Also ich bin im moment verwirrt und angefressen zu gleich.
Ich habe mich in meinem aktuellen Job überfordert gesehen. Ich arbeite als Softwareentwickler und muss mit Kunden direkt zusammen arbeiten.
Bei einem Auftrag habe ich einen Kunden, dessen Angaben für mich nicht hinreichend sind. Da ich recht neu in der Firma bin hatte ich hatte ich daher Sorgen in diesem meinem ersten Projekt nicht performen zu können. Denn besagter Kunde, er ist Abteilungsleiter einer anderen Firma, meint, dass wenn er etwas nur einmal kurz erwähnt, es genau soviel Bedeutung hat, als würde es präzise in einem Pflichtenheft erfasst werden. Als wir ihn einmal höflich darauf hingewiesen haben, dass das, was er nun von uns will so ganz und gar nicht ursprünglich im Pflichtenheft erfasst wurde, ist er ausgerastet, hat gemeint, dass er es nicht notwendig hat, Romane in ein Pflichtenheft zu schreiben, und nach dem ich ein Experte für Softwaretechnologie bin hätte ich von selbst wissen müssen, dass nicht das was im Pflichtenheft steht zu tun ist, sondern das andere, was er jetzt von mir will.
Bei einem anderen Teil des Projekts, waren seine Angaben für mich widersinnig, ich habe ihn vor Weihnachten höflich darauf hingewiesen, und er hat gemeint, dass ich das sowieso erst mit einem Entwickler seiner Firma nach Weihnachten aus spezifizieren muss.
Da hatte ich dann Hoffnung, dass es mit diesem Entwickler etwas wird, der hat aber auch nur konfus herum überlegt, und sogar wort wörtlich gemeint, dass auch für ihn die Angaben widersinnig sind, und sogar widersprüchlich.
Damit habe ich vollends verzweifelt.
Dazu kam nämlich, dass mein Projektleiter, wenn ich ihm den Sachverhalt erklären wollte, er gemeint hat, es macht überhaupt keinen Sinn mit ihm darüber zu reden, weil er keinerlei technische Ahnung hätte.
Gleichzeitig, hatte ich immer dieses Schuldgefühl, weil ich mir nicht sicher war, ob es nicht an meiner Unfähigkeit liegt, bei diesem Projekt nicht den Durchblick zu haben.
Bei einem Gespräch mit dem allgemeinen Entwicklungsleiter unserer Firma, hat dieser gemeint, dass wenn es so weiter geht, können wir wegen der guten Auftragslage die Reißleine ziehen, weil Kunden die sich so verhalten, sind nicht unsere Kunden. Ich war dann einfach nur noch wütend, weil ich es in meinem Leben so erfahren habe, dass Menschen wie ich unter menschen wie diesem Kunden leiden, dass ich beim Meeting mit ihm am selben tag, das was mein Entwicklungsleiter meint, zu ihm gesagt habe. Kurz danach habe ich mich beschissen gefühlt, weil ich das getan habe.
Das alle ist letzten Freitag passiert. Am selben Tag am späten Nachmittag, war bei mir die Konzentrationsfähigkeit nicht mehr die Beste. Über das Wochenende habe ich schlecht geschlafen, weil ich mir Sorgen gemacht habe, und gemerkt habe, dass ich mich kaum noch Konzentrieren kann. Ich kann es nur so am besten ausdrücken, dass ich extrem nervlich erschöpft war, und die einfachsten Dinge mir schwer vielen.
Seit Montag bin ich im Krankenstand, gestern war ich bei einer Psychiaterin, der habe ich alles genau so erklärt, wie ich es hier geschrieben habe.
Und dann lese ich auf dem Befund, den sie mir mitgegeben hat die Diagnose: Schizophrene Psychose.
Ich habe keinerlei Halluzinationen und auch keine Wahnvorstellungen, außer sich nicht ganz sicher sein, ob der Fehler an mir liegt oder an anderen gilt schon als Wahnvorstellungen.
Ich bin eigentlich ein sehr logisch denkender Mensch. Meinen mitmenschen geht es oft auf die Nerven, wenn ich sie darauf hinweise, dass sie keinerlei logisch hinreichende Bedingungen für etwas haben, wovon sie mit Sicherheit ausgehen. Oft wenn menschen meinen, es ist mit Sicherheit so oder so, nervt es mich sogar, und ich denke mir immer: "Na woher weißt es den mit Sicherheit, hast eine höhere Eingabe, spürst es im Urin oder den Nieren?"
Ich bin wie gesagt angefressen und verwirrt gleichzeitig. Und habe das Gefühl von der Welt verarscht zu sein.
Und zur Klarstellung, diese Gefühl ist einfach da, und es ist nicht etwas, was ich mir bewusst Denke, und mir ist vollkommen klar, dass so ein Gefühl ebenfalls KEINE LOGISCH HINREICHENDE BEDINGUNG darstellt.
Ich bin also schizophren?.....
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Ich habe ehrlich gesagt dein Problem mit dem Projekt aus diesem geschriebenen Wirrwarr auch nicht richtig verstanden.
Vielleicht gab sie dir die Diagnose, weil sich das alles so wirr anhört.
Wobei man solch eine Diagnose nicht nach einem Besuch beim Psychiater vergibt, das ist schon sehr merkwürdig.
Vielleicht konsultierst du sicherheitshalber nochmal einen anderen Psychiater?
Vielleicht gab sie dir die Diagnose, weil sich das alles so wirr anhört.
Wobei man solch eine Diagnose nicht nach einem Besuch beim Psychiater vergibt, das ist schon sehr merkwürdig.
Vielleicht konsultierst du sicherheitshalber nochmal einen anderen Psychiater?
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Das was ich geschrieben habe, stellt viel Information auf einmal dar, und ich wollte mich dennoch so kurz wie möglich fassen, deshalb kann es sein, das nicht alle klar rüber kommt.
Dafür entschuldige ich mich auch. Denn im Gegensatz zu dem Kunden, den ich im Beitrag erwähnt habe, bin ich mir dessen im klaren, dass viel Information, textuell oder zeitlich kurz gefasst ausgedrückt, für andere eher schwer vollständig verarbeitet werden kann.
Aber dennoch bin ich mir unsicher, ob nicht zur Qualifikation meines Berufes gehört, soviel Information auf einmal verarbeiten und sich merken zu können.
Dafür entschuldige ich mich auch. Denn im Gegensatz zu dem Kunden, den ich im Beitrag erwähnt habe, bin ich mir dessen im klaren, dass viel Information, textuell oder zeitlich kurz gefasst ausgedrückt, für andere eher schwer vollständig verarbeitet werden kann.
Aber dennoch bin ich mir unsicher, ob nicht zur Qualifikation meines Berufes gehört, soviel Information auf einmal verarbeiten und sich merken zu können.
Hm. Nach allem was du hier schreibst, wirkt das auf mich auch nicht wie Psychose... Das liest sich eher wie Depressionen/Burnout. Der "klassische" Mix aus (Selbst-)Überforderung, Konzentrationsproblemen, Selbsthinterfragen und Selbstvorwürfen und Schuldgefühlen (weil man ja auch den eigenen Ansprüchen nicht mehr nachkommen kann). Viel Verwirrung ist allerdings auch für mich spürbar. Und für mich als Außenstehende vermischen sich da Nebensächlichkeiten und zentrale Fragen ganz stark, so als ob du selbst nicht mehr trennen kannst, was eigentlich wichtig ist und was nicht.
Ich hab es schon erlebt, dass bei mir Schuldgefühle und Selbstvorwürfe von ärztlicher Seite als "wahnhaft" einsortiert wurden (weil es keinen "objektiven" Grund gäbe). Bzw wurde das als Frage in den Raum gestellt, die wir dann diskutiert haben. Aber es war immerhn möglich, das zu besprechen und ich habe der Person dann auch vermitteln können, dass diese Annahme nicht zutrifft.
Wenn du das Gefühl hast, die Diagnose ist unzutreffend: Kannst du dir vorstellen, mit der Psychiaterin beim nächsten Termin darüber zu sprechen? Kannst ja mal fragen, welche Diagnosekriterien sie bei dir erfüllt sieht, wenn möglich mit konkreten Beispielen. Ansonsten würde ich mir auch nochmal eine Zweitmeinung einholen, wenn möglich.
Und sonst: Hast du eine Idee, wie es für dich weitergehen soll? Gibt es einen Plan? Die Probleme im Job werden definitiv nicht von alleine verschwinden, und du hast da auch einen Eigenanteil dran. Dass du dich von deinen "unlogischen" Mitmenschen genervt fühlst, liegt zB daran, dass nicht jeder automatisch alles auf seine Logik hin hinterfragt. Ist einfach so. Da ist keins besser/richtiger als das andere. Und du wirst es auch nicht ändern können. Aber du kannst damit einen anderen Umgang finden, damit dich das nicht so endlos nerven muss. Hast du mal an eine Psychotherapie gedacht? Um dich mit deinen eigenen Mustern mal besser kennen zu lernen, damit du in Zukunft anders/besser mit solchen Situationen umgehen kannst?
Ich hab es schon erlebt, dass bei mir Schuldgefühle und Selbstvorwürfe von ärztlicher Seite als "wahnhaft" einsortiert wurden (weil es keinen "objektiven" Grund gäbe). Bzw wurde das als Frage in den Raum gestellt, die wir dann diskutiert haben. Aber es war immerhn möglich, das zu besprechen und ich habe der Person dann auch vermitteln können, dass diese Annahme nicht zutrifft.
Wenn du das Gefühl hast, die Diagnose ist unzutreffend: Kannst du dir vorstellen, mit der Psychiaterin beim nächsten Termin darüber zu sprechen? Kannst ja mal fragen, welche Diagnosekriterien sie bei dir erfüllt sieht, wenn möglich mit konkreten Beispielen. Ansonsten würde ich mir auch nochmal eine Zweitmeinung einholen, wenn möglich.
Und sonst: Hast du eine Idee, wie es für dich weitergehen soll? Gibt es einen Plan? Die Probleme im Job werden definitiv nicht von alleine verschwinden, und du hast da auch einen Eigenanteil dran. Dass du dich von deinen "unlogischen" Mitmenschen genervt fühlst, liegt zB daran, dass nicht jeder automatisch alles auf seine Logik hin hinterfragt. Ist einfach so. Da ist keins besser/richtiger als das andere. Und du wirst es auch nicht ändern können. Aber du kannst damit einen anderen Umgang finden, damit dich das nicht so endlos nerven muss. Hast du mal an eine Psychotherapie gedacht? Um dich mit deinen eigenen Mustern mal besser kennen zu lernen, damit du in Zukunft anders/besser mit solchen Situationen umgehen kannst?
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
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Darf ich dich fragen, welche Frage du hast? Wie lange bist du schon bei der Psychiaterin? Wer hat dich überwiesen?
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Hat sie dir denn Medikamente verordnet? Das wäre normal, wenn jemand psychotisch ist. Ansonsten ist es vielleicht nur ein V.a. (Verdacht auf).
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Mir wurde Seroquel und Cipralex verschrieben.
Es ist nicht das erste Mal, dass ich nervliche/psychische Probleme habe.
Es hat sich aber immer so wie jetzt zugetan. Das letzte mal wie ich in Behandlung war,
hat die behandelnde Ärztin gemeint, dass Seroquel zwar bei Schizophrenie verschrieben wird,
aber in meinem Fall läge keine Schizophrenie vor.
Und nein, ich habe meine Medikamente nicht abgesetzt. Ganz im Gegenteil, an stressigeren Tagen freue ich mich schon regelrecht auf den Abend, wo ich meine Tabletten nehmen kann, weil sie für so einen angenehmen sedierten Zustand sorgen.
Es ist nicht das erste Mal, dass ich nervliche/psychische Probleme habe.
Es hat sich aber immer so wie jetzt zugetan. Das letzte mal wie ich in Behandlung war,
hat die behandelnde Ärztin gemeint, dass Seroquel zwar bei Schizophrenie verschrieben wird,
aber in meinem Fall läge keine Schizophrenie vor.
Und nein, ich habe meine Medikamente nicht abgesetzt. Ganz im Gegenteil, an stressigeren Tagen freue ich mich schon regelrecht auf den Abend, wo ich meine Tabletten nehmen kann, weil sie für so einen angenehmen sedierten Zustand sorgen.
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Du klingst auch ehrlich gesagt recht normal. So eine Diagnose würde ich mir nach einmal sehen nicht verpassen lassen. Ich habe die Diagnose bei der ersten Psychose als Verdacht bekommen und nach mehreren Episoden als gesichert. War aber auch jeweils in der klinik.
Frag sie mal oder wechsle den Psychiater vielleicht.
Frag sie mal oder wechsle den Psychiater vielleicht.
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