Ich lüge, weil ich die Person die ich bin, so hasse

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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münchnerkindl
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Beitrag Di., 05.10.2010, 22:58

Peppermint_Patty hat geschrieben: Meine Psychiaterin wird mich aber denke ich immer mit dieser Situation im Hinterkopf betrachten... Ich glaube es steht immer zwischenuns
Patty, die Frau ist eine Psychiaterin. Die Arbeit mit den Patienten ist ihr Job. Was sollte sie für eine Motivation haben so viel an Emotion in ihre Patienten reinzustecken und sich in ihre Patienten zu verstricken und sich damit ihre Arbeit zur Hölle machen? Es ist ihr JOB. Sie muss dich nicht liebhaben. Sie ist nicht deine Mutter, das ist überhaupt nicht der Job einer Psychiaterin, eine Ersatzmama zu sein und sie hat überhaupt keine Zeit dazu, sich in ihre Patienten emotional zu verstricken, weil sie hat vermutlich jeden Tag ein Duzend Patienten zu betreuen.

Wer das tut geht in einem sozialen Beruf unter, sie könnte den Beruf nicht machen wenn sie nciht fähig wäre einen gewissen Abstand zu den Patienten zu behalten.

Und noch was, in der Verfassung in der du momentan bist bist du überhaupt nicht in der Lage dich um ein Kind zu kümmern, von daher fände ich es eine ziemliche Katastrophe wenn du jetzt schwanger werden würdest.

Falls du es allerdings wirklich nötig fändest, ich kann in München einen sehr guten Psychiater empfehlen.

Und ich persönlich würde dir schon raten mal über einen stationären Aufenthalt nachzudenken. Weil das was du berichtest hört sich schon recht besorgniserregend und gravierend an.

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Tristezza
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Beitrag Mi., 06.10.2010, 07:14

Hallo Peppermint Patty,

danke für deine Offenheit. Das ist ja schon eine krasse Geschichte - aber sie zeigt, dass du quasi zum Überleben lügst. Du glaubst, nicht ohne diese intensive Zuwendung leben zu können. Aber kannst du die nicht ohne Lügen bekommen? Kannst du deiner Therapeutin nicht sagen, dass du das Gefühl hast, ohne intensive Zuwendung nicht leben zu können, und sie bitten, dich in den Arm zu nehmen? Diese Situation ist ja an sich schon trostbedürftig - du brauchst dir zusätzlich zu diesem inneren Drama also nicht noch äußere Dramen auszudenken, vor allem nicht bei deiner Therapeutin.

Tristezza

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Thread-EröffnerIn
Peppermint_Patty
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Beitrag Mi., 06.10.2010, 14:52

ganz lieben Dank für die Gedanken, die ihr euch macht....
es hilft mir wirklich... DANKE <3

@Münchnerkindl: Vielleicht gehe ich ja schon zu dem Psychiater den du mir vorschlagen wolltest? ne... München ist eine große Stadt.... wäre unwahrscheinlich...
Es ist ihr JOB. Sie muss dich nicht liebhaben. Sie ist nicht deine Mutter, das ist überhaupt nicht der Job einer Psychiaterin, eine Ersatzmama zu sein
Ist vielleicht etwas falsch rübergekommen... will nur sagen, dass ich ganz sicher nicht von ihr erwarte, eine Ersatzmama zu sein... (auch wenn diesen Wunsch ganz sicher viele kennen)...
mit "lieb haben" meinte ich deshalb auch die Ebene, auf der sie ihre Patienten lieb hat, die sie alle sehr mag, wie sie mir erzählt hat.
Die Frage, ob sie mich noch lieb hat, klingt vielleicht nach außen unverständlich, aber sie hat sie durchaus richtig verstanden.
Was sollte sie für eine Motivation haben so viel an Emotion in ihre Patienten reinzustecken und sich in ihre Patienten zu verstricken und sich damit ihre Arbeit zur Hölle machen?
ich glaube schon, dass sie sich sehr viele Gedanken macht. Das hat sie mir gesagt. Heißt ja nicht, dass sie das in ihrem Privatleben die ganze Zeit mit sich rumschleppt, aber das sie das ganze emotional nicht mitnimmt wäre eine böse Unterstellung.

Wegen der Schwangerschaft: Ich weiß, dass ich nicht die Kraft hätte, ein Kind groß zu ziehen. Außerdem, so dumm es klingt: Ich mag keine Kinder!!
Jetzt sowieso nicht.... Ich stecke gerade im Abitur und bin auch sonst viel zu sehr mit mir beschäftigt....
Das schöne an der Scheinschwangerschaft war, dass ich mich gespürt habe... die Vorstellung, dass da etwas lebt in mir, wo vorher nix war außer Leere.

Was du sagtest wegen Borderline.... Ich bin 16 und für so eine Diagnose viel zu jung... Sieht auch eigentlich im Moment nicht danach aus, als würde ich sie irgendwann gestellt bekommen... (wurde mir gesagt)
Mit vielen Kriterien stimmt ich da nicht überein.

Trotzdem weiß ich, dass ich eigentlich in eine Klinik müsste. Doch so richtig schlecht geht es mir erst, seitdem ich dort war
Und meine schulische Situation lässt es auch nicht wirklich zu, zu fehlen...
Kannst du deiner Therapeutin nicht sagen, dass du das Gefühl hast, ohne intensive Zuwendung nicht leben zu können, und sie bitten, dich in den Arm zu nehmen?
ja.... es ist wohl die Zuwendung, die mir fehlt und zum Glück nimmt mich meine Therapeutin auch gerne in den Arm, wenn ich sie frage. Wichtig ist eben nur, dass ich frage... Ich glaube da werde ich noch lange dran arbeiten müssen ...lernen, andere direkt um Hilfe zu bitten...

@Blaubaum: danke für deine Meinung... freut mich zu hören, dass du auch findest, dass ich bei meiner Psychiaterin und meiner Therapeutin in guten Händen bin


Ganz liebe Grüße, PP

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