hallo alle zusammen
Ich bin 22 Jahre und kämpfe etwa seit 4 Jahren mit einer Essstörung. Bin seit ca. einem halben Jahr in Therapie und man hat mir geraten mich mit Leuten auszutauschen die ähnliches durchmachen wie ich. Angefangen hat alles vor etwas mehr als 4 Jahren, ich bin von der Schule abgegangen und habe in der Gastronomie angefangen zu arbeiten. In dieser Branche ist es ziemlich stressig sprich unregelmäßige Arbeitszeiten, schnell arbeiten , viele überstunden etc.... Ich hatte in der Zeit ziemlich viel abgenommen - bei 1,78 wog ich 58 kg - wegen dem Stress und so .. Davor war ich nicht wirklich dick gewesen aber jetzt auch nicht wirklich schlank. Es hat mir ziemlich gefallen, aber wenn ich ehrlich bin hatte ich oft Abführmittel genommen und zeitenweise habe ich meherer Tage vl nur ein paar Äpfel gegessen.. Ich war noch mit meinem damaligen Freund zusammen. Irgendwann ist meine Regel ausgefallen etc. und ich habe gemerkt dass ich schwanger war. Ich war damals erst 18 Jahre alt und war total überfordert mit der Situation. Es ist ziemlich blöd gekommen für mich meine damaligen Freunde haben alle auf mich geschi****en und nicht nur das sondern sie haben sich auch noch hinter meinem Rücken lustig über mich gemacht. Ich habe leider den falschen Leuten vertraut. Naja ich habe auf Druck meiner Mutter (sie hat es wahrscheinlich nur gut gemeint mit mir aber das ist einer der Hauptgründe warum ich meine Mutter nicht ertragen kann und ich niemals in meinem Leben so wie sie werden will) abgetrieben. Es hat sich rumgesprochen und seither gehe ich Leuten aus meiner Vergangenheit aus dem Weg. Nachdem das alles passiert ist habe ich mich zu Hause verschanzt und bin oft tagelang nicht aus dem Haus gekommen weil ich mich so sehr schämte.
EIgentlich sollte es mir egal sein was andere Leute reden, aber das über was sie sich lustig machen lässt mich einfach nicht los.. Ich bin oft nächtelang wach gelegen und habe geweint. Ich war sehr depressiv und mein damaliger Freund hat meiner Meinung nach ziemlich viel dazugetragen er hat mich isoliert von der Außenwelt und er wollte immer die Kontrolle über mich haben.. Ich habe mich oft allein gelassen gefühlt von ihm.
Irgendwann mal bin ich aufgewacht und ich hatte das Gefühl als wär was in mir zerbrochen. Viele Sachen was ich früher gerne gemacht habe machen mir heute keine Freude mehr. Sachen was mir viel bedeutet haben waren von einem Tag auf den anderen wertlos für mcih.. und von da an hat es angefangen ....
Ich habe oft gegessen um diese leere in mir zu dämpfen .. Ich habe keinen Hunger aber ich esse, ich esse bis ich so voll bin dass ich mich nicht mehr bewegen kann. Manchmal esse ich Sachen was mir garnicht schmecken nur damit ich etwas esse.
Ich bin ziemlich sportlich und man sieht es mir nicht umbedingt an dass ich unter diesen Fressattacken leide ich wiege momentan 68 +/- 2 kg. Aber es ist ziemlich belastend weil cih es nicht in den Griff kriege. Eine Zeit lang ist es gegangen aber seit etwas kurz vor Weihnachten hat alles von vorne angefangen und es wird immer schlimmer
Meistens esse ich wenn ich alleine bin oder wenn ich unruhig bin. Ich mache momentan meine Matura nach und es geht nichts voran. Ich bin sehr gestresst und in den letzten Tagen war es besonders schlimm. Ich rede nicht von einem Tag wo es mal vorkommt dass man zu viel ist sondern Tagen an denen ich über 5000+ kcal zu mir nehme... Ich wünsche mir nichts mehr als dieses Chaos in meinem Kopf zu ordnen und meine Depression und dieses Vollfressen bis ich nicht mehr aufstehen kann aufhört... Ich erwarte nicht hier Heilung zu finden oder dass große Wunder geschehen würde nur gerne eure Geschichten hören, Warum? Wie? Wann? Wie lang? etc. das bei euch geht und mit jemanden redenm der vieleicht das selbe oder ähnliches durchmacht wie ich und nicht nur mit den Antworten kommt wie "reiss dich zusammen" und "mit bisschen Disziplin" kommt....
Ich bedanke mich schon im Vorraus bei euch und würde mich über eure Geschichten freuen
unkontrollierte Fressgelage
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Du weißt nicht ein noch aus und begegnest dieser inneren Not mit Essen.
Ich selbst kenne dieses Ventil, allerdings in kleinerem Rahmen. Ich habe auch mal eine zweistellige Zahl KG mehr gehabt, weil ich vieles mit Essen kompensierte. Dies zu erkennen - was Dir ja gelingt - und es zu ändern, sind leider zwei verschiedene Paar Schuhe.
Im Grunde ist ständiges Überessen (oder auch fast nichts zu essen!), wie jede Art von übermäßiger Manipulation unseres psychischen Befindens durch Beeinflussung von außen, eine Art Selbstverletzung, ein "Ausweg", der über kurz oder lang selbst zum Problem wird. Es ist Suchtverhalten. Dem muss etwas entgegengesetzt werden, um es zu überwinden, und dies gelingt erst über die Veränderung des Inneren. Die Bewusstmachung, die dem vorausgehen muss, gehst Du ja schon an.
Was Du mit dem Essen tust, ist also, wie Du bereits erkennst, ein Ausdruck Deiner anscheinenden Ausweglosigkeit durch Überforderung, und dass Du zur Zeit eben noch keine Alternativen hast. Andere schneiden sich beispielsweise, um den Dampfkessel nicht überkochen zu lassen, Du isst ...
Ob es bei Dir noch steuerbar und insofern noch "harmlos" ist, oder doch schon so weit fortgeschritten, dass Du einen Helfer brauchst, um aus diesem Muster herauszukommen, wirst Du feststellen. Warte nur nicht zu lange, bis Du Dir Hilfe suchst. Die Grenze hin zu dem, wo es wirklich entgleiten kann, ist schmal.
Ich selbst kenne dieses Ventil, allerdings in kleinerem Rahmen. Ich habe auch mal eine zweistellige Zahl KG mehr gehabt, weil ich vieles mit Essen kompensierte. Dies zu erkennen - was Dir ja gelingt - und es zu ändern, sind leider zwei verschiedene Paar Schuhe.
Im Grunde ist ständiges Überessen (oder auch fast nichts zu essen!), wie jede Art von übermäßiger Manipulation unseres psychischen Befindens durch Beeinflussung von außen, eine Art Selbstverletzung, ein "Ausweg", der über kurz oder lang selbst zum Problem wird. Es ist Suchtverhalten. Dem muss etwas entgegengesetzt werden, um es zu überwinden, und dies gelingt erst über die Veränderung des Inneren. Die Bewusstmachung, die dem vorausgehen muss, gehst Du ja schon an.
Was Du mit dem Essen tust, ist also, wie Du bereits erkennst, ein Ausdruck Deiner anscheinenden Ausweglosigkeit durch Überforderung, und dass Du zur Zeit eben noch keine Alternativen hast. Andere schneiden sich beispielsweise, um den Dampfkessel nicht überkochen zu lassen, Du isst ...
Ob es bei Dir noch steuerbar und insofern noch "harmlos" ist, oder doch schon so weit fortgeschritten, dass Du einen Helfer brauchst, um aus diesem Muster herauszukommen, wirst Du feststellen. Warte nur nicht zu lange, bis Du Dir Hilfe suchst. Die Grenze hin zu dem, wo es wirklich entgleiten kann, ist schmal.
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- Forums-Insider
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- Beiträge: 181
Ehrlich gesagt hab ich mich aus deinem Beitrag schon relativ früh ausgeklinkt. Nämlich als du über die Abtreibung schriebst.
Es fällt mir sehr schwer zu beurteilen wie sehr dich das im Alltag belastet, wie intensiv du dich damit auseinandersetzt und ich möchte da auch nicht ne Wunde aufreißen, die dir vll selbst in dem Ausmaß gar nicht bewusst ist. Aber auch wenn ich männlich bin und vielleicht in den Augen der meisten Frauen keine Vorstellung davon haben kann, was es heißt, wenn ein Lebewesen im eigenen Körper heranwächst... ich stell es mir unheimlich schlimm, eigentlich unerträglich vor, ein Kind abzutreiben. Damit will ich dir keinen Vorwurf machen, das steht mir gar nicht zu, irrelevant wie ich zu diesem Thema stehe. Aber ich kann mir vorstellen, dass du sehr schwer traumatisiert dadurch bist und irgendwie versuchst das Ganze zu kompensieren. Völlig egal, ob du jetzt ne schwere Essstörung entwickelt hast oder nicht. Du erwähnst die Abtreibung und es kommt durch, wie sehr es alles dein Leben verändert hat.
Vielleicht solltest du da besser mit einem Profi sprechen, der mit entsprechender Empathie und unvoreingenommen ect sich deinen Problemen annähern kann. Kann mir vorstellen, dass du sonst sehr schnell beim lapidaren Austausch mit anderen an deine psychischen Grenzen stößt.
Nja, sind zumindest meine paar Gedanken dazu. Vll sind sie auch übertrieben, dann tut's mir leid.
Es fällt mir sehr schwer zu beurteilen wie sehr dich das im Alltag belastet, wie intensiv du dich damit auseinandersetzt und ich möchte da auch nicht ne Wunde aufreißen, die dir vll selbst in dem Ausmaß gar nicht bewusst ist. Aber auch wenn ich männlich bin und vielleicht in den Augen der meisten Frauen keine Vorstellung davon haben kann, was es heißt, wenn ein Lebewesen im eigenen Körper heranwächst... ich stell es mir unheimlich schlimm, eigentlich unerträglich vor, ein Kind abzutreiben. Damit will ich dir keinen Vorwurf machen, das steht mir gar nicht zu, irrelevant wie ich zu diesem Thema stehe. Aber ich kann mir vorstellen, dass du sehr schwer traumatisiert dadurch bist und irgendwie versuchst das Ganze zu kompensieren. Völlig egal, ob du jetzt ne schwere Essstörung entwickelt hast oder nicht. Du erwähnst die Abtreibung und es kommt durch, wie sehr es alles dein Leben verändert hat.
Vielleicht solltest du da besser mit einem Profi sprechen, der mit entsprechender Empathie und unvoreingenommen ect sich deinen Problemen annähern kann. Kann mir vorstellen, dass du sonst sehr schnell beim lapidaren Austausch mit anderen an deine psychischen Grenzen stößt.
Nja, sind zumindest meine paar Gedanken dazu. Vll sind sie auch übertrieben, dann tut's mir leid.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
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