Hallo zusammen,
mein ehemaliger Freund/Lebensgefährte wies ein eigenartiges Verhalten auf. Er glaubte immer von mir und anderen Menschen, dass sie gewisse Dinge absichtlich gemacht hätten, um ihn zu schädigen.
Beispiel 1:
Ich fahre auf eine geschäftliche Veranstaltung. Er findet den Schlüssel zum Fahrradraum nicht und spricht mir andauernd auf Band, ich solle den Schlüssel unverzüglich zurückbringen. Ich hätte ihn mit Absicht versteckt, damit er nicht Fahrrad fahren kann. Meine Beteuerungen helfen nichts. Er ruft mich weiter an, wird aggressiver....Letztendlich war der Schlüssel unauffindbar. Über die ganze Beziehung hinweg kam dieses Thema immer wieder aufs Tablett...bis zum Schluss war er der Ansicht, dass ich das mit Absicht "getan" hätte.
Beispiel 2:
Ich mache das Bad mit einem Dampfreiniger sauber, sehe einen Duschschwamm am Haken hängen, der ihm gehört. Er schein mir irgendwie schmutzig...länger nicht gebraucht. Ich frage ihn, ob er den noch brauche oder ob man ihn wegwerfen könne. Er stürmt wie eine Furie ins Bad, wäscht den Schwamm aus und behauptet stock und steif, ich hätte damit die Badewanne gesäubert.
Auch sonst erging er sich in allen möglichen, unberechtigten Verdächtigungen. Er war eifersüchtig auf Freunde und Freundinnen, hat mich der Untreue bezichtet und darüber hinaus beharrlich immer wieder beschimpft wegen irgendwelcher hanebüchener Vorkommnisse. Ich habe ihm nie bewusst Anlass für ein solches extremes Misstrauen gegeben.
Das Ganze wirkte sich schrecklich auf die Beziehung aus. Wie aus dem Nichts kamen seine Attacken und irgendwann fing ich an, zurückzuschimpfen und zu schreien. Wenn er wegen irgendeiner Kleinigkeit ausrastete, wurde er total abwertend und verletzend. Letztendlich ist die Beziehung daran zerbrochen, da ich am Ende nicht mehr wusste, wer ich war.
Auf mich wirken diese Dinge sehr merkwürdig. Ich mag einfach nicht daran glauben, dass er diese "Mittel" bewusst eingesetzt hat, um mich zu kontrollieren. Vielleicht gingen aber auch Kontrollzwang und "anormales Verhalten" Hand in Hand. Keine Ahnung.
Wer hat Erfahrung mit solchen Erlebnissen bzw. vermag mir etwas dazu zu sagen.
Hoffentlich habe ich das an dieser Stelle richtig gepostet. Ist mein erstes Posting hier.
LG, Rosinante, die noch immer an den Folgen ihrer Beziehung nagt.
Merkwürdiges, unverständliches Verhalten
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Hallo Rosinante!
Ich verstehe Deine Frage nicht?
Zweifelst Du an Dir selbst?
candle
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Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst
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Hallo Candle,
das ist ein Punkt: Ich habe immer noch Schuldgefühle nach dem Motto: Hätte ich ihm helfen können? Sein Mißtrauen wurde auch gegenüber anderen Menschen deutlich...In dieser Beziehung hat er mich mit diesen Verhaltensweisen, die manchmal bösartig waren, derartig kontrolliert und isoliert, dass ich irgendwann anfing zu glauben, dass "etwas mit mir nicht stimmte".
Der andere Punkt ist, dass ich seine Verhaltensweisen verstehen bzw. wissen möchte, ob es psychische "Störungsbilder" mit den genannten Eigenschaften gibt.
LG, Rosinante
das ist ein Punkt: Ich habe immer noch Schuldgefühle nach dem Motto: Hätte ich ihm helfen können? Sein Mißtrauen wurde auch gegenüber anderen Menschen deutlich...In dieser Beziehung hat er mich mit diesen Verhaltensweisen, die manchmal bösartig waren, derartig kontrolliert und isoliert, dass ich irgendwann anfing zu glauben, dass "etwas mit mir nicht stimmte".
Der andere Punkt ist, dass ich seine Verhaltensweisen verstehen bzw. wissen möchte, ob es psychische "Störungsbilder" mit den genannten Eigenschaften gibt.
LG, Rosinante
Den ersten Punkt kann ich etwas nachvollziehen. Was Du wahrnimmst oder wahrgenommen hast, hatte sicher seine Richtigkeit.
Was es bei ihm nun war, kann hier keiner sagen.
Hattest Du ihm denn Hilfe angeboten bzw. ihm vielleicht Inanspruchnahme von Hilfe nahegelegt?
Mehr kannst Du nicht tun! Und es ist nun müßig darüber nachzudenken was mit ihm war. Führt zu nichts.
Achte da auf Dein Empfinden. Du hast Dich sicher nicht umsonst getrennt.
candle
Was es bei ihm nun war, kann hier keiner sagen.
Hattest Du ihm denn Hilfe angeboten bzw. ihm vielleicht Inanspruchnahme von Hilfe nahegelegt?
Mehr kannst Du nicht tun! Und es ist nun müßig darüber nachzudenken was mit ihm war. Führt zu nichts.
Achte da auf Dein Empfinden. Du hast Dich sicher nicht umsonst getrennt.
candle
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Sommer-Stumpenhorst
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Danke für die Antwort.
Hilfe konnte ich ihm nicht anbieten, weil er bzgl. seines Handelns nie einsichtig war. Schließlich war ich immer die "Böse". Die Andeutung, dass er psychische Hilfe benötigen würde, hätte wahrscheinlich, ja sicher zu einer riesigen Auseinandersetzung geführt. Was mich anbetrifft, habe ich gerade eine Therapie begonnen, um diese von verbaler, psychischer und zuletzt auch physischer Gewalt geprägte Beziehung zu verarbeiten.
Dennoch falle ich immer wieder in das Muster zurück, ihn verstehen zu wollen. Ist vielleicht auch normal.
LG, Rosinante
Hilfe konnte ich ihm nicht anbieten, weil er bzgl. seines Handelns nie einsichtig war. Schließlich war ich immer die "Böse". Die Andeutung, dass er psychische Hilfe benötigen würde, hätte wahrscheinlich, ja sicher zu einer riesigen Auseinandersetzung geführt. Was mich anbetrifft, habe ich gerade eine Therapie begonnen, um diese von verbaler, psychischer und zuletzt auch physischer Gewalt geprägte Beziehung zu verarbeiten.
Dennoch falle ich immer wieder in das Muster zurück, ihn verstehen zu wollen. Ist vielleicht auch normal.
LG, Rosinante
Ich kenne es durchaus auch, aber es macht keinen Sinn. Es ist besser auf sich selber zu vertrauen und zu setzen. Vermutlich rühren daher die Selbstzweifel.
Immerhin bist Du für Dich selbst nicht uneinsichtig und tust bereits was!
candle
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candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst
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Hallo Rosinante,
es gibt durchaus Störungsbilder aus dem Bereich der Persönlichkeitsstörungen, die sein Verhalten erklären würden (paranoide Persönlichkeitsstörung, viell. auch kombiniert mit anderen Tendenzen). Für dich dürfte aber wichtiger sein, dass du selber komplementäre Persönlichkeitsanteile hast. Anderenfalls wärst du nicht so lange in einer Partnerschaft geblieben, die sich derart schädlich auf dich ausgewirkt hat. Gut, dass du in Therapie bist und dort den Raum hast, um zu lernen, auf dich (statt auf ihn) zu schauen
Egal, ob man den anderen mit seiner Störung versteht oder nicht - es ändert ja nichts daran, was es mit einem selbst macht, wenn man sich solche Sachen - salopp gesprochen - reinzieht und sich dann vielleicht sogar noch eher gefallen lässt, weil der andere "ja nichts dafür kann".
Viele Grüße
Taffi
es gibt durchaus Störungsbilder aus dem Bereich der Persönlichkeitsstörungen, die sein Verhalten erklären würden (paranoide Persönlichkeitsstörung, viell. auch kombiniert mit anderen Tendenzen). Für dich dürfte aber wichtiger sein, dass du selber komplementäre Persönlichkeitsanteile hast. Anderenfalls wärst du nicht so lange in einer Partnerschaft geblieben, die sich derart schädlich auf dich ausgewirkt hat. Gut, dass du in Therapie bist und dort den Raum hast, um zu lernen, auf dich (statt auf ihn) zu schauen
Egal, ob man den anderen mit seiner Störung versteht oder nicht - es ändert ja nichts daran, was es mit einem selbst macht, wenn man sich solche Sachen - salopp gesprochen - reinzieht und sich dann vielleicht sogar noch eher gefallen lässt, weil der andere "ja nichts dafür kann".
Viele Grüße
Taffi
Es ist wichtig, jemanden dort abzuholen, wo er gerade ist. Aber manchmal ist es auch wichtig, jemanden dort zu lassen, wo er gerade sein will.
"Erfahrungen sind Maßarbeit. Sie passen nur dem, der sie macht." Carlo Levi
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Liebe Taffi,
vielen Dank für Deine Antwort. Ich habe mich auch etwas schlau gemacht und kam zu dem Ergebnis, dass er unter einer paranoiden Persönlichkeitsstörung leiden KÖNNTE. Natürlich habe ich nicht die Kompetenz, eine Diagnose zu stellen, aber der Verdacht drängte sich schon auf.
Du hast Recht, dass ich mich mehr um mich selbst kümmern sollte...Mir ist klar, dass ich komplementäre Persönlichkeitsanteile aufweise, die man sicherlich auch als Persönlichkeitsstörung bezeichnen kann. Es ist genau mein, das mit der Therapie herauszufinden und zu bearbeiten.
Vielleicht suche ich deshalb aber auch nach Erklärungen bei ihm, weil ich einfach nicht ertragen könnte, dass seinem Verhalten eine gewisse Planmäßigkeit zugrunde lag und er mich somit bewusst manipuliert hat. Klingt verrückt, ist aber so.
Diese Beziehung hat schreckliche Wunden bei mir hinterlassen. Gleichzeitig sehe ich die Vergangenheit als Chance, bei mir selbst etwas zu ändern.
Liebe Grüße, Rosinante
vielen Dank für Deine Antwort. Ich habe mich auch etwas schlau gemacht und kam zu dem Ergebnis, dass er unter einer paranoiden Persönlichkeitsstörung leiden KÖNNTE. Natürlich habe ich nicht die Kompetenz, eine Diagnose zu stellen, aber der Verdacht drängte sich schon auf.
Du hast Recht, dass ich mich mehr um mich selbst kümmern sollte...Mir ist klar, dass ich komplementäre Persönlichkeitsanteile aufweise, die man sicherlich auch als Persönlichkeitsstörung bezeichnen kann. Es ist genau mein, das mit der Therapie herauszufinden und zu bearbeiten.
Vielleicht suche ich deshalb aber auch nach Erklärungen bei ihm, weil ich einfach nicht ertragen könnte, dass seinem Verhalten eine gewisse Planmäßigkeit zugrunde lag und er mich somit bewusst manipuliert hat. Klingt verrückt, ist aber so.
Diese Beziehung hat schreckliche Wunden bei mir hinterlassen. Gleichzeitig sehe ich die Vergangenheit als Chance, bei mir selbst etwas zu ändern.
Liebe Grüße, Rosinante
Taffi hat geschrieben:Hallo Rosinante,
es gibt durchaus Störungsbilder aus dem Bereich der Persönlichkeitsstörungen, die sein Verhalten erklären würden (paranoide Persönlichkeitsstörung, viell. auch kombiniert mit anderen Tendenzen). Für dich dürfte aber wichtiger sein, dass du selber komplementäre Persönlichkeitsanteile hast. Anderenfalls wärst du nicht so lange in einer Partnerschaft geblieben, die sich derart schädlich auf dich ausgewirkt hat. Gut, dass du in Therapie bist und dort den Raum hast, um zu lernen, auf dich (statt auf ihn) zu schauen
Egal, ob man den anderen mit seiner Störung versteht oder nicht - es ändert ja nichts daran, was es mit einem selbst macht, wenn man sich solche Sachen - salopp gesprochen - reinzieht und sich dann vielleicht sogar noch eher gefallen lässt, weil der andere "ja nichts dafür kann".
Viele Grüße
Taffi
Liebe Rosinante,
Wenn du nämlich in erster Linie auf dich achtest, wirst du auch sorgsamer mit dir umgehen (lassen).
Viele Grüße
Taffi
ich schrieb ganz bewusst, "lernen, auf dich selbst zu schauen". Das Kümmern kommt erst danach, als unvermeidbare Konsequenz sozusagenRosinante hat geschrieben:Du hast Recht, dass ich mich mehr um mich selbst kümmern sollte...
Wenn du nämlich in erster Linie auf dich achtest, wirst du auch sorgsamer mit dir umgehen (lassen).
Dass du eine PS hast, muss nicht unbedingt der Fall sein. Die allermeisten Menschen haben bestimmte Ausprägungen in der Persönlichkeitsstruktur, die von der Tendenz her ins Extrem gehen. Deswegen haben sie aber noch lange keine PS.Rosinante hat geschrieben:Mir ist klar, dass ich komplementäre Persönlichkeitsanteile aufweise, die man sicherlich auch als Persönlichkeitsstörung bezeichnen kann.
Warum könntest du es nicht ertragen? Was wäre daran denn noch schlimmer? Das Ergebnis ändert sich dadurch für dich doch nicht...?Rosinante hat geschrieben:Vielleicht suche ich deshalb aber auch nach Erklärungen bei ihm, weil ich einfach nicht ertragen könnte, dass seinem Verhalten eine gewisse Planmäßigkeit zugrunde lag und er mich somit bewusst manipuliert hat.
Eine spannende Reise zu sich selbst kann es obendrein noch seinRosinante hat geschrieben:Gleichzeitig sehe ich die Vergangenheit als Chance, bei mir selbst etwas zu ändern.
Viele Grüße
Taffi
Es ist wichtig, jemanden dort abzuholen, wo er gerade ist. Aber manchmal ist es auch wichtig, jemanden dort zu lassen, wo er gerade sein will.
"Erfahrungen sind Maßarbeit. Sie passen nur dem, der sie macht." Carlo Levi
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