Ich will abnehmen - aber Essanfälle verhindern es

Bulimie, Anorexie, Adipositas, EDNOS (mehr zur Unterscheidung finden Sie in meinen themenbezogenen Artikeln im Archiv, darüber hinaus finden Sie auf der Website auch Selbsttests zum Thema)
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LiZa
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Ich will abnehmen - aber Essanfälle verhindern es

Beitrag Sa., 11.01.2014, 00:27

Hallo zusammen,

bin zurzeit so unzufrieden mit mir, meiner Figur, meinem Gewicht, meinem Aussehen, meiner Disziplin, einfach mit allem an mir. Ich habe mir im Nov. vorgenommen endlich mal mein Traumgewicht von 57kg zu erreichen, Anfang Dez. lag ich bereits bei 59,6 kg (Startgewicht 63kg). Ich war so happy und hab mich langsam wohl gefühlt. Kaum hatte ich dieses Gefühl, schon fingen die Essattacken am Abend an: Tüte Chips, Flips oder iwelche Nüsse und viele Süßigkeiten. Ich hab solange gegessen bis mir richtig schlecht war und ich mich kaum bewegen konnte. Natürlich konnte ich dann die ganze Nacht nicht schlafen. Am nächsten Morgen hab ich mir ganz fest vorgenommen, dass dies nie wieder passieren wird...naja dieser Vorsatz hat sich zwar in der Arbeit gehalten, aber sobald ich die Haustür geöffnet habe, schreit mein Gehirn nach iwelchen Süßigkeiten oder Knabbersachen. Das Schlimme ist, wenn ich einmal angefangen habe, dann hör ich erst auf wenn die Tüte leer oder mir schlecht ist. Durch diese Attacken wiege ich nun genauso viel wie vorher. :(
Ich bin einfach nur noch frustriert und weiß nicht mehr weiter. Aus Angst noch mehr zu zunehmen, hab ich in den letzten Tag etwas getan worüber ich früher nur den Kopf geschüttelt habe. Ich habe tatsächlich das gute Essen, (wofür ich mein hart erarbeitetes Geld ausgegeben habe) "oral der Kloschüssel geschenkt" (kann's nicht anders beschreiben).
Also iwas stimmt doch mit mir und meiner Psyche nicht:
einerseits will ich abnehmen, aber andererseit arbeite ich gleichzeitig dagegen!
einerseit schäme ich mich das Essen so zu verschwenden, andererseits fühle ich mich befreit wenn ich es getan habe.
Ich will so nicht mehr weitermachen, ich will wieder glücklich sein und das Leben genießen. Mir keine Gedanken darüber machen zu müssen, ob ich evtl. zu dick in diesem Outfit aussehe oder ob die eine Frau hübscher und schlanker ist als ich. Ich möchte mal nicht nur so tun, als ob ich selbstbewusst bin. Ich möchte es endlich mal sein. :( Was ich evtl. noch erwähnen sollte, diese "leicht" unzufriedene Einstellung hab ich schon.... sagen wir ewig.

Hat jemand einen Tipp oder Ratschlag für mich? Ansonsten vereinsame ich wahrscheinlich noch, denn ich meide den Kontakt zu meiner Familie, meinen Freunden oder Bekannten. Hab die Befürchtung, dass sie bemerken könnten, dass ich zugenommen hab. Und dieser Gedanke macht mich ziemlich fertig.... ach kein Plan...

Viele Grüße
LiZa (die sich mal allen Frust von der Seele geschrieben hat)

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Silencia
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Beitrag Sa., 11.01.2014, 10:34

Hallo LiZa!

Das was du beschreibst hört sich für mich nach Bulimie an. Man will abnehmen, bekommt "Essatacken" und übergibt sich dann.

Bist du in Therapie? Wenn nein, wäre es vl. ratsam sich in eine zu begeben. Mit einer solchen Essstörung ist auf dauer nicht zu spaßen.

Ich kenn mich mit Magersucht aus. Hab so gut wie ncihts mehr gegessen, also ich kann dieses zwanghafte Abnehmen sehr gut nachvollziehen.

Wie ernährst du dich denn? Es lässt sich sehr leicht abnehmen, wenn du auf Süßigkeiten verzichtest und sie mit Früchten ersetzt und viel Gemüse isst und vor allem Proteine (fettarm: Käse, Sauerrahm, Topfen etc)

Mittlerweile lebe ich vegan. Und ich bin sehr zufrieden damit und auch mit meinen Essgewohnheiten.

Diese zwanghafte Beschäftigung mit dem Thema Essen hat nur solange Macht über dich wie du dich darauf konzentrierst. Ich weiss sehr gut dass das viel einfacher gesagt als getan ist, denn es hat ja etwas zwanghaftes. Vielleicht kannst du deine Aufmerksamkeit auf etwas anderes "Mächtiges" wenden. Z.B. auf eine neue Ernährungsweise?
Wie knüpft man an, an ein früheres Leben? Wie macht man weiter, wenn man tief im Herzen zu verstehen beginnt, dass man nicht mehr zurück kann? Manche Dinge kann auch die Zeit nicht heilen, manchen Schmerz der zu tief sitzt und einen fest umklammert.


Tränen-reich
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Beitrag Sa., 11.01.2014, 10:48

Hallo LiZa,

also erstmal: du brauchst dich mit dem Gefühl nicht alleine fühlen. ich denke und fühle auch so....

Also, das Essen retour in die Kloschüssel ist schon mal gar nicht gut. Ich habe anfangs auch so angefangen und gedacht, hm, das eine Mal. Naja, daraus wurde dann fünf Mal täglich.
Hast du das Essen erstmalig so herausgebracht und läuft das schon ne Weile, ich kann das so nicht rauslesen...

Dann nachdem mein Hirn sagte, da läuft was ganz gewaltig schief... habe ich Süßes (bin nicht so ein Knabberchips-Fan) in Minitüten gekauft. Also nach Bedarf. Wenn ich dann zu Hause war und nix da war, hatte ich halt Pech, weil ich zu faul bin, noch mal loszugehen.

Ich war ein 3/4 Jahr aktive Bulimikerin... meine Zähne mussten dafür zahlen, sind angegriffen. Das hat mich ein Stück abgeschreckt. So würde die Bulimie nur noch teurer.... Aber der Gedanke, ich könnte wieder anfangen (und es war neulich auch einmal so, weil ich unter Stress stand), der ist noch im Kopf. Ich hab sie eingedämpft, bin zu Weightwatchers gegangen, hab gelernt wie ich Essen darf und trotzdem nicht zunehme. Das hat mir erstmal Halt gegeben und mich beruhigt... Ich liege zurzeit auch bei meinen letzten 5-6 Kilos... Ich ernähre mich nicht so streng nach Weightw., aber die Grundidee der Ernährungsumstellung behalte ich bei und habe damit guten Erfolg.

Ich vergleiche mich auch immer mit anderen. Ich kenne auch das Gefühl, oh toll, jetzt fühlste dich besser, hast ja abgenommen, kannst ja jetzt mal wieder locker hier und da naschen.

Also, was ich dir eigentlich sagen möchte ist, dass es auch viell. sein kann, dass du mit deinem essgestörten Verhalten (ich sag das jetzt mal so salopp Probleme kompensierst...dich dahinter versteckst. Du möchtest dein Äußeres vorschieben, damit du dich nicht um dein Inneres kümmern musst...

Hast du schon über eine Therapie nachgedacht? Die Essstörung möchte dir vielleicht was sagen???

Sei ganz herzlich gegrüßt
Tränen-reich

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Unhappygirl
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Beitrag Sa., 11.01.2014, 12:20

Hallo Liza,
Was du beschreibst hört sich nach einer beginnenden Bulemie an, wovon ich ein Liedchen singen kann.
Anfangs dachte ich: Naja hin und wieder ist ja nicht schlimm ... bin eh zu dick... Ob ich es jetzt K...e oder verdauer ist auch egal.... Nur ein paar Kg dann ess ich wieder normal.
Ja denkste. Ist ein blöder Teufelskreis. Anfangs hatte ich 1 Essanfall die Woche und zum Schluss nach ca nem halben Jahr 4-5 am Tag. Ich hab nichts andres mehr Gemacht, keine andren Gedanken waren in meinem Kopf.
Ständige Gedankenk an die Waage, ans Kalorien zählen, usw.
Dann fing ziemlich bald an meine Haut Probleme zu machen. Vermutlich habe ich davon eine Chronische Urtikaria bekommen im April die sich nun zum Glück langsam zurückzubilden scheint wo ich das im Griff habe.
Hilfreich ist es sicherlich sich sobald wie möglich einzugestehen dass man ein Problem hat und sich Hilfe zu suchen. Zb. bei Sowhat
Was mir viel geholten hat ist meine Gedanken vom Essen wegzulenken. Wieder mehr Freunde getroffen (Eine Essstörung kann ganz schön Isolieren), Hobbys ausgelebt, und hört sich komisch an aber angefangen zu kochen und zu backen. Besondere Sachen, für mich weil ichs mir wert bin die ich dann mit Genuss gegessen habe.
Ich wünsch dir alles liebe!

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hope_81
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Beitrag Sa., 11.01.2014, 14:18

LiZa hat geschrieben: Ich war so happy und hab mich langsam wohl gefühlt. Kaum hatte ich dieses Gefühl, schon fingen die Essattacken am Abend an
Da liegt der Schlüssel. Finde heraus, warum Du Dir das Glücklichsein verbietest. Das Gewicht, das Essen sind Dein ausgelagertes Problem.

Am besten findest Du es wohl mit therapeutischer Hilfe heraus.

Sei ganz lieb gegrüßt!
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli

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crazychicken
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Beitrag Do., 16.01.2014, 11:26

hi du...
ich schließe mich den anderen an und finde auch du solltest so schnell es geht in Therapie....
wenn man erst mal in der bulimie steckt ist es nämlich ganz schön schwer da wieder raus zu kommen.
vor allem aber isoliere dich nicht. triff deine familie triff freunde... ich weiß es ist nicht leicht aber sei mutig. du wärst überrascht wie gut du dich dannach fühlst...
ich war selbst sehr stark bulimisch und bin kaum raus gegangen. aber die wenigsten und ich denke vor allem deine familie werden es dir übel nehmen wenn du zugenommen hast.
darf ich fragen wie groß du bist weil vielleicht hast duja schon normales gewicht und bräuchtest eigentlich gar nicht abnehmen?

alles liebe
crazychicken


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LiZa
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Beitrag Mi., 22.01.2014, 10:12

Hallo zusammen, vielen lieben Danke für all die Nachrichten und dass ihr euch Zeit genommen habt mir zu schreiben. Ganz lieb von euch.
Habe nach dem Eintrag paar Tage durchgehalten und mein Essen bei mir behalten. Allerdings hatte ich so viel Stress in der Arbeit und mit meiner Abendschule, außerdem Liebesproblemchen usw. Ist grad schwierig Ruhe in mein Leben zu bringen und das war dann der Auslöser weswegen ich wieder diese Attacken hatte...:( :, (

Nein ich bin noch nicht in Therapie. Ehrlich gesagt ich weiß nicht, was ich dem Therapeuten groß erzählen soll. Es gibt wichtigere Themen und Menschen mit wirklichen Problemen.

Ach ja ich bin 1, 68 m und wiege 63 kg :( :( :(

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Unhappygirl
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Beiträge: 24

Beitrag Mi., 22.01.2014, 15:46

Hallo LiZa,
es ist ja immerhin ein Anfang dass du schon ein paar Tage durchgehalten hast! *umarm*
Ich glaube man kann Probleme nicht miteinander vergleichen was wichtiger ist. Fakt ist du brauchst Hilfe, also gestehe sie dir zu!
Und was du ihm erzählen sollst? Das worunter du leidest - weswegen du hier hilfe gesucht hast!
Ich wünsche dir alles liebe!

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Verocasa
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Beiträge: 466

Beitrag Sa., 15.02.2014, 10:49

Mit 1,68 m und 63 kg hast du sehr wahrscheinlich das Gewicht, das DEIN KÖRPER für gut befindet.
endlich mal mein Traumgewicht von 57kg zu erreichen
Das dürfte wohl das Traumgewicht deines Kopfes und eben nicht deines Körpers sein. Mach dir bitte klar: Es ist NORMAL, dass dieser irgendwann gegensteuert, und das ist dann, was wir als "Essanfälle" registrieren. Unser Organismus ist auf "Leben" programmiert und nicht auf das was wir uns mal eben so wünschen.

Fangen wir an, austricksen zu wollen, gehts sehr häufig geradewegs in Richtung Essstörung. Das ist Fakt. Eine Möglichkeit wäre, auf sehr sanfte Weise den Körper zu überzeugen, dass wir ihm gut wollen und ihn vielleicht doch noch ein wenig von dem Gewicht, das er für gut heißt, entlasten möchten; das kannst du aber sicher nicht SO, indem du erbrichst.

Sei also wachsam, der Weg, den du eingeschlagen hast, warnt dich.

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weisserAdler
Helferlein
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Beiträge: 74

Beitrag So., 16.02.2014, 19:32

Hey,
ich schliess mich mal kurz hier an...
ich denke auch, dass ich endlich mein "Kummerzeiten-Fress" Problem angehen sollte...
ich mach es mir denke ich mittlerweile echt schon relativ einfach,
KUMMER Schmerz = gleich gefühlte 5 kg mehr

Nur ich es ist auch so,
ich GENIESSE nun mal so gern,
was haltet ihr von der "10:2" Diät (einen Tag essen, einen Tag fasten...)???
hat ja immerhin ein Psychotherapeut "erfunden" -
ich war auf dessen Seminar,
war mitreissend, aber gelungen ist es mir trotzdem noch nicht...
OHNE SPORT geht es sicher nicht,
aber das soll ganricht das Problem sein,
wenn das Leben wieder mehr Freude macht, geht für mich Bewegung viel leichter...

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hardtimes
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Beiträge: 5

Beitrag Sa., 17.05.2014, 14:38

Hallo LiZa!

Du sprichst mir aus der Seele. Mir geht es fast genauso wie dir. Alle rund um mich herum haben die perfekten Körper und ich komme mir vor wie das hässliche Entlein unter ihnen.
Es gibt Tage an denen ich denke alles ist gut und ich habe meine Fressanfälle im Griff, doch plötzlich kreisen meine Gedanken nur mehr darum, wo ich am schnellsten etwas süßes auftreiben kann um meinen Heißhunger zu stillen. Ich stopfe alles was ich finde in mich hinein bis mir schlecht is. Ich schäme mich so für mein schlechtes Durchhaltevermögen und übergebe mich anschließend immer, aus Angst auch nur 1 Kilo zu zunehmen.

Mein Tipp für dich ist, versuch die so gut wie möglich abzulenken. Ja, du hast dies sicher schon öfter gehört, aber probier es wirklich einmal aus. Mach einen Spaziergang oder triff dich mit einer Freundin vielleicht kann sie dich etwas ablenken, damit du nicht ständig an Süßigkeiten denken musst.

Ich hoffe ich konnte dir etwas helfen und dir zeigen, dass du nicht alleine bist mit deinen Problemen.
Du schaffst das! Alles Gute!
Liebe Grüße

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