Kinder von Borderline-Mütter/Eltern

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Waltraud
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Kinder von Borderline-Mütter/Eltern

Beitrag Mi., 01.04.2009, 07:35

Was können Kinder, die Opfer von Borderline-Mütter sind eigentlich machen, um ein normales Leben ohne solche großen psychischen Verletzungen leben zu können?
Noch nach 2 Jahren Therapie habe ich bei bestimmten Situationen immer noch so eine Trauer und Wut. Ist das normal?

In meiner Jugend habe ich mich von meinen Eltern komplett distanziert, wir hatten Jahre keinen Kontakt. Dann in der Schwangerschaft mit meinem ersten Kind haben wir den Kontakt aufgenommen. Ich dachte, ich hätte es überwunden, ich könnte rationell reagieren.
Dann saß ich 2 Jahre wöchentlich beim Therapeuten und fühlte mich anschließend "geheilt".
Aber nein, jetzt sitze ich wieder da und es hat sich anscheinend nichts geändert. Hört das denn nie auf?


Tut mir leid, ich bin momentan so verzweifelt und verstehe nicht, warum ich das nicht auf die Reihe bekomme.
* Name wurde geändert.

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Laura13
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Beitrag Mi., 01.04.2009, 08:06

Liebe Waltraud,

darf ich dir zunächst ein Buch empfehlen, das mir wahnsinnig hilft?! Es heisst: "Borderline-Mütter und ihre Kinder" von Ann Christin Lawson. Gib es mal bei Amazon ein und lies mal Probe Ich habe mich durch dieses Buch so verstanden gefühlt, weil ich festgestellt habe, dass es anderen Kindern auch im Erwachsenenalter genauso geht wie mir. Ich hab stellenweise geweint, weil ich dachte, die beschreiben in dem Buch meine Geschichte mit meiner Mutter, das gibt es gar nicht. Mir hat es sehr geholfen, habe es bisher einmal gelesenm werde es noch ein zweites Mal lesen.

Meine Mutter hat Borderline. Ich habe seit Jahren keinen Kontakt mehr zu ihr, weil sie ihn abgebrochen hat zu mir. Sie will keine tochter mehr, will mich nicht mehr. Mein Leben mit ihr bis zu diesem Zeitpunkt war die Hölle seit ich denken kann.
Von klein auf war ich voller Schuld- und Verantwortungsgefühlen ihr gegenüber. Mein Leben war darauf ausgerichtet, aufzupassen, dass es ihr gut geht, dass sie sich nciht umbringt, etc.....ich hatte nie ein eigenes Leben.
Seit einem Jahr mache ich eine Traumatherapie wegen verschiedenen Erlebnissen und meine Mutter ist dabei ein großes Thema.
Ich weiß nicht, ob man es irgendwann alles überwinden kann, was einem schon von der Wiege an an Negativem mitgegeben wurde. Mein Ziel ist nun,mich von allem zu befreien, diese Ketten zu sprengen, Schuldgefühle loszuwerden und nicht mehr abhängig davon zu sein, ob meine Mutter mich nun liebt oder nicht.....ich will das alles loslassen können.
Gib dir die Zeit, sei nicht enttäuscht, dass du wieder Therapie brauchst. Egal wie lange es noch dauert, du bist immerhin auf dem richtigen Weg. Sieh das mal so: Unsere Eltern haben uns während unsrere gesamten Kindheit eher geschadet als genützt und nun dauert es eben auch sehr lange, bis wir frei sein werden.
Und Narben werden bleiben und auch die tun ab und an mal weh.

Wir schaffen das! Denn wir lassen uns helfen, im Gegensatz zu unseren Eltern! Sieh das doch Positiv!!!

Ich wünsche dir viel Kraft und Liebe zu dir selbst.
Laura
Die Nacht holt heimlich durch des Vorhangs Falten
aus deinem Haar vergeßnen Sonnenschein.
Schau, ich will nichts, als deine Hände halten
und still und gut und voller Frieden sein.

Rainer Maria Rilke

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