeit ist vorbei. Das Gute ist, dass Du jetzt ein Bewusstsein dafür hast und, solltest Du so eine Symptomatik wieder an Dir feststellen, direkt zum Arzt gehen und mit ihm rechtzeitig besprechen kannst, was nun am besten zu tun ist.
Insofern würde ich sagen, dass die sinnvollere Frage wäre: Was kann ich jetzt tun, nachdem mir das Problem aufgefallen ist? Und darauf würde ich (als Laie) antworten: Erstmal ganz bewusst genießen, dass Du Dich wieder so befreit fühlst!!! Und dann gut auf Dich aufpassen und achten und beim nächsten Arztbesuch (Du musst ja wahrscheinlich regelmäßig hin, um Dir Dein Medikament verschreiben zu lassen, oder?) mal den Doc drauf ansprechen, ob er diesbezüglich noch irgendwelche Hinweise für Dich hat und was Du tun solltest, falls Du merkst, dass diese Minussymptomatik wiederkommt.
Liebe Grüße
Dampfnudel
herzlich Willkommen im Forum!
Ich kann mir vorstellen, dass es für Dich schockierend und deprimierend war, festzustellen, dass Du jahrelang in so einem abgestumpften Zustand warst, ohne es zu merken und daher auch ohne etwas dagegen tun zu können. Ich würde wahrscheinlich denken, dass ich viel Zeit verloren habe, die ich, hätte jemand gemerkt und behandelt, was mit mir los war, viel mehr hätte genießen und ganz anders leben können.
Ich weiß nicht, was Du hättest machen können, wenn Dir das früher bewusst gewesen wäre. Ist auch letztlich unerheblich, denn Du kannst die Zeit ja nicht zurückdrehen und nichts mehr daran ändern. Diese Zeit ist vorbei. Das Gute ist, dass Du jetzt ein Bewusstsein dafür hast und, solltest Du so eine Symptomatik wieder an Dir feststellen, direkt zum Arzt gehen und mit ihm rechtzeitig besprechen kannst, was nun am besten zu tun ist.
Insofern würde ich sagen, dass die sinnvollere Frage wäre: Was kann ich jetzt tun, nachdem mir das Problem aufgefallen ist? Und darauf würde ich (als Laie) antworten: Erstmal ganz bewusst genießen, dass Du Dich wieder so befreit fühlst!!! Und dann gut auf Dich aufpassen und achten und beim nächsten Arztbesuch (Du musst ja wahrscheinlich regelmäßig hin, um Dir Dein Medikament verschreiben zu lassen, oder?) mal den Doc drauf ansprechen, ob er diesbezüglich noch irgendwelche Hinweise für Dich hat und was Du tun solltest, falls Du merkst, dass diese Minussymptomatik wiederkommt.
Liebe Grüße
Dampfnudel
Alles hat seine Zeit.
Hallo Dampfnudel,
danke für die Antwort.
Beim Arzt war ich schon, habe allerdings nicht daran gedacht zu fragen, was gewesen wäre, wenn ich mir der Minussymptomatik bewusst gewesen wäre.
Mein Arzt meinte aber, dass die Medikamente, die ich nehme, auch gegen diese Symptomatik helfen.
Das nächste Mal werde ich ihn fragen, ob auch Antidepressiva oder so dagegen helfen...
Zumindest meinte der Arzt auch, ich solle nicht denken, dass ich die letzten Jahre verpasst habe.
Aber ich denke nur daran, vor allen Dingen geht es mir schlecht, wenn ich morgens aufwache....ich kann die letzten 12 Jahre meines Lebens wegschmeißen...
Das Problem ist wahrscheinlich, dass meine Minussymptomatik in abgeschwächter Form nicht so aufgefallen war...
Gruß
Stabilo
danke für die Antwort.
Beim Arzt war ich schon, habe allerdings nicht daran gedacht zu fragen, was gewesen wäre, wenn ich mir der Minussymptomatik bewusst gewesen wäre.
Mein Arzt meinte aber, dass die Medikamente, die ich nehme, auch gegen diese Symptomatik helfen.
Das nächste Mal werde ich ihn fragen, ob auch Antidepressiva oder so dagegen helfen...
Zumindest meinte der Arzt auch, ich solle nicht denken, dass ich die letzten Jahre verpasst habe.
Aber ich denke nur daran, vor allen Dingen geht es mir schlecht, wenn ich morgens aufwache....ich kann die letzten 12 Jahre meines Lebens wegschmeißen...
Das Problem ist wahrscheinlich, dass meine Minussymptomatik in abgeschwächter Form nicht so aufgefallen war...
Gruß
Stabilo
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Hallo Stabilo,
ich verstehe, dass es Dich deprimiert, zu denken, dass es Dir die letzten 12 Jahre hätte besser gehen können. Gerade wenn man viel nach hinten schaut, kann das sehr belastend sein.
Allerdings kann ich die Argumentation Deines Arztes auch verstehen, wenn er sagt, Du solltest nicht denken, dass Du die letzten 12 Jahre verpasst hast. Du hast ja gelebt, Du warst auch in der Lage, Deinen Alltag zu bewältigen. Sie war auch nicht so stark, dass Du sie zu der Zeit als Einschränkung bemerkt hättest. Jetzt im Nachhinein merkst Du, dass da was anders war. Du weißt ja nicht einmal, ob sich die Minussymptomatik mit einem Medikament hätte vermeiden lassen. Immer geht das nicht. Oder ob Du ein weiteres Medikament bekommen hättest, unter dessen Nebenwirkungen Du dann gelitten hättest. Das sind alles nur Spekulationen. Das wird Dir auch im Nachhinein der Arzt nicht sagen können. Er kann Dir nur, sollte das nochmal passieren, ggf. ein Medikament verordnen, und dann könnt Ihr sehen, wie es wirkt.
Warum denkst Du, dass Du die letzten 12 Jahre wegschmeißen kannst? Auch das ist Leben. Dein Leben. Leben, das auch in Zukunft schlechte Phasen mit sich bringen wird. Und dann auch mal wieder gute, so wie jetzt. Keine davon gehören weggeschmissen.
Viele Grüße
Dampfnudel
ich verstehe, dass es Dich deprimiert, zu denken, dass es Dir die letzten 12 Jahre hätte besser gehen können. Gerade wenn man viel nach hinten schaut, kann das sehr belastend sein.
Allerdings kann ich die Argumentation Deines Arztes auch verstehen, wenn er sagt, Du solltest nicht denken, dass Du die letzten 12 Jahre verpasst hast. Du hast ja gelebt, Du warst auch in der Lage, Deinen Alltag zu bewältigen. Sie war auch nicht so stark, dass Du sie zu der Zeit als Einschränkung bemerkt hättest. Jetzt im Nachhinein merkst Du, dass da was anders war. Du weißt ja nicht einmal, ob sich die Minussymptomatik mit einem Medikament hätte vermeiden lassen. Immer geht das nicht. Oder ob Du ein weiteres Medikament bekommen hättest, unter dessen Nebenwirkungen Du dann gelitten hättest. Das sind alles nur Spekulationen. Das wird Dir auch im Nachhinein der Arzt nicht sagen können. Er kann Dir nur, sollte das nochmal passieren, ggf. ein Medikament verordnen, und dann könnt Ihr sehen, wie es wirkt.
Warum denkst Du, dass Du die letzten 12 Jahre wegschmeißen kannst? Auch das ist Leben. Dein Leben. Leben, das auch in Zukunft schlechte Phasen mit sich bringen wird. Und dann auch mal wieder gute, so wie jetzt. Keine davon gehören weggeschmissen.
Viele Grüße
Dampfnudel
Alles hat seine Zeit.
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Die Wahrheit ist ja auch, dass viele Menschen jahrelang mit sowas herumlaufen ohne es zu merken.
In meinem Fall aber war es so, dass ich in der Klinik was über die Minussymptomatik gehört habe und auch Depressive angetroffen habe, die sich darüber aufgeregt haben, dass ihnen die Krankheit nicht schon früher aufgefallen ist.
Trotzdem hat das bei mir nichts geholfen...sicherlich auch einfach, weil ich eine leichtere Minussymptomatik hatte.
Trotzdem könnte ich mir ins Knie beißen.
Wäre ich gesund gewesen, wäre ich nicht so abgestumpft und gleichgültig gewesen...dann hätte ich mehr erlebt...hätte mich mehr um meine Familie gekümmert etc...na ja...
Viele Grüße
Stabilo
In meinem Fall aber war es so, dass ich in der Klinik was über die Minussymptomatik gehört habe und auch Depressive angetroffen habe, die sich darüber aufgeregt haben, dass ihnen die Krankheit nicht schon früher aufgefallen ist.
Trotzdem hat das bei mir nichts geholfen...sicherlich auch einfach, weil ich eine leichtere Minussymptomatik hatte.
Trotzdem könnte ich mir ins Knie beißen.
Wäre ich gesund gewesen, wäre ich nicht so abgestumpft und gleichgültig gewesen...dann hätte ich mehr erlebt...hätte mich mehr um meine Familie gekümmert etc...na ja...
Viele Grüße
Stabilo
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