Schizophrenie-Gehirnoperation

[miri_xy]

Hallo an alle Lesenden

Schizophrenie - Gehirnoperation, gibt es sowas?? Ich habe einen Artikel des Spiegels gelesen dass so etwas durcheführt wurde. Die operierten Patienten verloren jeden Sinn für Verantwortung jedoch auch jegliche Angst... Also pos. und neg. Folgen. Nun bin ich auf der Suche nach mehr Informationen und hoffe es kann mir von euch jemand weiterhelfen.

Liebe Gruesse miri

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[Mirielle]

Erinnert mich schwer an eine so genannte Lobotomie... War eine Zeitlang DAS Allheilmittel gegen alle möglichen Erkrankungen.
Von ADHS bis hin zu Hysterie... Unzähligen Menschen wurde damit ein unwiderruflicher Hirnschaden zugefügt...

Hier ist ein Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Lobotomie

*brrr* mich gruselts bei dem Gedanken...
glg Miri

[Zumba]

Hallo Miri

Ganz schön kurios,was man so alles liest.Kenne mich da aber nicht wirklich aus.

Leidest du denn an Schizophrenie?Machst du Thera?

Lg Zumba

[Zumba]

Habe soeben den Artikel über Lobotonie gelesen..Echt krass.Ich finde das echt total Verantwortungslos und Menschenfeindlich.Aber es scheint die Realität zu sein,dass man heutzutage einen Menschen komplett manipulieren kann.
Ich finde,nur schon Alkohol,Drogen und auch AD verändern die ganze Persönlichkeit.

Ist das noch normal?

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[autumnflower]

Hallo miri,

vor einiger Zeit habe ich eine interessante Doku gesehen. Thema: Tiefe Hirnstimulation (s. Wikipedia). Elektroden werden implantiert und stimulieren bestimmte Gehirnregionen. Das Verfahren wird z.B. bei der Parkinson-Erkrankung angewendet. Diskutiert wird, ob dieser "Hirnschrittmacher" auch psychisch Erkrankten helfen kann, z.B. bei einer schweren Depression (oder wird es sogar schon getestet ). Ging es in dem Spiegel-Artikel um die Tiefe Hirnstimulation? Das Problem ist, dass man zwar Regionen im Gehirn lokalisieren kann, aber so genau weiss dann doch niemand, wie unser Gehirn funktioniert. Die Hirnstimulation kann dazu führen, dass eine Sache "behoben" wird, aber man Folgeschäden davon trägt, z.B. kein Angstempfinden mehr hat, eben weil niemand so genau weiss, wo was in unserem Kopf eigentlich stattfindet. Ich finde das sehr spannend, kann auch das Forschungsinteresse manch Neurochirugens verstehen, aber so ganz geheuer ist mir das trotzdem nicht.

LG
autumnflower

[R.L.Fellner]

Liebe miri,

darf ich fragen, warum Sie dieses Thema hier im Forum aufwerfen?

Zu jeder Zeitepoche gab es Eingriffe am Menschen, die zur Behandlung von psychischen Störungen "en vogue" waren ... später wurden sie dann häufig als "gewalttätig" und unethisch betrachtet und verboten, verworfen oder ihre Anwendung massiv eingeschränkt.

Dazu gehörte das Wegsperren ins sog. "Irrenhäuser" (ohne jegliche Form von Behandlung oder Therapie), Elektroschock-Therapie, die bereits erwähnte Lobotomie, und ich bin schon gespannt, was man einmal über die heute für immer mehr psychische Störungen eingesetzten sog. "Gehirnschrittmacher" (ins Gehirn eingepflanzte Elektroden, die bestimmte Hirnareale aktivieren oder betäuben) denken wird. In gewissem Sinne sind ja auch Psychopharmaka das Gehirn "manipulierende" und z.T. auch physiologisch verändernde Medikamente, teils mit erheblichen Nebenwirkungen (siehe z.B. Neuroleptika oder Babiturate) oder sogar kontraproduktiven (wenn man z.B. an SSRI's denkt) Folgen.

Einige Artikel zu diesem und verwandten Themen auf meiner Website:

• Geschichte der Psychotherapie (mit zahlreichen Literaturhinweisen)
• PT-Blog Einträge zum Themenkreis "Psychopharmaka"
• Kritik der mörderischen Vernunft - sehr lesenswerter, z.T. "philosophischer" Krimi über die ethischen Implikationen von Eingriffen ins menschliche Gehirn zur Behandlung psychischer Störungen, von Kriminalität usw. (Buch auf Amazon)

Freundliche Grüße,
R.L.Fellner

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