Diagnose Psychose?

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Franja
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Beitrag Sa., 12.06.2010, 21:17

Mein Freund hat also heute mit dem Stationsarzt gesprochen. Offensichtlich gibt es doch eine Diagnose: Depression mit psychotischen Anteilen. ADS schließt er aus, was er meiner Meinung nach gar nicht kann, da man ADS nicht nach ein paar kurzen Gesprächen und dem äußeren Eindruck diagnostizieren kann .

Aber sei' s drum:
münchnerkindl hat geschrieben:
ENA hat geschrieben: Ja, wobei es auch Therapeuten gibt, für die definitiv die Symptome und das individuelle Leiden im Vordergrund steht.
Wichtig ist ja die Therapie. Neben den Therapien, die ich zur Zeit bekomme (Ergo-, Musik- und Tanztherapie, letztere fällt z.Zt. wegen Krankheit der Therapeutin aus) soll ich noch sogenannte Soziotherapie erhalten. Dabei geht es um Hilfe bei der Strukturierung des Alltags. Da habe ich meine größten Probleme, kriege einfach nix geregelt, bin seit Jahren arbeitslos und schaffe es nicht, mich zu kümmern . Wenn ich da Hilfe bekomme. ist es mir letztlich egal, aufgrund welcher Diagnose.
ENA hat geschrieben:Oooh, was passiert denn genau in der Genuss-Therapie? Hört sich ja spannend an!!!
Finde ich auch, habe darüber mal einen Beitrag im Radio gehört. Es geht wohl darum (wieder) bewusst zu genießen, also zu riechen und zu schmecken und damit im hier und jetzt zu sein und so vom Grübeln wegzukommen. Einzelheiten habe ich vergessen. Genusstherapie bekomme ich noch nicht, da sie wie ein Kurs abläuft, die einzelnen Einheiten bauen anscheinend aufeinander auf. Werde also erst beim nächsten Kurs dabei sein. Werde aber gerne darüber berichten.

Schöne Grüe
Franja

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 12.06.2010, 22:32

Franja hat geschrieben:Mein Freund hat also heute mit dem Stationsarzt gesprochen. Offensichtlich gibt es doch eine Diagnose: Depression mit psychotischen Anteilen. ADS schließt er aus, was er meiner Meinung nach gar nicht kann, da man ADS nicht nach ein paar kurzen Gesprächen und dem äußeren Eindruck diagnostizieren kann a
Hm, und an was wird der "psychotische Anteil" festgemacht? Du hast ja geschrieben, daß du keine Hallunzinationen irgendeiner Art hast. Fühlst du dich irgendwie verfolgt oder sowas?

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Franja
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Beitrag Di., 15.06.2010, 20:13

Angeblich ist mein Denken verengt.

Mein Freund bestätigt, dass sich mein Denken in den letzten anderthalb Jahren hauptsächlich um meine "Krankheit" und meinen Hund gedreht hätten. Ich finde das natürlich normal: anstatt "Krankheit" würde ich sagen, meine Lebensumstände, und die sind schon seit Jahren für mich ziemlich belastend.
Und mit meinem Hund habe ich mir vor zwei Jahren einen Kindheitstraum erfüllt. Ich habe mich ziemlich intensiv darauf vorbereitet. Aber ich habe schon immer dazu geneigt, wenn ich mich mit einem Thema beschäftigt habe, es auch richtig zu tun. Informationssuche aktiviert mein Belohnungssystem . Und wenn es mir nicht gut geht, beschäftige ich mich eben mit meiner "Krankheit".

Kann so etwas auf eine Psychose hindeuten? Kann es sein, dass man jahrzehntelang eine latente Psychose hat, ohne dass sie ausbricht?

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agonie
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Beitrag Mo., 13.12.2010, 23:36

mein thera sagte mir heute, dass ich auch etwas psychotisches hätte, was ich zuerst überhaupt nicht verstehen konnte, doch ein "indiz" dafür sind zb geruchshalluzinationen die ich als kind hatte, nur ich weiß überhaupt nicht was ich mit "psychotisch" anfangen soll, denn einiges trifft zwar auf mich zu, allerdings in meinen augen die wichtigsten punkte einer psychose nicht, nämlich wahnhaftes verhalten und fehlende krankheitseinsicht.
und er sagte meine probleme wären vom schweregrad durchaus mit einer borderline ps vergleichbar (nachdem ich ihm mitteilte, dass eine skillsgruppe nicht das richtige für mich ist, weil borderliner schlimmeres als ich erlebt haben), keine ahnung was ich davon halten soll ...
die ersten beiden therapien waren extrem oberflächlich und die theras dachten wohl, dass ich mit mehr selbstbewusstsein ganz normal wäre und jetzt hab ich einen thera der mich wohl für ziemlich bekloppt hält. :D

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 14.12.2010, 00:08

Also Halluzinationen können auch bei anderen psychischen Problemen auftreten als nur bei einer Psychose.

Auch bei Borderline, anderen Persönlichkeitsstörungen oder traumatisierten Menschen kann es zu psychosenahen Zuständen mit Halluzinationen kommen. Diese unterscheiden sich allerdings in vielem von einer "echten" Psychose. Eben in der Fähigkeit zu reflektieren was da gerade passiert und zu erkennen daß es eine Halluzination ist und auch in der Intensität.

Aber es haben zB auch Leute mit einer bipolaren Störung wärend der Manie häufig Halluzinationen.

Halluzinationen können also aus allen möglichen Ecken kommen.

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*AufdemWeg*
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Beitrag Di., 14.12.2010, 08:33

Hallo Franja,

ich habe Risperdal und Seroquel eingenommen.
Es wurde regelmässig ein Blutbild erstellt.
Meine Leukozyten bewegen sich am unteren Rand
manchmal fallen sie auch aus dem Raster heraus.
Aus diesem Grund wird Seroquel nicht mehr angesetzt bei mir.

Ich kann nur von mir sprechen
aber mir haben die Medikamente sehr geholfen
ein normales Leben zu führen
überhaupt wieder klar und zusammenhängend denken zu können.
Ich habe mich lange gegen Medikamente gewehrt
aus Angst vor Nebenwirkungen, Folgeschäden und auch ein bisschen aus Stolz.
Auch kann ich für mich nicht bestätigen, dass durch die Medikamente meine Psychotherapie gelitten hätte...eher sogar das Gegenteil, denn ich war wieder in der Lage klare, zusammenhängende Gedanken zu haben und sie auch zu äussern.
Ich war wieder in der Welt und bei mir.
Klar gibt es Nebenwirkungen, Risiken der Medikamente
man muss eben abwägen
aber mein Leid war gross und ich konnte und wollte SO nicht mehr leben

Alles Gute
Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.



Albert Einstein, 14.03.1879 - 18.04.1955

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agonie
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Beitrag Di., 14.12.2010, 17:42

er hat auch nicht gesagt, dass ich eine psychose hätte, aber trotzdem verbinde ich mit "psychotisch" sofort klappse und medikamente ...

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heissundkalt
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Beitrag Di., 14.12.2010, 19:33

Hallo!

Ich habe mitgelesen, kann aber leider nicht viel beitragen.
Mich irritierte nur, dass die gesagt wurde:
Angeblich ist mein Denken verengt.

Ist das wirklich ein Anzeichen einer Psychose? Das klingt mir wie eine Art Hypochonderie einerseits (Krankheit) und als würde dir etwas fehlen, dass du dich auf deinen Hund so fixierst. Und ist doch klar, du sagst, du bist arbeitslos, dann hält man sich doch an etwas fest... Ich meine, ich liebe Hunde auch, soll jetzt nicht abwertend rüberkommen

Die Frage ist, wie kommt, es, dass du dich nicht organisieren kannst? Hast du so viele Gedanken im Kopf, die du nicht ordnen kannst?
ANtriebsschwach und depressiv bin ich auch. Aber "psychotisch" bedeutet doch, dass man, im Unterschied zu "neurotisch" realitätsfern ist - im Denken und/oder Handeln.. oder liege ich da falsch?
Und genau da liegt doch der bereits von münchnerkindl genannte Unterschied zu Boderline ect... wenn Menschen mit diesen Störungen halluzinieren haben sie eine Vorstellung davon, DASS sie halluzinieren, auch wenn sie es mit der Angst zu tun bekommen. Aber sie wissen, dass das, was sie sehen real ist...
Jedenfalls habe ich das so verstanden...

lg,
H&K
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ENA
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Beitrag Di., 14.12.2010, 19:49

Ist Franja= Agonie?

Das mit dem verengten Denken hat Franja geschrieben...im Juni... . Jetzt schreibt nur noch Agonie...im Dezember... .
Ist Agonie jetzt gleich Franja oder wird hier grade über eine andere Geschichte/Situation in dem selben Thread geschrieben?

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agonie
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Beitrag Di., 14.12.2010, 20:49

ich hab wohl etwas verwirrung gestiftet indem ich diesen thread ausgegraben habe, aber ich wollte nicht extra einen neuen aufmachen.

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ENA
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Beitrag Di., 14.12.2010, 20:57

Ah, alles klar!

Dann wär´s vermutlich einfacher gewesen, Dich nochmal kurz vorzustellen oder mit "Ich habe auch mal eine Frage" erkenntlich zu machen, dass da jetzt jemand Neues fragt. Ich glaube nämlich, dass "heißundkalt" und "Auf dem Weg" Franja geantwortet haben, anstatt Dir... (?)... .

...und Franja war im August das letzte Mal hier angemeldet... .

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heissundkalt
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Beitrag Mi., 15.12.2010, 22:48

hihi... ja, ich hatte mich auf franja bezogen mich hatte das irritiert, hatte nicht darauf geachtet, dass sie lange nicht mehr geschrieben hart.


Hallo Agonie!
was mich interessieren würde... wie verhielt es sich bei dir mit den geruchshalluzinationen in der kindheit? wann traten die auf? und was hast du da "gerochen"? kommt das jetzt auch noch vor? was ansonsten ist denn bei dir als psychotisch einzustufen?
inwiefern waren die ersten therapien oberflächlich?
lg, H&K
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agonie
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Beitrag Do., 16.12.2010, 06:13

hi,
ich weiß nicht genau wann sie auftraten da ich mich kaum daran erinnern kann, schließlich habe ich das als kind nicht unbedingt als halluzination empfunden ...
das waren immer eklige gerüche, ich glaube hauptsächlich kot.
allerdings habe ich gelesen, dass geruchshalluzinationen im grunde immer eklig sind, auch wenn die ursache körperlich ist, deswegen weiß ich nicht ob ich mir darüber überhaupt gedanken machen soll.
hauptsächlich hatte ich das in der kindheit, kann jedoch sein, dass ich vor jahren mal zigaretten und gas gerochen habe obwohl es keinen grund dafür gab.
mein therapeut meint auch, dass ich einen empfindlichen geruchsinn habe, also gerüche sind schon ein thema für mich.
ansonsten weiß ich nicht was er mit psychotisch meint, evtl meine blockaden die nicht bewusst sind und mein unkontrollierbares lachen wenn ich eher weinen sollte ...

die ersten therapien waren verhaltenstherapeutisch, die therapeuten haben immer abgeblockt wenn ich mal was aus der vergangenheit erzählen wollte und die haben eigtl nur meine sozialen ängste gesehen.

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