Tagesklinik, Gewicht und Wiegen
Tagesklinik, Gewicht und Wiegen
Hallo Zusammen,
ich habe hat seit einigen Jahren eine Essstörung (hauptsächlich Bulimie,aber auch immer wieder anorektische Phasen). Nachdem ich letztes Jahr einigermaßen stabil war, hatte ich Anfang des Jahres einen Rückfall. Meine Therapeutin hat mir schon mehrfach zu einer (teil)-stationären Therapie geraten und nächste Woche habe ich nun einen Platz in einer Tagesklinik.
Am Telefon hat man mir gesagt, dass am ersten Tag auch eine medizinsche Untersuchung erfolgt und medizinische Parameter wie Gewicht erhoben werden. Ich habe mich seit einem halben Jahr nicht mehr gewogen und mich stresst der Gedanke, mich da auf eine Waage zu stellen sehr. Ich habe Normalgewicht (nicht an der Grenze zum Untergewicht), habe keine großen Gewichtsschwankungen und sehe daher eigentlich auch keine Notwendigkeit, das genaue Gewicht zu kennen. Ich war gerade froh, dass ich von diesem Wiegezwang weg war und habe Sorge, dass die Zahl dann wieder sehr ungute Mechanismen in Gang setzt.
Ich bin mir nun nicht sicher, inwiefern ich das thematisieren soll. Ich will mich da auch nicht direkt am ersten Tag so anstellen, es ist ja eigentlich keine große Sache (zumindest für nicht-Esssgestörte). Aber ich weiß gerade nicht, ob ich mit der Zahl so gut umgehen könnte. Ich überlege gerade, ob ich mich vorher zu Hause wiege, um besser vorbereitet zu sein. Ich bin gerade selber so genervt, weil es eigentlich eine Kleinigkeit ist. Wie würdet Ihr damit umgehen?
ich habe hat seit einigen Jahren eine Essstörung (hauptsächlich Bulimie,aber auch immer wieder anorektische Phasen). Nachdem ich letztes Jahr einigermaßen stabil war, hatte ich Anfang des Jahres einen Rückfall. Meine Therapeutin hat mir schon mehrfach zu einer (teil)-stationären Therapie geraten und nächste Woche habe ich nun einen Platz in einer Tagesklinik.
Am Telefon hat man mir gesagt, dass am ersten Tag auch eine medizinsche Untersuchung erfolgt und medizinische Parameter wie Gewicht erhoben werden. Ich habe mich seit einem halben Jahr nicht mehr gewogen und mich stresst der Gedanke, mich da auf eine Waage zu stellen sehr. Ich habe Normalgewicht (nicht an der Grenze zum Untergewicht), habe keine großen Gewichtsschwankungen und sehe daher eigentlich auch keine Notwendigkeit, das genaue Gewicht zu kennen. Ich war gerade froh, dass ich von diesem Wiegezwang weg war und habe Sorge, dass die Zahl dann wieder sehr ungute Mechanismen in Gang setzt.
Ich bin mir nun nicht sicher, inwiefern ich das thematisieren soll. Ich will mich da auch nicht direkt am ersten Tag so anstellen, es ist ja eigentlich keine große Sache (zumindest für nicht-Esssgestörte). Aber ich weiß gerade nicht, ob ich mit der Zahl so gut umgehen könnte. Ich überlege gerade, ob ich mich vorher zu Hause wiege, um besser vorbereitet zu sein. Ich bin gerade selber so genervt, weil es eigentlich eine Kleinigkeit ist. Wie würdet Ihr damit umgehen?
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Da du ja kein problematisches Gewicht hast, also auch nicht zu oder abnehmen sollst, können sie dich nicht wiegen, aber das so machen dass du das Ergebnis nicht siehst?
Also quasi „Blindwiegen“? Ja, das wäre auf jeden Fall eine Möglichkeit. Mir ist dieses Prozedere des Wiegens trotzdem sehr unangenehm und auch die Vorstellung, dass dann jemand anders mein Gewicht kennt und ich nicht. Aber ganz weglassen ist für die Klinik wohl keine Option. Aber vielleicht stelle ich mir das gerade auch schlimmer vor als es ist. Ich bin zwar sehr froh, dass ich den Platz habe, habe aber auch ziemlich Angst davor, vor allem eben bezüglich wiegen und essen in der Klinik.münchnerkindl hat geschrieben: ↑Fr., 03.06.2022, 18:45 Da du ja kein problematisches Gewicht hast, also auch nicht zu oder abnehmen sollst, können sie dich nicht wiegen, aber das so machen dass du das Ergebnis nicht siehst?
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sprich es dort an, in einer Tagesklinik für Essstörungen hat man doch Erfahrung mit so etwas
Das ist doch nicht "anstellen", das ist Teil deiner Erkrankung.
Die Messlatte sind da nicht "normale" Menschen, setz dich da nicht so unter Druck
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Pragmatisch gesehen:
Der Schritt auf die Waage zu einer objektiven (!) medinzischen Einschätzung ist ein notwendiger, erster Schritt.
Ich fürchte, du wirst in der Tat nicht drumherum kommen. Je eher du dich der Thematik stellst, um so besser. Deswegen gehst du ja hin, oder?
Ich weiß zwar nicht, wie es für Essgestörte ist, aber meiner persönlichen Erfahrung nach ist das (wöchentliche!) Wiegen nicht so schlimm, da wird kein großes Aufhebens draus gemacht. Vielleicht vergleichbar mit einer Spritze oder Impfung? Ist mal ein paar wenige Sekunden unangenehm, aber kurz danach hat man es schon wieder vergessen.
Mein Rat an dich: sieh es pragmatisch, versuch dem nicht zu viel Bedeutung zu geben, und falls das nicht klappt, erinnere dich daran, weshalb du überhaupt hingehst.
Der Schritt auf die Waage zu einer objektiven (!) medinzischen Einschätzung ist ein notwendiger, erster Schritt.
Ich fürchte, du wirst in der Tat nicht drumherum kommen. Je eher du dich der Thematik stellst, um so besser. Deswegen gehst du ja hin, oder?
Ich weiß zwar nicht, wie es für Essgestörte ist, aber meiner persönlichen Erfahrung nach ist das (wöchentliche!) Wiegen nicht so schlimm, da wird kein großes Aufhebens draus gemacht. Vielleicht vergleichbar mit einer Spritze oder Impfung? Ist mal ein paar wenige Sekunden unangenehm, aber kurz danach hat man es schon wieder vergessen.
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Hallo Batate,
leider mussten meine essgestörten DIS-Anteile auch durch das Wiege-Procedere im Rahmen stationärer Aufenthalte durch. Es ist jedes Mal ein innerlicher Kampf gewesen und vor dem wöchentlichen Wiege-Termin hat mir schon Tage vorher gegraut. Das einzige, worauf ich mich einlassen konnte war, mich verkehrt herum auf die Waage zu stellen und das Gewicht selbst nicht zu erfahren und auch nicht gesagt zu bekommen.
Es war trotzdem schrecklich, weil ich - genauso wie Du - ebenfalls ein Riesen-Problem damit habe/hatte, dass jemand anderer mein Gewicht kennt.
Leider ließ sich das Wiegen trotzdem nicht umgehen. Aber das Gewicht wenigstens nicht selbst zu wissen, das war mir essentiell wichtig, da sich ansonsten meine Gedanken ständig nur darum drehen würden.
leider mussten meine essgestörten DIS-Anteile auch durch das Wiege-Procedere im Rahmen stationärer Aufenthalte durch. Es ist jedes Mal ein innerlicher Kampf gewesen und vor dem wöchentlichen Wiege-Termin hat mir schon Tage vorher gegraut. Das einzige, worauf ich mich einlassen konnte war, mich verkehrt herum auf die Waage zu stellen und das Gewicht selbst nicht zu erfahren und auch nicht gesagt zu bekommen.
Es war trotzdem schrecklich, weil ich - genauso wie Du - ebenfalls ein Riesen-Problem damit habe/hatte, dass jemand anderer mein Gewicht kennt.
Leider ließ sich das Wiegen trotzdem nicht umgehen. Aber das Gewicht wenigstens nicht selbst zu wissen, das war mir essentiell wichtig, da sich ansonsten meine Gedanken ständig nur darum drehen würden.
Danke für eure Antworten. Ich werde es auf jeden Fall ansprechen. Es ist zwar keine Tagesklinik, die auf Essstörungen spezialisiert ist, aber es stimmt natürlich, dass solche Gedanken Teil meiner Erkrankung sind. Aber ich glaube auch, dass ich dann da irgendwie durch muss. Ich versuche, mich damit zu arrangieren, habe aber trotzdem das Gefühl, dass meine Grenzen da am ersten Tag übertrampelt werden. Ich habe aber die Hoffnung, dass es mir in der Situation hilft, wenn ich es zumindest thematisiere, dass mir das schwer fällt und das irgendwie ein bisschen Raum haben darf.
Ansonsten überlege ich aber, mich vor der Klinik doch nochmal zu wiegen. Der Gedanke, dass das Klinikteam dann mein Gewicht (und den Verlauf über die Klinikzeit) dann kennt und ich nicht ist irgendwie gerade fast noch schlimmer als die Zahl. Wenn da wieder ungute Mechanismen in Gang gesetzt werden, hätte ich zumindest in der Klinik den Raum, das zu thematisieren und daran zu arbeiten. Es ist vielleicht auch nicht so sinnvoll, die Waage für immer zu meiden. Mir war selber nicht so klar, dass meine Scham, wieder ein normales Gewicht zu haben, noch ganz schön groß ist und sich wie ein Versagen anfühlt, dass jetzt für alle sichtbar wird.
Ansonsten überlege ich aber, mich vor der Klinik doch nochmal zu wiegen. Der Gedanke, dass das Klinikteam dann mein Gewicht (und den Verlauf über die Klinikzeit) dann kennt und ich nicht ist irgendwie gerade fast noch schlimmer als die Zahl. Wenn da wieder ungute Mechanismen in Gang gesetzt werden, hätte ich zumindest in der Klinik den Raum, das zu thematisieren und daran zu arbeiten. Es ist vielleicht auch nicht so sinnvoll, die Waage für immer zu meiden. Mir war selber nicht so klar, dass meine Scham, wieder ein normales Gewicht zu haben, noch ganz schön groß ist und sich wie ein Versagen anfühlt, dass jetzt für alle sichtbar wird.
Vielleicht hilft dir der Gedanke, dass dein Gewicht die Mitarbeiter da persönlich überhaupt nicht interessiert. Für die ist das Wiegen und das Eintragen deines Gewichts ein täglich x-fach durchgeführter Routinevorgang. Ich denke, gerade bei Patienten, die sich irgendwo im Normbereich bewegen, haben sie die Zahl schon in der nächsten Sekunde wieder vergessen.
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Ich habe zwar keine Ess-Störung, wiege mich aber bis zu zwei oder gar dreimal täglich. Waage steht ja auch immer im Bad bereit, also kein großer Akt, wenn ich mich morgens oder abends im Bad umziehe.
Ich weiß nicht, wie das bei Essgestörten ist, aber kann es letztendlich nicht hilfreich sein, wenn man sich klar macht, wie UNSINNIG diese Zahl ist? Das ist sogar mir klar OBWOHL ich mich zweimal täglich wiege. Für mich geht es nur darum, Tendenzen einschätzen: geht es abwärts, aufwärts, bleibt es so, erwarten mich morgen früh böse Überrraschungen?
Anders gefragt: was verbindest du mit der Zahl? Glaubst du wirklich, dass es darauf ankommt? Weil... nun ja, ein bisschen googlen hilft bereits, wenn es darum geht, sich zu überzeugen wie unsinnig solche Zahlen oder gar der BMI ist. Ist deine Essstörung wirklich von dieser Zahl abhängig?
Ich weiß nicht, wie das bei Essgestörten ist, aber kann es letztendlich nicht hilfreich sein, wenn man sich klar macht, wie UNSINNIG diese Zahl ist? Das ist sogar mir klar OBWOHL ich mich zweimal täglich wiege. Für mich geht es nur darum, Tendenzen einschätzen: geht es abwärts, aufwärts, bleibt es so, erwarten mich morgen früh böse Überrraschungen?
Anders gefragt: was verbindest du mit der Zahl? Glaubst du wirklich, dass es darauf ankommt? Weil... nun ja, ein bisschen googlen hilft bereits, wenn es darum geht, sich zu überzeugen wie unsinnig solche Zahlen oder gar der BMI ist. Ist deine Essstörung wirklich von dieser Zahl abhängig?
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Wieso nicht? Hast du aktuell vorrangig andere Baustellen oder ist es mehr Teil eine anderen Erkrankung?
Wenn nicht denke ich, dass Essstörungen ein komplexes Problem sind, was einen mehrdimensionalen Zugang erfordert. Eine wirklich gute Therapie lässt sich in einem Schwerpunkt-Setting wohl eher realisieren. Leider musste ich die Erfahrung machen, dass die Kompetenzen im Bereich Essstörungen unter Therapeuten ansonsten auch nicht sehr ausgeprägt sind. Vielleicht kann dir dir Tagesklinik trotzdem helfen, aber ich denke in einem Umfeld, das sich mit deiner Essstörung als Erkrankung wirklich gut auskennt, wärst du dafür besser aufgehoben.
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Ja, der Gedanke hilft, danke! Ich finde trotzdem, dass man sich das (für mich) stressige Prozedere dann auch sparen könnte. Man sieht ja optisch, dass ich Normalgewicht habe...
Naja, rational betrachtet, weiß ich, dass die Zahl nicht aussagt und ich weiß auch, dass meine Angst vor eine Zunahme unabhängig von meinem Gewicht ist. Bei dem Thema setzten da solche rationalen Gedanken häufig aus. Die Akzeptanz, dass ich zugenommen habe, fällt mir leichter, wenn ich die Zahl nicht vor Augen habe. In Phasen, wo ich mich viel gewogen habe, hat mir die Zahl, die konstant runterging ein Hochgefühl verschafft. Ich habe das Gefühl, dass ich mich davor schützen möchte. Und dann kenke ich mir, wenn die Zahl so unwichtig ist, könnte man sich das Wiegen auch einfach sparen...Kellerkind hat geschrieben: ↑Sa., 04.06.2022, 23:12 Anders gefragt: was verbindest du mit der Zahl? Glaubst du wirklich, dass es darauf ankommt? Weil... nun ja, ein bisschen googlen hilft bereits, wenn es darum geht, sich zu überzeugen wie unsinnig solche Zahlen oder gar der BMI ist. Ist deine Essstörung wirklich von dieser Zahl abhängig?
Ich habe noch andere Baustellen, aber die Essstörung ist schon das ausgeprägteste Problem, wobei das sicherlich auch alles zusammenhängt. Es ist eine psychosomatische Tagesklinik und meine Therapeutin hat sie mir empfohlen. Einen voll-stationären Aufenthalt konnte ich mir nicht vorstellen. Ich habe die Symptomatik über weite Strecken auch einigermaßen im Griff, aber die Akzeptanz meines Körpers und das Aufgeben der Kontrolle fällt mir sehr schwer. Ich habe die Hoffnung, dass mir die non-verbale Therapieangebote mir da vielleicht besser helfen als eine Gesprächstherapie.
Wenn ich ganz ehrlich bin, merke ich aber auch, dass ich auch ein bisschen froh bin, dass die da nicht so spezialisiert sind und es auch kein Essenskonzept oder ähnliches gibt. Die Vorstellung, 3 feste Mahlzeiten in einem klinisches Setting einzunehmen ist für mich gruselig. Ich bin allerdings selber unsicher und hoffe, dass ich mich da gut aufgehoben fühle.
Es gibt auch Tageskliniken, die spezialisiert sind oder zumindest z.B. Gruppen mit Schwerpunkten anbieten. Ich hätte halt Bedenken, dass sich die Symptomatik durch die Auseinandersetzung verschlechtert und nicht so gut aufgefangen werden kann, wenn die Kompetenzen fehlen. Mit diesen Essenskonzepten kann ich aber total verstehen, zumal ich oft gehört habe, dass die fraglich gesund sind und das Essen schlecht... Manchmal kann es auch hilfreicher sein, direkt von gesünderen Menschen zu lernen z.B. bei gemeinsamen Mahlzeiten und sich im eigenen Tempo selbst zurecht zu wurschteln.
Ich wünsche dir viel Erfolg für deinen Aufenthalt.
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Ich frag mal ganz dreist: Warum willst du denn die Kontrolle aufgeben?Ich habe die Symptomatik über weite Strecken auch einigermaßen im Griff, aber die Akzeptanz meines Körpers und das Aufgeben der Kontrolle fällt mir sehr schwer.
Das ist mMn eine sehr unglückliche Formulierung. Da wundert es mich dann auch nicht wirklich, wenn sich Phasen überkontrollierten Essverhaltens mit UN-kontrolliertem Essverhalten abwechseln.
Niemand... also wirklich niemand!... sollte unkontrolliert essen. Sondern achtsam. Achtsamkeit ist das Zauberwort. Eine gesunde Mischung aus sich etwas gönnen, geniessen, darauf achten, ob man sich gut ernährt. Weniger streng kontrollieren.
Das mag zwar nun so rüberkommen als läge ich das Wort auf die Goldwaage, aber ich glaube, in deinem Fall ist es sehr wichtig, da auf die richtige Affirmation und Denke zu achten. Es sollte nicht dein Ziel sein, die Kontrolle aufzugeben, weder direkt noch indirekt, das wäre wohl sehr kontraproduktiv. Nur weniger. Und weniger schwarz-weiß, von einem Extrem ins Andere.
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Die Bedenken habe ich auch. Ich würde aber auch gar nicht unbedingt sagen, dass die Kompetenzen fehlen. Es ist kein expliziter Schwerpunkt bei der Behandlung von Essstörungen, aber das schließt ja nicht unbedingt aus, dass die sich auskennen. Wobei ich auch schon die Erfahrung gemacht habe bin, dass mache Therapeuten erschreckend uninformiert sind bei dem Thema sind, obwohl die Störung ja nicht so selten sind. Manchmal wird man ja selber auch überrascht, dass Sachen hilfreich sind, die man vorher gar nicht erwartet hat.
Mir gefällt die Vorstellung auf eine gemischte Gruppe mit unterschiedlichen Krankheitsbildern zu treffen gang gut. Ich könnte mir auch vorstellen, dass ich in der Gruppentherapie mehr mitnehme.
Vielen Dank!
Die Formulierung ist tatsächlich unglücklich gewählt. Ich meinte damit weniger die Kontrolle über mein Essverhalten aufzugeben, sondern mich selber und meine Ängste und mein geringes Selbstwert über das Essen und mein Gewicht zu kontrollieren. Mir ist schon klar, dass beim Essen ein Mittelweg gut ist, aber den muss ich auch erstmal lernen auszuhalten. Gerade in Phasen, wo mein Essverhalten nach außen hin "normal und gesund" ist, also weder total restriktiv noch total unkontrolliert, kommt sehr viel hoch.Kellerkind hat geschrieben: ↑So., 05.06.2022, 09:39 Ich frag mal ganz dreist: Warum willst du denn die Kontrolle aufgeben?
Das ist mMn eine sehr unglückliche Formulierung. Da wundert es mich dann auch nicht wirklich, wenn sich Phasen überkontrollierten Essverhaltens mit UN-kontrolliertem Essverhalten abwechseln.
Ich habe schon sehr viele Runden im Essstörungskarussel gedreht und werde wohl nie ein unbelastetes Verhältnis zum Essen haben, aber mein Ziel ist es von selbstschädigendem Verhalten wegzukommen, mein Hungergefühl zu respektieren und angemessen zu befriedigen und wieder ein Stück mehr Vertrauen zu meinem Körper auszubauen. Ich hoffe, dass der Klinikaufenthalt mir dabei hilft.
Eine kurze Rückmeldung: Ich habe mich dann 1 Tag vor der Aufnahme doch zu Hause auf die Waage gestellt. Die Zahl war nicht überraschend und hat gar nicht so viel ausgelöst. Das Wiegen war daher auch nicht schlimm und ich war dann auch relativ gelassen. Der Eindruck von der Klinik und dem therapeutischen Team ist allerdings nicht so positiv. Der erste Tag ist das natürlich noch nicht so richtig aussagekräftig und ich bin gespannt, wie es morgen ist.
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