Zwangseinweisung verhindern

Bulimie, Anorexie, Adipositas, EDNOS (mehr zur Unterscheidung finden Sie in meinen themenbezogenen Artikeln im Archiv, darüber hinaus finden Sie auf der Website auch Selbsttests zum Thema)

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Riesenangst
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Zwangseinweisung verhindern

Beitrag Di., 21.04.2015, 19:37

Hallo

Ich bin 17 Jahre und werde wenn ich nicht freiwillig in die Klinik gehe zwangseingewiesen. Was soll ich nur tun. Kann mir jemand helfen? Bin untergewichtig, nehme grad selber zu und bin auf dem Weg der Besserung. Nur laut Arzt " zu spät ". Habe eine Zeit lang wegen Allergien wenig gegessen (hatte schlimme Übelkeit und Bauchschmerzen).

Und jetzt sollte ich morgen zwangseingewiesen werden.

Ich bin so traurig und verzweifelt wie noch nie in meinem Leben.

Kann mir jemand schnell helfen?

Danke vielmals im Voraus

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walduft
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Beitrag Di., 21.04.2015, 19:40

Hallo du!

Tut mir leid, in welcher Situation du steckst, ich fühle mit dir.

Warum "möchtest" du denn nicht in eine Klinik/ Krankenhaus?

Und wieviel wiegst du denn bzw. wie schlecht steht es um deinen Allgemeinzustand?

Liebe Grüße


Thread-EröffnerIn
Riesenangst
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Beitrag Di., 21.04.2015, 19:46

Hallo

Die Blutwerte sind sehr gut. Wiege 35kg bei 157cm. Ich weiß, leider viel zu wenig.

Ich habe so starkes Heimweh :( das ist der Hauptgrund. Ich kann das nicht ich liebe meine Familie so sehr.

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RiseAgainst
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Beitrag Di., 26.04.2016, 22:07

Hast du wirklich wegen einer Allergie so wenig gegessen? Ich kann dich gut verstehen, ich musste nämlich wegen meiner Essstörung ins Krankenhaus, jedoch glaube mir bei deinem Gewicht ist es einfach besser so. Es kann sonst zu Komplikationen kommen.

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Rosa Wolke
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Beitrag Mi., 27.04.2016, 06:30

Liebe Riesenangst,
das hört sich wirklich an als hättest du große Angst. Ich hatte früher auch starkes Heimweh und wurde dann gezwungen eine Zeit woanders zu verbringen, weil ich mich bis dato erfolgreich gedrückt hatte. Im Endeffekt war es eine gute Erfahrung, es hat mir neue Moglichkeiten eröffnet, auch wenn es erstmal schwer war.

Es tut mir leid, dass es dir so schlecht geht. Ich hoffe es geht dir bald besser. Ich würde mich aber der Frage anschließen, bist du sicher, dass du wegen der Allergien nicht gegessen hast oder steckt da doch etwas anderes dahinter ? Falls dem vll. doch so ist (wenn nicht ignorier das folgende einfach):
Ich hatte selbst Magersucht und weiß, dass man sich das nicht gerne eingesteht. Aber man kann daran sterben, man denkt immer es geht noch, soooo dünn bin ich doch garnicht, aber mit jedem Gewichtsverlust rückt der Tod näher. Es ist gut wieder zuzunehmen und es wird auch leichter, wirklich. Ich wünsche Dir viel Kraft.


kaja
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Beitrag Mi., 27.04.2016, 07:43

Euch ist schon klar das ihr da einen Thread von vor einem Jahr ausgebuddelt habt ?
After all this time ? Always.

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Rosa Wolke
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Beitrag Mi., 27.04.2016, 12:25

Danke für den Hinweis

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Zora_
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Beitrag Mi., 02.09.2020, 12:33

Ich hole diesen Thread mal wieder hoch, weil er zu meiner Frage passt aber ich habe hier im Forum noch keine Antwort gefunden.

Weiß hier jemand, wie das mit einer Zwangseinweisung bei Anorexie ist?
Eine Freundin von mir ist momentan sehr verzweifelt weil ihr Hausarzt gestern plötzlich von Zwangseinweisung/Magensonde usw. gesprochen hat, wenn sich ihr Gewicht in den nächsten zwei Wochen nicht deutlich verbessert.
Ab welchen BMI darf sowas gemacht werden? Oder ist nicht nur der BMI ausschlaggebend, sondern die allgemeine körperliche Verfassung? Darf der Hausarzt das überhaupt?
Kann mir das vielleicht jemand sagen?

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Malia
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Beitrag Mi., 02.09.2020, 18:08

Ich hab dazu einen interessanten Text gefunden:
https://www.ethikdiskurs.de/fallkomment ... -anorexie/
Bei einem gewissen Stande der Selbsterkenntnis und bei sonstigen für die Beobachtung günstigen Begleitumständen wird es regelmäßig geschehen müssen, dass man sich abscheulich findet.
Franz Kafka

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Zora_
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Beitrag Mi., 02.09.2020, 21:45

Danke Malia, der Text ist wirklich interessant...wäre schön, wenn das ganze bei jedem Fall so gründlich überdacht werden würde. Aber das bezweifle ich leider. Ich denke grade ein Hausarzt sieht in so einem Fall ausschließlich die köperlichen Schäden/Konsequenzen. Und für ihn ist es zweitrangig was so eine Drohung auslöst, an Hilflosigkeit und Kontrollverlust.
Deswegen würde es mich schon sehr interessieren, ob Hausärzte alleine über eine Zwangseinweisung entscheiden dürfen...

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Malia
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Beitrag Mi., 02.09.2020, 21:56

Ich hab es so verstanden, dass eine Einweisung nur bei akuter Selbstgefährdung möglich isr.
Und ich tippe eher darauf, dass der Arzt deiner Freundin ratlos ist und nichts falsch machen will.
Deine Freundin kann jederzeit den Hausarzt wechseln.
Bei einem gewissen Stande der Selbsterkenntnis und bei sonstigen für die Beobachtung günstigen Begleitumständen wird es regelmäßig geschehen müssen, dass man sich abscheulich findet.
Franz Kafka

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Sadako
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Beitrag Mi., 02.09.2020, 22:04

Zora_ hat geschrieben: Mi., 02.09.2020, 21:45 Ich denke grade ein Hausarzt sieht in so einem Fall ausschließlich die köperlichen Schäden/Konsequenzen. Und für ihn ist es zweitrangig was so eine Drohung auslöst, an Hilflosigkeit und Kontrollverlust.
Deswegen würde es mich schon sehr interessieren, ob Hausärzte alleine über eine Zwangseinweisung entscheiden dürfen...
Über die Zwangseinweisung entscheiden wird zumindest in DE ein Richter. Der Hausarzt kann das Ganze „nur“ anschieben.

Und...bei allem Verständnis , was eine Zwangsbehandlung an Ängsten auslöst, darf man auch gerne bedenken, wie schwer es ist, für einen Arzt mitanzusehen, wie sich jemand an die Nähe des Todes hungert. Gerade wenn die Magersucht schon länger andauert, haben sich oft körperliche Schäden entwickelt, die Magersüchtige in akute Lebensgefahr bringen, auch wenn die Betroffenen davon überhaupt keine Wahrnehmung haben. Das ist echt eine schwierige Abwägung. Wenn man als Arzt dem Autonomiebedürfnis und der Fehlenden Bereitschaft zur freiwilligen Behandlung Rechnung trägt, und dann den Totenschein ausstellen muss, ist das sicherlich nicht leicht wegzustecken.

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Zora_
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Beitrag Mi., 02.09.2020, 22:09

Danke für die Info, Sadako!
Ja, sicher...du hast recht...es ist mir schon auch klar, dass so eine Situation für den behandelnden Arzt auch sehr schwierig ist...

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Sadako
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Beitrag Mi., 02.09.2020, 22:18

Für wie akut und gefährlich würdest du denn die Situation einschätzen, Zora?

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chrysokoll
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Beitrag Mi., 02.09.2020, 22:18

der Hausarzt kann, wie die anderen schon sagten, ausser bei ganz akuter Selbstgefährdung, nicht über eine Einweisung entscheiden oder diese veranlassen.

Aber andererseits ist ein Hausarzt nun auch kein Anorexie-Spezialist, kein Psychiater, kein Psychotherapeut.
Er hat seine Grenzen und ich kann mir auch vorstellen dass er nicht mehr viele Möglichkeiten sieht und diese Grenzen auch deutlich macht.

Deine Freundin kann natürlich jederzeit den Hausarzt wechseln.
Aber ob der nächste damit entspannter umgeht?

Sie kann sich auch überlegen ob sie sich nicht helfen lassen will.
Und da wäre es besser noch bewusst zu überlegen, eine Wahl zu treffen für eine Klinik, als auf den absoluten Notfall zu warten

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