Angst überwinden.... wie offen zu Essstörung stehen?

Bulimie, Anorexie, Adipositas, EDNOS (mehr zur Unterscheidung finden Sie in meinen themenbezogenen Artikeln im Archiv, darüber hinaus finden Sie auf der Website auch Selbsttests zum Thema)
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Lonas
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Angst überwinden.... wie offen zu Essstörung stehen?

Beitrag Mi., 08.06.2011, 11:18

Hallo,
ich bin gerade richtig frustriert über meine Angst. Kurz zu mir: vor 15 Jahren habe ich eine Anorexie gehabt, die in einer psychosomatischen Klinik für Essgestörte behandelt wurde. Insgesammt nahm ich über einem halben Jahr Gewicht von 42kg auf ca. 54kg zu. Nie wieder wollte ich so dünn sein, aber auch nicht unbedingt weiter zunehmen. Leider ging zu dem Zeitpunkt die Anorexie in die Bulimie über und seit dem habe ich nie mit jemanden darüber geredet und es hat auch nie einer was gemerkt. Weder damals in der Klinik noch all die Jahre die vergangen waren. Ich muß dazu sagen, es waren auch gute Zeiten dabei, wo ich normal war. Ich selber würde es als leichte Bulimie beschreiben (weiß nicht, ob ich hier weiter eingehen sollte). Zur Zeit merke ich, daß es irgendwie schlimmer ist, daß ich Herzrasen habe mich schlapp fühle. Deswegen und weil ich zur Zeit eh eine Therapie wegen meiner sozial Phobie mache, versuche ich einen Weg zu finden, etwas zu ändern. Nur schaffe ich es nicht so richtig Mein Umfeld soll möglichst nicht mitbekommen, was los ist, es ist mir so verdammt peinlich! Die ganze Nacht habe ich nicht geschlaffen, immer wieder die Gedanken, ob oder ob nicht darüber reden. Und die Angst, was ist wenn ich es sage, wer erfährt dann noch alles davon und was denken die über mich... Heute hatte ich meinen Termin bei meiner Therapeutin gehabt und ich habe es nicht geschaft Wir sprachen über meinen beruflichen Einstieg und da bekomme ich gerade noch mehr Angst, weil ich erst einmal damit klar kommen möchte - Ich weiß nicht, ob ich in zwei Wochen den Mut aufbringen kann, heute hatte ich mir das irgendwie vorgenommen... Vielleicht habe ich gerade da wieder ein gute Phase und finde es nicht erwähnenswert (mach mir quasi selber was vor)...

Was würde passieren, wenn ich es sage, was sind eure Erfahrungen? Wie habt ihr den ersten Schritt gemacht und was hat euch geholfen? Wenn, dann würde ich am liebsten eine stationäre Therapie machen, aber ich brauche Mut....

Vielleicht schreibt mir der eine oder andere, es würde mir sehr helfen, da ich hier mit keinen reden kann darüber...

Liebe Grüße

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lemon
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Beitrag Mi., 08.06.2011, 12:48

Hallo Lonas,

es muss dir nicht peinlich sein, es ist eine Krankheit.
Der Therapeut wird bestimmt nicht "komisch" reagieren, es ist sein Job und außerdem hat er Schweigepflicht, so braucht es in deinem Umfeld keiner zu erfahren, wenn du das nicht möchtest. Wichtig finde ich, dass du aufhörst dir Selbstvorwürfe zu machen und zuversichtlich nach vorne blickst, es gibt einen Weg! Du kannst dich damit stärken, indem du das Erbrechen reduzierst, das gibt doch schon mal ein gutes Gefühl, auch wenn dus von heute auf morgen noch nicht ganz los lassen kannst. Es ist ein Symptom, was dahinter steckt kannst du in der Therapie erforschen bzw. in dir selbst entdecken.

Alles Gute
lemon
[center]Das, was wir Menschen am meisten brauchen,
ist ein Mensch, der uns dazu bringt,
das zu tun, wozu wir fähig sind.[/center]

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Ive
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Beitrag Mi., 08.06.2011, 13:19

es muss dir nicht peinlich sein, es ist eine Krankheit.
Der Therapeut wird bestimmt nicht "komisch" reagieren, es ist sein Job und außerdem hat er Schweigepflicht

Sehe ich genau wie Lemon.

Es ist STÄRKE, wenn Du Dich - ja nur EINEM Menschen - offenbarst, Lonas! Deine anschließende Erleichterung wird Dich noch mal stärken.


Thread-EröffnerIn
Lonas
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Beiträge: 2

Beitrag Mi., 08.06.2011, 13:26

Danke lemon und Ive!

Mein Problem ist, daß ich ein ziemlich verklemmter Mensch bin und nicht über alles und jenes reden kann... Es hat lange gedauert, eh ich offener wurde in der Thera, aber doch immer noch ein wenig zurückhaltent. Das liegt an mir...
Bei mir ist das mit dem Erbrechen eher so, daß es zum Nachmittag und Abend brenzlig wird, daß ich das Essen einfach nicht akzeptieren kann und daß es fast schon alleine raus will... leider habe ich wieder ein wenig abgenommen, aber ich will das gar nicht. Und deswegen meine ich immer, daß ist eine leichte Bulimie, weil es ein wenig untypisch ist...

So soll meinen Sohn nun aus dem KiGa abholen....

Liebe Grüße

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lemon
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Beitrag Mi., 08.06.2011, 13:40

Darin liegt deine Aufgabe Lonas, dir Mut zu machen, darüber zu sprechen und dir helfen zu lassen und dadurch dir selbst helfen. Zur Not schreibst du einen Brief für deine Therapeutin.

Nachmittag/abends ist schwer - klappt es vielleicht besser, wenn du dir für den Abend was vornimmst? Eine „leichte“ Bulimie meinst du wahrscheinlich deshalb, weil du nur einmal täglich erbrichst, jede Krankheit ist individuelle und zeigt sich beim einzelnen anders. Meine schlimmste Tageszeit war auch der Abend gewesen, da sind die Kinder im Bett und es bleibt dafür Zeit. Diese „Gewohnheit“ kannst du dir genauso abgewöhnen, wie du sie dir antrainiert hast und du fühlst dich am nächsten Tag besser danach, das weißt du, aber tun musst du es für dich SELBST.

Eine Erleichterung ist es auf jeden Fall, wenn du dich in der Thera mitteilst und wie Ive schreibt, das gibt dir neue Kraft und Auftrieb für Weiteres, weil du dich dann erleichtert fühlst, wirst sehn, mach es!

Lemon
[center]Das, was wir Menschen am meisten brauchen,
ist ein Mensch, der uns dazu bringt,
das zu tun, wozu wir fähig sind.[/center]

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