Adipositas, ich kann meinen Körper so nicht akzeptieren

Bulimie, Anorexie, Adipositas, EDNOS (mehr zur Unterscheidung finden Sie in meinen themenbezogenen Artikeln im Archiv, darüber hinaus finden Sie auf der Website auch Selbsttests zum Thema)
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EmilySinclair
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Adipositas, ich kann meinen Körper so nicht akzeptieren

Beitrag Do., 10.03.2011, 00:49

Hallo,

Seitdem ich ca. 5 Jahre alt war, ist mein Körper mein Feind. Anfangs war ich nur wütend, dass diese Ding dicker ist als der Körper meiner Freundin (Ich war nicht wirklich dick).
Mit 8/9 habe ich extrem zugenommen (durch heimliches Süßigkeiten essen) und bis 12/13 war das besonders in Bezug auf meine Schwärmereien für Jungs ein Problem. In meinem Kopf habe ich immer einen Fettbrocken mit einem schmächtigen und kleinen Jungen gesehen (mein bevorzugter Typ ), was mich abschreckte.
Durch meine Pubertät hat sich mein Körper verändert, ich wuchs und wurde schmaler. Ich erhielt Lob und fühlte mich ok mit diesem Ding, und ich dachte ich würde mal einen großen Busen bekommen. Hatte also positive Aussichten. Eigentlich war ich nie ein körperbezogener Mensch, bzw. versuchte seit jeher meine intellektuelle Seite zu betonen.
Mit der Gewichtszunahme zwischen 14/15 versuchte ich, da ich mich für meine banalen Körpergedanken schämte (z.B. Neid auf den Körper meiner Schwester, winzige, unproportionale Brüste,...), ein Gedankenkonstrukt zu bauen, dass meine Traurigkeit, Machtlosigkeit und Wut bezüglich meines Körpers auf eine intellektuelle Ebene heben - abheben konnte. Ich entwickelte eine Depression mit philosophischen Erklärungen die mich letzten Endes an mein Bett fesselte. Nach einem Selbstmordversuch hielt ich mich 2 Monate in eine Kinder- und Jugendpsychiatrie auf.

Durch extrem reduzierte Nahrungsaufnahme verminderte ich das Gewicht des Körpers von 67kg auf 61 kg (bei 164 cm Körpergröße). Ich fühlte mich unglaublich fett. So fett wie mein Körper sich jetzt auch anfühlt - über 30 kg schwerer. Seitdem hat das Ding kontinuierlich zugenommen - ca. 6 kg pro Jahr. Immer sehr gleichmäßig. Ich lebe in der ständigen Angst/Gewissheit, das volumen und die Masse meiner Hülle wachsen zu sehen /zu fühlen.
Jeder Dehnungsstreifen könnte wachsen/wächst. Es ist so seltsam, ständig habe ich im Kopf, dass dieses Körperfett wächst, oft denke ich, dass ich es reduzieren werde und tröste mich. Meistens ignoriere ich das schwabbelige Geschwür. Manchmal wird mir bewusst, was für ein ekliges Gebilde mein irdisches Dasein bedeutet.
Ich muss immer weinen, mich schämen, mich ekeln... Ich hatte natürlich eine Therapie, meine Therapeutin meinte, als der Körper 70 kg wog, ich müsse nur abnehmen, damit ich mich wohler fühle. Ich kann aber nicht abnehmen! Ich müsste mich disziplinieren und immer an dieses Ding denken. Aber ich kann nicht immer an den Körper denken! Es macht mich zu traurig/lähmt mich - lässt den Körper fressen. Lässt ihn weiter anschwellen. Ein Teufelskreis.
Ich fände die Vorstellung von mir als "fröhliche Dicke" nicht schlecht. Ich würde mir in dieser Rolle gefallen. ABER ICH KANN DIESEN KÖRPER NICHT ALS TEIL VON MIR AKZEPTIEREN! Das macht mich sehr unglücklich und ich würde es gerne irgendwie verändern. Ohne dass ich den Körper loswerden muss.

(Hinweis Admin: Betreffzeile von "Gibt es eine Therapieart die mir helfen könnte?" im Sinne möglichst zielgerichteter Antworten auf obige präzisiert. Ich habe Ihren Wunsch nach Therapie allerdings hier hervorgehoben, damit dieser nicht untergeht.)

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However
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Beitrag Do., 10.03.2011, 15:36

Liebe Emily Sinclair

Deine Zeilen haben mich sehr bewegt. Es tut mir in der Seele weh. Ich weiß wie es ist sich im eigenen Körper nicht wohlfühlen zu können. Ich habe starkes Übergewicht, kann meinen Körper seit meiner Kindheit nicht so akzeptieren wie er ist. Seit einiger Zeit mache ich eine Körperwahrnehmungstherapie. Es geht in dieser Therapie darum, seinen Körper zu spüren, zu spüren wie er sich anfühlt. Mir tut es sehr gut, mich so mit meinem Körper auseinanderzusetzen. Es geht darum, mit seinem Körper liebevoller, wohlwollender umzugehen, sich überhaupt erstmal körperlich richtig wahrnehmen zu können. Vielleicht wäre dies ja auch etwas für Dich?

Lieber Gruß

However

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EmilySinclair
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Beitrag Fr., 11.03.2011, 10:55

Eigentlich hatte ich gestern schon einen Antwortpost gemacht.. Nur: Wo ist der hin? Egal.
Was macht man bei einer Körperwahrnehmungstherapie? Wo wird das angeboten? Fühlst du dich schon wohler mit deinem Körper?
Ich habe immerzu das Gefühl, dass Leute es lächerlich finden, dass man sich mit seinem Körper arrangieren will bevor man abnehmen kann/will. Ich weiß, dass ich, selbst wenn ich jetzt abnehme, irgendwann in meinem Leben mindestens wieder auf dieses Gewicht komme. Meine ganze Familie ist fett. Meine Mutter hat bei ca. 150 kg das Gewicht gefunden, bei dem sie nicht mehr zunimmt (Sie hat mit 23 eine Diät gemacht, die sie auf 67 kg runtergebracht hat, danach gings gewichtsmäßig nur bergauf). Ich setze sehr schnell Gewicht an. Wenn ich Kinder bekomme (was ich mit meiner aktuellen Einstellung zum Leben und zu meiner Hülle nicht verantworten kann) nehme ich sicher zu, genauso wie ich einfach durchs Altern zunehmen werde. Das heißt nicht, dass ich nicht abnehmen will... Aber ich weiß, dass das niemals klappen kann, wenn ich mich nicht mit dem Körper beschäftigen kann, ohne mich extrem minderwertig zu fühlen (wie schon beschrieben, habe ich mich mit 67 kg genauso gefühlt wie jetzt).
Ich kann kein Leben führen, indem mich die abstoßende Hülle davon abhält vernünftige Gedanken zu fassen.

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neele
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Beitrag Fr., 11.03.2011, 11:36

Hallo EmiliySinclair!

Wenn du dir jetzt Fotos von deinem alten Gewicht von 67 Kilo anschaust, was denkst du dann?

Ich kenne es nämlich sehr gut. Ich habe mich auch schon immer unwohl und unglaublich dick, ja geradezu monströs in meinem Körper gefühlt. Leider wiege ich aber heute auch deutlich mehr als vor einigen Jahren.
Wenn ich mir diese Bilder heute anschaue, verstehe ich mich selbst nicht. Ich wäre froh, wieder so viel zu wiegen wie damals, weil ich mich - jetzt betrachtet - da gar nicht so schlecht fand.
Aber gefühlt habe ich mich damals schon so wie ich mich jetzt fühle.

Hast du denn jemanden, mit dem zu darüber sprechen kannst? Bzw. wie geht denn deine Therapeutin damit um?

Ich habe auch schn viele Versuche unternommen und bin schon oft gescheitert. Seit dieser Woche gehe ich es wieder an und versuche durch gesunde Ernährung abzunehmen.
Dabei habe ich jetzt allerdings zum ersten Mal eine Freundin, die mich unterstützt. Also so richtig, die mich täglich fragt, wie es gelaufen ist usw.
Ich glaube, einen Menschen da zur Seite zu haben, ist der springende Punkt.

LG neele

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Ive
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Beitrag Fr., 11.03.2011, 11:55

Obwohl ich selbst nie wirklich dick war, ein paar Erfahrungswerte von mir zu "Körper und Gewicht".

Ich war früher ebenfalls kaum je mit meinem Gewicht zufrieden, und auch mir geht es heute so, wenn ich alte Fotos betrachte: Ich war als Teenager ein wenig rundlich, hatte noch Babyspeck, aber später doch wunderbar schlank! Nur konnte ich das nicht sehen. Ich gefiel mir einfach nicht. Das half mir zu erkennen, wie unrealistisch unsere Wahrnehmung in bezug auf den eigenen Körper eigentlich oft ist.

Heute, wo ich endlich mein Gewicht dauerhaft gesenkt habe - ohne dünn zu sein, aber schlank - kann ich die Ursachen erkennen: Das, was meine Seele nicht konnte, sollte mir der Körper vermitteln; ich wollte mich einfach MÖGEN, und am einfachsten schien es darüber zu gehen, dass ich mich schön finden würde, und vor allem, dass andere mich schön fanden und mochten. Aber das funktioniert nicht über das Äußere, nur über das Innere.

ERST sich mögen lernen - dann folgt der Körper. Bei mir hat es dann endlich eine gesunde Mischung aus guter Ernährung, aber nicht fortlaufendem Essen, eine sorgfältige Auswahl der Nahrungsmittel und moderater, aber regelmäßiger Bewegung gebracht - und ncht zuletzt die Erkenntnis, dass das Essen nicht zu einem Instrument werden darf, dass unsere Unzufriedenheit mit uns selbst zu einem guten Teil an der Psyche liegt; daran, welchen Mengel wir zu überdecken versuchen, indem wir essen, dass es eigentlich gar nicht das Essen ist, sondern dieser grundlegende Mangel, der unser Gewicht mitbestimmt.

Diesen Mangel, diesen Hunger, müssen wri anders anders stillen, mit Essen funktioniert das meist nicht mal so lange, wie es sich im Mund befindet - weil wir dann schon ein schlechtes Gewissen haben. Ein weites Feld. Aber es lohnt sich, damit zu befassen und am Ball zu bleiben.

Ive

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EmilySinclair
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Beitrag Fr., 11.03.2011, 14:43

Liebe Neele,

Wenn ich Bilder von mir von vor 4 Jahren sehe, frage ich mich natürlich, was ich damals so abstoßend an der Hülle gefunden habe. Zu dieser zeit habe ich noch öfter "Notizen" +über mein Befinden aufgeschrieben. Ich habe den Körper schon damals unglaublich ekelerregend gefunden. Total unverständlich aus heutiger Sicht. Ich hatte einen okayen BMI, mein Körper war ganz normal...
Damals kam es mir trotzdem so vor, dass die Leute mich nach meinem Körper beurteilen. Was mich ja dann auch in deren Augen, zumindest nach meinen Maßstäben, minderwertig erscheinen ließ. Ich war auch immer mit Abstand die schlechteste im Sportunterricht und die Leute (nicht familie, sondern Lehrer, Mitschüler,...) machten, trotz meiner "guten" figur, Bemerkungen darüber. Fragten oft ob ich zu-oder abgenommen hätte.
Und ich habe Leute, mit denen ich darüber reden kann. Meine Mutter kennt mein Problem seitdem ich es habe, aber die kann das nicht nachvollziehen. Obwohl sie noch dicker ist, war es für sie nie eine derart existenzielle Frage. Außerdem findet sie mich immer schon schön. Für meinen Freund ist das aber ein furchtbares Thema. Er sagt, dass das meine Sache ist, und dass er sich nicht dazu äußern wird. Freundinnen macht das immer irgendwie betroffen und versuchen mich abzulenken. Für die allermeisten Leute ist das ja auch nicht so ein wichtiges thema... Dann sagt man halt: "Dann nimm doch einfach ab, mach ein bisschen Sport, ess weniger,..."
Momentan habe ich keine therapeutin, meine ehemalige Therapeutin konnte das immer überhaupt gar nicht nachvollziehen. Für die war klar: "Wenn du erst mal ein bisschen abgenommen hast, geht es dir auch besser". Und das möchte ich nicht nochmal erleben...

Da kann ich gleich anknüpfen an Ive:
Ich glaube, dass ich andere Unzulänglichkeiten meines Wesens auch auf meinen Körper projektiere. Natürlich gibt es neben dem Körper auch andere Dinge die ich an mir hasse. Neben meiner unfähigkeit den Körper richtig einzuschätzen, kann ich auch mein Wirken und meine Ausstrahlung nicht einschätzen. Ich bin einfach rundum scheiße. Aber der Körper ist immer Vordergrund. Übrigens kann ich auch nicht einschätzen, ob ich angemessen esse oder mich bewege. Momentan bewege ich mich wohl zu wenig. Vielleicht. Ich fahre jeden Tag mind. 50 min Rad. Vielleicht esse ich zu viel Brot. Oder zu viel Belag.
Und es ist so peinlich.
Hast du denn herausgefundne, was dich so unzufrieden gemacht hat?

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EmilySinclair
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Beitrag Fr., 11.03.2011, 14:53

Und was ich übrigens auch ganz furchtbar finde ist: Warum hat Schalldaempfer seinen Beitrag gelöscht? Hätte er etwas geschrieben, was mich verletzt hätte? Hätte er etwas abfälliges über selbstmitleidige Fette geschrieben?

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Ive
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Beitrag Fr., 11.03.2011, 15:41

Hallo Emily!
Hast du denn herausgefundne, was dich so unzufrieden gemacht hat?
Ich denke, ja.

Ein unsicheres, belastetes Elternhaus, wenig Bestätigung, und wenn, nur für Leistung. Ich fühte mich wie ein wandelndes Nichts. Und das war einfach zu wenig, um zufrieden zu sein. "Glücklich" war ein Fremdwort. Meine Eltern waren zutiefst unglückliche Menschen - nicht in der Lage, ihrem Kind ein gesundes Selbstwertgefüh, geschweige denn, das Gefühl, geliebt zu werden, zu vermitteln.

Da liegt es nahe, zu essen, um sich überhaupt zu fühlen. Und gut fühlen kann man sich damit zunächst ja auch. Es liegt irgendwann noch näher, die eigene Wirkung auf andere am eigenen Äußeren festzumachen, zu messen. Und dann stellt man diese Diskrepanz fest ... Nicht jeder kompensiert mit Essen, über die Figur. Aber:

Heute kommen völlig irrwitzige Maßstäbe dazu: Schön und beliebt ist vorwiegend, wer DÜNN ist! Dann noch Markenkleidung, Geld auf der Kralle - und "man ist wer". Wirklich "dünn", es so zu sehen ...

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neele
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Beitrag Fr., 11.03.2011, 22:34

Hallo!

Ich kann dich beruhigen, Schalldämpfer hat nichts negatives über dich oder dicke Menschen geschrieben. Es waren eigentlich nur Tipps, warum er sie gelöscht hat, weiß ich nicht.

LG neele

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However
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Beitrag Sa., 12.03.2011, 07:29

Liebe Emily Sinclair

Wo die Körperwahrnehmungstherapie in Deiner Nähe angeboten wird, kann ich Dir leider auch nicht sagen, aber mach Dich doch mal mit Googeln schlau, falls Du denkst, es könnte etwas für Dich sein.

Bis jetzt habe ich mit meiner Therapeutin "Reisen durch meinen Körper" unternommen. Ich muss ehrlich sagen, dass es mich schon Überwindung gekostet hat, mich darauf einzulassen. Es hat mir geholfen, einzelne Körperteile besser spüren zu können (also während der "Reise"). Mit Hilfe der Therapeuting geht man in Gedanken durch den Körper, versucht zu spüren wie sich z.B. die Hand anfühlt. Dann versucht man das Gefühl der Hand zu beschreiben, z.B. heiss, kalt, schwer, dunkel, hell usw. So wie man es für sich spürt. Ich habe mit ihr auch schon eine Vorstellungsreise zum Wohlfühlort gemacht. Wenn es mir nun schlecht geht und ich dieses Gefühl mit Essen kompensieren möchte, versuche ich mich an diesem Ort vorzustellen, Berge, plätscherndes Bächlein, Blumen, Vogelgezwitscher. Mir hilft es, mich zu beruhigen und nicht sofort zu Essen zu greifen. Allerdings muss ich sagen, dass ich auch schon seit längerem Psychotherapie mache. Mich so auf diese Übungen einzulassen, wäre für mich noch vor einem Jahr undenkbar gewesen.

Ich habe meinen Hunger nach Zuneigung, Geborgenheit, Ich-sein dürfen jahrelang mit Essen gestillt. Seelischer Hunger, der auch durch Unmengen von Süssigkeiten nicht gestillt werden konnte. Nun fange ich langsam an Zugang zu mir selbst zu finden. Und je mehr ich mich selbst zu spüren vermag, desto kontrollierter schaffe ich es zu essen.

Ich weiss nicht, ob Dir diese Zeilen weiterhelfen. Ich möchte Dir aber noch sagen, dass ich Dich total gut verstehen kann, manchmal hilft es einem zu hören, dass man nicht alleine ist.

Lieber Gruss

However

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Ive
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Beitrag Sa., 12.03.2011, 09:52

Ich habe meinen Hunger nach Zuneigung, Geborgenheit, Ich-sein dürfen jahrelang mit Essen gestillt. Seelischer Hunger, der auch durch Unmengen von Süssigkeiten nicht gestillt werden konnte. Nun fange ich langsam an Zugang zu mir selbst zu finden. Und je mehr ich mich selbst zu spüren vermag, desto kontrollierter schaffe ich es zu essen.
Sehr schön, However.


Shigeru
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Beitrag Sa., 12.03.2011, 10:45

Hallo!

Ich versuche jetzt mal eine ganz ungewöhnliche Sache.

Also - ich weiß nicht genau wie ich anfangen soll - es kann sein das es der völlig falsche WEG ist aber ich hab eine sehr spezielle Erfahrung zum Thema GEWICHT.

Eine Freundin von mir hatte das Thema - sie hat sich gesund ernährt und ihr Gewicht ist nicht gegangen.

Bis sich rausgestellt hat das sie sehr viele Nahrungsmittelunverträglichkeiten hat.

Seit dem geht das Gewicht .
Und das verrückte ist das ALLES was als GESUND gilt für sie wirklich GIFT ist!!
Also nur als VERSUCH in diese Richtung AUCH zu denken!
Wäre Laktose Fruktose und Histamin

Ich weiß wie schlimm es ist - und ich will wirklich BETONEN das es NUR Zusätzlich ein GEDANKE sein soll!
Sie hat 20 Jahre darunter gelitten!!!
Also es ist eine Versuch WERT in diese Richtung zu denken!

Und auch eine Andre Freundin die Nachts keine Luft bekommt - ihr Körper schaltet immer auf ALARM und auch das ist ein GRUND für Gewichtszunahme der Körper hat so viel Stress das es unmöglich ist !

Ich kämpfe selber sehr mit mir und dem mich annehmen - aber diese Beiden Ereignisse haben mir auch gezeigt das es NOCH ANDRE URSACHEN geben kann .

Shigeru
"Besiegt ist nur ,wer aufgibt.
Alle andren sind siegreich."

Paulo Coehelo

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Ive
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Beitrag Sa., 12.03.2011, 13:26

Shigeru, Du hast Recht, Unverträglichkeiten können die Abnahme behindern!

Auch Schilddrüsenstörungen müssen zunächst ausgeschlossen werden.

Ich gehe immer davon aus, dass das bekannt ist, ist es aber wohl vielfach nicht.

Ive


montagne
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Beiträge: 4600

Beitrag Mi., 13.04.2011, 08:45

Hallo Emily,
es ist wirklich schlimm, wie es dir geht. Man kann es herauslesen, wie du leidest. Ich weiß nicht, ob das, was ich sagen möchte hart ist oder dich tröstet.
"Einfach abnehmen", ich weiß nicht warum dir deine damalige Therapeutin das gesagt hat. Es wird bei dir nicht einfach sein. Es gibt menschen, die essen, um schlechte Gefühle wie Angst, trauer, Wut weg zu machen und auch Anspannung. Essen reduziert bei fast jeden schlechte Gefühle und Anspannung. Bei manchen ist das aber sehr ausgeprägt, sie haben nichts anderes gelernt um sich zu beruhigen als essen. udn du schriebst ja, es began schon früh in der Kindheit bei dir, dass du heimlich Süßigkeiten gegessen hast. damals wusstest du schon, als ganz kleines Kind, dass es irgendwie nicht okay ist und hast es trotzdem getan. Das klingt nach einem traurigen, einsamen kleinen Mädchen.

Das Problem ist nun, dass Abnehmen nunmal schlechte Gefühle und Anspannung erzeugt. Weil Abnehmen Hunger und verzicht bedeutet, ohne Hungern und Verzichten wird es nicht gehen. Und normalerweise würdest du ja essen gegen die schlechten gefühle und genau das kannst du dnan nicht mehr. Deshalb wird es alles andere als einfach für dich abzunehmen.

Und genau deshlab denke ich, du solltest umfassend professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. 30 Kilo sind noch nicht sooo viel, aber für dein junges Alter schon irgendwie ziemlich viel. Je eher du anfängst, umso mehr Chancen hast du, es dauerhaft wegzubekommen.
Aber eben mit professioneller Hilfe. Es gibt ambulante Programme, die die Ernährung und den Sport einstellen und auch psychotherapeutisch begleiten, von Therapeuten, die auf Essstörungen spezialisiert sind. So dass, du rundum Kontrolle und Motivation hast, solange bis die psyachischen ursachen behoben sind und du dir slebst Motivation und Kontrolle übers essen geben kannst.
amor fati

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lemon
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Beitrag Mi., 20.04.2011, 22:28

von vallee
Das Problem ist nun, dass Abnehmen nunmal schlechte Gefühle und Anspannung erzeugt. Weil Abnehmen Hunger und verzicht bedeutet, ohne Hungern und Verzichten wird es nicht gehen.
So würde ich das nicht betrachten,

der Gewinn, der sich ergibt ist, dass man sich Tag für Tag wohler fühlt und einen Sinn bekommt für Freude und Freiheit,

Essen ist ein kleiner Genuss im Leben, es gibt durchaus viel Bedeutenderes!

lemon
[center]Das, was wir Menschen am meisten brauchen,
ist ein Mensch, der uns dazu bringt,
das zu tun, wozu wir fähig sind.[/center]

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