Wie kann ich es allein schaffen, normal zu essen?

Bulimie, Anorexie, Adipositas, EDNOS (mehr zur Unterscheidung finden Sie in meinen themenbezogenen Artikeln im Archiv, darüber hinaus finden Sie auf der Website auch Selbsttests zum Thema)
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Thread-EröffnerIn
Lia
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Wie kann ich es allein schaffen, normal zu essen?

Beitrag Sa., 12.07.2008, 21:50

Hallo ihr!

Also ich habe jetzt eigentlich nicht so das super große Problem, das nur mal so vorweg, aber mich würde einfach interessieren, was andere Menschen dazu sagen oder ob ihr irgendwelche Tipps/Ideen habt. Wäre nett.

Ich würde sagen, dass ich seit mehreren Jahren (4-5) ein etwas merkwürdiges Verhältnis zum Essen habe. Also es ist sehr chaotisch. Angefangen hat alles als ich so ca. 16 Jahre alt war. Ich fand mich zu dick, obwohl ich lauf BMI im unteren Bereich des Normalgewichts war. Seitdem bin ich eigentlich ständig auf Diät. Also ich fühle mich immer zu dick. Mein BMI liegt zur Zeit bei 17,9. Wenn mein BMI unter 18 ist, fühle ich mich halbwegs wohl, bzw. innerlich ruhig, weil mein Kopf mir sagt, dass ich ja eigentlich fast schon richtig im Untergewichtsbereich bin und ich deshalb gar nicht dick sein kann. Mein Gefühl sagt mir allerdings das Gegenteil.

Ich habe so verschiedene Phasen: Manchmal esse ich wirklich sehr wenig, mache extrem viel Sport ... logischweise nehme ich dann schnell ab. Dann esse ich wieder sehr viel. Und erbreche das Essen manchmal wieder Das passiert aber nicht sehr oft. Dann esse ich wieder ein zeitlang relativ normal, bis ich mich wieder viel zu dich fühle, dann faste ich, esse wenig, mache Sport. So geht das die ganze Zeit. Also alles irgendwie relativ chaotisch.

Ja und der eigentliche Grund, warum ich hier schreibe, ist der, dass ich irgendwann zu dem Entschluss gekommen bin, dass das irgendwie nicht so weiter gehen kann. Ich beschäftige mich eigentlich den ganzen Tag nur mit dem Thema, Essen und das stört mich. Ich mache viel Sport (der viel Zeit in Anspruch nimmt), wenn ich faste geh ich z. B. nicht nach draußen usw. Ich möchte nicht, dass das Thema so viel Raum in meinem Leben einnimmt. Andererseits möchte ich aber auch keinen BMI über 18 haben. Deshalb suche ich nach einem Weg, wie ich das hinkriege, dass ich mich nicht mehr so viel mit dem Essen beschäftige und ich trotzdem nicht zuviel zunehmen. Ich habe probiert mir eine bestimmte Kalorienmenge am Tag vorzunehmen. Aber auf Dauer funktioniert das nicht. Meistens esse ich dann doch weniger und beschäftige mich genauso mit dem Essen wie vorher. Dann habe ich probiert einfach ohne Kalorienzählen zu essen, so das worauf ich hunger hatte. Aber ich wusste ja automatisch wieviel Kalos das waren und hab die irgendwann wieder angefangen, die Kalos, die ich dachte die zuviel waren mit Sport auszugleichen.

Eine Therapie möchte ich nicht machen. Ich denke, dass ich das auch alleine schaffen kann. Ich möchte ja nur, dass das Thema Essen nicht mehr einen so großen Raum in meinem Leben hat wie momentan. Mein Ziel ist es gar nicht ein vollkommen "normales" Essverhalten zu erreichen, weil ich das logischerweise mit Gewichtszunahme in Verbindung bringe. Also bitte nicht schreiben ich soll eine Therapie machen.

Also meine konkrete Frage wäre, ob nicht irgendjmd hier noch eine Idee hat, wie ich mir selbst irgend so eine Art von Plan oder so etwas ähnliches aufstellen könnte, um meine Essverhalten irgendwie auf einem Level zu halten. Also das ich nicht total wenig oder total viel esse, sondern einfach so, dass ich mein Gewicht halte, ohne abzunehmen, aber auch ohne zuzunehmen. Mmmmh ... versteht man das überhaupt, was ich hier geschrieben hab ... bin ich mir grad nicht so sicher
Würd mich aber über antworten freuen.

LG

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Möve
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Beitrag Sa., 12.07.2008, 23:07

Hallo Lia,

Also ich bin dann mal ehrlich:

ich glaube Du unterschätzt Dein Problem. Du hast seit 4-5 Jahren eine Essstörung und das ist ein super grosses Problem, weil es Dein Leben zumindest verkürzt - mal davon abgesehen, wie es Dein Leben derzeit bereits einschränkt.
Lies Dir nochmals durch, was Du geschrieben hast und sei mal ehrlich zu Dir selbst.
Du willst keine Thera machen? Ok, ist ja auch nicht jederfrau Sache, wenn aber dennoch hilfreich. Warum hast Du angefangen? Ist alles nur wegen des Gewichtes? Warum willst Du im kranken gewichtstechnischen Bereich liegen? Was für Gefühle hast Du dabei? Was wäre so schlimm, gesund zu sein?

Also normal essen und ein krankes Gewicht haben geht nicht. Da muss ich Dich wohl enttäuschen. Das wirst Du akzeptieren müssen oder weiterhin krank sein. (sicherlich gibt es Menschen, die eben aus Veranlagung eine niedrigen BMI haben - scheint jedoch bei Dir nicht der Fall zu sein, wenn Du deinen Körper derart quälen musst).

So, also ich hab seit 11 Jahren Essstörungen. Ich habe jahrelang nach einer derartigen Lösung, wie Du sie suchst, geforscht. Hab nix gefunden. Ich lass mich gerne eines Besseren belehren, aber man muss eben auch mal der Realität ins Auge sehen und sich entscheiden.

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Lia
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Beitrag So., 13.07.2008, 00:07

Hallo Möve!
Möve hat geschrieben:ich glaube Du unterschätzt Dein Problem. Du hast seit 4-5 Jahren eine Essstörung und das ist ein super grosses Problem, weil es Dein Leben zumindest verkürzt - mal davon abgesehen, wie es Dein Leben derzeit bereits einschränkt.
Naja, ich meinte damit, dass ich ja irgendwie keine "richtige" Essstörung habe. Weil ich ja zwischendurch auch relativ "normal" esse und mein BMI ist ja auch nicht ständig total weit unten ...

Möve hat geschrieben:Warum hast Du angefangen? Ist alles nur wegen des Gewichtes? Warum willst Du im kranken gewichtstechnischen Bereich liegen? Was für Gefühle hast Du dabei? Was wäre so schlimm, gesund zu sein?
In erster Linie finde ich eben Fett einfach ekelhaft und ich finde mich ekelhaft, wenn ich irgendwo Fett habe. Ich kann mich zwar eine zeitlang davon ablenken, aber nie lange. Es geht mir einfach besser, wenn ich dünner bin.
Außerdem ist Abnehmen für mich ein Art Leistung. Es gibt meinem Leben ja auch irgenwie eine Richtung oder ein Ziel und strukturiert alles. Keine Ahnung, ich kann das nicht erklären. Wenn ich daran denke zuzunehmen, habe ich eben das Gefühl, dass ich dann gar nichts mehr habe - nichts und auch irgendwie nichts mehr bin.
Ich meine, einerseits stört es mich, weil es mein Leben ja auch negativ beeinflusst, andererseits weiß ich aber auch einfach nicht, wie ich komplett auf Dauer "normal" essen soll. Deshalb such ich ja auch irgendwie so eine Art Mittelweg, also eine Art Kompromiss, der auf Dauer funktioniert ... (und dass es das nicht gibt, will ich eigentlich auch gar nicht glauben ...)

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struggle
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Beitrag So., 13.07.2008, 00:19

Hi Lia!

Ich hatte / habe auch Probleme mit "normalem" Essen, ich habe verlernt, auf mein Gefühl zu achten und kompensiere sehr viel mit Essen (auch Langeweile und Probleme...)

Ich habe für mich gelernt, dass es mir in den Phasen, wo ich mich vornehmlich mit Essen beschäftige, psychisch nicht gut geht. Dabei steht die Beschäftigung mit dem Essen für irgendetwas anderes, das in meinem Leben schiefläuft, und um mich nicht damit zu beschäftigen, denke ich halt nach, was und wieviel ich wann esse und was zuviel ist...

Ich mache jetzt schon geraume Zeit eine Therapie, die mir bereits viel gebracht hat. Mittlerweile finde ich, dass ich durch die Krankheit eine große Chance erhalten habe, denn wer weiß, wie lange ich mit bzw. in diesen Mechanismen noch weiterleben hätte können...

In der letzten Woche (seit ich meine beiden kleinen Kätzchen habe), habe ich sogar 2x Fleisch gekocht *stolzbin* (damit ich ihnen etwas abgeben kann... *gg*)

Ich möchte jetzt gar nicht auf ein bestimmtes Gewicht oder BMI eingehen - klar hab auch ich da einen Wert im Kopf, der mir zusagen würde, mittlerweile bin ich weit drüber, aber ICH bin ICH, nicht weil ich einen BMI von soundsoviel habe. Diese Gedanken hindern mich vielmehr daran, Spaß und Freude zu haben (du schreibst ja selbst, dass du dann nicht aus dem Haus gehst, wenn du Diät machst...)

Meine Frage an dich wäre vielmehr, warum du so absolut keine Gesprächstherapie machen möchtest?
Hast du Angst, was dabei herauskommen könnte?

Ich kann sie dir jedenfalls wärmstens empfehlen, auch wenn ich eine lange Anlaufzeit hatte (*ungeduldigbin* *gg*), hat sie mir bereits viele für mich selbstverständliche gedankengänge aufgezeigt, die mich in meinem Leben behindern (soll nicht heißen, dass du eine machen sollst ).

Alles Gute auf deinem Weg,
struggle
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Lia
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Beitrag So., 13.07.2008, 00:52

Hallo struggle!
struggle hat geschrieben:Meine Frage an dich wäre vielmehr, warum du so absolut keine Gesprächstherapie machen möchtest?
Hast du Angst, was dabei herauskommen könnte?
Ich denke, dass ich in einer Therapie mit meiner "Mittelweg-/Kompromiss-Theorie" igendwie fehl am Platz bin. Ich denk mir halt, da geht's um alles oder nichts, also entweder versuchen "normal" zu essen oder keine Therapie machen, also zumindest längerfristig gesehen.
Außerdem macht mit der Gedanke Angst, dass mich vielleicht irgendjmd so manipuliert, dass ich etwas esse, obwohl ich in Wirklichkeit gar nichts essen möchte. Nur fällt mir das dann vielleicht zu spät auf. Naja, Manipulation ist vielleicht etwas übertrieben, eher Beeinflussung in eine bestimmte Richtung. Beeinflussung in eine bestimmte Richtung ist ja letztendlich das gleiche wie Therapie, also ich stell's mir halt so vor. Das möchte ich eben nicht.
Irgendwie ist so eine Therapie ja auch eine Einmischung. Und die Vorstellung, dass sich da irgendjmd einmischt, finde ich auch nicht so gut.
Und wieso sollte jemand fremdes wissen, was besser für mich ist, der nicht ich selbst ist. Ich kenn mich halt am besten und ich denke, dass es nicht das beste für mich ist, zu 100% "normal" zu essen.
Eine Therapie ist mir insgesamt igendwie "suspekt".
Angst, was dabei herauskommen könnte habe ich eigentlich nicht. Ich wüsste gar nicht, was ich da besprechen sollte. Außer das ich ein etwas merkwürdiges Essverhalten habe. Das könnte ich in 10 Minuten erzählen und dann würde mir nichts mehr einfallen.

Dir hat eine Therapie ja scheinbar geholfen, was mich natürlich für dich freut , aber ich glaube, ich könnte das niemals ertragen, wenn ich längere Zeit im Normalgewichtsbereich wäre. Das geht nicht.

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Sealedtears
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Beiträge: 28

Beitrag So., 13.07.2008, 02:00

Hallo Lia

Ich hatte früher auch eine sehr starke Assstörung , einerseits habe ich nichts gegessen und wenn musste ich es erbrechen. Allein der Gedanke machte mich krank. Ich hatte auch den grund , dass ich etwas erreichen , schaffen wollte weil ich nichts hatte und wenn ich e schaffe nichts zu essen habe ich wieder ein Ziel. Ich wollte verschwinden .

Weißt du , nun ist bei mir alles anders , ich versuche jeden Tag einen kg mehr zu haben. Es ist total unattraktiv und macht dich nur krank.

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Möve
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Beiträge: 22

Beitrag So., 13.07.2008, 08:42

Hallo Lia,

och, es gibt sicherlich verdammt viel, was Du in der Thera besprechen könntest. Es gibt nicht nur das schwarz-weiss Denken in einer Thera. Man muss sich seine Ziele schon selbst stecken und man selbst beeinflusst, was geschieht. Man kann klar sagen, wo man hin möchte.

Was mich mehr schockiert ist, dass Du sonst kein Ziel hast im Leben. Was machst Du denn? Kann ja nicht sein, dass Du sonst nichts hast, keine anderen "Fähigkeiten", als Dich selbst verschwinden zu lassen. Woher kommt das? Wie wäre es denn mal mit Alternativen schaffen? Neue Ziele ins Auge fassen, neue Wege gehen - Dinge, mit denen Du dich besser fühlst und die nicht einen bitteren Nachgeschmack haben? Du räumst der ES ganz schön viel Platz ein - Dir dafür sehr wenig.
Gott, ich weiss wie schwer das ist, ich weiss, dass es total furchtbar klingt, sich selbst zu finden - aber Du bist da.

Wünsch Dir allles Gute.

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struggle
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Beitrag So., 13.07.2008, 10:01

Hi Lia!

In meiner Therapie geht es am allerwenigsten ums Essen! Ich werde in keinerlei Richtung manipuliert (Meine Therapeutin würde jetzt vmtl. nachfragen, wieso du das Gefühl hast, sie würde dich manipulieren wollen ) In einer Therapie bist immer du der Mittelpunkt (das ist angenehm!), du gibst Richtung und Tempo vor, eine Thera kann dich nur unterstützen.

Es geht hier nicht um fremdes Wissen, da du ja der Experte für dich selbst bist! Eine Therapeutin kann dir dabei helfen, deinen Gefühlen auf den Grund zu gehen, und gewisse festgefahrene Überzeugungen und Gedankenkreise zu erkennen.

Glaub mir, in der Therapie fängst du an zu reden, und meine Therapeutin (ich kann leider nur von ihr erzählen) unterbricht dann an den unvorhergesehendsten Stellen, und regt mich durch Zwischenfragen zum Nachdenken über etwas an, das mir bislang selbstverständlich erschienen ist.

Alles Gute,
struggle
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Lia
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Beitrag So., 13.07.2008, 12:27

Hallo Möve!
Möve hat geschrieben:Was machst Du denn? Kann ja nicht sein, dass Du sonst nichts hast, keine anderen "Fähigkeiten", als Dich selbst verschwinden zu lassen. Woher kommt das? Wie wäre es denn mal mit Alternativen schaffen? Neue Ziele ins Auge fassen, neue Wege gehen - Dinge, mit denen Du dich besser fühlst und die nicht einen bitteren Nachgeschmack haben? Du räumst der ES ganz schön viel Platz ein - Dir dafür sehr wenig.
Ich studiere, jobbe nebenher ... ich könnte mir auch nicht vorstellen irgendetwas anderes zu machen. Also, mein Studium an sich gefällt mir.

Ich empfinde mein Leben eher als "unsicher", weil ich nie weiß, was morgen sein wird, weil ich nicht weiß, was ich genau nach dem Studium mache, ich nicht weiß in welcher Stadt ich wohnen werde, ob ich mein Studium überhaupt in dieser Stadt beenden oder in einer anderen fortsetzen werde ... ich empfinde das eher so, dass ich irgendwie überhaupt keinen Halt habe, auch nicht durch andere Menschen. Diesen Halt hab ich eben durch die Sache mit dem Essen und zwar nur dadurch. Eine Alternative dafür wüsste ich nicht. Ich komme mir ziemlich dumm vor. Schließlich führen heute die meisten Menschen ein Leben, das unsicher ist und scheinen damit aber klar zu kommen im Gegensatz zu mir.
Insgesamt kommt mir mein Leben sinnlos vor. Ich hab eher so die Einstellung, dass es grundsätzlich egal ist, was man macht, man wird nie ein sinnvolles Leben führen können, weil man als Mensch dafür nicht geeignet ist. Also ich könnte den perfekten Beruf haben und das perfekte Leben führen, aber einen wirklichen Sinn hätte es doch sowieso nie. Und Ziele oder Aufgaben kann ich nicht mit Sinn gleichsetzen. Das ist eben nur eine Art Zeitvertreib - mit irgendwas muss man man sich ja beschäftigen.



Hallo Struggle!

Ja, wahrscheinlich hast du Recht. Aber irgendwie sträubt sich trotzdem alles in mir eine Therapie zu machen. Wahrscheinlich, weil ich dann wirklich etwas ändern wollen müsste und ich mich dann doch nicht so richtig sicher bin, ob ich das überhaupt möchte.

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struggle
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Beitrag So., 13.07.2008, 13:03

Hi Lia!

Dein Post stimmt mich irgendwie sehr nachdenklich - da sind tausend Fragen, die mir im Kopf herumschwirren, die ich aber nicht greifen kann...

Ich finde du bist schon sehr weit, hast eine sehr gute Spur, die man verfolgen könnte, wenn du sagst, die ES gibt dir den Halt, der dir sonstwo fehlt.

Wie gestaltest du deine Freizeit? Machst du etwas, wobei du dich wohlfühlst und entspannen kannst, oder bist du da eher getrieben, rotierst und läufst vor etwas davon?

Wieso glaubst du, dass du mehr Halt brauchst, als andere Menschen? Dass du kein sinnvolles Leben führen kannst? Wie definierst du "Sinnvolles Leben"?

Klar kann man nie wissen, wohin es einen nach der Ausbildung tatsächlich verschlägt- wo würdest du den gerne sein? Was stellst du dir vor?
Lia hat geschrieben:Schließlich führen heute die meisten Menschen ein Leben, das unsicher ist und scheinen damit aber klar zu kommen im Gegensatz zu mir.
Sich mit anderen Menschen vergleichen ist eine ziemliche Falle! Ich picke mir von jeder Person das Gute heraus, das was sie gut kann, und mische mir dann einen "Super-Menschen" - und dieses Ideal kann man nicht erreichen, da muss man sich ja zwangsläufig "dumm" vorkommen!
Ich glaube, jeder Mensch hat einen Bereich, in dem er nicht gut klar kommt, aber den wird er vmtl. eher verstecken...

Was glaubst du, könnten dir andere Menschen geben, das du dir selbst nicht geben kannst (bez. "Halt durch andere Menschen")

Du wirkst auf mich nicht wirklich zufrieden in deinem Leben, schreibst aber, du möchtest gar nichts ändern. Was könnte dir denn schlimmstenfalls passieren, wenn du etwas (eine Kleinigkeit) änderst?

Du siehst, ziemlich viele Bruchstücke, die ich da in mir finde! Ich hoffe, die Anstöße können dir weiterhelfen!

Liebe Grüße,
struggle
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Lia
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Beitrag So., 13.07.2008, 13:43

Hallo struggle!
struggle hat geschrieben: Wie gestaltest du deine Freizeit? Machst du etwas, wobei du dich wohlfühlst und entspannen kannst, oder bist du da eher getrieben, rotierst und läufst vor etwas davon?
In meiner Freizeit mache ich halt überwiegend Sport. Also ich gehe Joggen, oft so 2 Stunden. Manchmal treffe ich mich auch mit Leuten und wir unternehmen etwas. Da hab ich das Gefühl, dass das aber eher so eine Art Pflichtveranstaltung ist, weil ich eigentlich lieber allein zuhause wäre. Aber da ich das nicht normal finde, gehe ich dann halt raus. Das ist aber eher selten der Fall.
Außerdem geht es mir damit eigentlich auch nicht so gut, wenn ich mich so isoliere. Wenn ich zuhause bin, bin ich viel im Internet unterwegs.
Ich versuche mich ständig irgendwie zu beschäftigen. So richtig entspannen kann ich nicht. Weil ich das Gefühl habe, wenn alles ruhig ist, geht es mir schlechter. Deshalb versuche ich das die ganze Zeit zu vermeiden. Nur abends geht das eben nicht. Ich brauch auch immer so um die 3 Stunden bis ich einschlafen kann und manchmal auch gar nicht.
struggle hat geschrieben: Wieso glaubst du, dass du mehr Halt brauchst, als andere Menschen? Dass du kein sinnvolles Leben führen kannst? Wie definierst du "Sinnvolles Leben"?
Ich empfinde alles irgendwie als ziemlich chaotisch - innerlich meine ich und früher war das zumindest nicht so extrem wie jetzt. Deshalb denke ich, dass ich irgendeine Art von Halt oder so brauche.
Ansatzweise sinnvoll ist ein Leben für mich, wenn man großen Einfluss hat und damit etwas Gutes bezweckt. Aber das muss dann schon so viel sein, dass man seinen Namen in Lexika findet. Das hört sich vielleicht jetzt total übertrieben an, aber so denke ich wirklich. Und selbst da bin ich mir noch nicht einmal sicher, ob das wirklich ein sinnvolles Leben ist.
struggle hat geschrieben:Klar kann man nie wissen, wohin es einen nach der Ausbildung tatsächlich verschlägt- wo würdest du den gerne sein? Was stellst du dir vor?
Ich will immer total viel aufeinmal und dann doch wieder gar nichts, weil ich denke dafür nicht geeignet zu sein. Bei der einen Sache denke ich habe ich zu wenig Selbstbewusstsein, für die andere fühle ich mich nicht stabil genug oder müsste extrovertierter sein usw.
struggle hat geschrieben:Ich picke mir von jeder Person das Gute heraus, das was sie gut kann, und mische mir dann einen "Super-Menschen"
Ja, genauso mache ich das immer. Das ist wahrscheinlich auch ein unerreichbares Ideal, was ich immer im Kopf habe. Andererseits kann man sich ja auch nur verbessern, wenn man immer ein Ziel im Kopf hat, was besser ist, als das was man selbst ist.

struggle hat geschrieben:Was glaubst du, könnten dir andere Menschen geben, das du dir selbst nicht geben kannst (bez. "Halt durch andere Menschen")
Ich habe immer ein sehr große Distanz zu alle Menschen, brauche sozusagen immer einen riesengroßen Sicherheitsabstand. Es wäre vermutlich manchmal einfacher, nicht immer alles mit sich selbst ausmachen zu müssen.
struggle hat geschrieben:Du wirkst auf mich nicht wirklich zufrieden in deinem Leben, schreibst aber, du möchtest gar nichts ändern. Was könnte dir denn schlimmstenfalls passieren, wenn du etwas (eine Kleinigkeit) änderst?
Das das was ich ändere irgendwie falsch wäre und es vielleicht dazu führen würde, dass ich schlechter funktioniere als vorher. Selbst wenn es nur eine Kleinigkeit wäre.

LG

Lia

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struggle
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Beitrag So., 13.07.2008, 16:22

Hi Lia!

Freizeit:
Du schreibst, für dich ist es eine Pflicht, dich mit anderen zu treffen. Du hörst ganz klar die Stimme in dir, die sich einen Abend alleine wünscht. Ich finde es toll, dass du diese Stimme hören kannst, sie kommt aus deinem Inneren und sagt dir eigentlich, was gut für dich wäre. Kannst du dieser inneren Stimme in anderen Lebenslagen vertrauen? Sie alleine sagt dir, was gut für dich ist, was bedeutet schon "normal"! Es ist genauso normal, einen Abend zuhause zu verbringen!
Wohnst du alleine? Hast du ein Haustier? Fühlst du dich in deiner Wohnung wohl - zu Hause?
Lia hat geschrieben:Außerdem geht es mir damit eigentlich auch nicht so gut, wenn ich mich so isoliere.
Bedeutet es Isolation für dich, wenn du deine 4 Wände betrittst? Es kann auch "endlich Ruhe" bedeuten, endlich niemand, der da ist, der laut ist, der etwas möchte. Endlich daheim und nur mehr dem nachgehen, was ich möchte...

Hast du schon einmal jemanden zu dir eingeladen, und versucht, mit einer guten Freundin einen gemütlichen Abend bei dir zu verbringen? So richtig mit Fernsehen, ev. zuvor gemeinsam Abendessen, ev. einem guten Wein oder ähnliches?
Kannst du dich auch nicht in Gegenwart einer guten Freundin, jemandem, dem du vertraust, entspannen?

Die Sache mit dem Einschlafen ist ganz schön hartnäckig! Das kenne ich sehr gut aus der Zeit, wo ich tief in meiner ES drinnen war. Wenn ich 5-6 Stunden Schlaf gefunden habe, dann war das viel, und ich brauche aber mind. 8 Stunden --> ich hab ein chronisches Schlafdefizit entwickelt, war noch schlechter gelaunt (als ohnehin durch die ES), hab untertags zuviel Cola / Kaffee getrunken, und abends ist das ganze wieder losgegangen.
Es wäre schon gut, wenn du 1 Stunde vor dem Schlafen gehen zur Ruhe kommst - PC ausdrehen, vielleicht noch was lesen, keinen Sport mehr, vielleicht ein heißes Bad (im Winter)?
Im Internet gibts haufenweise gute Ratschläge, was man denn am besten tun sollte, um besser einzuschlafen - ich glaube, du müsstest erst mal für dich eine Möglichkeit finden, zu entspannen, loszulassen. Hast du schon mal etwas in die Richtung Massage, Meditation oder Shiatsu probiert?
Lia hat geschrieben:Ansatzweise sinnvoll ist ein Leben für mich, wenn man großen Einfluss hat
Für mich ist ein sinnvolles Leben eines, in dem ich mich wohlfühle! Wenn ich ausgeglichen bin, mich auch mit lieben Freunden treffen kann und mir niemand etwas vorschreibt, dann muss ich auch nicht über den Sinn bzw. über meinen Einfluss nachdenken. Ich möchte so handeln, wie es mir passt, und nicht von anderen oder von Moral-Vorschriften daran gehindert werden, ich brauche auch nicht viel Geld um glücklich zu sein - Für mich ist mein Leben sinnvoll, wenn glücklich bin.
Ich kann glücklich sein, weil meine Katze sich an mich schmiegt, weil jemand an mich denkt, weil ich ein 4Blättriges Kleeblatt finde, weil ich lange und gut geschlafen habe, weil ich mich auf etwas freue, weil ich wandern gehe und eine schöne Blume,... entdecke, weil ich im warmen Regen spazieren gehe, weil sich jemand über das freut, was ich getan habe (einen Kuchen gebacken, beim Umräumen geholfen,....)
Lia hat geschrieben: struggle schrieb:
Klar kann man nie wissen, wohin es einen nach der Ausbildung tatsächlich verschlägt- wo würdest du den gerne sein? Was stellst du dir vor?

Ich will immer total viel aufeinmal und dann doch wieder gar nichts, weil ich denke dafür nicht geeignet zu sein. Bei der einen Sache denke ich habe ich zu wenig Selbstbewusstsein, für die andere fühle ich mich nicht stabil genug oder müsste extrovertierter sein usw.
Was ist dir bei dieser Frage als erstes eingefallen? Du gibst auf jede Idee sofort einen Deckel drauf (dafür bin ich zuwenig... hab ich zuwenig von... müsste so sein). Vergiss mal die Gründe, die dagegen sprechen und nimm nur das, was dir als erstes einfällt, deinen ersten Gedanken.

Zum Supermenschen:
Vergiss ihn, es gibt ihn nicht, wenn dir wieder etwas an jemandem besonders nachahmenswert vorkommt, dann schau auch, wo dieser Mensch seine Schwächen hat - es kann gut sein, dass du ihm dafür in einem anderen Bereich voraus bist...
Lia hat geschrieben:, nicht immer alles mit sich selbst ausmachen zu müssen
Damit kämpfe ich gerade. Ich hätte sehr gerne jemanden, der mich bestätigt, der mir sagt - ja, so ist das gut, wenn ich etwas entscheiden möchte und unsicher bin. Dadurch begebe ich mich aber in eine Abhängigkeit von den Anderen und gebe ihnen die Macht, mir etwas zu "erlauben" - Für mich ist diese Erlaubnis dzt noch ganz wichtig, aber eigentlich bin ich gleich viel wert wie die Anderen, ebenfalls erwachsen, und niemand hat das Recht, mir etwas zu erlauben! (Aber damit kämpfe ich gerade )
Lia hat geschrieben:dass ich schlechter funktioniere
Machs noch genauer! Wie schlechter? Welche Szene spukt dir im Kopf?

Liebe Grüße,
struggle
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Lia
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Beitrag So., 13.07.2008, 21:02

Hallo struggle!
struggle hat geschrieben:Wohnst du alleine? Hast du ein Haustier? Fühlst du dich in deiner Wohnung wohl - zu Hause?
Ja, ich wohne allein. Nein, ein Haustier habe ich nicht. Grundsätzlich fühle mich schon wohl in meiner Wohnung. Nur fühle ich mich eher nicht so richtig wohl mit mir selbst. Was ich dann eben vor allem abends merke.
struggle hat geschrieben:Bedeutet es Isolation für dich, wenn du deine 4 Wände betrittst? Es kann auch "endlich Ruhe" bedeuten, endlich niemand, der da ist, der laut ist, der etwas möchte. Endlich daheim und nur mehr dem nachgehen, was ich möchte...
Ich habe immer eher dieses Gefühl alleine sein zu wollen, ja - in meinen "4 Wänden". Länger als drei Tage halte ich das dann aber nicht aus. Dann muss ich eben wieder unter Menschen. Ich bringe allein sein, nur mit negativen Dingen in Verbindung. Oft ist es auch so, wenn ich länger allein bin, dass es mir dann immer schlechter geht, weil ich anfange nachzudenken etc.
struggle hat geschrieben:Hast du schon einmal jemanden zu dir eingeladen, und versucht, mit einer guten Freundin einen gemütlichen Abend bei dir zu verbringen? So richtig mit Fernsehen, ev. zuvor gemeinsam Abendessen, ev. einem guten Wein oder ähnliches?
Kannst du dich auch nicht in Gegenwart einer guten Freundin, jemandem, dem du vertraust, entspannen?
Es besuchen mich natürlich schon ab und zu ein paar Leute. Aber ich bin mit denen nicht gern in meiner Wohnung. Ich unternehme lieber draußen etwas. In der Wohnung ist mir das irgendwie zu "eng".
Ich bin auch eher ein misstrauischer Mensch. Bis ich jmd vertraue dauert das schon sehr lange. Ich vertraue eigentlich keinem Menschen zu 100%. Selbst, die die ich schon jahrelang kenne. Was eigentlich Schade ist. Nein, richtig entspannen, kann ich mich in Gegenwart keines Menschen. Ich weiß auch schon länger, dass das so eine Art Problem von mir ist: Dass ich immer so misstrauisch, distanziert etc. bin. Ich denke eben, so was macht einen auf Dauer auch unglücklich.
struggle hat geschrieben:hab untertags zuviel Cola / Kaffee getrunken, und abends ist das ganze wieder losgegangen.
Es wäre schon gut, wenn du 1 Stunde vor dem Schlafen gehen zur Ruhe kommst - PC ausdrehen, vielleicht noch was lesen, keinen Sport mehr, vielleicht ein heißes Bad (im Winter)?
Ja, tagsüber nehm ich dann auch relativ viel Koffein zu mir (Koffeintablette, Kaffee, Cola). Wenn ich nächtelang überhaupt nicht schlafen kann, nehm ich dann eine Schlaftablette damit ich überhaupt mal schlafen kann. Ansonsten würde ich ja nicht merh funktionieren können. Obwohl ich weiß, dass das mit den Schlaftabletten das Einschlafproblem eher noch schlimmer macht. Deshalb versuch ich die auch nicht regelmäßig zu nehmen. Ja, besser wäre es abends nicht mehr so lange am PC zu sitzen etc.

struggle hat geschrieben:Hast du schon mal etwas in die Richtung Massage, Meditation oder Shiatsu probiert?
Nein. Aber ich glaube ich könnte mich bei einer Massage niemals entspannen.

struggle hat geschrieben:Für mich ist ein sinnvolles Leben eines, in dem ich mich wohlfühle! Wenn ich ausgeglichen bin, mich auch mit lieben Freunden treffen kann und mir niemand etwas vorschreibt, dann muss ich auch nicht über den Sinn bzw. über meinen Einfluss nachdenken. Ich möchte so handeln, wie es mir passt, und nicht von anderen oder von Moral-Vorschriften daran gehindert werden, ich brauche auch nicht viel Geld um glücklich zu sein - Für mich ist mein Leben sinnvoll, wenn glücklich bin.
Ich kann glücklich sein, weil meine Katze sich an mich schmiegt, weil jemand an mich denkt, weil ich ein 4Blättriges Kleeblatt finde, weil ich lange und gut geschlafen habe, weil ich mich auf etwas freue, weil ich wandern gehe und eine schöne Blume,... entdecke, weil ich im warmen Regen spazieren gehe, weil sich jemand über das freut, was ich getan habe (einen Kuchen gebacken, beim Umräumen geholfen,....)
Das klingt irgendwie schön ... naja, dazu muss man für so etwas wahrscheinlich "offen sein", was ich anscheinend nicht bin.


struggle hat geschrieben:Was ist dir bei dieser Frage als erstes eingefallen? .
Ich kann meinen ersten Gedanken gar nicht allein denken. Weil ich fast zeitgleich denke, dass ich dafür nicht alle notwendigen Fähigkeiten besitze.
struggle hat geschrieben:Wie schlechter? Welche Szene spukt dir im Kopf?
[/quote]

Naja, so dass ich dann einfach meinen Alltag gar nicht mehr auf die Reihe kriege. Ich habe immer das Gefühl, dass jeder Tag für mich ein Kampf ist, ein Kampf normal zu funktionieren und ich immer kurz davor stehe den Kampf zu verlieren. Und wenn sich irgendetwas ändert, könnte es ja sein, dass ich sozusagen das Gleichgewicht verliere und ich nicht mehr funktionieren kann: mein Studium nicht schaffe ... eben alles vernachlässige.

LG

Lia

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struggle
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Beitrag Mo., 14.07.2008, 21:01

Hallo LIa!

Mehr Anregungen kann ich dir leider nicht mehr geben, ich bin mit meinem nicht vorhandenen Latein am Ende

Ich kenne den Zustand sehr gut, wenn man abends zu rotieren beginnt - wenn du da ein Patentrezept findest, bitte schreib es mir
Versuch doch mal, einen Tag lang nichts aufputschendes zu dir zu nehmen und schau, ob du dann am Abend ruhiger bist!

Ich finde es auch eine schwierige Aufgabe, immer gut in sich hineinzuhören und festzustellen ob man JETZT GERADE lieber alleine ist oder Gesellschaft hat - das wäre eine Lernaufgabe

Diesen Zustand, bei längerem Alleine sein zu grübeln, der schreit nach einer Gesprächstherapie... Zu Beginn konnte ich in meiner Wohnung nie ohne Fernseher oder Radio sein, ich hatte immer etwas laufen, den Fernseher mit Sleep-Timer sogar zum Einschlafen. Jetzt bin ich immer öfter daheim ohne dass mir eine alles-abdeckende Geräuschkulisse fehlt...
Lia hat geschrieben:Ich weiß auch schon länger, dass das so eine Art Problem von mir ist: Dass ich immer so misstrauisch, distanziert etc. bin.
Sag, kritisierst du auch alles an dir? Vielleicht ist es ok, und das ist eben dein natürliches Bedürftnis nach Distanz! Das ist ja bei jedem unterschiedlich, und es gibt sicher viele Menschen, die dein Gefühl teilen (ich bin auch sehr vorsichtig...)

Bezüglich des Vorschlags Massage: Probier es einfach aus. Als ich in meiner ES tief drinnen war, mochte ich mich selbst nicht. Ich hätte mir Berührung gewünscht und hab sie aber nirgends herbekommen. Die Massage hat mir damals sehr gutgetan - ich hab sie richtig genossen, obwohl ich die restliche Zeit auch eher rastlos gewesen bin. Ich hab mir gesagt, dass es der Job der Masseurin ist und sie mich nie wieder sehen wird - also hatte ich auch keine Skrupel wegen meiner körperlichen Erscheinung.

Ganz allgemein fällt mir auf, dass du sehr streng mit dir umgehst, dich eher kritisierst als dich zu loben und dir sehr viel Druck machst wie dein Leben auszusehen hat... Streich das alles

Ganz liebe Grüße,
struggle
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Thread-EröffnerIn
Lia
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 21
Beiträge: 8

Beitrag Di., 15.07.2008, 19:43

Hallo struggle!

Danke für deine Antworten
struggle hat geschrieben:Ich kenne den Zustand sehr gut, wenn man abends zu rotieren beginnt - wenn du da ein Patentrezept findest, bitte schreib es mir
ja, mach ich dann



(Heute will ich gerade mal wieder einfach nur glauben, dass ich in Wirklichkeit kein Problem habe, mein Essverhalten einfach nur ab und zu etwas weniger extrem sein müsste und ich da irgendwie allein einen Weg finde .
oder am liebsten gar nicht mehr darüber nachdenken. )


Liebe Grüße

Lia

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