Schizophrenie - Zukunftsperspektive
Schizophrenie - Zukunftsperspektive
Hallo liebes Forum,
Bei mir wurde im Oktober im Rahmen einer Krisenintervention in der Psychiatrie eine Psychose aus dem schizophrenen Formenkreis diagnostiziert. Ich bin seitdem medikamentös eingestellt, vertrage das Medikament sehr gut und habe (fast) keine psychotischen Symptome mehr. Ich war vor Kurzem nochmal für sechs Wochen stationär, dieses Mal wegen einer schweren depressiven Episode, ausgelöst durch den Tod meines Vaters im Dezember. Außerdem sollte die Schizophrenie-Diagnose überprüft werden; meine Therapeutin hat mir dazu geraten, mir eine Zweitmeinung einzuholen. Die Diagnose wurde bestätigt.
Seitdem mache ich mir viele Gedanken wegen meiner Zukunft. Ich bin 21 Jahre alt und Studentin (Humanmedizin), habe gerade jedoch ein Urlaubssemester. Ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass mein jetziges Studium in Anbetracht der Diagnose vielleicht nicht das Richtige für mich ist in Bezug auf das Stresslevel. Ich tendiere dazu, zum Wintersemester ein neues Studium zu beginnen.
Ich würde sehr gerne von anderen Betroffenen erfahren, wie es bei ihnen mit Sachen wie Studium/Ausbildung/Beruf aussieht. Ich hab große Angst, dass mir der Stress zu groß werden könnte. Mich plagt auch die Sorge vor einer erneuten Psychose, obwohl es mir im Moment sehr gut geht.
Vielleicht könnt ihr mir ja berichten, wie ihr euren Alltag gestaltet, um das Rückfall-Risiko möglichst gering zu halten und wie ihr mit der ja doch etwas ungewissen Zukunftsperspektive umgeht, die mit dieser Erkrankung verbunden ist.
Liebe Grüße
Bei mir wurde im Oktober im Rahmen einer Krisenintervention in der Psychiatrie eine Psychose aus dem schizophrenen Formenkreis diagnostiziert. Ich bin seitdem medikamentös eingestellt, vertrage das Medikament sehr gut und habe (fast) keine psychotischen Symptome mehr. Ich war vor Kurzem nochmal für sechs Wochen stationär, dieses Mal wegen einer schweren depressiven Episode, ausgelöst durch den Tod meines Vaters im Dezember. Außerdem sollte die Schizophrenie-Diagnose überprüft werden; meine Therapeutin hat mir dazu geraten, mir eine Zweitmeinung einzuholen. Die Diagnose wurde bestätigt.
Seitdem mache ich mir viele Gedanken wegen meiner Zukunft. Ich bin 21 Jahre alt und Studentin (Humanmedizin), habe gerade jedoch ein Urlaubssemester. Ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass mein jetziges Studium in Anbetracht der Diagnose vielleicht nicht das Richtige für mich ist in Bezug auf das Stresslevel. Ich tendiere dazu, zum Wintersemester ein neues Studium zu beginnen.
Ich würde sehr gerne von anderen Betroffenen erfahren, wie es bei ihnen mit Sachen wie Studium/Ausbildung/Beruf aussieht. Ich hab große Angst, dass mir der Stress zu groß werden könnte. Mich plagt auch die Sorge vor einer erneuten Psychose, obwohl es mir im Moment sehr gut geht.
Vielleicht könnt ihr mir ja berichten, wie ihr euren Alltag gestaltet, um das Rückfall-Risiko möglichst gering zu halten und wie ihr mit der ja doch etwas ungewissen Zukunftsperspektive umgeht, die mit dieser Erkrankung verbunden ist.
Liebe Grüße
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Hallo, du bist noch sehr jung und hattest wohl erst eine Episode, oder? Soweit ich als Laie weiß, wird Schizophrenie nicht einfach nach einer Episode diagnostiziert. Du bist Studentin, du sagst, du hast kaum noch psychotische Symptome (was heißt das genau? Auch keine Negativsymptome?) und naja, ich weiß nicht, ob ich mich an deiner Stelle mit der Diagnose anfreunden könnte... man kann auch eine einmalige psychotische Episode haben... Vielleicht hälst du dich erst einmal daran fest? Daran, dass du anfällig für Psychosen bist und da aufpassen musst, aber das sowas nie wieder passieren muss...?!
So, zu deinen Fragen. Ich bin mit 34 älter als du und als schizophren diagnostiziert, wobei sich bei mir die Ärzte nicht sicher sind. Meine Ärztin meinte mal, die Diagnose ist für die Krankenkasse, weil ich einfach ein Neuroleptikum brauche und das muss eben bezahlt werden. Es standen auch andere Diagnosen im Raum. Ich hab außerdem seit kurzer Zeit noch eine komplexe Traumafolgestörung aufgedrückt bekommen. Und ich hab nach dem Beginn meiner Erkrankung mit 26 damals noch zu Ende studiert und arbeite jetzt Vollzeit. Gerade hab ich im home office wenig zu tun und die Erkrankung holt mich ein- ich brauche beruflichen Stress um meine Probleme zu deckeln. Ich will damit sagen, du solltest weniger auf die Diagnose achten als auf dich als Person und schauen, was du kannst und was nicht. Bei mir ist beruflicher Stress kein Problem- aber ich könnte keine Nachtschichten, nicht dauerhaft auf jeden Fall. Vielleicht ist das bei dir auch so und dann ist die Facharztausbildung wohl nicht machbar?
Die Arbeit als Ärztin ist sicher anstrengend und vielleicht ist ein Wechsel ratsam? Das musst aber alleine du entscheiden. Ich weiß nicht, ob man mit einem Medizinstudium noch was anderes machen kann als Ärztin werden? Könnte ich mir aber vorstellen; falls du dein Studium magst und auch andere Perspektiven als Ärztin für dich in Frage kämen, musst du vielleicht gar nicht wechseln? Oder kann man mit Medizin wirklich nur Ärztin werden?
Ich wünsche dir die richtige Entscheidung und dass du eine einmalige Episode hattest!
So, zu deinen Fragen. Ich bin mit 34 älter als du und als schizophren diagnostiziert, wobei sich bei mir die Ärzte nicht sicher sind. Meine Ärztin meinte mal, die Diagnose ist für die Krankenkasse, weil ich einfach ein Neuroleptikum brauche und das muss eben bezahlt werden. Es standen auch andere Diagnosen im Raum. Ich hab außerdem seit kurzer Zeit noch eine komplexe Traumafolgestörung aufgedrückt bekommen. Und ich hab nach dem Beginn meiner Erkrankung mit 26 damals noch zu Ende studiert und arbeite jetzt Vollzeit. Gerade hab ich im home office wenig zu tun und die Erkrankung holt mich ein- ich brauche beruflichen Stress um meine Probleme zu deckeln. Ich will damit sagen, du solltest weniger auf die Diagnose achten als auf dich als Person und schauen, was du kannst und was nicht. Bei mir ist beruflicher Stress kein Problem- aber ich könnte keine Nachtschichten, nicht dauerhaft auf jeden Fall. Vielleicht ist das bei dir auch so und dann ist die Facharztausbildung wohl nicht machbar?
Die Arbeit als Ärztin ist sicher anstrengend und vielleicht ist ein Wechsel ratsam? Das musst aber alleine du entscheiden. Ich weiß nicht, ob man mit einem Medizinstudium noch was anderes machen kann als Ärztin werden? Könnte ich mir aber vorstellen; falls du dein Studium magst und auch andere Perspektiven als Ärztin für dich in Frage kämen, musst du vielleicht gar nicht wechseln? Oder kann man mit Medizin wirklich nur Ärztin werden?
Ich wünsche dir die richtige Entscheidung und dass du eine einmalige Episode hattest!
Ich hab an Gestern nicht gedacht und nicht an Morgen
Es ist Nacht, ich steh am Fenster
Und für einen Augenblick leb ich im Jetzt
von: Keine Zähne im Maul aber La Paloma pfeifen
Es ist Nacht, ich steh am Fenster
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Das kann man so pauschal nicht beantworten, ob dein Studienberuf unpassend ist. Es kann bei dieser einen Episode bleiben, es kann aber auch chronisch verlaufen. Das kann dir niemand vorhersagen. Ich bin mit 13 erkrankt und habe mich in den ersten Jahren von Psychosen immer ganz gut wieder erholt, so dass ich mein Abitur ablegen und ein Studium absolvieren konnte. Dann kam eine Psychose, die mich wirklich in die Knie zwang...seit dem hatte ich viel zu kämpfen, sowohl mit Positiv- als auch Negativsymptomatik. Und wenn ich eines kapieren musste, dann, dass es nicht mehr so wie vorher wird leistungsmäßig. Ich kann nicht in meinem Studienberuf arbeiten, auch wenn ich inzwischen wieder Teilzeit studiere, aber selbst DAS stresst mich schon.
Das kann aber bei dir ganz anders verlaufen. Medizin ist ein schönes, interessantes und spannendes Studienfach. Eigentlich würde ich dir nahelegen dieses Studium nicht aufzugeben. Mit 21 bist du noch frisch dabei, wenn es wirklich zu einer erneuten Episode kommen sollte, kannst du immer noch das Studienfach wechseln.
Du scheinst dich ja auch ganz gut von der Psychose erholt zu haben (bzw. was heißt "fast keine Symptome mehr"?). Hast du mit Negativsymptomatik zu kämpfen (die ist nämlich sehr typisch für Schizophrenie und geht meist wesentlich länger als die bekannte Positivsymptomatik)?
Das kann aber bei dir ganz anders verlaufen. Medizin ist ein schönes, interessantes und spannendes Studienfach. Eigentlich würde ich dir nahelegen dieses Studium nicht aufzugeben. Mit 21 bist du noch frisch dabei, wenn es wirklich zu einer erneuten Episode kommen sollte, kannst du immer noch das Studienfach wechseln.
Du scheinst dich ja auch ganz gut von der Psychose erholt zu haben (bzw. was heißt "fast keine Symptome mehr"?). Hast du mit Negativsymptomatik zu kämpfen (die ist nämlich sehr typisch für Schizophrenie und geht meist wesentlich länger als die bekannte Positivsymptomatik)?
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
Zunächst möchte ich euch beiden für eure Beiträge danken!
Ja, ich hatte bis jetzt nur eine Episode. Allerdings hatte ich schon in meiner Jugend einzelne psychotische Symptome, was mir jedoch damals nicht bewusst war.
Zur Diagnose kann ich nur sagen, was mir meine Ärzte erklärt haben; laut ihnen erfülle ich die Kriterien für eine Schizophrenie (dafür müssen ja über mindestens einen Monat eine bestimmte Anzahl von Symptomen auftreten). Ich war mir am Anfang unsicher wegen der Diagnose, aber da ich mir eine Zweitmeinung eingeholt habe, tendiere ich schon dazu, dem Glauben zu schenken. Es gibt ja, wie schon angesprochen wurde, durchaus einen Prozentanteil von Schizophrenie-Betroffenen, die nach einer Episode gar keine Einschränkungen mehr haben, und natürlich hoffe ich, dass das auf mich zutrifft.
Zu meinen Symptomen: Ich muss dazu sagen, dass es mir die letzten Wochen/Monate sehr schlecht ging, was an der depressiven Episode lag. Seitdem ich hierfür medikamentös eingestellt bin, geht es mir sehr gut. Die Negativsymptome, die ich hatte (Antriebslosigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Interessenverlust, sozialer Rückzug waren besonders ausgeprägt), sind inzwischen eigentlich vollständig weg. Während meiner Psychose standen schwere Ich-Störungen im Vordergrund; ab und zu merke ich davon immer noch was (z.B. Gedankenausbreitung), aber es ist für mich nicht mehr bedrohlich und ich habe es gut im Griff.
Ich fände es auch schade, mein Studium aufgeben zu müssen, da es immer mein Traum war. Mir hat es auch Spaß gemacht - zumindest bis zu dem Zeitpunkt, als es mir immer schlechter ging. Allerdings muss ich zugeben, dass es auch sehr stressig für mich war und mich schon unter Druck gesetzt hat. Ich mache mir Sorgen, wie es weitergehen würde, da der Stress erstmal nicht nachlassen würde. Dazu kämen im späteren Berufsleben - zumindest während der Facharztausbildung - schon angesprochene Faktoren wie Nachtdienste, Schichtdienst, Überstunden etc. Ich bin mir einfach unsicher, ob ich dem gewachsen bin. Anderseits will ich auch nicht, dass ich mir nur wegen einer Diagnose nichts mehr zutraue. Wie ihr gesagt habt, könnte es ja auch sein, dass ich nie wieder Probleme damit habe und alles gut hinbekomme.
Ich fand es sehr interessant und hilfreich, was ihr zu dem Thema geschrieben habt - danke nochmal dafür.
Ja, ich hatte bis jetzt nur eine Episode. Allerdings hatte ich schon in meiner Jugend einzelne psychotische Symptome, was mir jedoch damals nicht bewusst war.
Zur Diagnose kann ich nur sagen, was mir meine Ärzte erklärt haben; laut ihnen erfülle ich die Kriterien für eine Schizophrenie (dafür müssen ja über mindestens einen Monat eine bestimmte Anzahl von Symptomen auftreten). Ich war mir am Anfang unsicher wegen der Diagnose, aber da ich mir eine Zweitmeinung eingeholt habe, tendiere ich schon dazu, dem Glauben zu schenken. Es gibt ja, wie schon angesprochen wurde, durchaus einen Prozentanteil von Schizophrenie-Betroffenen, die nach einer Episode gar keine Einschränkungen mehr haben, und natürlich hoffe ich, dass das auf mich zutrifft.
Zu meinen Symptomen: Ich muss dazu sagen, dass es mir die letzten Wochen/Monate sehr schlecht ging, was an der depressiven Episode lag. Seitdem ich hierfür medikamentös eingestellt bin, geht es mir sehr gut. Die Negativsymptome, die ich hatte (Antriebslosigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Interessenverlust, sozialer Rückzug waren besonders ausgeprägt), sind inzwischen eigentlich vollständig weg. Während meiner Psychose standen schwere Ich-Störungen im Vordergrund; ab und zu merke ich davon immer noch was (z.B. Gedankenausbreitung), aber es ist für mich nicht mehr bedrohlich und ich habe es gut im Griff.
Ich fände es auch schade, mein Studium aufgeben zu müssen, da es immer mein Traum war. Mir hat es auch Spaß gemacht - zumindest bis zu dem Zeitpunkt, als es mir immer schlechter ging. Allerdings muss ich zugeben, dass es auch sehr stressig für mich war und mich schon unter Druck gesetzt hat. Ich mache mir Sorgen, wie es weitergehen würde, da der Stress erstmal nicht nachlassen würde. Dazu kämen im späteren Berufsleben - zumindest während der Facharztausbildung - schon angesprochene Faktoren wie Nachtdienste, Schichtdienst, Überstunden etc. Ich bin mir einfach unsicher, ob ich dem gewachsen bin. Anderseits will ich auch nicht, dass ich mir nur wegen einer Diagnose nichts mehr zutraue. Wie ihr gesagt habt, könnte es ja auch sein, dass ich nie wieder Probleme damit habe und alles gut hinbekomme.
Ich fand es sehr interessant und hilfreich, was ihr zu dem Thema geschrieben habt - danke nochmal dafür.
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Hey Maryh, ich bin zwar nicht von einer Psychose betroffen, aber aus eigener Erfahrung würde ich dich ermuntern wollen, dein Studium fort zu setzen, solange es aktuell für dich geht und du thematisch Freude dran hast. Mit Humanmedizin stehen dir nach Abschluss genügend Alternativen zur klinischen Tätigkeit offen, sollte die Praxis dir nicht möglich sein (oder aber vielleicht doch auch gar nicht gefallen).
Remember to leave pawprints on hearts.
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auch ich möchte dir raten das Studium fortzusetzen, auch und gerade weil es dir so viel Spaß macht.
Du hast die Episode überstanden, bist medikamentös gut eingestellt und wirkst sehr reflektiert und ruhig.
Und ich höre von dir auch nicht dass jetzt der Stress zu gross wäre.
Du kannst immer noch abbrechen wenn es weitere schizophrene Phasen gibt
Und es gibt viele Berufsfelder die nicht so belastend sind wie eine Facharztausbildung, das steht dir mit Studienabschluss alles offen.
Ich habe mit einer anderen, aber nicht minder schwierigen Diagnose ein Studium abgeschlossen, darüber bin ich heute noch froh und wirklich auch stolz drauf. Und auch wenn ich ganz was anderes mache als das eigentliche Fach, so öffnet mir das bis heute Türen und Möglichkeiten und das stützt mich bis heute mehr als es belastet
Du hast die Episode überstanden, bist medikamentös gut eingestellt und wirkst sehr reflektiert und ruhig.
Und ich höre von dir auch nicht dass jetzt der Stress zu gross wäre.
Du kannst immer noch abbrechen wenn es weitere schizophrene Phasen gibt
Und es gibt viele Berufsfelder die nicht so belastend sind wie eine Facharztausbildung, das steht dir mit Studienabschluss alles offen.
Ich habe mit einer anderen, aber nicht minder schwierigen Diagnose ein Studium abgeschlossen, darüber bin ich heute noch froh und wirklich auch stolz drauf. Und auch wenn ich ganz was anderes mache als das eigentliche Fach, so öffnet mir das bis heute Türen und Möglichkeiten und das stützt mich bis heute mehr als es belastet
Ich rate dir auch erstmal das Studium fortzusetzen. Schizophrenie ist zwar die Königsklasse der psychischen Erkrankungen aber vielleicht hast du Glück. Wichtig ist es einen Abschluss zu haben denn damit werden dir viele Türen geöffnet. Und stressig sind die meisten Jobs auch wenn Schichtarbeit nochmal eine besondere Herausforderung ist. Du kannst auch einen Schwebi beantragen und hast dann dadurch ein paar Vorzüge im Studium und späteren Job (zB mehr Urlaub).
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Was nimmst du denn aktuell an Medikamenten? Vielleicht lässt sich da noch was nachjustieren, wenn du immer noch Symptome hast.
Ich weiß gerade nicht so recht, was du mit "Gedankenausbreitung" meinst. Ich kenne "Gedankenlautwerden", das habe ich öfter noch und da fühlt es sich an, als würde ich meine Gedanken laut aussprechen und andere können sie hören.
Ich weiß gerade nicht so recht, was du mit "Gedankenausbreitung" meinst. Ich kenne "Gedankenlautwerden", das habe ich öfter noch und da fühlt es sich an, als würde ich meine Gedanken laut aussprechen und andere können sie hören.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
Gedankenausbreitung und Gedankenlautwerden ist wohl das selbe.Candykills hat geschrieben: ↑Fr., 24.04.2020, 16:26 Ich weiß gerade nicht so recht, was du mit "Gedankenausbreitung" meinst. Ich kenne "Gedankenlautwerden", das habe ich öfter noch und da fühlt es sich an, als würde ich meine Gedanken laut aussprechen und andere können sie hören.
Eure Beiträge machen mir auf jeden Fall Mut! Ich werde mir nochmal gut überlegen, wie ich mich entscheide. Ich will auf keinen Fall aus den falschen Gründen eine Entscheidung fällen, die ich später dann bereue.
Ich habe tatsächlich schon letztes Jahr den Antrag auf Schwerbehinderung gestellt, da sollte ich demnächst eine Rückmeldung bekommen.
Ich nehme derzeit Risperidon und Citalopram, wobei das Risperidon in der Klinik reduziert wurde (was ich nicht wirklich verstanden habe). Ich habe mit meinem Psychiater schon über eine Erhöhung gesprochen, weil ich eben noch leichte "Restsymptome" habe und ich auch ein besseres Gefühl hätte, wenn ich mehr nehme. Außerdem habe ich Bedarfsmedikamente (Quetiapin und Lorazepam), die ich aber quasi nie nehme (weil ich sie zur Zeit nicht brauche und weil ich die Wirkung sehr unangenehm finde).
Die Gedankenausbreitung fühlt sich für mich so an, als würde die Grenze zwischen mir und der Umwelt sich auflösen; meine Gedanken fließen davon und können von anderen wahrgenommen werden. Ich weiß nicht, ob man versteht, wie ich das meine...
Ich habe tatsächlich schon letztes Jahr den Antrag auf Schwerbehinderung gestellt, da sollte ich demnächst eine Rückmeldung bekommen.
Ich nehme derzeit Risperidon und Citalopram, wobei das Risperidon in der Klinik reduziert wurde (was ich nicht wirklich verstanden habe). Ich habe mit meinem Psychiater schon über eine Erhöhung gesprochen, weil ich eben noch leichte "Restsymptome" habe und ich auch ein besseres Gefühl hätte, wenn ich mehr nehme. Außerdem habe ich Bedarfsmedikamente (Quetiapin und Lorazepam), die ich aber quasi nie nehme (weil ich sie zur Zeit nicht brauche und weil ich die Wirkung sehr unangenehm finde).
Die Gedankenausbreitung fühlt sich für mich so an, als würde die Grenze zwischen mir und der Umwelt sich auflösen; meine Gedanken fließen davon und können von anderen wahrgenommen werden. Ich weiß nicht, ob man versteht, wie ich das meine...
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Ok, dann drücke ich dir Daumen, dass da ein anständiger GdB rauskommt beim Schwebi-Antrag!
Ich verstehe sehr gut, wie du das meinst mit Gedankenausbreitung. Ich kenne das auch.
Dann würde ich das noch ein weiteres Mal beim Psychiater ansprechen, ob man vielleicht noch um 1 mg oder so erhöhen kann. Risperdal ist eigentlich ein sehr gutes Mittel und wenn du gut damit zurecht kommst, spricht ja auch nix gegen eine Erhöhung.
Manchmal bleiben leider auch Restsymptome - ich höre auch dauerhaft Stimmen, trotz Medikamente. Man sollte halt "so viel wie nötig und so wenig wie möglich" nehmen.
Was schwebt dir denn als Alternative zu deinem jetzigen Studium vor? Vor allem, wenn das dein Traumberuf ist, wäre es schade, wenn die Krankheit dir diesen vermasselt.
Ich habe zuletzt ein Praktikum auf einer Psychose-Station gemacht und wir hatten dort auch eine Ärztin als Patientin, die schizophren war. Einer der Stationsärzte kannte sie schon aus dem Studium und meinte "die war da schon komisch". Aber worauf ich hinaus will: sie hat ihr Studium gepackt und arbeitet als Ärztin, auch wenn sie dann wohl ihre - glaube ich - erste Psychose bekam und bei uns gelandet ist. Durch die Medis ging es ihr aber dann wieder deutlich besser.
Hier schrieb wiederum mal ein Arzt im Forum, der auch unter Schizophrenie litt und in Erwerbsminderungsrente ging und wohl jetzt auf ehrenamtlicher Basis anderen Betroffenen hilft.
Ich verstehe sehr gut, wie du das meinst mit Gedankenausbreitung. Ich kenne das auch.
Dann würde ich das noch ein weiteres Mal beim Psychiater ansprechen, ob man vielleicht noch um 1 mg oder so erhöhen kann. Risperdal ist eigentlich ein sehr gutes Mittel und wenn du gut damit zurecht kommst, spricht ja auch nix gegen eine Erhöhung.
Manchmal bleiben leider auch Restsymptome - ich höre auch dauerhaft Stimmen, trotz Medikamente. Man sollte halt "so viel wie nötig und so wenig wie möglich" nehmen.
Was schwebt dir denn als Alternative zu deinem jetzigen Studium vor? Vor allem, wenn das dein Traumberuf ist, wäre es schade, wenn die Krankheit dir diesen vermasselt.
Ich habe zuletzt ein Praktikum auf einer Psychose-Station gemacht und wir hatten dort auch eine Ärztin als Patientin, die schizophren war. Einer der Stationsärzte kannte sie schon aus dem Studium und meinte "die war da schon komisch". Aber worauf ich hinaus will: sie hat ihr Studium gepackt und arbeitet als Ärztin, auch wenn sie dann wohl ihre - glaube ich - erste Psychose bekam und bei uns gelandet ist. Durch die Medis ging es ihr aber dann wieder deutlich besser.
Hier schrieb wiederum mal ein Arzt im Forum, der auch unter Schizophrenie litt und in Erwerbsminderungsrente ging und wohl jetzt auf ehrenamtlicher Basis anderen Betroffenen hilft.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
Vielen Dank!
Ja, ich denke, das werde ich auf jeden Fall ansprechen. Ich habe auch das große Glück, dass ich meine Medikamente super vertrage, ich habe gar keine Nebenwirkungen (das Risperidon hat mich am Anfang nur sehr müde gemacht, aber das war nach ein paar Wochen weg).
Ich hab schon überlegt, ob ich ein anderes Studium machen soll (dann würde mich was in Richtung Wirtschaft, BWL oder VWL, am meisten interessieren, also was ganz anderes als Medizin) oder eher eine Ausbildung (da mein Traum immer war, im Labor zu arbeiten - mich interessiert als Facharzt am meisten Mikrobiologie -, würde mir da Biologielaborant, MTLA oder was in die Richtung vorschweben).
Das ist interessant zu hören. Ich mache mir ehrlich gesagt auch etwas Sorgen wegen so Sachen wie der Approbation - ob ich die überhaupt bekommen würde etc. Ich hatte jetzt schon Probleme, weil mein Hausarzt sich geweigert hat, mir ein Attest für ein Pflegepraktikum zu unterschreiben (wegen der Formulierung "geistig gesund"), deswegen weiß ich nicht, wie es bei "wichtigeren" Sachen aussehen würde... Dieses Mal hatte ich das Glück, dass mein Psychiater mir das Attest unterschrieben hat, aber das wäre auch ein Unsicherheitsfaktor.
Ja, ich denke, das werde ich auf jeden Fall ansprechen. Ich habe auch das große Glück, dass ich meine Medikamente super vertrage, ich habe gar keine Nebenwirkungen (das Risperidon hat mich am Anfang nur sehr müde gemacht, aber das war nach ein paar Wochen weg).
Ich hab schon überlegt, ob ich ein anderes Studium machen soll (dann würde mich was in Richtung Wirtschaft, BWL oder VWL, am meisten interessieren, also was ganz anderes als Medizin) oder eher eine Ausbildung (da mein Traum immer war, im Labor zu arbeiten - mich interessiert als Facharzt am meisten Mikrobiologie -, würde mir da Biologielaborant, MTLA oder was in die Richtung vorschweben).
Das ist interessant zu hören. Ich mache mir ehrlich gesagt auch etwas Sorgen wegen so Sachen wie der Approbation - ob ich die überhaupt bekommen würde etc. Ich hatte jetzt schon Probleme, weil mein Hausarzt sich geweigert hat, mir ein Attest für ein Pflegepraktikum zu unterschreiben (wegen der Formulierung "geistig gesund"), deswegen weiß ich nicht, wie es bei "wichtigeren" Sachen aussehen würde... Dieses Mal hatte ich das Glück, dass mein Psychiater mir das Attest unterschrieben hat, aber das wäre auch ein Unsicherheitsfaktor.
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