Liebe Gemeinde,
ich werde meine Geschichte kurz umreißen:
Mein Vater war (ist trockener?) Alkoholiker, ein stiller Mann, ein Zurückzieher, ein hilf- und kraftloser Mensch.
Meine Mutter war eine aggressive, brutale Frau. Ihre Gewalt v.a. mir ggü. reichte von körperlich bis seelisch.
Mein Bruder -nunja- hat den wahrscheinlich besten Weg gewählt. Er hat sich auf die Seite meiner Mutter gestellt, ist ihrer Gewalt entgangen und hat aber leider gut dabei geholfen, mich fertig zu machen.
Meine Leidenskarriere begann in meiner frühen Kindheit, hatte ihren Höhepunkt, als ich 15 Jahre alt war. Mit 15 Jahren war ich "leer". Ich wohnte nun auch nicht mehr zu Hause.
Mit 20 Jahren merkte ich, dass ich nicht funktioniere. Ich habe mich einige Jahre in ambulanter, einige Wochen in stationärer Behandlung befunden. Der Großteil meiner Persönlichkeitsstörungen (v.a. im Umgang mit anderen Menschen und zum Teil mit mir selbst) haben sich auf ein Maß reduziert, mit dem ich gut und auch glücklich durch mein Leben gehe. Zudem nehme ich inzwischen Venlafaxin (200mg/Tag). Das hilft.
ABER: Ein Aspekt lässt sich nicht lösen: Ich sehe keine berufliche Zukunft. Das habe ich noch nie und ich schaffe es nicht. Ich habe unzählige Aus- und Weiterbildungen angefangen und sie wieder abgebrochen. "Langeweile" treibt mich und eben die Tatsache, dass ich eigentlich gar nicht weiß, wofür ich das tun soll.
Ich bin erzogen worden mit dem Wissen, nichts wert zu sein. Noch nicht einmal "dem Dreck unter meinen Fingernägeln" an Wert gleich zu kommen. Die einstimmige Meinung war: Ich bin dumm. Kann nichts.
Nunja. Ich WEIß, dass das nicht stimmt. Und dennoch: Ich gehe nicht zur Uni. Zumal ich ein Fach gefunden habe, was alles andere als langweilig ist! Im Gegenteil: Ich liebe es! Und ich gehe einfach nicht hin.
Tue ich es doch einmal, dann fühle ich mich so schlecht, dass ich den nächsten Tag zu Hause bleibe oder was auch immer tue. Nur nicht zur Uni gehen. Plöztlich bin ich kraftlos, ganz weich und schlackerig. Ich will doch aber einen Beruf! Ich will mich verwirklichen! Ich bin ehrgeizig. Ich bin sogar eine, die alles ganz genau macht.
Ich weiß nicht mehr, wie ich mich anpacken soll. Ich stehe im 7. Semester und hänge 4 Semester zurück. Die Regelstudienzeit beträgt 6 Semster. Inzwischen brauche ich jede nur mögliche Sonderregelung, um überhaupt noch BAföG zu bekommen.
Ich will das ändern! Es quält mich. Ich habe echt ne Menge auf der Pfanne.
Kennt das jmd.? Bitte antwortet mir.
Danke und Grüße, neverness
Wer hat es geschafft? Und: Wie?
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Hallo. Ja ich kenne das Gefüll nicht´s wert zu sein. Und wass ich Beruflich mach, ist auch noch nicht Sicher. Bei mir war das allerdings Ehr die unterschwellige Bohtschaft. Ich Währ ja Lernbehindert. (Wobei die Betonung auf Behinderd lahg) Sie haben sich darüber heimlich lustig gemachat. wie Dumm ich doch sei. und ich hab sie dabei belauscht. Ich wurde durch die Wohnung geschleift, und Mein fater hat meinem Bruder Beigebracht, wie er mich verhauen kann. Sie setzten sich auf mich drauf, so das ich keine Luft mer beckahm, mit dem Satz, ich bleib solange auf dir sitzen, biss du machst wass ich dir sahge. Das gantze lief unter dem Nahmen "Hallteterapie" Da war ich 15.J. Ich wurde in eine Montesorieschulle gesteckt. Keinner hat mich gefrahgt, in welche Schulle ich gehen will. Und keiner hat mit mir, je gerehdet. Ich muss datzu sahgen, das ich, und mein Bruder von diesen Leuten Adopiert worden bin, und das diese Leute Eben auch Kinderärtzte wahren. - Ich hätte ein Mädchen werden sollen. Ich beckahm Puppenheuser, und eine Puppe Nahmens Oli. Ich interpretier dieses verhalten, so: Nur ein gesundes Lehben, ist ein wirkliches Lehben. (Auch ein Studierter Mensch muss nicht tzingend Inteligent Sein) Ich kan ienen auch keine Vorwüfe machen. Sie wahren hald einfach unfäig, und haben es nicht besser gelernt. Ich hatte auch eine Psychose. und Ich hab mich dan einfach sebst ertzohgen. Bzw. Ich bin in einer Jugendgruppe Für Integration Behinderter, nicht behinderter aufgewachsen. Und die haben mir viel bei gebracht. sonst Währ ich bestimt auf die schiefe Bahn gerahten. Ich bin jetzt 30. J. Bewusst gemerkt, das mit mir was nicht stimt, hab ich mit 21.J. seit dehm kämpf ich um ein Normahles lehben. Ich bin nicht Betzieungsfäig und Kan kein Vertrauen aufbauhen, und mich nicht verlieieben. Dehm nach weiss ich ungefähr wovon du rehdest. Wass ich alerdings nicht verstehe, warum du Dich mit deiner Arbeit/Studium Oder sonst wass so nei stresst. Es gibt doch schlimmeres!? Ich will irgendwan wieder arbeiten. Aber wen ich keine Famielie hab, wofür soll ich den dan Arbeiten gehen? - Für mich bestimt nicht. Ich habe leider noch nicht geschaut, woh du wohnst Aber wen du in der Nähe von München wohnst, Kömma uns gern mahl Treffen! n Bissal Quatschen, und uns austauschen. Gantz lieben Gruss, Wolfsmensch. (Der Rechtschreibkönig)
Punk ist der, der sich auch mahl traut Scheisse zu sein.
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Hallo neverness,
wie stehst du eigentlich zu deinem Vater, was für ein Verhältnis hast du zu ihm, wie siehst du ihn?
Kann es sein, dass du in verschiedenen Eigenschaften deinem Vater ähnlich bist?
Liebe Grüße
Innere Freiheit
wie stehst du eigentlich zu deinem Vater, was für ein Verhältnis hast du zu ihm, wie siehst du ihn?
Kann es sein, dass du in verschiedenen Eigenschaften deinem Vater ähnlich bist?
Liebe Grüße
Innere Freiheit
Hallo ihre beiden lieben,
vielen Dank für eure Antworten.
Erstmal "Wolfsmensch":
1) Ich lebe in Hamburg.
2)
Und zu guter Letzt ist es einfach der letzte Punkt auf meiner psycho-to-do-Liste. Natürlich habe ich noch haufenweise andere Baustellen. Aber alle kann ich inzwischen bewältigen und langsam abarbeiten. Wieso also kann das nicht auch in Sachen Beruf funktionieren? Ich bin vom Typ ziehmlich ehrgeizig und mache gern Sachen sehr genau und auch zu Ende. Ich liebe die Logik, die Ordnung. Sobald es nun aber um meine Uni geht, ist alles Chaos. Grauenhaft. Ekelhaft. Ehrlich. Ich will das nicht mehr.
Das ist es was mich fertig macht.
Und nun die "Innere_Freiheit":
Eine verdammt gute Frage. Einer meiner Therapeuten hat mir dieselbe auch schon einmal gestellt: Die nach den Ähnlichkeiten mit meinem Vater.
Wir haben keinen Kontakt. als ich 12 war, zog er aus. Vorher war er mir enorm peinlich. Ständig das Gewanke und Geschwanke, das Gelalle und Dummgeschwätze und seine erbärmlichen Versuche, irgendwo eine Ecke Auorität hervorzugraben. Wirklich schlimm wars, als er in die Nachbarwohnung zweier Mitschüler zog: "Ist das dein Vater?" - "Äh, ja." Ganz großes Kino.
Zuvor, bevor er auszog, musste ich ihn im Nebenzimmer ertragen: Flaschenklappern, Hinfallgerummse, Blut, wenn er die Treppe runterfiel, noch mehr Blut, wenn er in Glasscheiben fiel. Ich hatte Angst vor ihm. Und ich musste neben ihm wohnen. Allein. Meine Mutter hat meinen Bruder zu sich nach unten genommen. Es war ja sein Zimmer.
Später, als ich das erste Mal aus einer Ausbildung flog nach drei Wochen, habe ich bei ihm Trost gesucht. Nur leider wollte er die Vaterrolle raushängen lassen und die habe ich ihm schon im Kindergarten nicht mehr abgenommen.
Außerdem hat er sich eines schönen Tages ins Koma gesoffen (im Zimmer neben mir) und darüber Sprach- und Gehfähigkeiten eingebüßt. Ob nüchtern oder nicht, er lief und sprach von nun an, als wäre er besoffen. Anstrengend!
Er hat mir nie gefehlt. Ein Vater hingegen schon!
Wir haben uns jahrelang hin und wieder mal gesehen. Ich habe ihn besucht.
Eine zeitlang hat er mich häufig angerufen und mir sein Seelenleid und all seine Selbstmordabsichten stundenlang erzählt. Totaler Energiesauger.
Irgendwann, ich muss 23 gewesen sein, war ich so wütend auf ihn, dass ich ihn anrief und brüllend zur Sau versuchte zu machen. Daraufhin schrieb er mir einen sehr langen Brief mit der Bitte, mal runterzukommen und gefälligst ihm keine Vorwürfe zu machen.
Dann hatten wir einige Jahre gar keinen Kontakt. Später schickte ich ihm ohne Absender zu den Feiertagen eine Karte. Als er mich dann eines Tages anrief, schnauzte er mich an, ich möge ihn am Arsch lecken. Keine Ahnung warum. Später erfuhr ich, dass seine Mutter, also meine Oma, die, zusammen mit meinem Opa, sich jeglichen Kontakt zu mir verbat, verstorben war.
Wir telefonierten also wieder ab und an. Das gleiche Spiel: Er: energiesaug, ich: zuhör. Ich weiß nicht mehr warum, aber der Kontakt brach wieder ab. Und so haben wir seit Jahren nichts mehr voneinander gehört.
So ist das Verhältnis. Mein Therapeut damals wünschelrutete, ich hätte eben diese ihm ähnlichen Eigenschaften ("Versagereigenschaften" - das sage ich jetzt, mein Th. hat das nicht gesagt!), um ihm nah sein zu können. Dieser Gedanke treibt mich um. Aber es will einfach nicht KLICK machen. Ich kriege keine Verbindung hin.
Liebe Grüße an euch, neverness
vielen Dank für eure Antworten.
Erstmal "Wolfsmensch":
1) Ich lebe in Hamburg.
2)
Ich stehe voll unter Strom, will mich verwirklichen, brauche eine Aufgabe, einen Sinn für den Tag. Natürlich mache ich allerhand. Aber ich suche die Kontinuität. Und ich will mich beweisen und, ja, will meinen Wert beweisen. Ich fühle mich grauenhaft, Bafög zu beziehen und eigentlich kaum Gegenleistung zu erbringen. Meine Rolle in unserer Gesellschaft soll bitte keine Opferrolle mehr sein. Ich will mich davon frei machen.Wass ich alerdings nicht verstehe, warum du Dich mit deiner Arbeit/Studium Oder sonst wass so nei stresst. Es gibt doch schlimmeres!?
Und zu guter Letzt ist es einfach der letzte Punkt auf meiner psycho-to-do-Liste. Natürlich habe ich noch haufenweise andere Baustellen. Aber alle kann ich inzwischen bewältigen und langsam abarbeiten. Wieso also kann das nicht auch in Sachen Beruf funktionieren? Ich bin vom Typ ziehmlich ehrgeizig und mache gern Sachen sehr genau und auch zu Ende. Ich liebe die Logik, die Ordnung. Sobald es nun aber um meine Uni geht, ist alles Chaos. Grauenhaft. Ekelhaft. Ehrlich. Ich will das nicht mehr.
Das ist es was mich fertig macht.
Und nun die "Innere_Freiheit":
Eine verdammt gute Frage. Einer meiner Therapeuten hat mir dieselbe auch schon einmal gestellt: Die nach den Ähnlichkeiten mit meinem Vater.
Wir haben keinen Kontakt. als ich 12 war, zog er aus. Vorher war er mir enorm peinlich. Ständig das Gewanke und Geschwanke, das Gelalle und Dummgeschwätze und seine erbärmlichen Versuche, irgendwo eine Ecke Auorität hervorzugraben. Wirklich schlimm wars, als er in die Nachbarwohnung zweier Mitschüler zog: "Ist das dein Vater?" - "Äh, ja." Ganz großes Kino.
Zuvor, bevor er auszog, musste ich ihn im Nebenzimmer ertragen: Flaschenklappern, Hinfallgerummse, Blut, wenn er die Treppe runterfiel, noch mehr Blut, wenn er in Glasscheiben fiel. Ich hatte Angst vor ihm. Und ich musste neben ihm wohnen. Allein. Meine Mutter hat meinen Bruder zu sich nach unten genommen. Es war ja sein Zimmer.
Später, als ich das erste Mal aus einer Ausbildung flog nach drei Wochen, habe ich bei ihm Trost gesucht. Nur leider wollte er die Vaterrolle raushängen lassen und die habe ich ihm schon im Kindergarten nicht mehr abgenommen.
Außerdem hat er sich eines schönen Tages ins Koma gesoffen (im Zimmer neben mir) und darüber Sprach- und Gehfähigkeiten eingebüßt. Ob nüchtern oder nicht, er lief und sprach von nun an, als wäre er besoffen. Anstrengend!
Er hat mir nie gefehlt. Ein Vater hingegen schon!
Wir haben uns jahrelang hin und wieder mal gesehen. Ich habe ihn besucht.
Eine zeitlang hat er mich häufig angerufen und mir sein Seelenleid und all seine Selbstmordabsichten stundenlang erzählt. Totaler Energiesauger.
Irgendwann, ich muss 23 gewesen sein, war ich so wütend auf ihn, dass ich ihn anrief und brüllend zur Sau versuchte zu machen. Daraufhin schrieb er mir einen sehr langen Brief mit der Bitte, mal runterzukommen und gefälligst ihm keine Vorwürfe zu machen.
Dann hatten wir einige Jahre gar keinen Kontakt. Später schickte ich ihm ohne Absender zu den Feiertagen eine Karte. Als er mich dann eines Tages anrief, schnauzte er mich an, ich möge ihn am Arsch lecken. Keine Ahnung warum. Später erfuhr ich, dass seine Mutter, also meine Oma, die, zusammen mit meinem Opa, sich jeglichen Kontakt zu mir verbat, verstorben war.
Wir telefonierten also wieder ab und an. Das gleiche Spiel: Er: energiesaug, ich: zuhör. Ich weiß nicht mehr warum, aber der Kontakt brach wieder ab. Und so haben wir seit Jahren nichts mehr voneinander gehört.
So ist das Verhältnis. Mein Therapeut damals wünschelrutete, ich hätte eben diese ihm ähnlichen Eigenschaften ("Versagereigenschaften" - das sage ich jetzt, mein Th. hat das nicht gesagt!), um ihm nah sein zu können. Dieser Gedanke treibt mich um. Aber es will einfach nicht KLICK machen. Ich kriege keine Verbindung hin.
Liebe Grüße an euch, neverness
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Hallo neverness,
meine Kindheitsgeschichte ist ähnlich wie Deine und die vieler hier von emotionaler/körperlicher Gewalt/Vernachlässigung geprägt. Ich war über viele Jahre der totale Schulversager - heute habe ich einen anständigen Beruf, den ich meist gerne ausübe.
Wie habe ich geschafft:
Irgendwann habe ich nicht mehr gegen "mein Versagen" angekämpft, sondern aus meiner damaligen Sicht aufgegeben und mir eingestanden, dass ich nicht so toll bin, wie ich es gerne gewesen wäre, um meinen Eltern/Peinigern zu beweisen, dass sie unrecht haben. Überspitzt/anders formuliert: Ich bin nicht der weiße Ritter, der die Welt rettet, auch wenn ich - auch gelegentlich noch heute - davon träumte, dass ich es allen (auch mir selber) ultimativ beweise, dass ich etwas wert bin.
Ohne diesen Zwand zum Erfolg ist bei mir nach ca. einem halben Jahr der Knoten geplatzt und ich fing an, vergleichsweise mühelos zu lernen.
Ganz wichtig für mich war, dass ich meine Ziele dann immer tiefgestapelt habe. D.h. ich habe mir fest vorgenommen, dass 80% Zielerreichung ein echter Erfolg und genug ist. Solange es mir gelingt, die Balance zwischen meiner objektiven (aber von mir nur schwer einschätzbaren) Leistungsfähigkeit und erreichbaren Zielen, über die ich dann meinen Wert definiere (ok, an der Abschaffung dieses Themas arbeite ich), zu halten, bin ich in der Lage meine beruflichen Aufgaben zwischen befriedigend und gut zu erledigen.
Mein Ansatz hat für mich zwei riesen Hacken:
Erstens die Verknüpfung von Selbstwert und Leistung blendet viele nicht quantivizierbare Eigenschaften (z.B. Ehrlichkeit, Hilfsbereitschaft, Integrität) aus und reduziert mich auf meine Leistung (ohne ausreichende Leistung - kein Selbstwert)
Zweitens meine Zielvorgaben und deren Bewertung beziehe ich fast vollständig von außen, da ich es nicht schaffe, es mir wert zu sein, Ziele für mich zu haben, und da ich meiner Beurteilung meiner eigenen Leistung (bei fremder habe ich das Problem nicht oder sehr viel weniger) nicht vertrauen kann. Diese Abhängigkeit von anderen habe ich immer versucht zu verbergen, aber führte am Ende in den Zusammenbruch, da ich auf Anerkennungsentzug mit Leistungssteigerung reagiert habe und dies führt natürlich zu totaler Selbstausbeutung.
Es ist also kein komplett erfolgreicher Weg, aber solange es mir gelingt, den Personenkreis, für den ich "arbeite", möglichst groß zu halten und meine Abhängigkeit auf möglichst viele Köpfe zu verteilen, so dass niemand meine Abhängigkeit merkt, läuft es ok. Nur für das Problem mit den (Lebens-)Zielen habe ich noch keine Lösung gefunden.
Vielleicht helfen Dir meine Ansätze und Fehler ja weiter.
Gruß,
Dennis
PS: Den Tipp mit der professioneller Hilfe, z.B. über die Uni, kann ich nur unterstützen und wenn es auch nur ist, mehrere Methoden zu lernen, um Dir dann selbst zu helfen.
meine Kindheitsgeschichte ist ähnlich wie Deine und die vieler hier von emotionaler/körperlicher Gewalt/Vernachlässigung geprägt. Ich war über viele Jahre der totale Schulversager - heute habe ich einen anständigen Beruf, den ich meist gerne ausübe.
Wie habe ich geschafft:
Irgendwann habe ich nicht mehr gegen "mein Versagen" angekämpft, sondern aus meiner damaligen Sicht aufgegeben und mir eingestanden, dass ich nicht so toll bin, wie ich es gerne gewesen wäre, um meinen Eltern/Peinigern zu beweisen, dass sie unrecht haben. Überspitzt/anders formuliert: Ich bin nicht der weiße Ritter, der die Welt rettet, auch wenn ich - auch gelegentlich noch heute - davon träumte, dass ich es allen (auch mir selber) ultimativ beweise, dass ich etwas wert bin.
Ohne diesen Zwand zum Erfolg ist bei mir nach ca. einem halben Jahr der Knoten geplatzt und ich fing an, vergleichsweise mühelos zu lernen.
Ganz wichtig für mich war, dass ich meine Ziele dann immer tiefgestapelt habe. D.h. ich habe mir fest vorgenommen, dass 80% Zielerreichung ein echter Erfolg und genug ist. Solange es mir gelingt, die Balance zwischen meiner objektiven (aber von mir nur schwer einschätzbaren) Leistungsfähigkeit und erreichbaren Zielen, über die ich dann meinen Wert definiere (ok, an der Abschaffung dieses Themas arbeite ich), zu halten, bin ich in der Lage meine beruflichen Aufgaben zwischen befriedigend und gut zu erledigen.
Mein Ansatz hat für mich zwei riesen Hacken:
Erstens die Verknüpfung von Selbstwert und Leistung blendet viele nicht quantivizierbare Eigenschaften (z.B. Ehrlichkeit, Hilfsbereitschaft, Integrität) aus und reduziert mich auf meine Leistung (ohne ausreichende Leistung - kein Selbstwert)
Zweitens meine Zielvorgaben und deren Bewertung beziehe ich fast vollständig von außen, da ich es nicht schaffe, es mir wert zu sein, Ziele für mich zu haben, und da ich meiner Beurteilung meiner eigenen Leistung (bei fremder habe ich das Problem nicht oder sehr viel weniger) nicht vertrauen kann. Diese Abhängigkeit von anderen habe ich immer versucht zu verbergen, aber führte am Ende in den Zusammenbruch, da ich auf Anerkennungsentzug mit Leistungssteigerung reagiert habe und dies führt natürlich zu totaler Selbstausbeutung.
Es ist also kein komplett erfolgreicher Weg, aber solange es mir gelingt, den Personenkreis, für den ich "arbeite", möglichst groß zu halten und meine Abhängigkeit auf möglichst viele Köpfe zu verteilen, so dass niemand meine Abhängigkeit merkt, läuft es ok. Nur für das Problem mit den (Lebens-)Zielen habe ich noch keine Lösung gefunden.
Vielleicht helfen Dir meine Ansätze und Fehler ja weiter.
Gruß,
Dennis
PS: Den Tipp mit der professioneller Hilfe, z.B. über die Uni, kann ich nur unterstützen und wenn es auch nur ist, mehrere Methoden zu lernen, um Dir dann selbst zu helfen.
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- Forums-Insider
- , 31
- Beiträge: 272
Hm. 80%. Und nichtmer kämpfen!?
Ich weiss wirklich nicht ob mir das genug ist.
Ich mein wen es dir hilft, is es für dich bestimt ok.
Ne! Ich hab mir vorgenomen gantz gesund zu werden, und das werd ich auch. Nein. Ich werd weiter kämpfen.
Ich weiss wirklich nicht ob mir das genug ist.
Ich mein wen es dir hilft, is es für dich bestimt ok.
Ne! Ich hab mir vorgenomen gantz gesund zu werden, und das werd ich auch. Nein. Ich werd weiter kämpfen.
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