Persönlichkeitsstörung oder Normalität?

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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moprojo
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Persönlichkeitsstörung oder Normalität?

Beitrag Mo., 15.11.2010, 17:07

Hallo,

ich habe ein Problem, beziehungsweise WIR haben ein Problem , jedoch melde nur ich mich zu Wort.
Ich und meine Freundin sind seit ca. einem halben Jahr bis zu einem Jahr zusammen. Dieser Zeitraum ist ein wenig weiter, da wir gerade zu Anfang schon ein paar Probleme hatten.

Jedoch unabhängig von diesen Problemen ist das was mich zur Zeit plagt.

Meine Freundin leidet anscheinend,ich bezeichne es als Laie mal so, an übermäßigem Pessimismus.
Es belastet unsere Beziehung in der Weise, das kaum noch tiefere Kommunikation möglich ist, oder sogar oft schon oberflächliches nicht mehr machbar ist.

Ich irre mich vllt und vllt geht auch von mir vieles falsch aus, aber ich möchte betonen das ich mir echt alle Mühe gebe und langsam nicht mehr weiter weiß.
Um ein Beispiel zu nennen schildere ich mal den letzten Streit der mich/uns nun wieder plagt.


Es ging um ein Gerät was sie sich gern kaufen würde, was sie schonmal erwägt hatte zu kaufen, jedoch auch da nur 2 Tage lang, danach war es kein Thema mehr.
Zumal sie dringende Anschaffungen geplant hatte wie Waschmaschiene und neuen Computer fürs Studium. Selbst nach eigenen Aussagen kann es öfter mal sein das sie dazu neigt bei solchen kaufentscheidungen sprunghaft zu sein.

Sie fragte mich nun also[ZITAT]: "Schatz, was denkst du so, die DSi bei ebay da?"
Ich überlegte an den o.g. Punkten, der Waschmaschiene etc pp und antwortete :"Naja was denkst du denn? Meinst du wirklich du brauchst unbedingt eine?"

Sicherlich hätte ich es noch gütlicher ausdrücken können, jedoch interpretierte sie (was ich nach späterem Streiten und Diskussionen herausfand ) folgendes:
Ich:
okay, dann sag mir bitte was an dem wort wechsel von
" was sagst du zu der DSI bei Ebay?"
"mhh, naja brauchst du denn wirklich unbedingt eine?"
falsch ist

Sie:
komm ist gut ,ich darf ncihts an technik haben ,weil ich dafür zu blöd bin ,
mir das nciht leisten kann ,damit eh ncihts anfangen kann ,ich habs verstanden

Ich:
?? nein
hä? wo kommt das denn jetzt her?

Sie:
weil es genau so klingt aber das kapierst du ja nciht oder willst es nciht kapieren es klingt genau nach "wozu brauchst du denn nen ds ,was willsten damit ,interessierst dich doch eh nciht dafür und geld haste doch auch nciht "
Sicherlich ist das nur ein Beispiel, wie sie (meiner meinung nach) Dinge fehlinterpretiert oder falsch versteht.
Aber es ist leider sehr oft so.

Desweiteren hat sie ein echt sehr sehr sehr schlechtes Bild von sich selbst. Sie steht schon oft morgens auf und redet sich vor dem Spiegel schlecht. Ich versuche sie immer vom gegenteil zu überzeugen, aber keine Chance.

Sie ist leider auch sehr oft sauer auf mich, wegen simplen Sätzen (vllt gerade weil sie etwas interpretiert was nie gesagt/gedacht wurde) und wenn ich sie darauf anspreche meint sie , sie wäre nicht sauer.
Obwohl sie mich definitiv so behandelt als wäre sie es. (Schmeißt Klamotten in die Ecke, knallt schranktüren, etc )

Wenn ich sie darauf anspreche , bilde ich mir das ein, oder nerve sie dann eigentlich nur mit der Frage: " Bist du jetzt sauer?". Jedoch war sie ja auch vor der Frage schon aggressiver.

Wiederum wird sie auch sauer, wenn sie etwas nicht kann, oder vor eine Aufgabe gestellt wird die sie (wenn auch nur scheinbar) nicht lösen kann.
Ich helfe ihr dann gern, jedoch schlägt meine Hilfe eher dazu um, das sie agressiver wird. ( "So'n scheiss hier, kanni ch doch eh nicht.Kann ich nie. Bin zu blöd. " und so weiter ... )


Ich weiß nicht was ich machen soll, zu Anfang war das nicht so, oder zumidnest war es seeehr selten, oder ich merkte es seehr selten, jedoch nimmt es nun stetig zu.

Sollte ich einen Psychologen aufsuchen, mich beraten lassen? Wenn ja , allein erstmal oder mit ihr?
Nur was würde jem denken der eh schon bei allem was man sagt von etwas negativem ausgeht, wenn man einen Psychologen vorschlägt?!
Andersrum wäre es hinterrücks es heimlich zu tun.


Ich bin einfach überfordert. Ich will sie nicht verlieren, aber es nagt einfach kontinuierlich an meinen Kräften.
Vielleicht hat hier jemand einen Rat für mich. :-/

Danke im voraus an euch.

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hawi
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Beitrag So., 21.11.2010, 09:12

moprojo hat geschrieben: Sie fragte mich nun also[ZITAT]: "Schatz, was denkst du so, die DSi bei ebay da?"
Ich überlegte an den o.g. Punkten, der Waschmaschiene etc pp und antwortete :"Naja was denkst du denn? Meinst du wirklich du brauchst unbedingt eine?"
Klar reiße ich da jetzt was aus dem Zusammenhang, aber so etwas, auch einiges andere, was ich in den Beiträgen lese, meine Schlüsse, meine Sicht ist anders, als das, was ich hier bisher finde.

1. Ist es nicht arg bequem, wenn bei Kommunikationsproblemen, zwischenmenschlichen Problemen einem der Beteiligten nahe gelegt wird, er sei womöglich psychisch nicht in Ordnung, krank, gestört? Sicher ist so was nicht unmöglich. Ist es aber nahe liegend? Ich sehe das hier, oft auch bei vergleichbaren Themen nicht so häufig. Was ich dann mit dieser Einstellung, mit dieser Grundvermutung sehe, gefällt mir ganz und gar nicht.
Ist da allein so eine Frage nicht womöglich etwas, damit der Fragende „siegt“?
Ist so was womöglich ein Angriff von jemandem, der sich anders kommunikativ nicht zu helfen weiß?
Derjenige, dem da eine Störung nahe gelegt wird, wird ihm damit nicht quasi unterstellt, er sei kommunikationsunmündig?
Kann der sich dagegen dann noch zur Wehr setzen?
Auch wegen dieses unguten Gefühls sehe ich mir gern erst mal den an, der so etwas behauptet.

2. Hier lese ich eine Kommunikation, die ganz normal mit einer Frage anfängt.
Ich lese danach, dass sich der Gefragte der Antwort entzieht. Eine Frage mit zwei Gegenfragen beantworten, das ist für mich mindestens schlechter Stil. Lässt mich erst mal darüber nachdenken, welches Defizit, Problem denn der hat, der sich nicht traut, eine klare Antwort zu geben. Oder der das sogar aus Berechnung tut. Oder nur aus dummer Angewohnheit?

3. Einmalig wäre so etwas ein Ausrutscher für mich. Wäre das aber etwas übliches, etwas das immer wieder passiert, kommt jede eigene Meinung versteckt hinter Fragen, gibt sich jemand nie offen, spricht nie Klartext, setzt immer ausweichende oder gar unterstellende Fragezeichen, dann hätte ich eindeutig ein Problem mit ihm und fände das ganz natürlich, selbstverständlich.

4. Auch manch ein Temperamentsausbruch ist für mich dann nachvollziehbar, ja normal, selbstverständlich. So etwas kommt ja oft auch als Gegenreaktion. Ist da der, der so reagiert dann der, der was falsch macht? Bestimmt nicht immer! Es kann auch mal völlig gerechtfertigt sein.

5. Spätestens dann wäre so ein Kommunizieren für mich alles andere als unintellektuell.
Intellekt gibt’s sowieso in den unterschiedlichsten Arten. Ihn nur ruhigen Temperamenten zuzuschreiben ist ein Klischee, nein, ist schlicht falsch. Und bei Notwendigkeit lebhaft, auch emotional deutlich zu reagieren, statt phlegmatisch, das kann auch ganz rational und kopfgesteuert sein, ist jedenfalls kein Beweis für geistige Unterlegenheit.

6. Kommunikation ist für mich grad auch, die Fähigkeit, sich selbst klar darzustellen, rational und emotional. Bei halbwegs vorhandener Fähigkeit, sich auf einen Gegenüber einzustellen, sich auf die Situation einzustellen und ausreichend gegenseitigen Respekt grad dann, wenn es mal nicht harmoniert, lässt sich vieles besprechen, klären.
Nicht alles, aber mehr als es mir hier der Fall zu sein scheint

hawi
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell

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Selene
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Beitrag So., 21.11.2010, 10:47

Hallo moprojo,

Du schilderst ja die "Fehlinterpretation" Deiner Freundin am Beispiel des Ebay-Kaufs und bringst sogar ins Spiel, ob das alles noch normal ist. Jetzt mal nur das geschilderte Beispiel betrachtet, frage ich mich allerdings, ob Deine Freundin Dich nicht genau richtig interpretiert hat.
Du sagtest ja auf die Frage "Schatz, was denkst du so, die DSi bei ebay da?":
"Naja was denkst du denn? Meinst du wirklich du brauchst unbedingt eine?"
was sie interpretierte als:
"wozu brauchst du denn nen ds ,was willsten damit ,interessierst dich doch eh nciht dafür und geld haste doch auch nciht "
also 1. sollte sie nicht kaufen, 2. kein echtes interesse, 3. kann sie sich nicht leisten.
Und GENAU das hast Du doch auch gedacht, oder?
Es ging um ein Gerät was sie sich gern kaufen würde, was sie schonmal erwägt hatte zu kaufen, jedoch auch da nur 2 Tage lang, danach war es kein Thema mehr. --> kein echtes Interesse
Zumal sie dringende Anschaffungen geplant hatte wie Waschmaschiene und neuen Computer fürs Studium. das wären sinnvollere Anschaffungen, Geld für etwas anderes ist eigentlich nicht da Selbst nach eigenen Aussagen kann es öfter mal sein das sie dazu neigt bei solchen kaufentscheidungen sprunghaft zu sein. Kein echtes Interesse

Sie fragte mich nun also[ZITAT]: "Schatz, was denkst du so, die DSi bei ebay da?"
Ich überlegte an den o.g. Punkten, der Waschmaschiene etc pp Gesamtfazit: Sollte sie nicht kaufenund antwortete :"Naja was denkst du denn? Meinst du wirklich du brauchst unbedingt eine?"
Also eigentlich hat sie doch recht? Vielleicht hätte man das dann besser gleich direkt so kommunizieren sollen. Warum hast Du nicht gesagt, was Dir durch den Kopf ging, es sind ja durchaus vernünftige Gründe dabei, sondern hast es in eine Gegenfrage verpackt, die sie zwar ganz richtig verstanden hat, aber wodurch vielleicht der Konflikt erst entstanden ist?

Vielleicht hat Deine Freundin wirklich kein so großes Selbstbewusstsein, aber das haben viele Menschen nicht und sind deswegen noch lange nicht gestört. Jeder Mensch hat so seine Besonderheiten und Defizite und Bedürfnisse. Natürlich hat kein Partner die Pflicht, auf diese besonders einzugehen, aber wenn beide Partner es gegenseitig können, funktioniert die Beziehung gut, wenn nicht, ist sie eben konflikthaft. Dann ist eben die Frage, wie sehr einen diese Konflikte stören, und Dich stören sie offenbar. Ich würde nicht darauf hinarbeiten, dass Deine Freundin sich total ändert, sondern erst mal davon ausgehen, dass sie so ist wie sie ist, und das das auch normal ist und zum "Gesamtpaket" dazu gehört.
Siehst Du denn Möglichkeiten an Deinem Verhalten etwas zu ändern? Offenbar neigt sie ja dazu, sie selbst "zu blöd" zu finden, wenn sie etwas nicht kann.
Wiederum wird sie auch sauer, wenn sie etwas nicht kann, oder vor eine Aufgabe gestellt wird die sie (wenn auch nur scheinbar) nicht lösen kann.
Ich helfe ihr dann gern, jedoch schlägt meine Hilfe eher dazu um, das sie agressiver wird. ( "So'n sch*** hier, kanni ch doch eh nicht.Kann ich nie. Bin zu blöd. " und so weiter ... )
Vielleicht tut es ihr also gar nicht gut, die entsprechende Sache dann abgenommen zu bekommen. Vielleicht ließe es sich ja gemeinsam lösen?
Natürlich ist ihr Verhalten anstrengender als ein freundliches "Danke für die Hilfe, mein Schatz!", aber jeder Mensch ist doch irgendwo kompliziert... Die Frage ist nur, kannst Du damit umgehen oder fühlst Du Dich in der Beziehung deshalb unwohl und unglücklich. Sicherlich wäre es eine gute Idee, mit ihr mal darüber zu sprechen, wie Du Dich in solchen Situationen fühlst. Denkst Du dann, sie ist undankbar und ungerecht? Oder fühlst Du Dich schlecht, weil Du glaubst, Du kannst Ihr nicht wirklich helfen, sondern hast durch Deine Unterstützung alles schlimmer gemacht? Oder wünscht Du Dir einfach eine immer gut gelaunte Freundin, mit der man Spaß haben kann, und nicht dauernd irgendwelche Krisen bewältigen muss? Darüber müsstest Du Dir vielleicht klar werden, denn manches davon kann man vielleicht gemeinsam lösen, anderes wäre eher ein Trennungsgrund. Aber ich würde Ihr das schon mal mitteilen, dass Du das Gefühl hast, die Beziehung zehrt an Deinen Kräften und wie Du Dich in bestimmten Situationen fühlst. Vielleicht kann sie dann Dir auch besser erklären, weshalb sie so reagiert und es erscheinen entweder neue Lösungsmöglichkeiten oder Du oder sie könnt in bestimmten Punkten sehen, dass manche Aussagen gar nicht gegen den anderen gerichtet sind.

Viele Grüße
Selene
Es gibt kein Übermaß an Liebe,
kein Übermaß an Wissen,
und kein Übermaß an Schönheit
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Goldbeere
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Beitrag So., 12.12.2010, 23:16

Die Diskussion ueber die Privatangelegenheiten zweier User wurde entfernt. Goldbeere
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