'Eingebildete' Übelkeit in schönen Situationen

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Daniel95
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"Eingebildete" Übelkeit in schönen Situationen

Beitrag Di., 14.08.2012, 18:41

Hey(:,
also ich habe eine ziemlich doofe "Krankheit"!
Mir wird bei schönen & sehr unpassenden Momenten, wie zum Beispiel beim Treffen mit meiner Freundin oder auch bei der Arbeit schlecht.
Zumindest, sagt ein "2. Geist" das mir dann und dann übel wird, und es trifft auch in diesem Moment ein.
Ein Beispiel, vor ein paar tagen, kam meine Freundin aus dem Urlaub zurück, was mich auch sehr gefreut hat,
doch genau, als sie kurze zeit bei mir war, wurde mir ungewollt übel.
Manchmal aber auch, sagt ein "2. Geist" in mir, wenn ich das und das mache, zum Bsp. wenn ich mich das nächste mal wieder mit meiner Freundin treffe wird mir in dem Moment schlecht, und was passiert, wenn es so weit ist? Mir wird genau
in diesem Moment schlecht! ..
Ich war wegen diesem Problem auch schon beim Hausarzt, der mich nach körperlichen Krankheiten untersucht hat, jedoch hat er "leider" nichts gefunden,
Desshalb schickte er mich zu einer Psychologin, die wenige Minuten mit mir sprach und meinte ich hätte eine "Isolierte Phobie" Jedoch kann ich dies nicht verstehen,
weil ich vor niemanden Angst habe.. ..
Daraufhin hat sie mir auch den Wirkstoff Fluoxetin verschrieben, was die erste Woche meiner "Krankheit" auch ziemlich gut geholfen hat,
jedoch befinde ich mich jetzt in der 3. Woche & es bringt nichts mehr! ..
Mir wird trotz der Flouxetin Behandlung dauernd übel, wogegen ich auch Vomex Tabletten einnehme, da mir sonst so schlecht wird, das ich mich erbrechen muss.
Dieses Problem habe ich schon seit Anfang des Jahres! & ich wäre sehr dankbar, wenn mir jemand helfen könnte!
Ich stehe auch gerne für weitere Frage zur Verfügung!
Mit Freundlichen Grüßen
Daniel

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windfrau
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Beitrag Mi., 15.08.2012, 12:09

hi, dniel,

kannst du mir das mit dem "2. geist" erklären? kann mir da nix drunter vorstellen. ist das so eine "erwartung" von dir?

an sich ist übelkeit ja nicht unbedingt was rein körperliches, es kann genauso (und tut es auch oft) als symptom bei großem streß auftreten. und auch bei "positiven" ereignissen kann hoher streß beteiligt sein, den man manchmal nicht als solchen erlebt, und meistens auch gar nicht erwartet, weil man ihn mit "guten" ereignissen gar nicht in verbindung bringt. manchmal macht sich der dann auf der körperebene bemerkbar... warst du als kind schon eher empfindlich auf "aufregungen", bei schulausflügen oder anderen gelegenheiten?

oft prägt sich ja auch durch eine (als peinlich oder unangenehm erlebte) situation eine spirale der erwartungsangst aus, so daß man ein einmaliges streßerlebnis durch angsterwartung (oft nicht bewußt wahrgenommen) immer mehr verstärkt und so immer höheren streß entwickelt, auf den der körper dann mit symptomen reagiert.

ich denke, es könnte nicht schaden, wenn du dir eine psychosoziale oder therapeutische beratung gönnst, um rauszufinden, warum dein körper in manchen situationen, grade in "guten", erwünschten situationen so seltsam "meldet". und dann dran arbeiten, deine reaktionen zu erklären und dich zu "desensibilisieren".

medikamente alleine werden dich da wahrscheinlich nicht drüber weg bringen.

liebe grüße, die windfrau

ever tried. ever failed. no matter. tried again. failed again. failed better.
(samuel beckett)


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Daniel95
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Beitrag Mi., 15.08.2012, 22:34

Hey(:
Vielen dank für deine Antwort! (:
Ja.. Mit dem "2. Geist" meine ich, in meinem Hinterkopf ist wie eine 2. Person, die immer zu mir sagt, dann und dann wird dir schlecht, jedoch versuche ich dies immer zu unterdrücken und es zu vergessen, nur es klappt einfach nicht..
Wie ein Engel & Teufel spiel, wenn du verstehst, was ich meine;) ..
...
Zudem ist das Problem, ich hatte damals nie ein Problem mit i-welchen Ausflügen oder so was..
Es kam einfach plötzlich.. Deshalb verstehe ich nicht, woher es kommt..

Evtl. könnte es auch damit zutun haben, dass ich manchmal wenn ich mit mehreren Personen (Familie ausgeschlossen)
beim Essen ein ähnliches Übelkeits gefühl bekomme..
Obwohl ich eigentlich kein Problem habe mit, anderen Menschen zuessen..
Zumindest habe ich keine Essstörung oder sowas..

Ja.. Für eine therapeutische Behandlung wär ich auch, nur was kann ich jetzt schon gegen diese "Krankheit" machen?

Liebe Grüße
Daniel

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windfrau
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Beitrag Fr., 31.08.2012, 12:21

Daniel95 hat geschrieben:Hey(:
Ja.. Für eine therapeutische Behandlung wär ich auch, nur was kann ich jetzt schon gegen diese "Krankheit" machen?
entschuldige bitte diese lange pausen von m ir, hoffe, du bist noch da...

zu deiner frage: ich finde, du tust schon was: du bist dir zumindest darüber klargewworden, daß es da etwas wie "eine 2. stimme" gibt.
was würde jetzt geschehen, wenn du diese 2. stimme nicht als boshaften verhinderer ansiehst, sondern als einen (ängstlichen, aber nicht gehörten?) teil von dir, der sich dir mitteilen will, der aber sprachprobleme hat?
der, um gehört/ wahrgenommen zu werden, erst mal ganz laut und körperlich werden muß, denn sonst geht er unter?der also klagt und jammert, daß dir sicher wieder ganz schlecht werden wird, der genau das aber eigentlich ja gar nicht für dich will, sondern vielleicht nur mitteilen, daß da etwas spießt, daß iregndetwas nicht ganz im einklang ist mit deinem anderen anteil von dir, der etwas tun MÖCHTE, sich aber dabei vielleicht übernimmt, oder irgendwie zu viel erwartet, oder (...) (schau mal in dieser richtung nach - vielleicht entdeckst du in den "übelkeits-situationen" neben den gewünschten auch weniger erwünschte impulse/gefühle/ erwartungen - irgendwelche nicht wahrgenommene impulse oder streßfaktoren... und dann laß es aber damit auch schon wieder gut sein... bemerken ist oft schon der erste schritt! man muß es dann nicht gleich bewerten oder ändern)

ich denke, du könntest vielleicht folgendes tun: diese gedanken als aufforderung sehen und dich fragen: was spießt sich da?

und/ oder du kannst die "gedanken" vielleicht beschwichtigen und mit dir selbst ausschnapsen, was für möglichkeiten du hast, was du tun wirst, wenns dir wirklich schlecht wird - etwa:
ehe es wirklich so weit kommt, werde ich mich kurz zurückziehen und ... (wasser trinken, durchatmen, ein paar schritte gehen, eine haltung (die das gefühl lindert) einnehmen, oderoderoder ... was dir halt guttut - mußt du wohl probieren)
oder: wenn mir wirklich schlecht wird, dann kann mir höchstens (....) passieren, aber (das und das, vor allem meine persönlichkeit, die viele andere positiven und liebenswerten und funktionierenden(!!) aspekte hat!) ist davon nicht wirklich bedroht...

oder: bei leuten, wo du das kannst, auch zu diesem schlecht-werden stehen, es ihnen sagen, daß sowas mal vorkommen kann, und was du dann gerne hättest/ bräuchtest von ihnen - damit könntest du druck raus nehmen (und weniger streß ist oft gleich weniger übelkeit)

heißt also im klartext: dir erstmal selbst erlauben, daß du zur zeit eben noch so reagierst, bis du eben für dich einen besseren weg gefunden hast.


das fürs erste...
therapie oder beratungsgespräche sollten aber auf jeden fall bald ein ziel sein. ich kenne verläufe, wo sich das symptom sehr schnell gebessert hat, zumindest soweit, daß man damit gut arbeiten konnte, um rauszufinden, was dahinter steckte - und dann wars nimmer weit zu kleinen und später größeren lösungen.

liebe grüße, die windfrau

ever tried. ever failed. no matter. tried again. failed again. failed better.
(samuel beckett)

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