hallo zusammen..
Ich habe ein großes Problem mit meiner Freundin bzw dem Umgang mit ihr. Sie ist BL, aber weil das ja noch nicht genug ist, ich habe Alexithymie oder zumindest etwas, das in die Richtung geht.
Jedenfalls könnt ihr euch ja denken, dass das ein gewaltiges Problem ist. Für sie sind Gefühle alles (wenn auch nicht gewollt) und ich ..naja.. habe oft gar keine, oder kann sie halt nicht ausdrücken.
Anfangs war das alles fast kein Problem.. Sie ging immer auf mich zu (ich war (bin teilweise auch immer noch) extrem schüchtern/zurückhaltend, war davor praktisch nur allein zuhause) und hat alles immer geplant und gemacht.
Hatte sie einen Anfall, hat mich das kaum gestört, weil ich diese Verletzung der Gefühle einfach nicht zu mir durchdrang. Sie hatte sich immer fleißig entschuldigt und alles..
Deswegen war es Anfangs einfach immer so, dass sie die „Verrückte“ von uns war, um mich ging es dabei fast nie. (Außer so was wie „sag doch mal was liebes zu mir“ oder so) Es kam mir also so vor, als gäbe es kein großes Problem mit mir..
Deshalb lag mir auch nichts daran mich zu ändern, auch wenn ich das öfters gesagt hatte. („Ich änder mich, das wird so nicht mehr kommen“..bla bla)
Ich habe es nie wirklich gewollt.
Aber sie hat sich geändert, sie „gesundete“. Teilweise war es wirklich erstaunlich, wie sie sich geändert hatte. Kein ritzen mehr, keine Zeiten mehr in der sie sich ‚leer‘ fühlte, alles war bestens.
Dann wurde immer klarer, dass mit mir etwas nicht stimmt. Bisher dachte sie wohl, es ist ziemlich normal wie ich mich verhalte..dass ich so ‚kalt‘ bin, aber das ist es nicht. Es war so bequem für mich, ich musste nichts tun, sie sprang mir immer nach.
Und immer wenn sie mich brauchte, gab es nun Probleme. Ich ließ sie allein. Sie gab mir auch mal ein Buch über Borderline, dass ich sogar gelesen hab..und zeitweise auch die Tipps darin befolgte (das SET Prinzip z.B.), aber im Laufe der Zeit hat es immer weiter nachgelassen bis ich es am Ende richtig vergessen hatte.
Sie kam nach Recherchen darauf, dass ich wohl Alexithymie habe. Und ich fand viele Parallelen zu dieser Störung.. Ich kann nicht richtig empfinden, ich kann mich nicht richtig freuen, ich kann nicht traurig sein, ich bin immer gleich. So seh ich auch aus, immer gleich ernst.
Ich lebe wohl wie ein Borderliner auch im meiner eigenen Welt, aber auf der genau anderen Seite.
Heute war es wieder ganz schlimm.. Die Vorwürfe meiner Freundin, ich mache sie immer weiter kaputt, es wird mit ihren Anfällen immer schlimmer, weil ich nichts tue, hat mich total fertig gemacht.
Aber nicht bewusst. Da fängt es schon an, ich kann nicht beschreiben wie ich mich heute gefühlt habe. Es fühlte sich einfach extremst unangenehm an.. Mir war schlecht und ich hab kaum was gegessen, das ist immer so, wenn mich etwas belastet.
Und sie hat ja recht damit. Vorgestern Nachmittag hatte sie einen Anfall, bedingt durch ihre Eltern..und ich habe total falsch reagiert..nur gesagt „das wird schon wieder“..“das hört doch gleich auf“. Ich habe das SET Prinzip total vergessen, ich habe garnicht realisiert, dass das ein Anfall ist, dabei war es so eindeutig.
Als ich dann am Abend zu ihr kam was sie verständlicherweise verstört..aber anstatt, dass ich sie, trotz des abweisenden Blickes, einfach in den Arm nehme und sage, dass es mir Leid tut, sitze ich nur da und schweige. Und überlege was ich sagen könnte. Das ist immer so. Ich sitze da und schweige und denke und hoffe, dass sie was sagt.
Ich kann mich in diesen Situationen nicht überwinden etwas zu tun, ich bin wie gelähmt wenn sie so abweisend schaut.. Ich kann nichts sagen. Ich kann überhaupt nichts :(
Sie nahm dann irgendwann ihre letzte Kraft noch und ging wieder auf mich zu. Gestern war dann ein wundervoller Tag mit ihr..so wieder jeder Tag, an dem es keine Probleme gibt.
Zu meiner Person vllt noch etwas:
Ich kann darüber mit niemandem Reden. Ich habe keine ‚richtigen‘ Freunde.. Meine Freundin meinte mal (zwar in einem Anfall, aber ich glaube sie hat damit recht) ich kann keine richtigen Freunde haben, weil mir dafür das Gefühl fehlt.
Also es ist vllt nicht so, dass ich niemanden hätte, dem ich das sagen könnte, wie es mir geht, was mit mir los ist. Das größere Problem ist, ich weiß selber nicht, was mit mir los ist. Ich kann mich nicht jemanden öffnen, weil ich selber keinen Schlüssel zu mir habe.
Ich kann nur oberflächliche Gespräche führen, oder über etwas technisches, PC Geschichten.. Das war schon immer so, es fiel mir nur nie auf. Es ist zum verzweifeln :‘(
Es gibt Momente in denen ich mir wünsche, dass mich meine Freundin nicht mehr liebt und einfach geht. Ich töte sie, und das tötet mich.
Was ich von euch jetzt 'möchte'?
Einfach vllt ein paar Gedanken dazu, oder vllt war schon jemand in einer ähnlichen Situation..
Gruß,
dtope
(falls der Text wirr sein sollte, tut mir Leid, mir fallen Dinge manchmal querbeet ein,a ber ich glaube das da oben geht)
Alexithymie vs Borderline
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nur weil deine freundin durch recherchen herausgefunden hat, dass du angeblich unter a. leidest, heißt noch lange nicht, dass es auch tatsächlich so ist. es hört sich so an, als gäbe es diese krankheit sehr selten.
menschen, denen es so geht, leiden oft "einfach nur" unter einer ausgewachsenen kommunikationsstörung. du hast probleme dich mitzuteilen und einen zugang zu deinen gefühlen zu finden.Ich kann nur oberflächliche Gespräche führen, oder über etwas technisches, PC Geschichten.. Das war schon immer so, es fiel mir nur nie auf. Es ist zum verzweifeln :‘(
und was ist mit dir? liebst DU denn SIE? hattest du zuvor schon andere beziehungen? wenn ja, hattest du mit ähnlichen problemen zu kämpfen? ging es in deiner ursprungsfamilie kalt zu und wurden selten emotionen gezeigt?Es gibt Momente in denen ich mir wünsche, dass mich meine Freundin nicht mehr liebt und einfach geht. Ich töte sie, und das tötet mich.
ja, ich habe mich jetzt auch nicht darauf "festgefressen"; gibt da halt durchaus Parallelen. Irgendwas stimmt mit mir / meinem Verhalten jedenfalls nicht so ganz..Georgine hat geschrieben:nur weil deine freundin durch recherchen herausgefunden hat, dass du angeblich unter a. leidest, heißt noch lange nicht, dass es auch tatsächlich so ist. es hört sich so an, als gäbe es diese krankheit sehr selten.
okay, ja, auf dieses Wort (kommunikationsstörung) bin ich noch garnicht gekommen, dabei ist es wirklich naheliegend, in der Problematik. Werd mich da mal nach Lektüre umsehenmenschen, denen es so geht, leiden oft "einfach nur" unter einer ausgewachsenen kommunikationsstörung. du hast probleme dich mitzuteilen und einen zugang zu deinen gefühlen zu finden.
Meistens liebe ich sie.. Also fast immer. Es gibt aber auch Momente, in denen ich sowas von kein Bock auf sie habe.. weiß nicht ob das normal ist, aber ich denke schon.und was ist mit dir? liebst DU denn SIE? hattest du zuvor schon andere beziehungen? wenn ja, hattest du mit ähnlichen problemen zu kämpfen? ging es in deiner ursprungsfamilie kalt zu und wurden selten emotionen gezeigt?
Ich hatte vorher keine andere Beziehung, war eig. nur daheim am PC oder TV oder dann in der Arbeit, von dem her hatte ich nie Probleme, hatte ja mit kaum jemanden zu tun. (Nah schon gar nicht)
hm ja, ich denke in meiner Familie fehlt schon etwas 'liebe'. Z.B. wurde ich noch _nie_ von meiner Mutter oder meinem Vater umarmt. Wo ich noch ganz klein war, gab es zwar noch "Gute-Nacht-Bussis", aber die gab ich ihnen, und nicht andersrum :/
Meine erste Umarmung erhielt ich mit 18 von einer Kollegin..
Ich glaube ja, mein Vater ist wie ich..und meine Mutter hat sich damit abgefunden. Er scherzt halt oft rum..was aber für meine Mutter dann manchmal verletzend ist. Sie versucht es zu überspielen, und ich glaube, meistens merkt er's garnicht :/
Vielen Dank für die Antwort Georgine
Ich geh jetz baden mit meiner Freundin..hoffentlich endet der Tag nicht wieder in einer Katastrophe, aber ich bin zuversichtlich..
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- neu an Bo(a)rd!
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Hallo dtope
Ich sehe mich in dir, sowohl in Deiner Selbstwahrnehmung, als auch in Deinen Problemen mit der sozialen Kognition. Es gibt viele Möglichkeiten, seine Gefühlswelt nicht verbalisieren zu können. Alothyxemie gehört wie BL auch zu den psychotischen Störungen, nur ist der Wunsch nach einem Namen für seine "Krankheit" oft auch Antrieb für ein ungenaues sympthomisches matching. Mindestens 4 Deiner Aussagen sprechen für eine psychotische Störung, genau so viel aber auch für ADS, das bei Erwachsenen diagnostisch immer noch in vielen Ländern in den Kinderschuhen steckt. Eine Neuropsychologische Abklärung würde vielleicht weiterhelfen - um vieles zu erkennen, oder vieles auch ausschliessen zu können.
Chaotisch fand ich Deinen Text nicht, im Gegenteil. Aber ich bin ja auch ein ADHS'ler nach einem grossen Durchbruch. Du siehst also, die Euphorie kann mir auch zuviel Antrieb geben.
Ich sehe mich in dir, sowohl in Deiner Selbstwahrnehmung, als auch in Deinen Problemen mit der sozialen Kognition. Es gibt viele Möglichkeiten, seine Gefühlswelt nicht verbalisieren zu können. Alothyxemie gehört wie BL auch zu den psychotischen Störungen, nur ist der Wunsch nach einem Namen für seine "Krankheit" oft auch Antrieb für ein ungenaues sympthomisches matching. Mindestens 4 Deiner Aussagen sprechen für eine psychotische Störung, genau so viel aber auch für ADS, das bei Erwachsenen diagnostisch immer noch in vielen Ländern in den Kinderschuhen steckt. Eine Neuropsychologische Abklärung würde vielleicht weiterhelfen - um vieles zu erkennen, oder vieles auch ausschliessen zu können.
Chaotisch fand ich Deinen Text nicht, im Gegenteil. Aber ich bin ja auch ein ADHS'ler nach einem grossen Durchbruch. Du siehst also, die Euphorie kann mir auch zuviel Antrieb geben.
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Hi,
auch bei uns waren Umarmungen bestenfalls meiner Mutter vorbehalten. Als mich dann einmal öffentlich eine Bekannte umarmte hatte ich meinen ersten Panikanfall.
Um eine seltene, schwierig zu diagnostizierende Krankheit festzustellen eignet sich das Internet ganz und gar nicht!! Geh zum Doc, erzähl dem von deinem verdacht und lass den untersuchen; am besten Psychiater oder Neurologe.
Dann , wenn sich ein Defizit herausstellt machst du eine Therapie, das ist der einfachste Weg. Manchmal wäre ich allerdings froh wieder keine Gefühle zu haben, wobei meine durch Depression weg waren. Mach dir auch nicht zu viele Gedanken über evt. falsche Reaktionen bei einem Borderl. Anfall, du bist kein Fachmann oder Therapeut, du darfst falsch reagieren, auch wenn es blöd für dich ist. Niemand erwartet, dass der Partner perfekt ist; auch wenn ihr Bücher über unsere Krankheiten lest, ihr könnt es nicht wirklich verstehen.
mfg
elias
auch bei uns waren Umarmungen bestenfalls meiner Mutter vorbehalten. Als mich dann einmal öffentlich eine Bekannte umarmte hatte ich meinen ersten Panikanfall.
Um eine seltene, schwierig zu diagnostizierende Krankheit festzustellen eignet sich das Internet ganz und gar nicht!! Geh zum Doc, erzähl dem von deinem verdacht und lass den untersuchen; am besten Psychiater oder Neurologe.
Dann , wenn sich ein Defizit herausstellt machst du eine Therapie, das ist der einfachste Weg. Manchmal wäre ich allerdings froh wieder keine Gefühle zu haben, wobei meine durch Depression weg waren. Mach dir auch nicht zu viele Gedanken über evt. falsche Reaktionen bei einem Borderl. Anfall, du bist kein Fachmann oder Therapeut, du darfst falsch reagieren, auch wenn es blöd für dich ist. Niemand erwartet, dass der Partner perfekt ist; auch wenn ihr Bücher über unsere Krankheiten lest, ihr könnt es nicht wirklich verstehen.
mfg
elias
Hi Narzismusmürb!
Es geht mir wirklich nicht darum, jetzt unbedingt einen Namen für die Sache zu finden. Ich glaube da wird eh schon viel zu viel in irgendwelche "Krankheitsschubladen" gesteckt..die Übergänge sind doch meist fließend.
Also fühlst bzw. fühltest du dich als ADHSler ähnlich / gleich (also so weit man das halt meinem Text entnehmen kann)? Hast du dann eine Therapie gemacht? Was hat dich dann weitergebracht?
Deinen letzten Satz versteh ich jetzt nicht so ganz..
Hi Elias!
Ja ich weiß schon, ein Psychiater/Psychologe wäre natürlich das beste, um etwas klarheit zu erlangen. Aber momentan muss ihc ganz ehrlich sagen, bin ich dazu nicht bereit. Da hab ich Angst, dass ich nichts sagen kann..und dann überhaupt erst mal einen finden, und wie läuft dann die Bezahlung und alles.. Ich möchte erst noch von selbst etwas mehr ins Leben zurück finden, hab in der letzten Zeit öfters wieder Leute angeschrieben, angesprochen, was ich vorher ja garnicht mehr tat. Und auch, dass ich hier geschrieben habe, war schon ganz schöne Überwindung..
Naja, das Problem mit meinen falschen Reaktionen ist einfach, dass ich schon die grundlegendsten Dinge falsch mache; ich erwarte von mir nicht, dass ich das perfekt 'handlen' kann, und sie auch nicht.
Greetz,
tope
Es geht mir wirklich nicht darum, jetzt unbedingt einen Namen für die Sache zu finden. Ich glaube da wird eh schon viel zu viel in irgendwelche "Krankheitsschubladen" gesteckt..die Übergänge sind doch meist fließend.
Also fühlst bzw. fühltest du dich als ADHSler ähnlich / gleich (also so weit man das halt meinem Text entnehmen kann)? Hast du dann eine Therapie gemacht? Was hat dich dann weitergebracht?
Deinen letzten Satz versteh ich jetzt nicht so ganz..
Hi Elias!
Ja ich weiß schon, ein Psychiater/Psychologe wäre natürlich das beste, um etwas klarheit zu erlangen. Aber momentan muss ihc ganz ehrlich sagen, bin ich dazu nicht bereit. Da hab ich Angst, dass ich nichts sagen kann..und dann überhaupt erst mal einen finden, und wie läuft dann die Bezahlung und alles.. Ich möchte erst noch von selbst etwas mehr ins Leben zurück finden, hab in der letzten Zeit öfters wieder Leute angeschrieben, angesprochen, was ich vorher ja garnicht mehr tat. Und auch, dass ich hier geschrieben habe, war schon ganz schöne Überwindung..
Naja, das Problem mit meinen falschen Reaktionen ist einfach, dass ich schon die grundlegendsten Dinge falsch mache; ich erwarte von mir nicht, dass ich das perfekt 'handlen' kann, und sie auch nicht.
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